bis 35 km

Wein auf Bier……

Hochheim am Main, den 14. Juli 2019 – ….“das rat ich Dir – Bier auf Wein das lasse sein“. So der Wortlaut einer alten Weisheit. Jedoch diese Lebensweisheit hat einen historischen Hintergrund.  Früher konnte sich das einfache Volk allenfalls Bier leisten. Wein dagegen war das Getränk des Adels. “Wein auf Bier” verband daher den sozialen Aufstieg– im umgekehrten Falle dagegen den sozialen Abstieg. Zunichte gemacht wird diese Hypothese durch eine triviale Erkenntnis: Weinexperten trinken nach einer ausgiebigen Weinprobe gerne ein kühles Bier, ohne sich über besondere Nebenwirkungen zu beklagen. Günstig an diesem Juli-Wochenende die Konstellation zur Verprobung dieser einschlägigen Erkenntnisse. Gestartet wird in Hochheim am Main, dort wo seit einigen Jahren ein hochinformativer Weinerlebnisweg eingerichtet wurde.  Zwei Faktoren waren es, die die Region um Hochheim auf Weltniveau in der Produktion höherwertiger Getränke hieften. Hier versektete seit 1837 die älteste und größte rheinische Sektkellerei Schweickhardt & Burgeff Hochheimer Weine nach der Champagnermethode. Die Marke „Mumm“ beispielsweise stammte  aus diesem Hause. Der „Sparkling Hock“, war feinste Sprudelware der im 19. Jahrhundert höher als der französische Champagner gehandelt wurde. 1877 nahm das Sekthaus Graeger in Hochheim die Produktion auf, jedoch nach dem zweiten Weltkrieg schloß eine Sektkellerei nach der anderen. Gestartet wird am S-Bahnhof der Weingemeinde. Nach zwei Kilometern in östlicher Richtung stößt man auf das Königin-Viktoria-Denkmal. Man schrieb das Jahr 1845 als die Queen vor Ort den hier gezogenen Riesling verkostete, hocherfreut war über dessen Qualität und fortan den hier ansässigen Winzer beauftragte den englischen Hof mit dem Rheingauer Qualitätswein zu versorgen. So etablierte [read more…]

Marathon

Wein und Rhein in Flammen

Rüdesheim, den 6. Juli 2019 – Ab und an muß man die Gunst der Stunde nutzen um ein interessantes Wanderthema zu besetzen – so wie am ersten Juliwochenende im Rheingau, dort wo einerseits in Rüdesheim die Veranstaltung „Rhein in Flammen“ stattfand, andererseits Temperaturen jenseits der 30 Grad für ein regelrechtes Backofenklima in den Weinhängen des Rheingaus sorgten. Sicherlich, an der Mosel ist das größte zusammenhängende Rieslinganbaugebiet der Welt zu finden, nach Meinung der Rheingauer wächst jedoch am Rhein der beste Riesling (auch wenn die Pfälzer hierzu eine andere Meinung haben) zudem hier bereits nachweislich seit Mitte des 15. Jahrhunderts Riesling angebaut wird und man mit der Weinuniversiät in Geisenheim die Weinweisheit für sich per se gepachtet hat. Gestartet wird in Lorchhausen, im tiefsten Dorf Hessens,  dort wo die letzte Rebanlage des Rheingaus vor dem Beginn des Mittelrheintals liegt, und dort wo der Wisperwind vom Taunuskamm Richtung Rhein herunterbläst und dafür sorgt, dass es hier selten regnet. Zwanzig Hektar Rebfläche sind hier an den Steilhängen in Lorchhausen überwiegend mit Riesling bestückt. Lagebedingt heizen hier bereits zu früher Morgenstunde die Rebstöcke kräftig auf. Wandertechnisch durchaus eine Herausforderung in der mit Schiefer ausgekleideten Brutkammer zu einer Exkursion zu starten. Vom Bahnhof geht es aufwärts, einmal die mächtige Bonifatiuskirche umrundend, in deren Mauern stilgerecht die Grabplatten der hier einst tätigen Pfarrer angebracht wurden. Am östlichen Ende der Kirche führt ein schmaler Pfad durch das Weinanbaugebiet hinauf zur Clemenskapelle. Hier eröffnet sich eine schöne Blickachse auf dass schräg gegenüberliegende Bacharach und der gegenüberliegenden Burg Fürstenberg. Unterhalb [read more…]

