Marathon

Walking for future

Steinheim, den 4. Januar 2020 – Kein Thema polarisierte in 2019 mehr als die Vielzahl der …for Future-Bewegungen mit „Friday for Future“ an der Speerspitze. „Walking for Future“ als Leitthema zum Start in ein neues Wanderjahr – kein Alibibeitrag sondern eine Anregung zur Weiterentwicklung der natürlichsten Bewegungsformen des Menschens unter Schärfung der persönlichen Achtsamkeit. Thematisch begünstigt die seit 2011 eingerichtete Klimaroute des Regionalparks Rhein Main sich wandernd mit den vielschichtigen Aspekten der Klimaveränderung auseinanderzusetzen. Entwickelt wurde die Klimaroute entlang des Mains mit Designern und Künstlern der Hochschule für Gestaltung in Offenbach, die sich auf kreative Weise der Visualisierung von Klimaphänomenen widmeten. Unterstützt durch Planer und Umweltexperten der umliegenden Städte und dem Deutschen Wetterdienst war es ein Anliegen komplexe naturwissenschaftliche und gesellschaftlichen Themen des Klimawandels verständlich zu machen. Obschon die Klimaroute offiziell in Mühlheim-Dietesheim einsetzt, lohnt ein Einstieg an der S-Bahn-Station des Hanauer Stadtteils Steinheim um das neue Jahr mit einem Wandermarathon starten zu können. Von der S-Bahn-Station sind es einige hundert Meter bis zum Main, der thematisch diese Tour begleiten wird. Noch in den siebziger Jahren galt der Fluss mit einer Wasserqualität „Gewässergüteklasse IV“ als einer der am stärksten verunreinigten Flüsse Europas. Auch wenn sich im Laufe der Jahre die Qualität verbessert hat – baden im Main bleibt weiterhin ein sommerlicher Traum. Angler dagegen stufen den Verzehr von im Main lebenden Fischen als unproblematisch ein, da die Schadstoffkonzentration für den gelegentlichen Verzehr unbedenklich seien. Fraglich könne es höchstens bei sehr alten Fischen werden, (die ältesten Fische sind in etwa 20 [read more…]

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Fränkische Weinperlen

Würzburg, den 26. Oktober 2019 – „Wo die Früchte in die Flasche wandern“ ist eines der Themen welches sich findige Marketingexperten ausgedacht haben, um das neu aus der Taufe gehobene ZweiUferLand in den touristischen Fokus zu rücken. So hatten sich jüngst acht nordwestlich von Würzburg gelegene Gemeinden zusammengetan, um sich vom gefühlten Rockzipfel der unterfränkischen Residenzstadt abzunabeln. Gestarter wird zur weinseligen Zeit in  Thüngersheim , welches mit rund 200 Hektar Rebflächen  zu den größten fränkischen Weinanbaugebieten zählt. Just zu Wanderbeginn hat sich im Maintal eine zähe Nebelwand festgebissen, so dass in ersten beiden Stunden auf dem Panoramaweg das Panorama zunächst ausfällt. Allemal bemerkenswert ist  jedoch die erkennbare Qualität des angelegten Weges mit aufwändig gestalteten Ruhezonen und einem informativen Weinlehrpfad. Zweckmäßigerweise folgt man den Bocksbeutelweg der mit einem grünen Bocksbeutel auf einem weißen Spiegel gekennzeichnet ist und in das benachbarte Veitshöchheim führt. Veitshöchheim, mittlerweile bundesweit bekannt durch die legendäre fränkische Fastnachtsveranstaltung einerseits und geprägt durch das auch von Balthasar Neumann mitgestaltete Schloß andererseits. Hinzu kommt eines der schönsten Rokokogärten Europas, welcher dem Schloß angesiedelt ist. So wundert es nicht, dass die Region bestrebt war sich mit der Überschrift „ZweiUferLand“ neu zu definieren um das sehens- und erlebniswerte Areal herauszustellen. Trotz nebelbedingter Tristesse wird man auch in dieser Jahreszeit von der  Anmut des Rokokogartens gefangen und kann getrost diesen Flecken Erden auf die Liste der irgendwann näher zu erkundenden  Landstriche setzen. Bei einschlägigen Wanderführern endet in Veithöchsheim die Welt, jedoch liegt es auf der Hand die hügelige Weinbergsinfrastruktur zu nutzen um dass nächste Top-Wanderziel, [read more…]

