Heubach, 29. März 2014
Heubach im Vorderen Odenwald – eine Wanderperle für Naturliebhaber. Bereits zum 15. Mal hatte Michael Pohl, zweiter Vorsitzender der rührigen OWK-Ortgruppe Heubach, zu einer sportlichen Marathonwanderung eingeladen. Unter dem diesjährigen Motto “Rund um Heubach” wurden ausgewählte Pfade und Wege zu einer 43 Kilometer langen Tour zusammengestellt. Immerhin 1.262 Höhenmeter absolvierten die 20 Powerwanderer bei traumhaften 21 Grad – und das Ende März.
Nach bewährtem Muster startete die Wanderschar um 6.30 Uhr, um eine erste Morgenrunde von 16 Kilometern zu absolvieren. Über 600 Höhenmeter waren dabei im ersten Drittel der Gesamtstrecke zu absolvieren. Belohnt wurden die Teilnehmer mit herrlichen Panoramablicken auf die sanfthügelige Landschaft des Buntsandsteinodenwaldes, dem Dieburger Land,bis hin Richtung Taunus und Spessart.
Zunächst führt der Weg hinauf auf den seit drei Jahren angelegten Heubacher Weinberg zur Kissinger-Wünzer Hütte die im Verlaufe der Exkursion insgesamt dreimal touchiert wird. Hier an der nach den OWK-Pionieren benannte Hütte hat man fantastische Blicke auf das Heubacher und Otzberger Land. Weiter führt der Trail zur Wiege eines der “größten” Söhne” von Darmstadt, dem Langen Ludwig. Im Raibacher Steinbruch wurde 1842 Buntsandstein zum Bau des Darmstädter Wahrzeichens abgebaut. Auch die Kirche in Schaafheim wurde mit Steinen aus Raibach errichtet. Weiter geht es hinauf zum höchsten Punkt der Wanderung, zum 359 Meter hohen Binselberg.
Auf dem Binselberg kreuzten sich schon zu römischen Zeiten einst mehrere wichtige Handelswege. Sei es der Frankfurter-Breuberger Weg, der Abzweig zum Bachgauer Hohl, die Hohe Straße oder der Schiffsweg zum Main, dort wo die Sandsteinblöcke verschifft wurden. Heute kann man an klaren Tagen die Skyline von Frankfurt sehen Mit herrlichen Blicken über das Dieburger Land hinaus Richtung Taunus geht es über die Umstädter Weinberge zurück nach Heubach, dort wo die Teilnehmer im Alten Rathaus mit einem deftig-bodenständigen Odenwälder Frühstück empfangen werden.
Nach der Atzung ging es für die Marathonwanderer weiter auf ausgewählten Pfaden rund um Heubach. Maximal vier Kilometer beträgt dabei die weiteste Entfernung vom Ortskern Vorbei am Steinbruch des Steinerwaldes – über eine Hängebrücke – auf Höhenzügen vis a vis der Nachbargemeinde Wiebelsbach, vorbei an aufwändig angelegten Feuchtbiotopen – zahlreiche Impressionen unterlegt mit einer wahren Blütenpracht des in diesem Jahr früh einsetzenden Frühlings machten diese Exkursionen zu einem mehr als eindrucksvollen Erlebnis.
Außergewöhnlich ist der in der Gemarkung befindliche Schu(c)kstein, ein historischer Grenzstein auf dem Namen von Bürgermeistern und Feldgeschworenen eingelassen wurden. “Sagen”haft die Bedeutung der eingehauenen Schuhsohle. Nach mündlichen Überlieferungen soll der liebestolle Ritter Siegbert wutentbrannt seinen Fuß mit voller Kraft auf den Stein gestampft haben, anlässlich des letzten Stelldicheins mit einer gewissen Adelgunde von Breuberg – eine Verbindung die von den Eltern der Beiden nicht befürwortet wurde.
Diese Schmauchspur der Vergangenheit verlassend ging es auf angenehmen Pfaden hinauf Richtung Rödelshäuschen, dort wo die Teilnehmer mit einer reichlich bemessenen Kuchentafel empfangen werden.
Einhelliges Credo der Teilnehmer zum Abschluß : der Heubacher OWK-Marathon – ein Pflichtprogramm in der jährlichen Wanderagenda
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