Ultra

24 Stunden von Rheinland-Pfalz 2019

Hennweiler, der 22. Juni 2019 – Alljährlich werden im Bundesgebiet mehr als fünfzig 24-Stunden-Wanderevents angeboten. Dabei ist die 24-Stunden RLP  eine besondere Veranstaltung der Superlative  mit einem  hervorzuhebenden Alleinstellungsmerkmal. Bereits zum siebten Mal hat der Förderverein Hunsrück Schiefer- und Burgenstraße e.V. zum Wanderhalali geblasen, wobei neben dem Wanderevent die Einsammlung von Spendengeldern im Vordergrund steht. Dank der Beteiligung zahlreicher Sponsoren kann der Löwenanteil des Startgeldes an verschiedene Hilfsorganisationen  als Spendenleistung abgeführt werden. So haben seit 2013 insgesamt 2.678 Teilnehmer die stolze Summe von 195.000 EURO eingebracht. Als Gegenleistung schnürt der Veranstalter alljährlich ein attraktives Wanderangebot in einem wunderbar wanderbaren Umfeld der Hunsrücker Schiefer- und Burgenstraße. Erfahrene Wanderer wissen wohlweislich die Qualität dieser Region zu schätzen. Ob Soonwald-Steig, Saar-Hunsruck-Steig, Sironaweg, die vier Vitaltouren oder der frisch aus der Taufe gehobene Pilgerweg St. Hildegard – wandertechnische Entfaltungsmöglichkeiten gibt es hier zur Genüge, um die mehr als 400 Millionen Jahre alte Schiefergebirgslandschaft, die mit Burgen und Schlössern kulturell garniert ist, zu entdecken. Kein Wunder, dass auch bei der diesjährigen Veranstaltung viele Wiederholungstäter am Start waren, was der ganzen Veranstaltung auch einen gewissen familiären Touch verleiht. Bewährt hat sich dabei das Wandermarktplatzkonzept. Im Angebot sind dabei drei Schleifen: eine Tagesschleife über 32 Kilometer, eine Dämmerungsschleife über 20 und eine Nachtrunde über 22 Kilometer. Traditionell ist dabei der Wandermarktplatz in Hennweiler angesiedelt, was schon lagebedingt eine Herausforderung ist. Ob von Süden, Norden, Osten oder Westen wer von Hennweiler aus Touren plant, muss zwangsläufig davon ausgehen, dass anspruchsvolle An- und Abstiege auf der Agenda stehen. Wer, wie [read more…]