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Im fränkischen Weinparadies

Volkach, den 20.Oktober 2019 – Erdig die Weine, sanfthügelig die Landschaft, blauweiß der Himmel, herbstlich bunt die Rebstöcke. Beste Voraussetzungen also um das Epizentrum der fränkischen Weinkultur zu Fuß zu entdecken. Die Rede ist vom Maindreieck, dort wo für Liebhaber der fränkischen Weinkultur klangvolle Ortsnamen wie Volkach, Sommerach, Escherndorf und Nordheim vorzufinden sind.Sonnengeflutete Talhänge bestimmen das Landschaftsbild des Maindreiecks, welches sich zwischen Würzburg, Schweinfurt und Gemünden befindet. Der Absenkung des Oberrheingrabens ist es zu verdanken, dass in dieser Muschelkalkregion vorzugsweise Weißweine, die eine dichte Mineralität aufweisen, auf die Flaschen gezogen werden. Wandermöglichkeiten gibt es hier ohne Ende. Einschlägige Wanderführer empfehlen üblicherweise Touren bis zu einem Level von fünfzehn Kilometern, wohlweislich im Blickfeld habend, dass der Weingenuss nicht zu kurz kommen sollte. Für Langstreckenwanderer bietet sich die Kombination mehrerer Abschnitte an, was den Vorteil bietet unterschiedliche Perspektiven in einem engen Radius auf diese außergewöhnliche Kulturlandschaft aufzunehmen. Gestartet wird an der Mainbrücke, die Volkach mit Astheim verbindet, dort wo man auch am Campingplatz kostenfrei parken kann.   Jedoch der Prolog setzt nicht im Weinberg, sondern im Dschungel ein.  Unterhalb der Brücke folgt man der Mainschleife zunächst in westlicher Richtung, vorbei an der dem Main vorlagerten Mitterwehrseen, bevor man den nördlichen Mainhang der Vogelsburg erreicht. Hier setzt der „Maindschungel“ ein, der sich bis nach Kaltenhausen zieht. Uferbegleitend geht es entlang von Steilhängen durch einen naturbelassenen Waldabschnitt. Bedingt durch anhaltende Niederschläge tags zuvor hatte sich der Pfad jedoch in eine nahezu unpassierbare Schlammpiste verwandelt. Im Nachgang betrachtet ist bei derartigen Verhältnissen dringendst von einer Streckenbegehung [read more…]

