Odenwald

24 Stunden durch den Vorderen Odenwald 2018

Groß-Umstadt, den 21. April 2018 – 24 Stunden Wanderspaß? “24 Stunden Wanderspaß!”  So die Resonanz aus dem Kreise der 60 Finisher, die nach 24 Stunden, 79Kilometern und mehr als 1.500 Höhenmetern vom Vorsitzenden des Odenwaldklubs Karl Ohlemüller und dem Groß-Umstädter Bürgermeister Joachim Ruppert begrüßt und zu ihrer außergewöhnlichen Leistung beglückwunscht wurden. Zum zweiten Mal richteten vier Ortgruppen des Odenwaldklubs, Heubach, Dieburg, Groß-Umstadt und Otzberg im Rahmen einer Gemeinschaftsveranstaltung eine 24-Stunden-Wanderung aus. Bereits Ende Januar war die Veranstaltung komplett ausgebucht. Bedingt durch die hohe Nachfrage hätte der Veranstalter locker eine zweite Tour durchführen können. Das Erfolgskonzept des Odenwaldklubs ist einfach, entspricht aber auch der grundsätzlichen Mentalität der traditionsreichen Wandervereinigung:  Wandern mit Herz, gewürzt mit einer Prise Lokalkolorit, das ganze eingebettet in eine Rundumbetreuung mit Wohlfühlgarantie. Durchaus ernst zu nehmen sind die Worte eines Wanderführers: “Wir machen hier betreutes Wandern – und das mit viel Herzblut”. Bereits sechs Wochen vor dem Start wurden die Teilnehmer  sukzessive an die herausfordernde Tour herangeführt. Ein wöchentlicher Newsletter erhöhte den Spannungsbogen. So verwunderte es auch nicht, dass zum Start am Freitagabend 76 hochmotivierte Wanderinnen und Wanderer antraten. Ideal dabei die Rahmenbedingungen für dieses Wanderspektakel. Der ungewöhnliche Frühlingsverlauf in 2018 bescherte an diesem Wochenende sommerliche Spitzenwerte von bis zu 28 Grad und angenehme Nachttemperaturen, die im zweistelligen Bereich lagen. Pünktlich um 18.00 Uhr starteten die Wanderer am historischen Marktplatz in Groß-Umstadt. Nach gerade mal einem Kilometer hatte man schon die erste Anhöhe der Groß-Umstädter Weinberge erreicht, um den Streckenverlauf des Weinlehrpfades zu folgen. Hier oben eröffnete sich eine [read more…]

Marathon

Wanderparadies Wispertal

Wispertal, den 14. Aporil 2018 – Es gibt sie noch, die versteckten Wanderparadiese in unserem Lande – und diese sind oftmals näher als man glaubt. Die Rede ist vom Wispertal im Wispertaunus gelegen, der wiederum Bestandteil des Taunus ist – großräumig betrachtet im westlichen Zipfel zwischen Lahn und Rhein gelegen. Namensgeber des Tals ist die Wisper, von der Quelle bis zur Mündung immerhin 29 Kilometer lang. Schon seit geraumer Zeit beschäftigt man sich damit die Region für den Wandertourismus zu entwickeln und insgesamt 190 Kilometer Wanderwege in Premiumqualität zu erschließen, wobei zusätzlich unter dem Projektnamen “Wispertaunus-Steig” ein Trail über die Marathondistanz von der Quelle bis zur Mündung entwickelt werden soll. Grund genug für eine Scout-Tour um diese spannende Region näher kennenzulernen. Gestartet wird in Kemel, einem Ortsteil der Kommune Heidenrod . Empfehlenswert ist es sein Fahrzeug an einem unbefestigten Parkplatz unweit der Bushaltestelle „In der Haid“ abzustellen.  Von hier aus erreicht man nach wenigen hundert Metern in westlicher Richtung den offiziellen Startpunkt , die Wisperquelle.  Ab hier geht es bergab – und zwar  elf Kilometer lang, der mäandernden Wisper folgend, wobei es empfehlenswert  ist die nördliche Seite der Wisper zu folgen. Hier wird dem Auge einfach mehr geboten. Eng, sehr eng und steil ist in diesem Areal das Rheingaugebirge ausgebildet, was dazu führt, dass hier erst zwei Stunden nach Sonnenaufgang die Sonnenstrahlen auf die Wisper treffen, zumindest in dieser Jahreszeit. Nach einigen Kilometern erreicht man den 100 Seelen zählenden Weiler Wisper, der immerhin über eine Gastwirtschaft verfügt, auch wenn diese zur [read more…]

