Beerfurth, den 02. Juni 2020 – “Odenwald vom Feinsten” kann man erleben, wenn man sich auf die dritte Passage unserer fünfteiligen Alemannenringpassage begibt. Darin eingeschlossen sind weitreichende Panoramasichten und markante Landmarken. Wir starten in Beerfurth, dort wo schon von je her traditionelles Handwerk gepflegt wurde. Sei es die Produktion von Odenwälder Lebkuchen, die Fertigung der tradionellen Odenwälder Gäulsches und die Kelterei des hessischen Nationalgetränkes, dem Ebbelwoi, umtriebig war man hier schon immer.
Der Einstieg in den Alemennenweg ist leicht zu finden, da sich Selbiger durch die Ortschaft zieht. Bereits nach wenigen hundert Metern von der Ortsmitte aus ist der Hasenbuckel erreicht und man kann einen weitreichenden 180 Grad Panoramablick, vom östlich gelegenen Otzberg bis zum Schloß Reichenberg im benachbarten Reichelsheim genießen.
Den Ortsrand von Reichelsheim streifend geht es die nächsten zehn Kilometer stetig aufwärts. Die Wegestruktur ist ausgezeichnet. Kein Wunder, handelt es sich beim Alemannenweg doch um einen zertifizierten Premiumwanderweg. Nach guten sechs Kilometern ab Beerfurth ist die “sagenhafte” Burgruine Rodenstein erreicht. Um dieses Gemäuer ranken sich viele Sagen, die in diesem Blog schon hinreichend beschrieben worden sind. Die Fragmente der 780 Jahre alten Burg, die im Rodensteiner Wald regelrecht eingehaust ist, üben immer wieder einen besonderen Reiz aus.
Von der Burg Rodenstein führen herrliche Pfade weiter hinauf, zum höchsten Gipfel dieser Region, der Neunkirchner Höhe, die mit 609 Meter die höchste Erhebung des hessischen Odenwaldes ist. Auf dem Berg befindet sich auch die Odenwälder Wasserscheide. Drei Quellen entspringen hier und entwässern allsamt in der Nordsee. Die Gersprenz nimmt dabei einen Umweg über den Main, während die Lauter und die Modau über den Rhein gen Norden sprudeln.
Der Alemannenweg umrundert großzügig das sehenswerte Neunkirchen, letztendlich dem Umstand geschuldet, daß die Väter der Wegeplanung die Modauquelle im Streckenverlauf integriert haben. So geht es abwärts nach Lützelbach, am Horizont die Rheinebene, den Taunus und die Skyline von Frankfurt im Blick habend. Bei Lützelbach verlassen wir zunächst den Alemannenweg, um über das Modautal, via Hottenbacher Hof, den nördlichen Streckenabschnitt des Alemannenweges in die heutige Ringwanderung zu integrieren. Auch der Hottenbacher Hof ist eine empfehlenswerte Einkehrstation, aber leider auch hier nur an Wochenenden.
Am Hottenbacher Hof steigen wir wieder in den Alemannenweg ein, um nach drei Kilometern eine der schönsten Ecken des Fischbachtals, Schloß Lichtenberg, zu erreichen. Unterhalb des Schlosses befindet sich der vielleicht schönste Biergarten des Landkreises Darmstadt-Dieburg, der jedoch pandemiebedingt derzeit geschlossen ist. Vom Schloß aus geht es hinab nach Niedernhausen, dort wo ersatzweise im Traditionslokal “Zum Brunnenwirt” ein Weißbierstopp sehr gelegen kommt.
Die Nonröder Höhe trennt das Gersprenztal vom Fischbachtal. So schraubt sich der Alemannenweg moderat, aber stetig, auf die im Herrenwald gelegene Anhöhe, um im Anschluß Richtung Hofgut Schleiersbach zu verschwenken. Hier eröffnen sich wiederum wunderbare Panoramen auf die sanfthügelige Landschaft, die das Gersprenztal in einer außergewöhnlichen Art ihren eigenen Stempel aufsetzt. Wir verlassen den Premiumwanderweg, der Richtung Brensbach verschwenkt, um über einen Höhenpfad nach Fränkisch-Crumbach zu wandern. Empfehlenswert ist hier ein Abstecher zur Ortskirche, dort wo sich die Grablege der Rodensteiner befindet, und dort wo vor der Kirche ein 16 Quadratmeter großes Sandsteinrelief als sprechendes Bild die bäuerliche Geschichte des Odenwaldes veranschaulicht. Ein letzter Anstieg hinauf zum Hasenberg, um nach 38 aussichtsreichen Kilometern und 1.000 Höhenmetern den Ausgangsort Beerfurth wieder zu erreichen.
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