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Rund um Föhr

Föhr im August 2019 – Feer, so die friesische Bezeichnung der 83 Quadratkilometer großen und damit größten deutschen Insel ohne Landverbindung. Die grüne Insel, gelegen im Windschatten von Amrum und Sylt ist eingerahmt von 22 Kilometern grachsbewachsenen Deichen und 15 Kilometer Sandstrand. Eine Stadt und 16 Ortschaften. Drei Sprachen werden hier gesprochen: Friesisch, Plattdeutsch und Hochdeutsch, Legendäre Walfänger und Grönlandschiffer waren hier im 17. und 18. Jahrhundert beheimatet und seit zehn Jahren wandern die Föhrer traditionell am Himmelfahrtstag einmal rund um die Insel, die im Herzen des UNESCO Wattenmeer-Weltkulturerbe liegt. Föhr erreicht man komfortabel via Fähre von Dagebüll aus. Die Überfahrt selbst dauert 50 Minuten und ist im Regelfall unabhängig vom Gezeitenstand, da eine Fahrtrinne ausgebaggert wurde. Hochgradig zu empfehlen ist es bereits die erste Fähre um 05.00 Uhr  zu nehmen, um den schönsten Augenblick des Tages, den Sonnenaufgang über die Wattenmeerlandschaft zu erleben. Fünfundvierzig Minuten vor Sonnenaufgang starte ich am Fähranleger der Inselhauptstadt Wyk. Dem Sonnengang folgend kann es nur eine Marschrichtung geben: gegen den Uhrzeigersinn. Zwar wird es auf den ersten zwanzig Kilometern keine Einkehrmöglichkeit geben, jedoch taucht man ein in beste Lichtverhältnisse und kann die Stille des Wattenmeeres genießen. Wanderguru Manual  Andrack wußte vor zwei Jahren in einem Beitrag zu berichten: “Man muss das ganze nicht schöner reden als es war, die Wanderung rund um Föhr war alles in allem STINKLANGWEILIG!” Jedoch ist es eben eine Frage der Einstellung wie man sich einem Naturraum nähert. Zunächst geht es rund um den kleinen Wyker Hafen inklusive Sportboothafen um [read more…]

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Blickachsen

Bad Homburg, den 10. August 2019 – Blickachsen – sofern man sie sehen möchte – sind essentieller Bestandteil einer gepflegten Wanderung. So hat es sich regelrecht angeboten, die aktuelle Skulpturenbiennale die im zweijährigen Rhythmus im Bad Homburger Umfeld stattfindet, in eine gepflegte Marathonwanderung einzubetten. 42 Blickachsen auf 42 Kilometer, so der sportliche Auftrag dieser Exkursion. Vom Startpunkt der Konstabler Wache in Frankfurt geht es zunächst zum Campus der Johann-Wolfgang-Goethe-Universtiät, dort wo sechs der insgesamt 60 Gegenwartsskulpturen installiert sind. Jedoch auch ohne Ausstellung kann man auf dem Weg entlang der Kunstobjekte genügend Blickachsen entdecken. Frankfurt als Metropole, die sich ständig weiterentwickelt, bietet hierzu genügend Entdeckungsmöglichkeiten und insbesondere am frühen Morgen, dann wenn die Mainstadt noch regelrecht entvölkert ist, und man sich auf das Stadtbild konzentrieren kann. Nach zweieinhalb Kilometern ist der Campus erreicht. Noch heute beeindruckt die scheinbar zeitlose Architektur des I.G.-Farben-Hauses. Von hier aus koordinierte der spätere US-Präsident Eisenhower den Wiederaufbau Westdeutschlands, heute ist hier eine Bildungsstätte von Weltruf untergebracht. Anläßlich der Kunstausstellung wurden auf dem Campusgelände insgesamt sechs Kunstobjekte installiert. Ohne fachliche Unterstützung ist es dabei schon eine Kunst zu verstehen was der Künstler mit seinem Werk an dem gewählten Standort ausdrücken möchte. Allemal Kunst polarisiert – in welche Richtung ist am langen Ende nicht maßgeblich und es bleibt dem Auge des Betrachters überlassen seine persönlichen Schlüsse daraus zu ziehen – frei nach der trivialen Erkenntnis: „Was wollte der Künstler uns damit sagen“ Nach den künstlerischen Blickachsen auf dem Hochschulgelände bietet es sich auf dem Gang Richtung Bad Vilbel, [read more…]