Marathon

Auf dem Neckarsteig von Neckargerach nach Bad Wimpfen

Neckargerach, den 8. April 2018 – Prädikat „spannend“, so die Erkenntnis nach Absolvierung der dritten und letzten Etappe auf dem 126 Kilometer langen Neckarsteig der in 2012 als Qualitätswanderweg zertifiziert wurde – und das zu Recht. Im letzten Abschnitt des Trails verändert sich das Landschaftsbild zusehend. Je weiter man sich vom Geopark Bergstraße-Odenwald entfernt, desto mehr öffnet sich das Neckartal und legt spannende Blickachsen bis in das Heilbronner Land frei. Die Tour beginnt mit einem spektakulären Auftakt. Vom S-Bahnhof Neckargerach führt zunächst eine Höhenpassage mit Blick auf das untenliegende Neckartal zur drei Kilometer entfernt liegenden Margarethenschlucht.  Zu beachten ist, daß diese Passage ausschließlich bei trockenem  Wetter begangen werden soll.  Andernfalls hat man die Option just einen Kilometer vor dem Aufstieg in die Schlucht einen 1,4 Kilometer langen Bypass zu nehmen. In der Margarethenschlucht stürzt sich der Flursbach von einem 100 Meter hohen Felsplateau über Felsvorsprünge hinab Richtung Neckar. Die Steigführung ist attraktiv ausgelegt und mit Schlappseilen gesichert, so dass bei normalen Wetterbedingungen eine gefahrlose Begehung möglich ist. Bei starken Regenfall ist es an mehreren Durchgängen jedoch nicht möglich zu passieren. Zahlreiche geologische Informationstafeln, die entlang der Strecke aufgestellt sind ersetzen dabei ein Erstsemester Geologiestudium. Oben angekommen kann man zunächst die Weiten der Agrarlandschaft genießen, bevor man den Schreckberg mit einer kurzen aber nicht schrecklichen Steigung erklimmt. Die ausgewiesene Wegführung des Neckarsteigs umrundet einen auf dem Plateau gelegenen Segelflugplatz. Es ist jedoch zu empfehlen die direkte Passage zum Segelflugplatz zu wählen um parallel zur Start- und Landebahn den am Ende der Piste [read more…]