Marathon

Zum Wirtshaus im Spessart

Mespelbrunn, den 15. Juni 2019 – Es hat schon Legendenstatus – das sagenumwobene Wirtshaus im Spessart. Angezettelt hatte das Ganze Wilhelm Hauff, der 1826 die Novelle „Das Wirtshaus im Spessart“ veröffentlichte. Protagonisten der Erzählung waren natürlich die Spessarträuber, die weit über die Spessartgrenzen bekannt und gefürchtet waren. Kurt Tucholsky vertiefte das Thema in einer weiteren Veröffentlichung und die Filmindustrie setzte das Thema in den 50er Jahren in bewegte Bilder um. Der Vermutung Rechnung tragend, dass die Vorlage des Handlungsstrangs im Großraum Mespelbrunn zu finden ist, startet die Exkursion im unterfränkischen Aschaffenburg.  Es empfiehlt sich die kostenfreien Parkmöglichkeiten am Festplatz zu nutzen, was zudem den Vorteil bietet dass man beim Gang über die Mainbrücke einen schönen Blick auf das Aschaffenburger Schloß hat. In nördlicher Richtung führt die Passage vorbei am kleinen Aschaffenburger Yachthafen um den kleinsten Stadtteil von Aschaffenburg, die Obernauer Kolonie zu umrunden. Entlang des Häsbachs quert man den nördlichen Zipfel des Ortsteils Schweinheim um auf einem naturbelassenen Areal entlang des Ahornwegs in die bewaldete Zone des Naturparks Spessart einzutauchen. Auf den nächsten Kilometern folgt man den mit einem roten Punkt markierten Dietzweg zum 346 Meter hohen Stengerts, dort wo ein 22 Meter Aussichtsturm vorzufinden ist. Auf der Passage hinauf Passant man ein „kleines Felsenmeer“ bestehend aus losen Granitsteinverbünden. In südöstlicher Richtung folgt man der Wegeführung durch den ehemaligen Truppenübungsplatz. Zahlreiche Schilder weisen darauf hin, dass man unbedingt auf den befestigten Pfaden bleiben soll – zu groß die Gefahr, dass man auf verstreute Munition stoßen könnte. Spessarttypisch lebendig gestaltet sich [read more…]

Marathon

Perlen der Kurpfalz

Heidelberg, den 8. Juni 2019 – Die Kurpfalz.  Historisch betrachtet eines der spannendsten Territorien der deutschen Geschichte. Einst angesiedelt zwischen Mosel und Kraichgau, bestehend aus Exklaven und Enklaven, regiert von Pfalzgrafen, dominiert von Wittelsbachern, geprägt vom Calvinismus und knöcheltief verstrickt mit dem dreißigjährigen Krieg.  Um die Grenzen Frankreichs Ende des 17. Jahrhunderts an den Rhein vorzuschieben, praktizierte Ludwig XIV. eine brutale Kriegsführung: Er ließ ganze Städte und Dörfer dem Erdboden gleichmachen, jagte das Heidelberger Schloß in die Luft und leitete damit das Ende dieser  geschichtsträchtigen Region ein. Am langen Ende waren es die Amerikaner  (Mark Twain und eine Broadwayaufführung in 1924 sei Dank), die den “Mythos Heidelberg” prägten. Während sich internationale Touristen mit einer Stippvisite in Heidelberg  zwischen Rom, London, Paris und Hofbräuhaus begnügen ist es allemal eine Empfehlung wert, die Region unter die Schuhsohlen zu nehmen. Reist man zu früher Stunde an, so empfiehlt es sich das Auto am Parkhaus Kornmarkt/Schloss abzustellen. Sozial verträglich sind für Wanderer die länger unterwegs sind die Parkgebühr von durchschnittlich einem Euro pro Stunde und ideal der Einstieg am Fuße des Schlosses. Da das Schloss selbst erst ab 08.00 Uhr zu besichtigen ist, beschränkt sich die Inaugenscheinnahme von außen durch eine östliche Umrundung. Oberhalb der Scheffelterrasse stattet man dem in die Jahre gekommenen Vater Rhein einen Besuch ab und genießt, die aufgehende Sonne im Rücken, die  perfekten Lichtverhältnisse die die untenliegende Heidelberger Altstadt und das weitläufige Rhein-Neckarareal besonders in Szene setzen. Beste Voraussetzungen für postkartenverdächtige Aufnahmen. Vorbei an Bier- und Weinstuben die sich hier oben angesiedelt [read more…]