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Das Ende einer Ära

Ebernhahn, den 04. August 2019 – Man wollte es noch einmal wissen. Drei Jahre nach dem legendären Fuchskautenmarsch hatten die Wanderfreunde in Ebernhahn wieder einmal zu einem Wandermarathon eingeladen. Auch wenn in 2016 zum Leidwesen vieler Langstreckenwander das offizielle Ende der sportlichen Wanderungen verkündet wurde, die letzte Veranstaltung des amtierenden Wegewartes sollte noch einmal mit einer 42-Kilometer-Wanderung gekrönt werden. Neun!! Verpflegungsstationen, eine abwechslungsreiche Streckenführung die durch das Kannenbäckerland führt, das Ganze eingebettet in dem bewährt hohen Standard der Ebernhahner Wanderfreunde und das für ein Startgeld, das den Namen nicht wirklich verdient. Umso enttäuschender die Resonanz. Hatten sich samstags noch 106 Marathonwanderer eingeschrieben, so starteten sonntags nur noch 44 Langstreckenwanderer. Beschämend die Resonanz, grob das Missverhältnis zwischen Aufwand und Ertrag und ernüchternd die Erkenntnis, dass scheinbar Veranstaltungen dieser Art nicht mehr zeitgemäß sind. Die Streckenführung und Wegekennzeichnung selbst – in bewährter Ebernhahner Qualität. Einzig schon die Vorbereitung der Wegekennzeichnung und Streckenmarkierung  einschließlich Nachkontrolle  ist mit einem hohen logistischen Aufwand verbunden. So verwundert es nicht, dass angesichts solcher Teilnehmerzahlen die Bereitschaft nicht mehr vorhanden ist derartige Veranstaltungen auf Vereinsebene zu stemmen. Von Ebernhahn, welches in diesem Jahr als „Superdorf von Rheinland Pfalz“ gekürt wurde, ging es zunächst in nördlicher Richtung vorbei durch das ehemalige  Tongrubenareal, welches sich zwischen Ebernhahn und Siersheim befindet. Passend zum Sonnenaufgang verbreiten flache morgendliche Nebelschwaden in den Senken eine schon fast herbstlich anmutende Stimmung. Vorbei am markanten Hochbehälter Siersheim führt die Passage durch einen Waldabschnitt, den Weiler Vielbach streifend nach Quirnbach, dort wo nach insgesamt zehn Kilometern bereits die [read more…]

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Wein und Rhein in Flammen

Rüdesheim, den 6. Juli 2019 – Ab und an muß man die Gunst der Stunde nutzen um ein interessantes Wanderthema zu besetzen – so wie am ersten Juliwochenende im Rheingau, dort wo einerseits in Rüdesheim die Veranstaltung „Rhein in Flammen“ stattfand, andererseits Temperaturen jenseits der 30 Grad für ein regelrechtes Backofenklima in den Weinhängen des Rheingaus sorgten. Sicherlich, an der Mosel ist das größte zusammenhängende Rieslinganbaugebiet der Welt zu finden, nach Meinung der Rheingauer wächst jedoch am Rhein der beste Riesling (auch wenn die Pfälzer hierzu eine andere Meinung haben) zudem hier bereits nachweislich seit Mitte des 15. Jahrhunderts Riesling angebaut wird und man mit der Weinuniversiät in Geisenheim die Weinweisheit für sich per se gepachtet hat. Gestartet wird in Lorchhausen, im tiefsten Dorf Hessens,  dort wo die letzte Rebanlage des Rheingaus vor dem Beginn des Mittelrheintals liegt, und dort wo der Wisperwind vom Taunuskamm Richtung Rhein herunterbläst und dafür sorgt, dass es hier selten regnet. Zwanzig Hektar Rebfläche sind hier an den Steilhängen in Lorchhausen überwiegend mit Riesling bestückt. Lagebedingt heizen hier bereits zu früher Morgenstunde die Rebstöcke kräftig auf. Wandertechnisch durchaus eine Herausforderung in der mit Schiefer ausgekleideten Brutkammer zu einer Exkursion zu starten. Vom Bahnhof geht es aufwärts, einmal die mächtige Bonifatiuskirche umrundend, in deren Mauern stilgerecht die Grabplatten der hier einst tätigen Pfarrer angebracht wurden. Am östlichen Ende der Kirche führt ein schmaler Pfad durch das Weinanbaugebiet hinauf zur Clemenskapelle. Hier eröffnet sich eine schöne Blickachse auf dass schräg gegenüberliegende Bacharach und der gegenüberliegenden Burg Fürstenberg. Unterhalb [read more…]

