bis 35 km

Straßburger Panoramawanderung

Straßburg, den 14. November 2020 – Immerhin 330 Stufen muß man erklimmen, um die in 66 Meter Höhe gelegene Aussichtsplattform der Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg  zu erklimmen damit man die Panorameaussicht über die elsässische Stadt genießen kann. Wer zudem ein landschaftliches Panorama der Straßburger Region der besonderen Art erleben möchte, dem sei empfohlen in den zentralen Odenwald einzutauchen, dort wo ein kleiner Weiler namens Straßburg vorzufinden ist. Wir starten am Ortsrand von Wald-Michelbach, dort wo das Wolfsloch am Geißberg auf der anderen Seite den Weiler Straßburg vom restlichen Wald-Michelbach abschottet. Auf unser zweiten Passage der Odenwaldringwanderung folgen wir zunächst dem Main-Stromberg-Weg in nordwestlicher Richtung. Über die Galgenhöhe geht es aufwärts zur Kreidacher Höhe. Ab hier setzt eine der schönsten Höhenwanderwege des Odenwaldes ein, der zudem vor zehn Jahren als Kunstwanderweg ausstaffiert wurde. Spektakulär sind die Weitsichten, sei es in die Region des Überwaldes, der sich rund um Wald-Michelbach zentriert, oder die weitreichenden Aussichten hinüber zur Bergstraße und der dortigen Rheinebene, bis hinüber zur gegenüberliegenden Pfalz. Moderat aufwärts gehend führt der Main-Stromberg-Weg hinauf zur 576 Meter hohen Tromm, dort wo einst der Ireneturm stand, der nun wegen Baufälligkeit abgetragen wurde und durch eine futuristische Himmelstreppe aus Metall ersetzt werden soll. Ausgezeichnet, zumindest in pandemielosen Zeiten, sind die Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke. Ob in Tromm selbst, am weiterführend gelegenen Naturfreundehaus Tromm, oder am Schardhof, hier lassen sich vortrefflich Odenwälder Spezialitäten, wie Kochkässchnitzel oder Handkäs mit Musik, genießen. Am Brandschneiderkreuz folgen wir dem Main-Stromberg-Weg um von hier aus steil abwärts Richtung Fürth im [read more…]

Marathon

Quer durch Korsika

Korsika, den 06. November 2020 – Am langen Ende ist alles nur eine Frage der Kreativität. Wanderziel Korsika, in Lock-down-Zeiten – durchaus machbar. Im Fokus stehen zunächst für die nächsten Wochen pandemiekonforme Tagestouren mit folgenden Vorgaben: 1. attraktive Wanderstrecken, 2. Rundtouren ohne Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und 3. Verzicht auf Einkehr und Übernachtung. Als Leitweg für die weitere Planung wurde dabei der Main-Stromberg-Weg herangezogen, der von Frankfurt am Main den Odenwald von Nord nach Süd bis in den Kraichgau hinein quert. Gestartet wird im Überwald, der inmitten des Geoparks Bergstraße-Odenwald liegt, hart an der Grenze zu Baden-Württemberg. Wald – speziell Odenwald pur- kann man hier aufsaugen. Zwei Drittel der Fläche ist bewaldet und wir werden auf der ersten Hälfte der Strecke auf mehr als zwanzig Kilometern ausschließlich durch Mischwälder wandern, Kontakt mit menschlichen Artgenossen so gut wie ausgeschlossen. Gestartet wird im Oberzenter Ortsteil Finkenbach, der in einer tiefen Talsenke von den Mittelgebirgshöhen des mittleren Odenwaldes eingebettet ist . Trotz morgendlicher Frosttemperaturen, auf den ersten fünf Kilometern fließen Schweißtropfen. Den Bergstraßen-Madonnenländchen-Weg folgend stehen kräftige und andauernde Anstiege auf dem Programm. Nach fünf Kilometern ist der Weiler Unter-Schönmattenwag erreicht, nach zwei weiteren Kilometern Korsika. Wie es zu der Namensgebung kam ist nicht wirklich geklärt. In einer Version geht man davon aus, dass eine scherzhafte Hochstapelei vorlag. So berichtete ein Heimatforscher daß beim Rückzug der französischen Truppen 1812 die Bevölkerung aus Spott und Geringschätzung die kleine Siedlung als “Korsika“ bezeichnete, um zu zeigen, wie weit der große Kaiser und Korse Napoleon gesunken sei. [read more…]