Odenwald

36 Stunden auf dem Alemannenweg

Heubach, den 24.Mai 2019 – “Der Hammer! Das war der absolute Hammer”, so der einhellige Tenor der stolzen Finisher, die in 36 Stunden 130,6 Kilometer mit knackigen 3.468 Höhenmetern und ebenso anspruchsvollen Abstiegsmetern auf dem Odenwälder Alemannenweg absolvierten. Nach bereits  zwei erfolgreich durchgeführten 24-Stunden-Wanderungen  im Vorderen Odenwald hatten die Wanderspezialisten des Odenwaldklubs Heubach etwas besonderes ausgeheckt.  Die Rezeptur, die sich die beiden Organisatoren Michael Pohl und Martin Prasch ausgedacht hatten, war einfach: Man nehme den vor der Haustüre liegenden Qualitätswanderweg, garniere das Ganze mit einer ausreichenden Anzahl an Pausen- und  Raststationen, würze  mit einer kräftigen Prise Odenwälder Lokalkolorit und unterlege das Ganze mit viel Herzblut. So der Plan…. Bewußt wurde diese Veranstaltung als geführte  Wanderung für eine überschaubare Teilnehmeranzahl konzipiert. Im Vordergrund stand dabei der Teamgedanke. Als Team starten und als Team ankommen, so das Credo des Veranstalters, wobei die Ausschreibung bereits im Vorfeld an leistungserfahrene Wanderer adressiert war. Sieben Wochen vor Beginn setzte für die Teilnehmer ein wöchentlicher Newsletterdienst ein, um auf die Veranstaltung und den Odenwälder Kulturraum einzustimmen. So konnte der Odenwaldklub Heubach im gleichnamigen Groß-Umstädter Stadtteil am Starttag um 07.00 Uhr 32 hochmotivierte Sportwanderer begrüßen, die sich allsamt ein großes Ziel gesetzt hatten, nämlich in 36 Stunden den wunderbar wanderbaren Odenwald entlang eines zertifizierten Qualitätswanderweges zu entdecken. Bei bestem Wanderwetter startete der Troß in südlicher Richtung oberhalb entlang der Sandsteinbrüche bei Frau Nauses, um anschließend das Höchster Rondell zu unterqueren und Bekanntschaft mit den ersten Steigung des Vorderen Odenwaldes  zu machen. Oberhalb der höchsten Erhebung der Groß-Umstädter [read more…]

Marathon

Groß-Umstädter Weinlagenwanderung 2019

Groß-Umstadt, den 19. Mai 2019 – Weinlagenwanderung mit Marathonqualität inklusive Anlauf und Auslauf. Bereits zum 25. Mal richtete der Odenwaldklub Groß-Umstadt in bekannt-bewährter Art und Weise eine Weinlagenwanderung in den Hanglagen der  Odenwälder Weininsel Groß-Umstadt aus. Rot, blau, grün, gelb – so die ausgewiesene Farbskale der vier Wanderrouten, die zwischen fünf und 14 Kilometern dimensioniert waren. So kann die weinselige Wanderfrau oder Wandermann je nach Kondition in den Beinen und  Standfestigkeit an den aufgebauten Weinständen die geeignete Streckenlänge wählen. Idealerweise löst man am Startort, der am Parkplatz Altstadt gelegen ist, die Eintrittskarte in das Weinparadies in Form einer Weinprobenkarte im Wert von 16 Euro zum Preis von 15 Euro inklusive einem Probierglas. Der Vorteil: man erspart sich und den Standbetreibern das Kleingeldhandling. Selbstverständlich ist der Kauf einer Weinprobenkarte nicht verpflichtend und es bleibt jedem Wein- und Wanderfreund frei an den Ständen direkt Wein, Wasser oder Brötchen zu beziehen. Aus Sicht eines Langstreckenwanderers bietet sich natürlich eine Erweiterungsrunde an. So wird am frühen Morgen im heimatlichen Münster gestartet um via Altheim durch den Dieburger Mittelforst die Odenwälder Weininsel zu erreichen. Nach einer zweiten Frühstückspause  im ortsansässigen Cafe als gesunde Grundlage für die anstehende  Weinlagenwanderung geht es nach Lösung der Weinprobenkarte auf den rot beschilderten Weinlagenwanderweg. Die Vorbereitung des Odenwaldklubs ist schlichtweg ausgezeichnet.  Jeder Teilnehmer erhält eine ausführliche Streckenbeschreibung und kann sich bereits im Vorfeld darüber informieren, an welchen Weinständen welche Weinssorten ausgeschenkt werden. Unterwegs ist die die Streckenmarkierung selbsterklärend, so dass selbst nach dem Konsum einiger Weinpröbchen die Orientierung gewährleistet ist. Vom Parkplatz [read more…]