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Zum Wirtshaus im Spessart

Mespelbrunn, den 15. Juni 2019 – Es hat schon Legendenstatus – das sagenumwobene Wirtshaus im Spessart. Angezettelt hatte das Ganze Wilhelm Hauff, der 1826 die Novelle „Das Wirtshaus im Spessart“ veröffentlichte. Protagonisten der Erzählung waren natürlich die Spessarträuber, die weit über die Spessartgrenzen bekannt und gefürchtet waren. Kurt Tucholsky vertiefte das Thema in einer weiteren Veröffentlichung und die Filmindustrie setzte das Thema in den 50er Jahren in bewegte Bilder um. Der Vermutung Rechnung tragend, dass die Vorlage des Handlungsstrangs im Großraum Mespelbrunn zu finden ist, startet die Exkursion im unterfränkischen Aschaffenburg.  Es empfiehlt sich die kostenfreien Parkmöglichkeiten am Festplatz zu nutzen, was zudem den Vorteil bietet dass man beim Gang über die Mainbrücke einen schönen Blick auf das Aschaffenburger Schloß hat. In nördlicher Richtung führt die Passage vorbei am kleinen Aschaffenburger Yachthafen um den kleinsten Stadtteil von Aschaffenburg, die Obernauer Kolonie zu umrunden. Entlang des Häsbachs quert man den nördlichen Zipfel des Ortsteils Schweinheim um auf einem naturbelassenen Areal entlang des Ahornwegs in die bewaldete Zone des Naturparks Spessart einzutauchen. Auf den nächsten Kilometern folgt man den mit einem roten Punkt markierten Dietzweg zum 346 Meter hohen Stengerts, dort wo ein 22 Meter Aussichtsturm vorzufinden ist. Auf der Passage hinauf Passant man ein „kleines Felsenmeer“ bestehend aus losen Granitsteinverbünden. In südöstlicher Richtung folgt man der Wegeführung durch den ehemaligen Truppenübungsplatz. Zahlreiche Schilder weisen darauf hin, dass man unbedingt auf den befestigten Pfaden bleiben soll – zu groß die Gefahr, dass man auf verstreute Munition stoßen könnte. Spessarttypisch lebendig gestaltet sich [read more…]

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Perlen der Kurpfalz

Heidelberg, den 8. Juni 2019 – Die Kurpfalz.  Historisch betrachtet eines der spannendsten Territorien der deutschen Geschichte. Einst angesiedelt zwischen Mosel und Kraichgau, bestehend aus Exklaven und Enklaven, regiert von Pfalzgrafen, dominiert von Wittelsbachern, geprägt vom Calvinismus und knöcheltief verstrickt mit dem dreißigjährigen Krieg.  Um die Grenzen Frankreichs Ende des 17. Jahrhunderts an den Rhein vorzuschieben, praktizierte Ludwig XIV. eine brutale Kriegsführung: Er ließ ganze Städte und Dörfer dem Erdboden gleichmachen, jagte das Heidelberger Schloß in die Luft und leitete damit das Ende dieser  geschichtsträchtigen Region ein. Am langen Ende waren es die Amerikaner  (Mark Twain und eine Broadwayaufführung in 1924 sei Dank), die den “Mythos Heidelberg” prägten. Während sich internationale Touristen mit einer Stippvisite in Heidelberg  zwischen Rom, London, Paris und Hofbräuhaus begnügen ist es allemal eine Empfehlung wert, die Region unter die Schuhsohlen zu nehmen. Reist man zu früher Stunde an, so empfiehlt es sich das Auto am Parkhaus Kornmarkt/Schloss abzustellen. Sozial verträglich sind für Wanderer die länger unterwegs sind die Parkgebühr von durchschnittlich einem Euro pro Stunde und ideal der Einstieg am Fuße des Schlosses. Da das Schloss selbst erst ab 08.00 Uhr zu besichtigen ist, beschränkt sich die Inaugenscheinnahme von außen durch eine östliche Umrundung. Oberhalb der Scheffelterrasse stattet man dem in die Jahre gekommenen Vater Rhein einen Besuch ab und genießt, die aufgehende Sonne im Rücken, die  perfekten Lichtverhältnisse die die untenliegende Heidelberger Altstadt und das weitläufige Rhein-Neckarareal besonders in Szene setzen. Beste Voraussetzungen für postkartenverdächtige Aufnahmen. Vorbei an Bier- und Weinstuben die sich hier oben angesiedelt [read more…]

