24 Stunden Edersee 2021

Frankenau, den 10. September 2021 – VIRENALARM AM EDERSEE. 290 Infizierte, davon 129 hochgradig Infizierte konnten am Freitag den 10. September auf einer 50 Quadratkilometer großen Verbreitungsfläche im Einzugsbereich des Nationalparks Kellerwald Edersee ausgemacht werden. Verantwortlich für den Infektionsherd des sogenannten “Wandervirus” war wieder einmal mehr die Edersee Marketing GmbH, die bereits zum siebten Mal zu einem außergewöhnlichen Wanderevent einlud.

Erneut bewährt hatten sich die dabei die logistischen Bausteine des Veranstalters. Einmal mehr wurden als Grundlage der Streckenplanung drei qualifizierte Wege, der Kellerwaldsteig, der Urwaldsteig und der Lichtenfelser Panoramaweg herangezogen, um entlang der südwestlichen Flanke des Nationalparks Kellerwald Edersee zwei Strecken zu planen, die im Rahmen einer Wanderveranstaltung angeboten wurden. Für die Extremwanderer wurde eine knapp 85 Kilometer lange Wanderstrecke mit insgesamt 2.000 Höhenmetern konfektioniert. Startbeginn war dabei freitags um 19:00 Uhr an der Kellerwaldhalle in Frankenau, die auch als Zwischenstation und Drehscheibe zwischen Nacht- und Tagesstrecke genutzt wurde. Dreizehn Stunden später setzten von hier aus rund 180 Marathonwanderer in die 45 Kilometer lange Tagesstrecke ein.

Pandemiekonformer Check-In in der Kellerwaldhalle.
Das Einzige womit man seine Mitmenschen anstecken sollte ist gute Laune…..
Eine wohldurchdachte Fußbekleidung eines erfahrenen Langstreckenwanderers

Nach der Begrüßung von Claus Günther, dem Geschäftsführer der Edersee Marketing GmbH, starteten pünktlich um 19.00 Uhr die Extremwanderer in die Nacht hinein. Entspannt die Gesichter der Teilnehmer, da die Stunden zuvor prognostizierten Gewitterzellen sich aufgelöst hatten und mit einer milden Nacht bei maximalen Tiefsttemperaturen von 14 Grad zu rechnen war. Hervorragend geplant und bestens geeignet war dabei die eingeplante Nachtstrecke über 40 Kilometer mit insgesamt vier Versorgungsstationen. Von Frankenau führte die Passage über den Dülfershof via Frebershausen, Gellershausen, Kleinern, Albertshausen und Huddingen zurück in die Kellerwaldhalle. Wie bereits bei den vorhergegangenen Veranstaltungen war dabei die Qualität der Versorgung auf einem sehr hohen Niveau.

Claus Günther (l) und der amtierende Bürgermeister…..
…begrüßen die Langstreckenwanderer..
Und der Berufs- und Extremwanderer Thorsten Hoyer, ein Sohn der Stadt Frankenau, der die Veranstaltungen in den vergangenen Jahren aktiv begleitet hatte, schickte diesmal per Videobotschaft einen Gruß an die Starter
Extremwandern 2021 mit Drohneneinsatz
Ein Gruß an die Drohne, bevor es….
..auf die Piste geht……
28 Liter, 10 Liter, 25 Liter – schon interessant wie unterschiedlich dimensioniert die Rucksäcke der Teilnehmer sind
Die Ausschilderung des Streckenverlaufes in gewohnter Qualität
Kurz und nicht erhellend war der Start in die Nachtpassage. Der Abendhimmel, vorbelastet durch Wolken und der Sonnenuntergang bereits terminiert auf 19:45 Uhr
Und punktuell setzte leichter aber warmer Niesel ein
Die Steigungen der Nachtstrecke waren in toto moderat und gut verteilt
Der Dülfershof, eine Doppelstation, die bei Kilometer 6,5 und Kilometer 28 angesteuert wurde
Einzig Informationsschilder bieten des Nachtens noch Orientierung, wo man sich konkret befindet
Grundsätzlich sind Nachtwanderungen ohne Stirnlampe nicht empfehlenswert, jedoch, wenn man im Lichtschatten eines Lampenträgers wandert, so kann man sich energiesparend durch die Landschaft bewegen
Nach 18 Kilometern war bereits die zweite Station in Kleinern erreicht
Und zur Stärkung wird Gemüsesuppe gereicht
Keep it simple – Kellerwaldsteig wir folgen dir….
….die Dichte der Versorgungsstationen ist hier schon ausgezeichnet
Ebenso wie die Qualität der Verpflegung
Und ab und an ist man gut beraten unterwegs das Laufwerkzeug nachzujustieren

