Otzberg, 18. Dezember 2023 – “Nur das Wetter ist nicht planbar.” So einmal mehr die zunächst ernüchternde Erkenntnis einer geplanten Wandertour. Verlockend waren die Rahmenbedingungen. Nach mehr oder minder acht bedeckten und regnerischen Wochen im Vorderen Odenwald signalisierte der Wetterdienst “grünes Licht” – ein Zwischenhoch mit sechs Stunden Sonnenschein. Ergo ideal für eine aussichtsreiche Panoramawanderung unter der Überschrift “Von Vulkan zu Vulkan im Vorderen Odenwald” – mit Start in der Odenwälder Weininsel Groß-Umstadt zum erloschenen Vulkan Otzberg – weiterführend zum ehemaligen Roßdörfer Roßberg – der ebenso einen vulkanischen Ursprung hat. Zwischendurch exzellente Weitsichten in den Odenwald, gen Spessart und dem Taunus. So der Plan.
Jedoch, obschon die lokalen Radiosender unentwegt und störrisch an dem sonnigen Tag festhielten – die Inversionswetterlage verbunden mit Windstille bedingte eine hartnackige Nebellage – punktuell und höhenlagenbedingt durchbrochen von Lichtfenstern die auf den ersten zwanzig Kilometern für eine facettenreiche Lichtstimmung sorgten.
Start zum Sonnenaufgang. Noch besteht Hoffnung auf einen strahlenden Sonnentag…
..wobei auch die nebulöse Landschaft reizvoll sein kann, ob aus der Ferne betrachtet..
..oder im Detail
Wandert man von Groß-Umstadt hinauf zum Otzberg, so kann man auf diesem Weg herrliche Panoramen einfangen. Jedoch auch der nebulöse Odenwald ist nicht ohne….
Und selbst ein profaner Acker entfaltet im durchbrechenden Sonnenlicht seine eigene Dynamik
Dort wo man gen Taunus blicken könnte ……
Mangels Ausblick….vertiefende Einblicke in die Ackerflächen….
…und je näher man heranrückt, desto spannender die Eindrücke
Noch besteht Hoffnung – langsam schält sich die Veste Otzberg heraus…..
..und blauer Himmel auf der gegenüber liegenden Seite vermittelt Zuversicht
Sonnenstrahlen fressen sich regelrecht durch die Nebelschicht….
..und verzaubern die Landschaft mit einem magischen Licht
Afrika sei Dank – denn vor 42 Millionen Jahren schubte die afrikanische Kontinentalplatte das europäische Gebirge hoch. Bis zu 4.000 Meter hoch, so nach Einschätzung, war einst das Gebirge im Odenwald. Der Rheingraben sackte ab und hier am Otzberg blubberte Lava heraus….
Der Anblick täuscht….
..denn das sonnige Intermezzo ist nur von kurzer Dauer..
…und rasant zieht die Nebelfront wieder ein
..Jedoch am langen Ende ist dieses Schauspiel spannender….
…als blauer Himmel pur…
Am Rande des Reinheimer Hügellandes…
..eine weitgehend waldfreie Hügellandschaft im Vorzimmer des Vorderen Odenwaldes
Ein Blick zurück – der Otzberg versinkt wieder in der Nebelwand
Einmal mehr zeigt sich – die Natur malt die schönsten Bilder…
..aber auch Gestaltungskunst, wie hier in einer Hofreite in Ueberau, begeistert durchaus
und stoisch trotzt dieser mächtige Stamm einer Platane in Reinheim seit Jahrzehnten allen Wetterbedingungen
Kopfweidenareal am Dilsbach
Ein permanentes Kräftemessen: Sonnenlicht prallt auf die Nebelwand
Ein Wetterfenster über dem Roßberg – dem zweiten ehemaligen Vulkan auf dieser Strecke
Und selbst das Rückhaltebecken im Reinheimer Ortsteil Zeilhard setzt die Landschaft in eindrucksvoll in Szene
Während gen Süden kurz der Himmel aufreißt….
…dampft es gegenüber gewaltig…..
Auch wenn über dem kleinsten Weinanbaugebiet der Hessischen Bergstraße in Roßdorf kurz das Himmelsblau durchblitzt…
..innerhalb weniger Minuten wird Roßdorf wieder eingenebelt.