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Groß-Umstädter Weinlagenwanderung 2019

Groß-Umstadt, den 19. Mai 2019 – Weinlagenwanderung mit Marathonqualität inklusive Anlauf und Auslauf. Bereits zum 25. Mal richtete der Odenwaldklub Groß-Umstadt in bekannt-bewährter Art und Weise eine Weinlagenwanderung in den Hanglagen der  Odenwälder Weininsel Groß-Umstadt aus. Rot, blau, grün, gelb – so die ausgewiesene Farbskale der vier Wanderrouten, die zwischen fünf und 14 Kilometern dimensioniert waren. So kann die weinselige Wanderfrau oder Wandermann je nach Kondition in den Beinen und  Standfestigkeit an den aufgebauten Weinständen die geeignete Streckenlänge wählen. Idealerweise löst man am Startort, der am Parkplatz Altstadt gelegen ist, die Eintrittskarte in das Weinparadies in Form einer Weinprobenkarte im Wert von 16 Euro zum Preis von 15 Euro inklusive einem Probierglas. Der Vorteil: man erspart sich und den Standbetreibern das Kleingeldhandling. Selbstverständlich ist der Kauf einer Weinprobenkarte nicht verpflichtend und es bleibt jedem Wein- und Wanderfreund frei an den Ständen direkt Wein, Wasser oder Brötchen zu beziehen. Aus Sicht eines Langstreckenwanderers bietet sich natürlich eine Erweiterungsrunde an. So wird am frühen Morgen im heimatlichen Münster gestartet um via Altheim durch den Dieburger Mittelforst die Odenwälder Weininsel zu erreichen. Nach einer zweiten Frühstückspause  im ortsansässigen Cafe als gesunde Grundlage für die anstehende  Weinlagenwanderung geht es nach Lösung der Weinprobenkarte auf den rot beschilderten Weinlagenwanderweg. Die Vorbereitung des Odenwaldklubs ist schlichtweg ausgezeichnet.  Jeder Teilnehmer erhält eine ausführliche Streckenbeschreibung und kann sich bereits im Vorfeld darüber informieren, an welchen Weinständen welche Weinssorten ausgeschenkt werden. Unterwegs ist die die Streckenmarkierung selbsterklärend, so dass selbst nach dem Konsum einiger Weinpröbchen die Orientierung gewährleistet ist. Vom Parkplatz [read more…]

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Eppertshäuser Wandermarathon 2019