Marathon

Eppertshäuser Wandermarathon 2019

Eppertshausen, den 4. Mai 2019 – Traditionell startet der Odenwaldklub Eppertshausen am ersten Maiwochenende zu einem Wandermarathon, jedes Jahr mit einer neuen Strecke und einer attraktiven Einkehrmöglichkeit. So auch in diesem Jahr.  Das Ziel war vielversprechend. Der Hofstadel in der Gemarkung des unterfränkischen Mönchberg sollte der Schlußpunkt der zunächst auf  44 Kilometer ausgelegten Strecke sein. Einzig das Wetter spielte an diesem Tag nicht mit. Böige Windeinträge aus nördlicher Richtung, ein unangenehmer Graupelschauer und ein Temperatursturz auf 4 Grad stellte die Protagonisten auf eine harte  Probe. So entschied der Veranstalter  kurzfristig den Start von Eppertshausen in das benachbarte  Hergershausen zu verlegen. Bei anständigen Wetterkonditionen hätte der Streckenverlauf  schöne Ausblicke garantiert. Durch die Babenhäuser Gemarkung, dort wo alles auf Sand gebaut ist, dort wo sich Kiesseen befinden, dort wo südhessentypisch Spargelanbau auf hohem Niveau betrieben wird, führte die Passage zunächst über Flurwege nach Langstadt und von dort entlang des Schlierbachs in den gleichnamigen Weiler. Zwischen Schlierbach und dem Schaafheimer Wartturm, der im Regelfall eine herrliche Rundumsicht ermöglicht, erreichte die Schlechtwwetterfront ihren Höhepunkt. So war in Mosbach für mehr als ein Drittel der Teilnehmer die Tour zu Ende. Für die Unentwegten ging es weiter aufwärts entlang der hessisch-bayrischen Grenze bis nach 20 Kilometern das unterfränkische Mömlingen erreicht war. Mit Betreten der bayrischen Gefilde verzog sich das Regengebiet  Durch den Königswald führte die weitere Passage oberhalb von Eisenbach über den Roten Busch hinab nach Obernburg, dort wo der Main gequert wurde.  Hinter dem Weiler Schippach folgte man der Wegeführung des Fränkischen Marienweges durch den Klosterwald. [read more…]

Marathon

Hessenweg Nr. 7 von Erbach nach Bensheim

Erbach, den 1. Mai 2019 – Eine fast perfekte Wanderung mit einem unrühmlichen Schlußakzent. Aber zunächst der Reihe nach. Anfang der 80er Jahre schickte sich der Hessische Wanderverband an Fernwanderwege auf Basis bestehender Hauptwanderwege zu konzipieren, um ohne vorheriges größeres Karten- und Quellenstudium- Verbindungen aufzeigen, die ohne Umwege, jedoch trotzdem auf attraktiven Wegen zum Ziel führen. So entstand ein Netz von insgesamt elf Wanderwegen, die Hessen von Nord nach Süd und von Ost nach West durchziehen. Gestartet wird mit dem Hessenweg Nummer 7, der sich vom südhessischen Erbach im Odenwald bis nach Kaub am Mittelrheintal entlangzieht. 200 Kilometer und 3.700 Höhenmeter, so die Eckdaten der Gesamtstrecke, wobei bereits auf der ersten Passage zwischen Erbach und Bensheim, Odenwald sei Dank, mehr als 1.200 Höhenmeter zu absolvieren sind. Gestartet wird am Bahnhof in Erbach, der oberhalb der historischen Kernstadt der Kreisstadt liegt. Ortsunkundigen sei dringendst eine Besichtigung der Stadt empfohlen, die unter anderem auch das Deutsche Elfenbeinmuseum beheimatet. Vom Bahnhof aus geht es aufwärts, dem Verlauf des Roßbächleins folgend, durch den Wildpark Brudergrund. WWW ist hier angesagt: Wild, Wasser und Wald – so das Szenario, was man kostenfrei genießen kann. Ein kleiner Lehrpfad informiert dabei über Flora und Fauna. Hinter dem Wildpark öffnet sich das Tal und man erreicht ein Reiterparadies, den Roßbacher Hof, wunderschön im Brudergrund gelegen. Seit dem 18. Jahrhundert wird hier ein Gestüt unterhalten. Die zahlreichen Pferdekoppeln garnieren die sanfthügelige Landschaft in einer besonderen Art und Weise. Hier verläuft auch die historische „Hohe Straße“ die sich Richtung Mossauer Höhe [read more…]