bis 35 km

Regionalpark Rhein Main Mainspitze – Bulau

Gustavsburg – Ostern 2018 Idealerweise hat sich das verlängerte Osternwochende zur finalen Runde der 190 Kilometer langen Regionalparkrundweges angeboten. Gestartet wird unweit der Mainspitze bei Ginsheim-Gustavsburg, dort wo man entlang der Rheinauen auf einem Deich durch das Naturschutzgebietes der Altrheinlandschaft hervorragend wandern kann. Die durch den Altrhein und dem Hauptstrom gebildete Insel trägt im südlichen Teil den Namen Langenau, und im nördlichen Teil heißt sie Nonnenaue, wobei die Nonnenaue vom Festland mit einer Fähre erreicht werden kann. Vorbei geht es am Ginsheimer Kiesbagger, der mittlerweile als technisches Kulturdenkmal an die lange Kiesabbautradition in diesem Gefilde erinnert.  Über die weitläufige flache Agrarlandschaft führt die Passage zwischen Trebur und Nauheim entlang des Nauheimer Rundweges vorbei an den ehemaligen Baggersee, den Hegbachsee. Die mittagszeitbedingte Querung von Nauheim ist nicht zwingend erfolgsversprechend. Mit Ausnahme eines Kebabladens und einer Pizzastehbude verweigert im Zentrum von Nauheim die ortsansässige Gastronomie kollektiv den Zutritt. So ist ab April eher der Gang zum fünf Kilometer entfernten Jagdschloss Mönchbruch zu empfehlen, dort wo man bei schönem Wetter auch im Biergarten einkehren kann. Vom Treburer Unterwald führt die Passage in das Naturschutzgebiet Mönchbruch. Just 700 Luftmeter von der Startbahn West entfernt wird man zwangsläufig Ohrenzeuge des permanenten Flugbetriebes am größten deutschen Flughafen.  Reisezeitbedingt heben hier im 45 Sekunden-Takt die Flugzeuge ab. Ungestört und wahrscheinlich schon mit tumben Ohren ausgestattet kann man jedoch hier auch am hellichten Tag den hier ansässigen Rotwildbestand bei der Atzung beobachten. Nach 34 Kilometern und unspektakulären 54 Höhenmetern wird die erste Passage am S-Bahnhof im Mörfelden beendet.  Am Folgetag erfolgt [read more…]

bis 35 km

Regionalpark Rhein-Main Kriftel-Mainspitze

Krifrtel, den 11. März 2018 – Die vierte Exkursion der 190 Kilometer langen Regionalparkrundroute startet am letzten Ausgangsort, in Kriftel. Rasch ist die A66 gequert um zwei Kilometer später das gegenüberliegende Hattersheim am Main zu erreichen. Wer noch keine profunde Erfahrung in Sachen Fluglärm gesammelt hat, kann hier vertiefende Erfahrungen einholen. Sicherlich auch wetterlagenbedingt ist bereits zu früher Morgenstunde ein permanent dröhnender Lärmeintrag zu verzeichnen. Kein Wunder – liegen denn die Landebahn Nord-West und die beiden primären Start- und Landebahnen just vis a vis der anderen Mainseite.  Es verwundert nur, dass auch hier der Bauboom noch ungebrochen ist. Vorbei am Hattersheimer Rosarium, welches um diese Jahreszeit zwangsläufig unspektakulär ist, folgt man der historischen Wasserwerksallee um in das Regionparksportal, die Weilbacher Kiesgruben einzutauchen. Hier befindet sich neben dem  zentralen Besucherzentrum des Regionalparks eine  spektakulärer 40 Meter hoher Aussichtsturm, der eine weitreichende Aussicht ermöglicht, allerdings nur von April bis August.  Teilweise sind die Kiesgruben renaturiert und als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Aufwändig gestaltete  Exponate, wie der Eiserne Rabe, das Haus des Dichters oder die Aussichtsbastion A3 bereichern das Naherholungsgebiet. So muss man diese zonale Erschließung am langen Ende als moralischen Ausgleich für den naheliegenden Flughafenbetrieb werten. Fast schon obsolet erscheint die bei Weilbach angebrachte Lärmschutzwand der A3, angesichts des massiven Fluglärms in dieser Region – jedoch zu Nachtzeiten mag auch diese Maßnahme ihre Existenzberechtigung haben. Von Weilbach führt die Passage vorbei am nahegelegenen Wicker und weiterführend durch einen Weinlaubengang zur markanten Flörsheimer Warte, die einst als Verteidigungsfestung zur Sicherung der Mainpassage errichtet wurde. Heute kann [read more…]