Eppertshausen, den 4. Mai 2019 – Traditionell startet der Odenwaldklub Eppertshausen am ersten Maiwochenende zu einem Wandermarathon, jedes Jahr mit einer neuen Strecke und einer attraktiven Einkehrmöglichkeit. So auch in diesem Jahr.  Das Ziel war vielversprechend. Der Hofstadel in der Gemarkung des unterfränkischen Mönchberg sollte der Schlußpunkt der zunächst auf  44 Kilometer ausgelegten Strecke sein. Einzig das Wetter spielte an diesem Tag nicht mit. Böige Windeinträge aus nördlicher Richtung, ein unangenehmer Graupelschauer und ein Temperatursturz auf 4 Grad stellte die Protagonisten auf eine harte  Probe. So entschied der Veranstalter  kurzfristig den Start von Eppertshausen in das benachbarte  Hergershausen zu verlegen. Bei anständigen Wetterkonditionen hätte der Streckenverlauf  schöne Ausblicke garantiert. Durch die Babenhäuser Gemarkung, dort wo alles auf Sand gebaut ist, dort wo sich Kiesseen befinden, dort wo südhessentypisch Spargelanbau auf hohem Niveau betrieben wird, führte die Passage zunächst über Flurwege nach Langstadt und von dort entlang des Schlierbachs in den gleichnamigen Weiler. Zwischen Schlierbach und dem Schaafheimer Wartturm, der im Regelfall eine herrliche Rundumsicht ermöglicht, erreichte die Schlechtwwetterfront ihren Höhepunkt. So war in Mosbach für mehr als ein Drittel der Teilnehmer die Tour zu Ende. Für die Unentwegten ging es weiter aufwärts entlang der hessisch-bayrischen Grenze bis nach 20 Kilometern das unterfränkische Mömlingen erreicht war. Mit Betreten der bayrischen Gefilde verzog sich das Regengebiet  Durch den Königswald führte die weitere Passage oberhalb von Eisenbach über den Roten Busch hinab nach Obernburg, dort wo der Main gequert wurde.  Hinter dem Weiler Schippach folgte man der Wegeführung des Fränkischen Marienweges durch den Klosterwald. [read more…]

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Hessenweg Nr. 7 von Erbach nach Bensheim

Erbach, den 1. Mai 2019 – Eine fast perfekte Wanderung mit einem unrühmlichen Schlußakzent. Aber zunächst der Reihe nach. Anfang der 80er Jahre schickte sich der Hessische Wanderverband an Fernwanderwege auf Basis bestehender Hauptwanderwege zu konzipieren, um ohne vorheriges größeres Karten- und Quellenstudium- Verbindungen aufzeigen, die ohne Umwege, jedoch trotzdem auf attraktiven Wegen zum Ziel führen. So entstand ein Netz von insgesamt elf Wanderwegen, die Hessen von Nord nach Süd und von Ost nach West durchziehen. Gestartet wird mit dem Hessenweg Nummer 7, der sich vom südhessischen Erbach im Odenwald bis nach Kaub am Mittelrheintal entlangzieht. 200 Kilometer und 3.700 Höhenmeter, so die Eckdaten der Gesamtstrecke, wobei bereits auf der ersten Passage zwischen Erbach und Bensheim, Odenwald sei Dank, mehr als 1.200 Höhenmeter zu absolvieren sind. Gestartet wird am Bahnhof in Erbach, der oberhalb der historischen Kernstadt der Kreisstadt liegt. Ortsunkundigen sei dringendst eine Besichtigung der Stadt empfohlen, die unter anderem auch das Deutsche Elfenbeinmuseum beheimatet. Vom Bahnhof aus geht es aufwärts, dem Verlauf des Roßbächleins folgend, durch den Wildpark Brudergrund. WWW ist hier angesagt: Wild, Wasser und Wald – so das Szenario, was man kostenfrei genießen kann. Ein kleiner Lehrpfad informiert dabei über Flora und Fauna. Hinter dem Wildpark öffnet sich das Tal und man erreicht ein Reiterparadies, den Roßbacher Hof, wunderschön im Brudergrund gelegen. Seit dem 18. Jahrhundert wird hier ein Gestüt unterhalten. Die zahlreichen Pferdekoppeln garnieren die sanfthügelige Landschaft in einer besonderen Art und Weise. Hier verläuft auch die historische „Hohe Straße“ die sich Richtung Mossauer Höhe [read more…]