bis 35 km

Rund um den Neroberg

Wiesbaden, den 19. April 2019 – Ein sommerlicher Karfreitag, 25 Grad, bei prognostizierten 12 Stunden Sonnenschein. Dort wo noch vor wenigen Tagen dürre Äste in den Himmel ragten explodiert förmlich der Wald. Blau der Himmel, krachend grün der Blättterwald – ideale Voraussetzungen für eine ausgedehnte Runde mit Weitblick- und Erlebnisgarantie. Gestartet wird im südöstlichen Zipfel der hessischen Landeshauptstadt, oberhalb des Villenviertels welches sich zwischen Kurpark und Bierstädter Straße befindet. Ein neoklassizistischer Bau reiht sich nach dem anderen auf. Rasch ist die Parkanlage “Warmer Damm” erreicht, dort wo sich das Zentrum des repräsentativen Boulevards, die Wilhelmstraße befindet. Hier ist an Werktagen Livestyleshopping im exklusiven Raum angesagt. Karfreitags gegen 8.30 Uhr jedoch ist die umsatzträchtige Straße ausgestorben. Der Autoverkehr scheint eingestellt zu sein, der gegenüberliegende Kurpark verwaist. Scheinbar hat die Stadt das Atmen eingestellt. Am Ende der Wilhelmstraße, am Kureck, folge ich der Taunusstraße, die sich Richtung Nerotal hochzieht. Prachtvolle Jugendstilbauten prägen das Straßenbild. Wiesbadenadäquat die hier vorzufindende Infrastruktur. Antiquitätengeschäfte, Edelitaliener und hochpreisige Bars verdeutlichen in welcher Liga hier  gespielt wird.  Städtebaulich formvollendet mündet die Straße in die Nerotalanlage. Würde man heute auf dem Reißbrett eine Stadt planen, perfekter könnnte man es nicht gestalten. Man schrieb das Jahr 1897, als man hier entlang des Schwarzbachs eine Parkanlage kreierte, als Verlängerung eines aus dem Taunus in die Stadt hineinreichenden Grünzuges. Artenreich der Baumbestand, großzügig die parkartigen Freiflächen und das Ganze flankiert von opulenten Villen in bester Hanglage.  Die Bebauung versammelt das gesamte Spektrum des Villenbaus im späten Historismus.  Spätklassizistischen Villen, Bauten im Stile der Neorenaissance [read more…]