bis 35 km

Regionalpark Rhein Main Seulberg – Kriftel

Seulberg, den 4. März 2018 – Nicht zwingend der  prickelndste Abschnitt des 190 Kilometer langen Regionalparktrails rund um den Großraum Frankfurt – aber schon die Frischluftdosis an einem zunächst trist startetenden Märzmorgen ist auch schon etwas wert. Nach bitterkalten Wochen schwenkt das Thermometer um. Ein Wintergruß der Nacht zieht sich über die Landschaft des Vorderen Taunus bei Bad Homburg und  der dichte Nebelvorhang macht die Sicht auf die Frankfurter Skyline und die Anhöhen des Taunus zunichte. Flach wie ein Pfannkuchen ist der Landstrich in dieser Region um Seulberg. So folgt man der ausgeschilderten Regionalparkrundroute und quert idealerweise Gonzenheim, statt der tatsächlichen Streckenführung zu folgen, die eine Umrundung der Kommune mit integrativem Besuch eines Lernbauernhofs vorsieht, was jedoch jahres- und uhrzeitbedingt nicht sinnvoll erscheint. Rasch ist der Ortsrand von Ober-Eschbach erreicht, wo man den Taunengraben quert. Hier stößt man auch auf den bekannten Höderlinpfad, der bereits in diesem Blog beschrieben wurde, ein  interessanter geschichtsträchtiger Weg, der von Frankfurt nach Bad-Homburg den Spuren des großen Dichters folgt.  Man folgt der Agrar-Kultur-Achse, an der blaue und rote Rohrskulpturen installiert wurden und den Anbau  und die Verwendung der Kulturpflanze Mais veranschaulichen. Vorbei an Steinbach, den markanten Wasserturm der Kommune im Auge habend, quert man bald das wahrscheinlich weltweit einzige Äppelwoibrückchen am gleichnamigen Bach. Anfang des 20. Jahrhunderts hatten Ausflügler aus Frankfurt eine Querungsmöglichkeit des Steinbachs gesucht um den hier produzierten Apfelwein zu verköstigen. So beschloss man just an dieser Stelle eine Brücke zu errichten. Weiterhin befand sich hier auch eine Offenbacher Exklave auf preußischem Gebiet.  [read more…]

bis 35 km

Regionalpark Rhein Main Dörnigheim-Seulberg

Dörnigheim, der 24. Februar 2018 – Runde Zwei des Regionalparktrails startet auf der anderen Seite des Mains, vis a vis des letztmaligen Zielortes Mühlheim in  dem gegenüberliegenden Dörnigheim, ein Stadtteil von Maintal. In Dörnigheim folgt man dem alten Leinpfad entlang des Mains, dort wo man früher mit schweren Tauen Schiffe getreidelt hatte.  Heutzutage ist aus dem  Leinpfad ein gut ausgebauter Weg geworden, der von Radfahrern, Inlineskatern und Spaziergängern gerne frequentiert wird. Prächtig der Tagesanfang mit insgesamt zehn prognostizierten Sonnenstunden bei jedoch eisigen Konditionen. Die Russenpeitsche schleust kalte Luftböen nach Zentraleuropa – gefühlter Temperatureintrag : minus 10 Grad. Jedoch bereits am frühen Morgen sind einige eisenharte Jogger und Hundebesitzer unterwegs. Entlang des Mainweges sind einige Kunstobjekte als integrativer Bestandteil der Regionalparkroute installiert. Nach vier Kilometern entlang des Mains ist die Kesselstadt in Hanau erreicht.  Von hinten erschließt man Schloß Philipsruhe, ein Barockschloß mit angegliederten englischen Garten.  Ab Frühjahr empfiehlt sich hier durchaus eine Einkehr an den hier befindlichen Mainterrassen, die von einem hier ansässigen gastronomischen Betrieb bewirtschaftet werden. Vom Schloß quert man den Hanauer Stadtteil Kesselstadt, dessen Namensgebung einem ehemaligen römischen Castell zu verdanken ist, um zum zweieinhalb Kilometer entfernten Park Wilhelmsbad zu gelangen. Angeblich fanden hier 1709 zwei Kräuterfrauen eine mineralhaltige Quelle. Siebzig  Jahre später errichtete man hier eine Bade-, Park-und Kuranlage.  1815 versiegte die Mineralquelle und vierzig Jahre später wurde der Kurbetrieb eingestellt. Heute ist das Areal ein beliebtes Naherholungsgebiet und beheimatet unter anderem das Hessische Puppenmuseum. Dem historischen Simmelsweg folgend geht es weiter durch eine kurze Waldpassage in [read more…]

