
Groß-Umstadt, den 4. Februar 2018 –
Im Allgemeinen verbindet man eine winterliche Hüttenwanderung eher mit der alpinen Region in schneesicherer Lage als mit der sanfthügeligen Landschaft im Vorderen Odenwald, die nicht zwingend als schneesicheres Wintersportareal bekannt ist. Ungeachtet dessen laden die beiden OWK-Ortsgruppen Groß-Umstadt und Heubach bereits seit einigen Jahren zu einer gepflegten Hüttenwanderung durch das heimische Waldareal ein.
Unter dem bewährten Motto “Von Hütte zu Hütte durch den Umstädter Winterwald” greift man dabei auf eine bewährte Infrastruktur zurück und sperrt alljährlich vier ehemalige Waldarbeiter und Forsthütten auf, die an diesem Tag durch rührige Odenwaldklubmitglieder aus Heubach und Groß-Umstadt bewirtschaftet werden. Das Ganze erwanderbar in einem Rundkurs über elf Kilometer. Zur Förderung der interkommunalen Kommunikation der heimischen Bevölkerung starten dabei die Groß-Umstädter Wanderer üblicherweise am Parkplatz Hainrich oberhalb der Groß-Umstädter Weinberge, während die Heubacher Wanderfreunde am Kellergrund gegen den Uhrzeigersinn einsetzen. So ist der zwangsläufig entstehende Begegnungsverkehr durchaus ein willkommener Anlass den ein oder anderen Wanderer mit einem verspäteten Neujahrsgruß zu begrüßen.
Damit es sich für eine gepflegte Langstreckenwanderung lohnt die Wanderstiefel zu schnüren, wird im heimischen Münster gestartet, um die Hüttenwanderungsrunde in eine angemessenen Tagestour zu integrieren. Zu frühen Morgenstunde kann man in den Niederungen der Dieburger Lande noch nicht wirklich von einem winterlichen Ambiente sprechen. So geht es zunächst via Altheim durch den Dieburger Forst entlang des Semder Weges geradewegs nach Groß-Umstadt.


Vorbei am Groß-Umstädter Museumshof, den Gruberhof, führt kurz vor Raibach eine Nebenpassage hinauf zur Hohen Straße, die zur ersten Hüttenstation, dem Rödelshäuschen, benannt nach dem gleichnamigen legendären Förster Rödel, führt. Just in time – und passend zur Tageslosung “Von Hütte zu Hütte durch den Umstädter Winterwald” setzt ein reges Schneetreiben ein, um die Landschaft des Vorderen Odenwaldes mit einer gemäßigten Schneedecke zu überziehen. Obschon der offizielle Start für 09.00 Uhr angesetzt ist, ist die Ankunft eines Frühstarters um 9.20 Uhr an der ersten Hütte doch etwas überraschend. Frische Zwiebelscheiben werden zu dieser Zeit in die angesetzte Gemüsesuppe eingerührt, Kaffee noch Fehlanzeige, jedoch eine dampfende Tasse Glühwein wird für Early-Bird-Starter gerne gereicht.







So geht es gut präpariert weiter bei munter einsetzenden Schneetreiben zum gerade einmal 1.500 Meter entfernten Hexenhäuschen, dort wo bereits Spießbratenbrötchen und frisch zubereiteter Glühwein auf die ersten Wanderer wartet. Noch ist Ruhe vor dem Sturm, was sich aber bald ändern wird.



Vom Hexenhäuschen geht es glühweingestärkt zunächst in südlicher Richtung zum östlichen Randausläufer des Ortsteils Heubach, um über den Kellergrund wandernd die Eidmannshütte zu erreichen, dort wo ebenso hin- und ausreichen für Speis und Trank vorgesorgt wurde. Mittlerweile herrscht reges Treiben an den Hütten und eine angenehme Glühweindunstglocke wabert um die alte Forsthütte.








Von der Eidmannshütte, die an der Alten Frankfurter Waldstraße, die von Breuberg kommend in die Mainmetropole führt, liegt, geht es zum längsten hüttenlosen Abschnitt, von sage und schreibe 2,5 Kilometern zum Dorndieler Pflanzengarten, bevor die letzte Passage wiederum zum markanten Kreuzungspunkt dem Rödelshäuschen führt. Mittlerweile sind die zu früher Morgenstunde eingebrachten Zwiebel gut durchgezogen und die leckere Suppe aus dem Ofenbottich kompensiert manch eine Tasse Glühwein, die an den vorherigen Hütten konsumiert wurde.



















Allemal ausgelassen die Stimmung an den Hütten und auf dem Trail – auch ein Indiz für die Lebensfreunde die hier in der Region der Odenwälder Weininsel Groß-Umstadt gepflegt wird. Für manch einen Besucher ist diese Veranstaltung schon die gedankliche Vorbereitung auf die in drei Monaten folgende Weinlagenwanderung die sich in den letzten Jahren zu einem regelrechten Geheimtipp in der Region entwickelt hat
Elf Kilometer Hüttenwanderung, eingebettet in einer zweckmäßigen Runde in die Dieburger Lande mit insgesamt 41 Kilometern. unterlegt mit einer themengerechten Wetterbegleitung und einer zweckmäßigen Verköstigung – Wandern kann einfach herrlich sein – auch und vielleicht insbesonders in der heimischen Region.
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