Einmal mehr bestätigt sich die Erkenntnis, wenn bis zur Mittagszeit der Nebel sich nicht auflöst, dann ist für den Rest des Tages Schicht im Schacht. So auch an diesem Tag. Ungeachtet dessen, die eingeplante aussichtsreiche Panoramatour “Von Vulkan zu Vulkan” entwickelte sich zu einer spannenden Wanderung belegt mit eindrucksvollen Impressionen frei nach dem Motto: “Wenn die Natur mit Licht malt”. Beseelt von der Lichtstimmung war es daher naheliegend die ursprünglich bis Roßdorf eingeplante Tour bis zur ehemaligen Kreisstadt Dieburg zu verlängern, auch wenn die letzten zwölf Kilometer förmlich aussichtslos waren. Allemal ist für Dermatologen die Wetterlage ein Segen, denn es gilt die Erkenntnis: “Haut will Nebel”
Otzberg den 09.02.2013 – Bei angenehmen Wetterbedingungen, leicht gepuderte Schneelandschaft, hie und da eine blaue Stelle am Wolkenhimmel, und eine aufgehende Sonne starteten wir über den Dieburger Forst Richtung Semd, zur längsten aus einem Holzstück gefertigten Bank der Welt. Die 31,33 m lange Sitzbank wurde im Rahmen einer Internationalen Messe, die vom Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik in Groß-Umstadt in 2004 ausgerichtet wurde, errichtet. Nach Beendigung der Messe sollte die Bank zunächst veräußert werden. Eine ursprünglich geplante Verlagerung in ein Freizeitgebiet im Kernstadtbereich von Groß-Umstadt scheiterte jedoch. Beherzte Semder Bürger planten zunächst eine “Bankentführung” die jedoch auch scheiterte. Letztendlich entschloss man sich die Bank an der Stelle am Waldrand im Wiesengrund hinzustellen, an der sich früher die „Semder Radfahrer-Ruh“ befand. Über das Natur- und Vogelschutzgebiet “Taubensemd von Habitzheim, Semd und Groß-Umstadt” geht es auf aussichtsreichen Pfaden direkt nach Lengfeld (Raststation Cafethek Cae) um dann den 326 Meter hoch gelegenen Otzberg zu erklimmen. Der Berg ist ein übriggebliebene Basaltkegel eines erloschenen Vulkans, dessen Eruptionen einst die geologischen Voraussetzungen für die äußerst fruchtbare Umgebung schufen. Die Burgschenke auf der Veste Otzberg bietet eine bodenständige Odenwälder Hausmannskost an. Empfehlenswert ist beispielsweise das frühere Arme-Leute-Essen: “Odenwälder Gestampftes” (Erdrüben, Karotten und Kartoffelgemüse mit Bratwurst und Röstzwiebel). Für den dezenten Abgang empfiehlt sich ein Wildsau-Tropfen aus Amorbach der den Gaumen mit einer feinen Himbernote überzieht. Wohlgestärkt geht es bergab Richtung Wiebelsbach, entlang der Bahntrasse nach Groß-Umstadt. Über die alte Römerstraße “Hohe Straße” zurück zum Ausgangsort. Insgesamt eine herrliche Rundwanderung über 35 Kilometer mit moderaten 440 Höhenmetern.
