[N²-O²-Ar]-Wandermarathon 2024

4. Januar 2024 – Mehr Luft! N²-O²-Ar ist die verkürzte Formel für Luft und eine von drei elementaren Existenzgrundlagen für jeden Menschen. Frei nach der trivialen Erkenntnis: “Frische Luft ist die beste Medizin” sollte man sich idealerweise dort bewegen, wo die Luftqualität am besten ist. Da mittlerweile alles gemessen, gewogen, analysiert und geprüft wird, fällt es leicht zum Jahresstart einen idealen Standort zu wählen um die Lufttanks aufzufüllen. Nordsee- Provinz Holland – Insel Texel – beste Voraussetzungen für einen motivierenden Start in das neue Wanderjahr. Hier ist die Luft buchstäblich rein. 140 ausgewiesene Wanderwegskilometer, ein dreißig Kilometer langer Sandstrand, zudem herrliche Heide- und Dünenlandschaften, punktuell bereichert mit Pinienwäldern, bieten dabei eine ausgezeichnete Infrastruktur für ausgedehnte Touren nach der Devise “Wandern für die Seele”. So fällt es leicht auf dieser Basis einen Wandermarathon zum Jahresstart einzuplanen.

Wenn man es einrichten kann, sollte man bei Inselwanderungen auf die Windrichtung achten. Günstig die Wetterlage und mit Windstärke 6 ist ein starker Westwind, der das Wasser aufschäumt und Wellen brechen lässt, zu erwarten. Sichtweite gemäß Prognose des niederländischen Wetterdienstes Buienradar 49,5 Kilometer. Gut wenn man beim Start schon das Ziel sieht…….

Gestartet wird in De Koog, um zunächst gegen den Wind durch das Pinienwaldareal De Dennen und weiterführend durch das Naturschutzgebiet Bollekammer zu wandern.

Einstieg beim Zugang zum Strandpaal 19 in De Koog, der auf der Strandseite bei Kilometer 30 erreicht werden wird.
Sonnenaufgang ist jahreszeitbedingt erst um 08:43 Uhr. Allemal spannend jedoch die Himmelsfarben die sich lagebedingt im Minutentakt verändern.
Durch den Pinienwald des Nationalparks. Pinien sind die stummen Diener im Rahmen des Küstenschutzes und gedeihen prächtig auf den trocknen Sandböden
Reetsgedeckte Häuser sind auf Texel eher selten anzutreffen
Nach dem Leuchtturm auf der Ostseite der Insel ist der schiefe Kirchturm in Den Hoorn das beliebteste Fotomotiv auf der Insel
Eine friedliche Stimmung zu früher Stunde
Einzig Teilnehmer einer Vogelsafari sind schon auf Achse. 380 Vogelarten kann man auf dem längsten Vogelboulevard Europas beobachten – wenn man mag.
Texel….wir haben ein Problem….
…viele Wanderwege sind geflutet. Obschon Wasser in den Niederlanden alltäglich ist – die Agrarflächen nehmen kein Wasser mehr auf, Wanderwege sind geflutet, die Senken der Dünenlandschaft sind mit Wasser gefüllt, denn auch hier haben die Niederschläge der letzten Wochen ihre Spuren hinterlassen
Glücklicherweise herrscht Ebbe und gegenüber entfaltet sich die Silhouette des auf dem Festland liegenden Den Helders im Licht der aufgehenden Sonne
..und wenn ohne Gummistiefel manch ein Wanderweg nicht begehbar ist….
Gangbare Alternativen finden sich immer….
….und Sitzmöglichkeiten gibt es auch noch……
Eine eindrucksvolle Vielfalt auf kleinstem Raum…..
…einzig das Rauschen des Windes begleitet den Gang durch die Landschaft
Sicherlich – zu Neujahr kann man auch gute Wünsche und Vorsätze an den Baum hängen – jedoch gilt einmal mehr: nicht nur wünschen – sondern auch machen……

Auch wenn die gefluteten Wanderwege eine dezidierte Naturwanderung durch De Dennen mehr oder minder eingeschränkt haben, so eröffnet sich an der Südspitze von Texel im De Hors das raueste Stück der Insel. Hier wurden einst Flugsanddeiche angelegt, die ein Stück des Strandes vom Meer abtrennten. Wer hier wandert kann eine besondere Atmosphäre genießen. Hier sollte auch irgendwo Paal 1 stehen – welcher jedoch nicht in der aktuellen Karte verzeichnet, und daher auch nicht auffindbar ist.

