Riedenberg, den 01. April 2021 – Wohlweislich verbinden lassen sich Hütten, Basalt und Kuppen dann, wenn man drei Qualitätswanderwege der Rhön, die unter dem Segment “Extratouren” eingetragen sind, zu einer beeindruckenden und aussichtsreichen Tour verbindet. Die Rede ist von den drei Extratouren Hüttentour, Basaltweg und Kuppenweg – jeder Rundweg für sich schon ein Wandererlebnis, als Kombination jedoch sowohl für die Kondition als auch für das Auge eine Herausforderung.
Gestartet wird in der unterfränkischen Gemeinde Riedenberg. Hier setzt man zunächst in den insgesamt sechzehn Kilometer langen Rundweg namens Hüttentour ein. Stilgerecht der Einstieg. Von der Ortsmitte geht es gleich steil aufwärts über dreihundert Stufen hinauf zum Riedenberger Kapelli. So nennen die Einheimischen das in 1723 errichtete Heiligenhäuschen. Von hier oben kann man exzellente Blicke auf die unten liegende Gemeinde genießen.
Dem Flußverlauf der Sinn folgend führt die Hüttentour zunächst in das benachbarte Oberbach. Hier verlassen wir die Extratour um in den benachbarten Qualitätswanderweg, den Basaltweg, einzusteigen. Das Höhenniveau der Rhöner Hügel liegt ringsherum auf einem Niveau von 800 Höhenmetern. So geht es von Oberbach zunächst steil aufwärts, vorbei an der Basaltformation “Die Klubbe”, um weiterführend an der Hudebuche zu einem Highlight des Tages, dem Lösberg aufzusteigen. Rund um den Gipfel des Lösershag führt dabei ein Urwaldpfad durch Basaltblockhalden, die als Zeitzeugen früherer Vulkantätigkeiten ein Stück Erdgeschichte vermitteln. Uralte verwachsene Bäume, moosüberzogene Felsbrocken, vor sich hin modernde Baumgerippe, kurzum ein Weg voller Kontraste. Dank des noch lichten Waldes eröffnen sich immer wieder weitreichende Blicke in die umliegende Rhönlandschaft.
Nach der knapp zwei Kilometer langen Urwaldwegsrunde führt der Basaltweg durch den ausgedehnten Mischwald weiter in östlicher Richtung durch die nördlichen Schwarzen Berge, wie man die Anhöhen dieser Region bezeichnet. Nächstes Teilziel ist der 829 Meter hohe Feuerberg, dessen Plateau unbewaldet ist und von der Kissinger Hütte vereinnahmt wurde. Gegenüber streckt sich der markante Kreuzberg in die Höhe, dort wo im gleichnamigen Kloster ein wunderbares Bier gebraut wird. Locker könnte man von hier aus auf einem vier Kilometer langen Höhenweg zur nächsten Hütte, dem Würzburger Haus wandern, dort wo die Extratour Kuppenweg startet. Jedoch unser heutiger Wanderauftrag reizt alle Facetten der hier vorhandenen Extratouren aus. So geht es zunächst in westlicher Richtung unterhalb des Gebirgssteins zurück nach Oberbach, dort wo wir den zwölf Kilometer langen Basaltweg offiziell abschließen.
Runter nach Oberbach und steil aufwärts zum sechs Kilometer entfernten Würzburger Haus, so das Wanderprogramm der nächsten Stunde. So geht es aufwärts zum Willenstöpfelküppel, vorbei am Aussiedlerhof Ziegelhütte entlang eines aussichtsreichen Panoramaweges. Oben auf den Farnsberg unterhält der Rhönklub auf 768 Meter Höhe ein bewirtschaftetes Haus, zu regulären Zeiten eine ausgezeichnete Pausenstation. Hier oben steigen wir zudem in die dritte Extratour des Tages, den zehn Kilometer langen Kuppenweg ein. Tendentiell abwärts führt die Passage zunächst vorbei am Erlenberg zur Platzer Kuppe. Hier kann man weitreichende Aussichten auf die sanfthügeligen Kuppen der Bayrischen Rhön genießen. Zweifelsohne dass Highlight dieser Extrarunde. Am Ortsrand von Geroda verschwenkt der Qualitätswanderweg gen Norden, folgt der Thulba deren Quelle man beim Rückanstieg hinauf zum Würzburger Haus passiert.
Kurz vor dem Würzburger Haus endet die aussichtsreiche Kuppenwegrunde und die Hüttentour übernimmt die Regie bis hinab zum morgendlichen Startpunkt in Riedenberg. Auf dem Weg hinab zum Basaltsee Tintenfaß begeistert als aussichtsreicher Schlußpunkt ein Blick auf den gegenüberliegenden Kleinen Auersberg. Grundsätzlich sind Berge je ehrlich. Wo es rauf geht, geht es irgendwann und irgendwo auch wieder runter. Dennoch ist die Passage, die steil abwärts nach Riedenburg führt durchaus ein Lackmustest für die Beinmuskulatur.
Drei Extratouren gebündelt zu einer einzigen mehr als beeindruckenden Tagestour. Der Wandertacho bleibt bei 39,95 Kilometer und exakt 1.500 Höhenmetern stehen. So verbucht man in der Gesamtbilanz dieser hochgradig zu empfehlenden Tour 60 Leistungskilometer, grandiose Aussichten und bemerkenswerte Einblicke in das Geofenster der Rhön-Region.
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