Zeilhard, 20. September 2014 “Die Strecken führen über herrliche Feld- und Waldwege und sind bei jeder Witterung gut begehbar”. Fast schon untertrieben die Ausschreibung des TV 1913 Zeilhard, der bereits zum 9. Mal zu einem IVV-Marathon einlud. Mächtig ins Zeug legten sich die Veranstalter bei Auswahl der Strecke. Startort war der Reinheimer Ortsteil Zeilhard, über dessen Namensgebung noch heute Unklarheit besteht. Tauchte 1323 in einem Lehnsbrief erstmals der Name Zylhardt spekuliert man darüber, dass die zwei Jahre später nachgewiesene Schreibweise Zygelhard sich aus Ziegel und Hard (=Berg) ableitete und darauf referenzierte dass es im gelben Lössgebiet eine Ziegelei gab. Jenseits der ethnologischen Stadtforschung geht es zunächst den Hirschbach querend in östlicher Richtung entlang des Dilsbachs in die benachbarte Gemeinde Spachbrücken der heute noch im Volksmund die Walachei genannt wird. Da aus statischen Gründen der Bau einer Brücke für den kleinen Bach nicht im Verhältnis stand, wurden ehemals Birkenstämme (= Spachen) in den Bachlauf gelegt, unten größere um den Durchfluss des Wassers zu gewährleisten, nach oben hin immer kleinere, damit Fuhrwerke ungehindert darüber fahren konnten. Vorbei an der Abwasseranlage Vorderer Odenwald die an diesem Morgen eine besondere olfaktorische Melange für die mehr als 82 angetretenen Marathonwanderer verbreitet geht es zunächst rund um die Reinheimer Teiche – ein außergewöhnliches Naturschutzareal. Bereits 1626 wurde unter dem Darmstädter Landgraf Georg II. im 75 Hektor großen Areal ein Fischteich angelegt. Mehr als 200 Fisch- Vogel- und Insektenart konnten bislang in dem Gebiet nachgewiesen werden. Eine echte Sensation ist das Vorkommen der Europäischen Sumpfschildkröte, denn die Reinheimer Population ist die bisher einzig Bekannte [read more…]
Otzberg/Breuberg, den 13. September 2015 1-2-1 – die Erfolgsformel für eine gelungene Wanderung. Man wähle einen Rundweg, baue zwei Burgen ein und setze zum krönenden Wanderabschluss ein Brauhaus -fertig ist eine bemerkenswerte Wandertour. Perfekt wird das Ganze, wenn man die aufgehenden Sonne westwärts gehend im Rücken weiß, und das vor einem liegende Mittelgebirgspanorama mit einem goldgelben Licht regelrecht flutet wird. Gestartet wird in der Mitte, der Weininsel Groß-Umstadt, am neu gestalteten Bahnhofsareal. Richtung Schwimmbad gehend geht es durch eine Unterführung der B45 hinauf zum Areal der Aussiedlerhöfe Am Schöllkopf. Bereits hier, drei Kilometer außerhalb der Stadt, genießt man weitläufige Panoramablicke. Bergstraße – Odenwald – Otzberg – Roßberg – Moret – Dieburger Bucht – Bachgau – Maingau – Frankfurt – Spessart – Stachelberg – Binselberg – Burzelberg – so das 360 Grad Panorama auf dieser bemerkenswertem Anhöhe – noch unter 200 Höhenmeter liegend. Magisch das Licht am frühen Morgen – bis eine Stunde nach Sonnenaufgang sind die günstigsten Konstellationen um die Lichtimpressionen aufzunehmen. Südwestlich gehend fallen zwei Fixpunkte auf. Rechter Hand die außergewöhnliche weiße Kirchturmspitze der Kommune Lengfeld und linker Hand die auf einem Vulkankegel liegende Veste Otzberg mit ihrem weißen Turm, im Volksmund auch “weiße Rübe” genannt. Vom Flurstück Zauberhecke kommend und Richtung Fasanenhof in Lengfeld gehend, hat man Gelegenheit die Schokoladenseite von Otzberg/Hering inklusive Veste zu genießen. Über den Galgenberg erreicht man zügig das ehemalige Wahrzeichen des Altkreises Dieburg, die Veste Otzberg. Urkundlich 1231 erstmals erwähnt, und vermutlich gen 1100 als Amtssitz derer von Fulda gegründet. 1390 wurde die Veste als kurpfälzische Amtsburg, ab 1711 nur [read more…]
1 Kommentar
Hallo Martin, es ist immer wieder eine Freude, dass Du Deine Erlebnisse mit uns teilst. Du bist ein wahrer Meister in Bild und Wort. Vielen lieben Dank dafür und ich freue mich schon auf mehr. Frohe Weihnachten.
Hallo Martin, es ist immer wieder eine Freude, dass Du Deine Erlebnisse mit uns teilst. Du bist ein wahrer Meister in Bild und Wort. Vielen lieben Dank dafür und ich freue mich schon auf mehr. Frohe Weihnachten.