bis 35 km

Regionalpark Rhein Main Rödermark-Mühlheim

Rödermark, den 18. Februar 2018 – Auch in der tristen Jahreszeit gibt es genügend Anreize für interessente Exkursionen.  „Regionalpark Rhein Main“ so der Wanderauftrag der nächsten Wochen, auch wenn die seit 2011 bestehende 190 Kilometer umfassende Rundtour ursprünglich als Radroute konzeptioniert wurde. Regionalpark – schon die Begrifflichkeit beinhaltet unterschiedliche Facetten, die es lohnenswert machen, näher betrachtet zu werden. Ende der 90er Jahre fanden sich mehrere Kommunen im Umlandverband Frankfurt zusammen, um das Rhein-Maingebiet als Wohnumfeld und als Naherholungsgebiet aufzuwerten.  Kommunen, aber auch Wirtschaftsunternehmen, wie insbesondere der Flughafenbetreiber Fraport waren einerseits gesetzlich gezwungen aber auch moralisch verpflichtet entsprechende Ausgleichsflächen für die vollzogene Flächenversiegelung zu schaffen. Das Ergebnis kann sich mittlerweile sehen lassen. Aktuell sind 700 Kilometer von insgesamt 1.000 geplanten Regionalparkrouten realisiert, wobei die hier im Fokus stehende Regionalpark-Rundroute mit einer Länge von 190 Kilometern, der längste Routenabschnitt ist.  So bietet es sich regelrecht an, den quasi vor der Haustüre vorbei führende Weg näher zu erkunden, getreu dem Credo dieses Blogs den kulturellen und naturkundlichen Lebensraums bewusst zu entdecken. Offiziell startet die Rundroute bei Kilometer 0 an der Mainspitze bei Mainz-Kastel, dort wo sich Rhein und Main vereinen. Da es jedoch beim  Rundkurs unerheblich  ist, wo man beginnt, bietet sich ein heimatnaher Einstieg im benachbarten Ober-Roden/Rödermark an. Vom dortigen Bahnhof  führt die Passage in das benachbarte Urberach hinauf zur Bulau, dort wo einer von insgesamt 43 Aktionspunkten entlang der Strecke vorzufinden ist.  Neben diesen Punkten gibt es darüber hinaus noch eine Vielzahl von Informationsstelen, die Kurzinformationen zur Landschaft oder zu ortgeschichtlichen Hintergründen [read more…]