bis 35 km

Eine hessische Zeitenwanderung

Bad-Homburg, den 6. April 2019 Möchte man intensiv in die hessische Kulturgeschichte eintauchen, so empfiehlt sich der Gang nach Bad-Homburg v.d. Höhe, um von dort aus im Rahmen einer formidablen Wanderung die Fährte zu den Spuren der Vergangenheit aufzunehmen. Bad Homburg. Während im 40 Kilometer entfernten Offenbach jeder Fünfte von Hartz IV lebt, geben sich in Bad Homberg Millionäre die Klinke in die Hand.  Jeder sechste hessische Einkommensmillionär lebt hier im Hochtaunuskreis. Entsprechend die Aura die die 54.000 Einwohner zählende Kurstadt ummantelt. Mit dem Slogan „Champagnerluft und Tradition“ verdeutlichen dabei die kommunalen Marketingstrategen wo man sich hier angesiedelt sieht, wobei, um in diesem Falle den dekadenten Anflug zu entkräften, die Begrifflichkeit „Champagnerluft“ sich auf die Fallwinde des Taunus beziehen soll, die eine angenehme Kühlung in die Stadt einbringen. Gestartet wird am Bad-Homburger Bahnhof, im Neorenaissancestil errichtet und mittlerweile als Kulturbahnhof weiterentwickelt. Graffiti – absolute Fehlanzeige, die gekachelte Unterführung zu den Gleisen werden scheinbar mit Handbürsten täglich poliert. Der Ankommende merkt dass man hier auf ein stilvolles Ambiente wert legt.Vom Hauptbahnhof führt die Passage in nördliche Richtung zum Kurpark. Die Kaiser-Friedrich-Promenade querend steht man, nomen est Omen am Proworoffweg, dort wo sich eine russisch-orthodoxe Kapelle befindet. Auch hier zeigt sich eine klassisch-historische Verbindung: Kurstadt, Spielcasinos, russischer Geldadel. Allemal stilvoll und prominent positioniert steht das  sakrale Gebäude am Eingang des Kurparks. Inmitten des Kurparks liegt der „Old Course“, dort wo bereits vormehr als einhundert Jahren Golf gespielt wurde. Just vis a vis sind die Spielbank, das mächtige Kaiser-Wilhelms-Bad und diverse Brunnen vorzufinden. [read more…]

Marathon

Heubacher Wandermarathon 2019

Heubach, den 30. März 2019 – „8 Grad 57 51.16 Länge 49 Grad 50 30.96 Breite.  Eingebettet in einem romantischen Seitental des Vorderen Odenwald lebt eine verschworenen Dorfgemeinschaft, behaftet mit der Anmut eines gallischen Dorfes. In diesem Umfeld bläst der zweite Vorsitzende der OWK-Ortsgruppe Heubach, Michael Pohl, einmal jährlich zum sportlichen Wanderhalali.“, so die einleitende Worte meines Blogbeitrages vor drei Jahren. Geändert hat sich per se nichts, aber auch rein gar nichts, an der damaligen Aussage. So hat getreu dieser Erkenntnis der Heubacher Wanderexperte wiederum der heimatlichen Verbundenheit Rechnung tragend eine Strecke ausgearbeitet, die einen Radius von 4,76 Kilometer ausgehend  vom Heubacher Dorfbrunnen  ausweist und über Mehrschleifen sich zu einem ausgewachsenen Wandermarathon mit knapp 44 Kilometern und knapp 1.160 Höhenmetern entwickelt. Dem Sonnenverlauf entsprechend ist die Route nach bewährtem Raster gestrickt. Gestartet wird zur besten Wanderzeit um 6.30 Uhr, um zügig die ersten Hügel im Umfeld des Groß-Umstädter Weilers Richtung Kissinger-Wünziger-Hütte zu marschieren, die Sonne dabei im Rücken – die Blicke frei  über die Groß–Umstädter Weininsel, den seit 22 Millionen Jahren erloschene Vulkan namens Otzberg, den Anhöhen der Bergstraße, der Reinheimer Bucht und den Dieburger Ebene. Grundsätzlich könnte man hier sitzenbleiben, die Ausblicke genießen, über sich und die Welt nachdenken und die Hoffung hegen, dass irgendwann oberhalb der hier angelegten Weinrebenhänge vielleicht ein Grauburgunder aus den hier gezogenen Lagen nebst Käseteller vorbeifliegt.  Jedoch, der Wanderführer beendet diese Illussion rasch, um über eine verschlungene Pfadführung den Weg zurück nach Heubach zu finden, dort wo nach 14 Kilometern auf die 37 Teilnehmer ein opulentes Frühstück [read more…]