Paal ist dabei ein historisches Längenmaß (1.506 Meter), welches in der ehemaligen niederländischen Kolonie in Indonesien verwendet wurde. Der Strand auf Texel ist mit insgesamt 33 Paals bestückt, wobei heute die Strandabschnitte samt entsprechenden Strandrestaurants offiziell als Paal bezeichnet werden. Wer beispielsweise das zweitschönste Strandrestaurant der Insel besuchen will, sollte zum Paal 20 gehen…
Eingeloggt bei Paal 9 – mächtig heftig bläst der Wind….
Im Flow mit Windstärke 6. Während ein popeliges Sandkorn einen Wandermarathon in einer Stunde absolviert, ist Wandersfrau oder -mann auch rückenwindgestützt etwas länger unterwegs….aaaaber jeder Meter ein Genuss….
Eindrücke die die Seele streicheln….
..im Gegensatz zu diesen Impressionen……
Der Klassiker: Holz am Sandstrand. Es mag ein ewiges Geheimnis bleiben, was den Charme dieser Zufallssymbiose ausmacht. Entwurzelte Bäume die angeschwemmt wurden…., Teile von Holzbooten…, losgerissene Holzstege…., eingesalzt vom Meer, ausgeblichen von der Sonne. Treibholz als Zeichen der Vergänglichkeit…..
Es führt ein Rohr nach nirgendwo.. eine gekappte Gasleitung…?…ein Datenfernkabel…..) Weit gefehlt. Die Verrohrung wird für Sandaufspülungen genutzt um die Strände und die Meeresdeiche der Insel auf Niveau zu halten….
..denn wie man hier sieht führen Herbst- und Winterstürme auch zu deutlichen Abträgen des Deichschutzes
..aber auch zu markanten Zuträgen, wie das hier im regulären Fall freistehende drei Meter hohe Wanderwegesschild unter Beweis stellt
Sieben bewirtschaftete Strandpaals sind auch im Winter geöffnet. So ist es nicht verboten einen Zwischenstopp bei Kilometer 30 einzulegen, um ein lekker Tesselaar zu verköstigen……..

Strandpaal 20 ist der letzte bewirtschaftete Strandpaal, der auf der Südroute geöffnet hat. Auf Höhe von Paal 23 dort wo das Naturschutzgebiet De Muy mit dem Naturreservat Slufterbollen verschmilzt, geht es in die Dünen- und Heidelandschaft von Zuid-Eierland. Einst waren es zwei Inseln, die Insel Eierland und die Insel Texel. Erst im 16. Jahrhundert führte eine Versandung, flankiert von unterstützender Aufdeichung, zur Inselverschmelzung. Hinter De Muy wandert man einmal mehr durch eine schöne Heidelandschaft um nach insgesamt 41 Kilometern den Badeort De Koog wieder zu erreichen.

Strandhafer – ein robuster Küstenbewohner mit maritimen Flair
Wer durch Sanddünen pflügt braucht keinen Stepper im Gym…
Und nur äußerst selten gibt es eine Steighilfe…
Nicht nur die Wasserseite hat Ihre Reize
30.000 Bewohner leben auf Texel – 16.000 davon sind Schafe. Im Herbst werden ausgewählte Böcke zu den Schafen gelassen. Dabei trägt der Bock wöchentlich einen Farbblock mit einer anderen Farbe auf der Brust. So kann man bei jedem begatteten Schaf anhand der Farbe sehen, zu welcher ungefähren Zeit das Lamm kommt. Üblicherweise steigt die Bewohneranzahl in den Monaten Januar/Februar rapide an. Und wer auf der Insel unterwegs ist, sollte sich als Ersthelfer mit den abgebildeten Verhaltensregeln vertraut machen. Denn ein Schaf, welches auf dem Buckel liegt kommt von alleine nicht mehr hoch…..
Auch im Januar gibt es unterschiedliche Möglichkeiten auf der Insel aktiv zu sein….
Man kann natürlich das Angenehme auch mit dem Nützlichen verbinden…..
Wer allerdings schlecht zu Fuß ist, oder seine Berufung als Bewegungslegastheniker sieht, muss nicht verzagen…..
Und die ganz Harten starten am Neujahrstag in De Koog zum Nieuwjaarsduik….
…auch wenn beim “Neujahrstauchen” maximal die Zehen eingetaucht werden… es ist schon eine außergewöhnliche Leistung….
Take a breath – nach 41 gehaltvollen Kilometern ist der Ausgangsort wieder erreicht
“Een geweldig 2024” wünschen die Niederländer und ein eindrucksvolles und erlebnisreiches Wanderjahr 2024 wünscht powerwalker,s blog!

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