Deutlich zu früh erreichten wir um 2:30 Uhr nach den ersten vierzig Kilometern die Kellerwaldhalle in Frankenau. Jedoch die emsigen Helfer des Sportvereins Frankenau bereiteten auch mit Freude um diese unchristliche Zeit ein schmackhaftes Frühstück mit Rührei zu. Hier merkte man einmal mehr, dass sowohl der Veranstalter als auch die ehrenamtlichen Helfer an den Stationen mit hohem Engagement und Freude die Langstreckenwanderer unterstützen. Rational hätte man eigentlich abwarten sollen bis die Tagesstrecke tageslichttauglich wäre, jedoch lag der Sonnenaufgang um 06:45 noch in weiter Ferne. So galt es nach einer verlängerten Früh-Frühstückspause wiederum mit Taschenlampe auszurücken, bevor ab 08:00 Uhr die Marathonwanderer in die Strecke einsetzten. 45 Kilometer und vier Zwischenstationen, so die eingeplanten Eckdaten der “Tagesetappe” die auf dem Weg zur Burg Hessenstein zunächst als Nachtetappe umgewidmet wurde. Der zu zahlende Preis des Nachtstarts: Man kann zunächst nicht die Aussichten entlang der Kellerwaldsteigetappe genießen, jedoch das Lagerfeuerambiente an der Station Burg Hessenstein, organisiert von der heimischen Feuerwehr, entschädigte dafür umso mehr.

Big Brother is watching you…. Eingangskontrolle in der Kellerwaldhalle zwischen Nacht- und Tagesstrecke
Wandertitan und -urgestein Wilhard Boettcher aus Soest freut sich ungemein die Nachtetappe locker gedreht zu haben…
Kein Wunder, denn der vom Wandervirus hochgradig Infizierte Nordrhein-Westfale (Baujahr 1951!) hat aktuell 6,5 Millionen Schritte auf seiner Jahresliste stehen. Bei einer Schrittlänge von 80 Zentimeter gibt das locker 5.200 Kilometer Jahresleistung.
Schon seltsam, mit der Stirnlampe geht es in die Tagesetappe…
Versorgungsstation an der Burg Hessenstein
Und über der Burg schält sich langsam der Tag heraus

Gerne wechselt der Veranstalter sowohl die Startorte als auch die Streckenführung der 24-Stunden-Wanderungen. Standen in den letzten Jahren der Edersee mit seinen spektakulären Wandertrassen im Fokus, war diesmal mit dem Startort Frankenau die ruhigere Ecke am Rande des Naturparks angezeigt. Einzig der störrische Nebel und einige Wolkenverbände, die sich erst Mittags langsam auflösten schränkten die Aussichtsmöglichkeiten ein. Jedoch, wenn man mit Wilhard Boettcher solch eine Tagesetappe angeht, ist Kurzweil und Inspiration angesagt. Burg Hessenstein, Schmittlotheim, Buchenberg und Fürstenberg waren zunächst die Etappen entlang der westlichen Kante des Streckenverlaufs, bevor bei Herzhausen der schmale Zipfel des Edersees überquert wurde.

Mystischer Kellerwaldsteig
Die drei Extremwanderinnen mussten erst einmal durchschnaufen, nachdem sie eine Stunde zuvor die Raststation an der Burg Hessenstein verpasst hatten
Noch ziehen die Schmauchspuren eines kleinen Tiefdruckgebietes über den Nationalpark
Ein naturbelassenes Eck entlang der Eder bei Schmittlotheim
Und der Fanclub ist auch vertreten 🙂
Eine isometrische Übung zwischendurch ist auch nicht verboten
Aussicht schlecht – Stimmung super…..
Es geht auch ohne Rucksack, wie Wilhard einmal mehr unter Beweis stellt
Typisch Kellerwaldsteig
..und Wanderalternativen gibt es hier zur Genüge
Famos bemoost
Pasta satt im Sportlerheim Fürstenberg

Am Ochsenbühl stieg man gemäß Streckenplan hinter Herzhausen zunächst in den Urwaldsteig ein, um weiterführend auf einer Alternativroute des Kellerwaldsteiges über das Elsebachtal bis zur Quernstkapelle zu wandern, bevor es zurück nach Frankenau ging. Graduell vermittelten dabei die Steilhänge entlang des Teilabschnitts des Urwaldsteiges, welche beeindruckenden Baumformationen man in Gänze im Naturparkgebiet bestaunen kann.

Wandervielfalt am Ederssee
Dieses Geäst hat auch schon bessere Zeiten gesehen
Abenteuerwegweiser
Ab und an blitzte die Sonne durch
Bevor der nächste leichte nasse Gruß von oben kam
Als hätte es der Kerl geahnt………
Die Verpflegungsstationen decken alle Zielgruppen ab
Zum Schlussakkord zogen endlich die Schönwetterwolken auf
Ein Blick Richtung Quernstkapelle
Am Edersee gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung
Wechselbeziehung Mensch und Wald – zu besichtigen an der KellerwaldUhr
Noch 2.500 Schritte bis zur Kellerwaldhalle….
..um nach 20 Stunden, pünktlich um 15:00 Uhr die Urkunde in Empfang zu nehmen
Ein sichtlich entspannter Claus Günther (stehend) freut sich einmal mehr über eine gelungene 24-Stunden-Wanderveranstaltung am Edersee und die ausgezeichnete Stimmung im Teilnehmerkreis

“Eeeeeeeeeendlich”. Sowohl auf Teilnehmerseite aber auch auf Seiten des Veranstalters war der befreiende Ausruf zu hören. “Es geht wieder los” Nach einer 730 tägigen coronobedingten Zwangspause war wieder ein Stückchen Normalität eingekehrt. Auch wenn die Rahmenbedingungen verschärft werden mussten, der Qualität dieser Veranstaltung tat dies keinen Abbruch. Ein Dank daher an den Veranstalter und allen Helfern an den Versorgungsstationen sowie den Streckenauszeichnern für diese gelungene Veranstaltung. Und dass der Blick nach Vorne ausgerichtet ist, belegt das Avis, dass schon heute der Ausrichter eine Neuauflage für 2022 plant. Eine klare Empfehlung und Vormerkung für das nächste Jahr!

Eine vorbildliche Roadmap mit allen relevanten Informationen auf einer Seite verdichtet

5 Kommentare

  1. Super geschrieben , da ist man als ehemaliger und totalinfizierter aber zeitlich außer Gefecht gesetzter total mitgenommen. Ich freue mich schon auf die Zeit wenn das Knie wenigen Tagen wieder mitspielt um dann im nächsten Jahr am Edersee dabeizusein.

  2. Hallo Martin, mal wieder ein klasse Bericht mit tollen Aufnahmen. Du schreibst mir aus der Seele. Wir leben hier in einer teilweise einzigartigen Naturlandschaft mit atemberaubenden Ausblicken, die in mir immer wieder Glücksgefühle erzeugen. Danke für die tolle Beschreibung meiner Heimat. Herzliche Grüße von Herbert Wolf

    • Einmal mehr zeigt Eure tolle Resonanz welch schöne Veranstaltung das Team von Claus Günther alljährlich auf die Beine stellt. Schön zudem Euch auch wieder getroffen zu haben! Und nicht umsonst ist die Region eine der beliebtesten Freizeitregionen Hessens. Auf ein Neues in 2022 -Martin-

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