Marathon

Im Dahner Felsenparadies

Dahn, den 05. November 2020 – Dort, wo der Pfälzer Wald mit den Nordvogesen verschmilzt, dort wo bizarre Sandsteinboliden das Wasgauland prägen, und dort wo sagenumwobene Burgruinen als Zeugen der Zeitgeschichte ihren historischen Stempel hinterlassen haben läßt es sich vortrefflich wandern. Alleine 45 Prädikatswanderwege sind in einer Übersicht der Pfalz-Touristik hinterlegt. Zum Einstieg empiehlt sich ein Start im felsigen Epizentrum, im Dahner Felsenparadies. Hier bietet es sich an, den Königsweg der Dahner Felsenlandschaft, den Felsenpfad, mit der benachbarten Hinterweidenthaler Teufelstisch-Tour zu verknüpfen. Wanderstrategisch empfiehlt es sich “das Beste zum Schluß” aufzuheben und sonnenstandsgerecht von Ost über Nord nach Westen zu wandern. Von Dahn Süd geht es zunächst in nördlicher Richtung, um in den Wohlfahrtspfad einzusteigen, dort wo sich die ersten Sandsteinmassive auftürmen. Über einen Höhenweg der sich entlang des nördlichen Hanges des Lachbergs hochschraubt, erreicht man nach zwei Kilometern den Burgblickfelsen. Von hier aus kann man die Silhouette der größten Burgenanlage der Pfalz bewundern. Weiter geht es, dem Wohlfahrtspfad folgend, hinauf zum Römerfelsen, ein mächtiger Felsenturm, der mit einer Doppelspitze bestückt ist, und über Eisenleitern begehbar gemacht worden ist. Über eine Transferstrecke, die am Hohlwoog und am Rohrwoog vorbei führt, erreicht man den Anschluß zur Hinterweidenthaler Teufelstisch-Tour. Hohl- und Rohrwoog liegen idyllisch in einem kleinen naturbelassenen Feuchtgebiet, welches insbesondere zur herbstlichen Zeit einen besonderen Flair ausstrahlt. Die Wieslauter querend wird man von dem Sandsteinturm des Heufels begrüßt, die südwestliche Eingangsporte von Hinterweidenthal. Die Teufelstischtour führt zunächst hinauf zum Heilbertstein um weiterführend via Teufelssschmiede und Teufelsküche zum markantesten Felsen der Pfalz, [read more…]

Marathon

Umstädter Panoramaweg

Groß-Umstadt, den 31.Oktober 2020 – Die Aussicht auf Aussichten – für Wanderfreunde das Non-plus-ultra. Auch wenn es diese Tour offiziell nicht gibt, sie ist wunderbar wanderbar, nutzt die bestehende Infrastruktur entlang dem südhessisch-unterfränkischen Grenzgebiet, dort wo die Nahtstelle der Bergsträßer und der Fränkischen Weinkultur vorzufinden ist. Die Rede ist von Groß-Umstadt, dem Tor zum Odenwald – ein geeigneter Startort, um bei bester Wetterlage in die bunt gefärbten Weinberge einzutauchen. Von der Stadtmitte der Odenwälder Weininsel geht es zunächst Richtung Raibacher Tal, vorbei an der Museumshofreite, dem Gruberhof, dem Sonnenaufgang entgegen hinauf zur dreizehn Hektar großen Weinlage Umstädter Steingerück. Durch den kleinen Ziegelwald auf dem Herrnberg eröffnet diese Passage weitreichende Blicke in die Rhein-Main-Ebene bis zum Spessart. Über eine Talsenke führt der Trail hinüber zum Umstädter Stachelberg von wo aus man in der Ferne Aussichten hinüber in den Taunus genießen kann. Fixpunkt ist dabei die Wendelinuskapelle, die oberhalb des Weilers Klein-Umstadt liegt, und, sofern man zu einer gewogenen Tageszeit hier aufschlägt, eine passable Haltestation ist, um bei einem Schoppen Wein aus dem Rucksack die inspirierenden Aussichten von Bergstraße über den Taunus bis hin zum Spessart wirken zu lassen. Vom Umstädter Stachelberg führt die Passage hinab, Klein-Umstadt querend, um am östlichen Ende des Weilers das Gewann Hörnig des Umstädter Stachelbergs zu erklimmen. Oberhalb des benachbarten Ortes Kleestadt schwenken wir in östlicher Richtung ein. Die Textur der Landschaft ändert sich merklich. Von den Hängen der Umstädter Weinbergslagen wandert man zunächst über eine Hochplateauebene, vorbei an zahlreichen Aussiedlerhöfen hinüber zur Schlierbacher Gemarkung. Das bereits [read more…]