Marathon

Eine zünftige Odenwälder Hüttenwanderung

Groß-Umstadt, den 4. Februar 2018 – Im Allgemeinen verbindet man eine winterliche Hüttenwanderung eher mit der alpinen Region in schneesicherer Lage als mit der sanfthügeligen Landschaft im Vorderen Odenwald, die nicht zwingend als schneesicheres Wintersportareal bekannt ist.  Ungeachtet dessen laden die beiden OWK-Ortsgruppen Groß-Umstadt und Heubach bereits seit einigen Jahren zu einer gepflegten Hüttenwanderung  durch das heimische Waldareal ein. Unter dem bewährten Motto “Von Hütte zu Hütte durch den Umstädter Winterwald” greift man dabei auf eine bewährte Infrastruktur zurück und sperrt alljährlich vier ehemalige Waldarbeiter und Forsthütten auf, die an diesem Tag durch rührige Odenwaldklubmitglieder aus Heubach und Groß-Umstadt bewirtschaftet werden. Das Ganze erwanderbar in einem Rundkurs über elf Kilometer.  Zur Förderung der interkommunalen Kommunikation der heimischen Bevölkerung starten dabei die Groß-Umstädter Wanderer üblicherweise am Parkplatz Hainrich oberhalb der Groß-Umstädter Weinberge, während die Heubacher Wanderfreunde am Kellergrund gegen den Uhrzeigersinn einsetzen. So ist der zwangsläufig entstehende Begegnungsverkehr durchaus ein willkommener Anlass den ein oder anderen Wanderer mit einem verspäteten Neujahrsgruß zu begrüßen. Damit es sich für eine gepflegte Langstreckenwanderung lohnt die Wanderstiefel zu schnüren, wird im heimischen Münster gestartet, um die Hüttenwanderungsrunde in eine angemessenen Tagestour zu integrieren. Zu frühen Morgenstunde kann man in den Niederungen der Dieburger Lande noch nicht wirklich von einem winterlichen Ambiente sprechen.  So geht es zunächst via Altheim durch den Dieburger Forst entlang des Semder Weges geradewegs nach Groß-Umstadt. Vorbei am Groß-Umstädter Museumshof, den Gruberhof, führt kurz vor Raibach eine Nebenpassage hinauf zur Hohen Straße, die zur ersten Hüttenstation, dem Rödelshäuschen, benannt nach dem gleichnamigen [read more…]

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Pilgerweg Hildegard von Bingen [Braunweiler – Bingen]

Braunweiler, der 27. Januar 2018 Die vierte und letzte Etappe des Pilgerweges Hildegard von Bingen, nach offizieller Leseart die siebte und achte Etappe, startet im Weinort Braunweiler an der Nahtstelle des Nahelandes zum Hunsrück. Braunweiler, dort wo auf der letzten Etappe nach über 100 Kilometern auf dem Pilgerpfad erstmals eine geöffnete Kirche vorgefunden wurde (!) liegt verkehrsstrategisch nicht zwingend günstig.  Sonntags wird der Weiler nur im Vier-Stunden-Takt von Bad-Kreuznach aus bedient, was man bei der Tourenplanung geflissentlich berücksichtigen sollte. Knapp eine Stunde vor Sonnenaufgang geht auf die Strecke. man merkt sofort dass die Region ab hier katholisch geprägt sind. Eine Vielzahl von Wegkreuzen wird man auf den kommenden Kilometern vorfinden können. Jedoch auch hier  läuft die blumige Ankündigung des Tourismusverbandes Nahe ” Die heutige Etappe ist in ihrer Länge und auch mit ihren Inhalten etwas für „echte“ Pilgerwanderer bzw. Wallfahrer” ins Leere, denn auch auf dieser Route ist keine der avisierten Meditationstafeln die sich konzentriert mit den Schriften der Universalgelehrten auseinandersetzen, vorzufinden. Über Wald und Wiese  des Braunweiler Heegwaldes vorbei führt die Passage in das knapp vier Kilometer entfernte Dalberg. Am Rande von Dalberg findet man eine Mariensäule von 1726  vor. Hier setzt der Anstieg  zur 1150, also noch zu Hildegards Lebzeiten errichten Burg Dalburg ein. Auch heute noch beeindrucken die imposanten Steinfragmente der 60 x 45 Meter großen Burganlage, die sich mächtig über den unterhalb liegenden Weiler in die Höhe recken. Weiter auf dem Europäischen Fernwanderweg E8 Irland-Bulgarien gehend gelangt man nach zwei Kilometern zum Wallfahrtsort  Spabrücken, dort wo sich die Klosterkirche „Maria Himmelfahrt“ befindet [read more…]

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Pilgerweg Hildegard von Bingen [Staudernheim-Braunweiler]

