Dörnigheim, der 24. Februar 2018 –
Runde Zwei des Regionalparktrails startet auf der anderen Seite des Mains, vis a vis des letztmaligen Zielortes Mühlheim in dem gegenüberliegenden Dörnigheim, ein Stadtteil von Maintal. In Dörnigheim folgt man dem alten Leinpfad entlang des Mains, dort wo man früher mit schweren Tauen Schiffe getreidelt hatte. Heutzutage ist aus dem Leinpfad ein gut ausgebauter Weg geworden, der von Radfahrern, Inlineskatern und Spaziergängern gerne frequentiert wird.
Prächtig der Tagesanfang mit insgesamt zehn prognostizierten Sonnenstunden bei jedoch eisigen Konditionen. Die Russenpeitsche schleust kalte Luftböen nach Zentraleuropa – gefühlter Temperatureintrag : minus 10 Grad. Jedoch bereits am frühen Morgen sind einige eisenharte Jogger und Hundebesitzer unterwegs.
Entlang des Mainweges sind einige Kunstobjekte als integrativer Bestandteil der Regionalparkroute installiert. Nach vier Kilometern entlang des Mains ist die Kesselstadt in Hanau erreicht. Von hinten erschließt man Schloß Philipsruhe, ein Barockschloß mit angegliederten englischen Garten. Ab Frühjahr empfiehlt sich hier durchaus eine Einkehr an den hier befindlichen Mainterrassen, die von einem hier ansässigen gastronomischen Betrieb bewirtschaftet werden.
Vom Schloß quert man den Hanauer Stadtteil Kesselstadt, dessen Namensgebung einem ehemaligen römischen Castell zu verdanken ist, um zum zweieinhalb Kilometer entfernten Park Wilhelmsbad zu gelangen. Angeblich fanden hier 1709 zwei Kräuterfrauen eine mineralhaltige Quelle. Siebzig Jahre später errichtete man hier eine Bade-, Park-und Kuranlage. 1815 versiegte die Mineralquelle und vierzig Jahre später wurde der Kurbetrieb eingestellt. Heute ist das Areal ein beliebtes Naherholungsgebiet und beheimatet unter anderem das Hessische Puppenmuseum.
Dem historischen Simmelsweg folgend geht es weiter durch eine kurze Waldpassage in der Gemarkung Hohe Tanne, um sich dann für den Rest des Tages auf offenem Areal den eisigen Windböen zu stellen.
Vorbei an Wachenbuchen geht es nordwärts Richtung Wetterau und stößt nach einigen Kilometern auf die Hohe Straße, einem uralten Handelsweg, der seinerseits die Messestädte Leipzig und Frankfurt verband. Mit viel Engagement und Aufwand wurde der Regionalparkabschnitt „Hohe Straße“ mit markanten Aussichtspunkten, Rastplätzen und aufwändiger Gestaltung historischer Stätten entwickelt. So ist der Abschnitt der Hohen Straße auch integrativer Bestandteil des römischen Fernweges Via Regia.
In der Gemarkung des Lohfeldes schwenkt man nördlich Richtung Niederdorfelden ein, dort wo sich die Gewässer Nidder und Nidda verschmelzen. Durch Gronau führt die Passage Richtung Karben, immer der renaturisierten Nidda entlang. Die vier Kilometer lange Schleife zum Dottenweiler Hof, kann man sich allerdings als Wanderer auch in Anbetracht der Jahreszeit getrost ersparen.
Technisch führt der Regionalparkrundweg, der grundsätzlich als Radweg konzipiert wurde, in einer Großschleife über Okarben. Mangels lohnens- und bemerkenswerter Streckenpunkte empfiehlt es sich für Langstreckenwanderer über fußfreundliche Feld- und Wiesenwege die Passage westwärts unterhalb von Petterweil einzuschlagen. So stößt man an der Schlappermühle bei Erlenbach wieder auf die ursprüngliche Regionalparkroute.
Am Wegepunkt Sonnendeck am Rehlingsbach ist Seulberg erreicht, um von dort aus via S-Bahn mit Umstieg in Frankfurt Süd nach einer weiteren Stunde den Ausgangsort in Dörnigheim wieder zu erreichen. Facettenreiche 37 Kilometer mit einer Vielzahl von interessanten Eindrücken und weitreichenden Ausblicken in die Regionalparklandschaft Rhein-Main.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar