Ultra

Extrem Extrem 48 Stunden Wandern 2018

Heringhausen, 22. Juni 2018 – “Bei der Streckenplanung waren wir schon etwas sadistisch” berichtete sieben Stunden vor dem Start ein verschmitzt dreinblickender Andrew Kesper von der Tourist-Information in Willingen, der vor zwei Jahren mit seinem Pendant vom Diemelsee, Klaus Hamel, die ganze Sache ausheckte. Der Rest ergab sich. Man holte  einen weiteren Nachbarn, Claus Günther, Tourismuschef vom Edersee mit ins Boot und Europas härteste Wanderveranstaltung war geboren. Unter der Headline “Extrem-Extrem Wandern” starteten in 2017 119 hochambitionierte Langstreckenwanderer. Trotz extremsten Wetterbedingungen mit Unwetter und Hagel finishten seinerseits 55 Teilnehmer. Und vor einem Jahr hatte man sich für eine Neuauflage in 2018 entschieden. “Ihr seid verrückt, Ihr seid immer noch verückt  und dagegen gibt es keine Therapie” ergänzte Klaus Hamel mit einem breiten Grinsen, der in den vergangenen Jahren gemeinsam mit Claus Günther und dem Wandertitan Thorsten Hoyer vor fünf Jahren die mittlerweile etablierte 24-Stunden-Wanderveranstaltung am Edersee entwickelt hatte.  Spannend die Spreizung des Diemelsee Veranstaltungsplans 2018 der am Empfang in der Touristeninformation am Diemelsee auslag. Zwischen  Lagerfeuer mit Stockbrot, Benefizkonzert des Bläserkreis Twiste-Eisenberg, Lange-Saune-Nacht und Klosterführung findet man als Veranstaltungshinweis im Monat Juni “Unterstützen Sie  Europas Extrem-Wanderelite beim Start vor dem Haus des Gastes Heringhausen, die 157 Kilometer und 3.200 Höhenmeter in 48 Stunden bewältigen”. Bei Ankunft hatte ich Bedenken. Heringhausen eine 400 Seelen zählende beschauliche Kommune, direkt am Diemelsee des Naturparks gelegen – hier soll das Epizenttrum der europäischen Wanderszene liegen? Kaum zu glauben! Das am See liegende Gasthaus hatte am Ankunftstag Ruhetag, die nächste Einkaufsmöglichkeit war im Nachbarort vorzufinden, [read more…]

Ultra

24 Stunden von Bayern 2018

Kulmbach, den 16. Juni 2018 – Finale! Finale mit Paukenschlag!! Die 24 Stunden von Bayern sind vorbei – endgültig und unwiderruflich! Just um 7.45 Uhr legte sich eine Dunstglocke des Wehmuts über den sonnigen Wandermarktplatz in Kulmbach, als der Veranstalter die versammelte Wanderschar mit der Mitteilung überraschte, dass die zehnte Veranstaltung der 24 Stunden von Bayern die Letzte dieser Art sein wird. „Man soll aufhören wenn es am Schönsten ist“ – so das Credo des Ausrichters. Doch dazu später mehr. Wohlweislich hatte sich die Bayern Tourismus Marketing GmbH nach 2011 (Bad Steben) erneut für den Fränkischen Wald als Ausrichter entschieden – eine vortreffliche Entscheidung. Denn die Region Frankenwald wurde in 2015 als erste Region in Bayern und als Zweite im Bundesgebiet mit dem Prädikat „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ zertifiziert. Aushängeschild ist dabei der 242 Kilometer lange Fernrundwanderweg  der Frankenwaldsteig. „Stille hören“, „Weite atmen“ und Wald verstehen“ so die Philosophie die man sich im Frankenwald verinnerlicht hat. Still ging es jedoch keineswegs zu, als sich die 444 ausgelosten Wanderer am Startplatz in  Kulmbach versammelten. Insgesamt waren Wanderer aus elf Nationen vertreten, wobei der älteste Teilnehmer 71 Lenze zählte. Welchen Zuspruch diese Veranstaltung mittlerweile hat belegt auch die Tatsache, dass sich am Anmeldetag, den 4. April, knapp 1.900 Interessenten für eine Teilnahme beworben hatten. Kurz vor Beginn übernahm in bewährter Weise Bap Koller, Projektleiter der Bayern Tourismus Marketing das Briefing der Teilnehmer. „24 Stunden sind 24 Stunden und keine 13 oder 14. Es gilt kein Weltrekord zu brechen. Wer nicht ausgelastet ist, dem sei [read more…]

Marathon

Auf dem Spessartbogen nach Bad Orb

Langenselbold, den 3. Juni 2018 – Eines vorneweg. Man muss Wald mögen. Mangelt es an dieser Voraussetzung, so sollte man einen weiten Bogen um den Spessartbogen machen, denn der seit 2012 zertifizierte Premiumwanderweg verläuft durch das größte zusammenhängende Mischlaubwaldgebiet Deutschlands uns ist geologisch auf einer bis zu 400 Meter dicken Sandsteinplatte gelagert. Neunzig Wanderkilometer liegen zwischen Langenselbold und Schlüchtern. Folgt man der Empfehlung der Naturparkverantwortlichen, so lässt sich der Spessartbogen in vier bequemen Etappen erschließen. Passionierte Langstreckenwanderer hingegen erfreuen sich an zwei Passagen über 45 Kilometer, was auch verkehrsstrategisch begünstigt wird, da just in der Mitte des Qualitätswanderweges Bad Orb als Ziel- und Anschlusspunkt gelegen ist. Gestartet wird bei hochsommerlichen Temperaturen in Langenselbold. Grundsätzlich eignet sich der Spessartbogen perfekt für eine Wandertour bei diesen Wetterbedingungen, da man sich überwiegend im dichtbewaldeten Spessart aufhält – ergo ein idealer Rückzugsort bei diesen Wetterbedingungen. Hinter dem Gleisbett des Bahnhofs taucht man rasch ein in den dichtbewaldeten Spessart. Die Wegekennzeichung ist durchgängig exzellent und aufwändig gestaltet – so dass man auch ohne Karte und GPS auf Spur bleiben kann. Die ersten Kilometer führen durch die waldreiche Region auf kleinen verschlungenen Pfaden. Obschon die Sonne bereits aufgegangen ist, ist es Dank dichtem Bewuchs relativ dunkel, was eine durchaus mystische Atmosphäre erzeugt. „Auf erdigen Pfaden durch stille Wälder wandeln“ wird im Naturparkführer Spessartbogen proklamiert. Jedoch – die Realität sieht anders aus. Die Region zwar dünn besiedelt und waldreich, jedoch der Lärmeintrag  kommt von oben. Auf der Achse zwischen Langenselbold und Bad Orb verläuft exakt der Anfluggleitwinkel des Frankfurter [read more…]