Staudernheim, den 21. Januar 2018 – Eindrucksvoll und aussichtsreich– so das Resümee der dritten Etappe auf dem 137 Kilometer langen Pilgerpfad, wobei sich diese Wertung ausschließlich auf das Landschaftsbild dieser Teiletappe bezieht. Würde man das Ganze unter Pilgeraugen betrachten, so würde die Wertung „mangelhaft“ lauten. Wie auch bei den vorangegangenen Etappen steht man vor verschlossen Kirchenpforten und vermisst die avisierten Informationstafeln. So gilt es frei nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ die Landschaft des Naturparks Soonwald/Nahe bewusst aufzunehmen. Die Wegeführung des Pilgerweges folgt in weiten Teilen dem Nahehöhenweg und bietet exzellente Weitblicke über die Weinhügel der Nahelandschaft. Gestartet wird am S-Bahnhof in Staudernheim. Nachdem bereits auf der letzten Passage das Kloster Disibodenberg hin- und ausreichend besichtigt wurde erreicht man nach drei Kilometern Odernheim am Glan, 1.700 Einwohner zählend, seit mehr als 650 Jahren die Stadtrechte inne habend und behaftet mit einer reichen Geschichte. Historisch betrachtet befindet man sich auf ehemaligen bayrischen Gebiet (von 1816 bis 1945). Zahlreiche hier errichtete Gebäude wurden aus Bruchsteinen, die vom ehemaligen Kloster Disibodenberg stammen, errichtet. Auch im Rathausturm  befindet sich eine Originalglocke die aus dem Kloster stammt. Eine unscheinbare Hildegardskulptur in der Ortsmitte ist der einzige Erinnerungsposten auf dieser Etappe, der sichtbar daran erinnert, dass man sich auf einem Pilgerpfad befindet. Der Wegekennzeichnung folgend geht es in nordöstlicher Richtung aufwärts den Humberg umrundend um in den Naturpark Soonwald/Nahe einzusteigen. Fantastische Rund- und Weitblicke in die Hunsrücker Landschaft machen diese Tour zu einem echten Wandererlebnis, auch wenn man überwiegend auf Asphalt läuft. Die Streckenführung ist jedoch abwechslungsreich [read more…]

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Pilgerweg Hildegard von Bingen [Kirn – Kloster Disibodenberg]

Kirn, den 14. Januar 2018 Kirn – weit über die Grenzen von Rheinland-Pfalz als Bierstadt bekannt ist Start der zweiten Etappe auf dem Pilgerweg Hildegard von Bingen. Aus diesem Grunde sollte auch hier an zentraler Stelle seit Herbst vergangenen Jahres zum Thema “Bier und andere Getränke” vorzufinden sein. Analog der ersten Etappe jedoch sind die avisierten Informationstafeln noch nicht installiert, obschon der Weg bereits im September offiziell eingeweiht wurde. Gestartet wird im historischen Zentrum vom Kirn. Das Thema Bier ist auch ohne begleitende Darlegungen der Streckenverantwortlichen in Kirn omnipräsent.  Zahlreiche gastronomische Einrichtungen flankieren den Weg durch die Stadt. Dass Hildegard von Bingen eine weise Frau war, dokumentiert ihre Einlassungen zu hopfenhaltigen Getränken:  Cerevisiam bibat „Man trinke Bier“ schrieb sie  in ihrer Schrift  Causae et Curae. In den Klöstern wurde Bier, hergestellt aus Hafer und angereichert mit Honig bereits  seit 650 n. Chr. gebraut.  Obschon dieser Trunk deutlich weniger Alkohol enthielt als das heutiges Bier, riet Hildegard zu einem maßvollen Genuss. Sie ging davon aus, dass es im Übermaß genossen dazu führe, die guten Säfte im Körper zu sehr zu verdünnen. Auch sollten Menschen, die Bier und Wein im Winter trinken möglichst auf Wasser verzichten, denn die Gewässer seien dann wegen der Erdfeuchtigkeit nicht gesund. Insbesondere schwermütigen Menschen riet Hildegard zum Bier, weil es den Mut hebe und die Regeneration der Seelenkräfte fördere. Hildegard von Bingen erkannte bereits die konservierende Wirkung des Hopfens, den sie als Pflanze sehr schätzte. Mit der Feststellung „Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und [read more…]