Marathon

Zwischen Ölschiefer und Urpferdchen

Messel, 25. Oktober 2010 – Was der Grand Canyon in den USA oder die Galapogasinseln vor Südamerika ist die Grube Messel im Südhessischen. Allsamt handelt es sich dabei um UNESCO-Weltnaturstätten, wobei Messel speziell für Erforscher der Erdgeschichte eine einzigartige Stätte von Weltruf ist. Mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenfossilien, darunter außergewöhnlich gut erhaltene Vollkörperskelette, wurden aus dem vor 48 Millionen Jahre entstandenen Maarvulkan-See geborgen. Und dass auch die Ölförderung in Messel eine nicht unwesentliche Rolle dabei spielte , (1924 wurden hier 25% der deutschen Rohölförderung erzeugt) ist eine besondere Geschichte. Wandertechnisch hat der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald das Areal rund um die Weltnaturstätte mit vier Qualitätsrundwanderwege erschlossen. So bietet es sich an, diese Rundwanderwege, die sich teilweise überschneiden, zu einer auch kulturell angereicherten knapp vierzig Kilometer langen Tagestour aufzubohren. Es bietet sich an, auf dem höchsten Punkt der Dieburger Gemarkung, der Moret, einzusteigen. Hier, am Naturfreundehaus, führt der Ölschieferweg vorbei, und hier kann man zum Abschluß der Wanderung ein schönes Wanderbier zu zivilen Preisen genießen. Zunächst kann man, dem Ölschieferweg gen Westen folgend, eine kleine Runde durch den bunten Dieburger Herbstwald drehen. Über den Herrnweg geht es via Jakobsbornschneise und Kleeplattenschneise zurück zur Moret um im Anschluß oberhalb des Steinbruchs Mainzer Berg die Fährte Richtung Darmstadt einzuschlagen. Wer auf die Runde verzichtet hat 2,5 Kilometer eingespart und kann die Zeit im Besucherzentrum der Grube Messel investieren, um dort beispielsweise an einer Grubenführung mit Naturpark-Rangern teilzunehmen. Vom Mainzer Berg, dem nördlichsten Zipfel des Odenwaldes, geht es zunächst vorbei am Areal der ehemaligen Rifle [read more…]

Qualitätswanderwege

Kaiserliche 111 Kilometer

Kaiserstuhl, 17. Oktober 2020 – Auf der Jagd nach dem goldenen Oktober, der sich bislang in 2020 rar gemacht hatte, gibt es punktuell noch Hoffnungsschimmer. Einzig opulent im Farbenrausch war bisher die immer mehr in gelb-rot eingefärbten Corona-Risikogebiete. So bleibt einzig der Gang in die südwestliche Ecke des Bundesgebietes, dort wo statistisch gesehen eine der wärmsten und sonnenreichsten Regionen Deutschlands vorzufinden ist, dort wo am Kaiserstuhl und Tuniberg außergewöhnliche Weinterassen das Landschaftsbild prägen und dort wo herausragende Burgunder gezogen werden. Im Fokus dieser Wanderexkursion standen dabei der Kaiserstuhl, ein Gebirgskonglomerat, welches aus Vulkanen entstanden ist, jahrtausendlang durch fruchtbarem Löss überlagert wurde und der kleine Bruder des Kaiserstuhls, der Tuniberg, der geologisch gesehen nicht durch Vulkane sondern durch die Verwerfung des Oberrheingrabens entstanden ist. Insgesamt gibt es 400 Kilometer Wanderwege in der Region Kaiserstuhl-Tuniberg, wobei die Hälfte davon als sogenannte PLENUM-Themenpfade entwickelt wurden. Basis der ersten Tour ist der Wiedehopfpfad, der die westliche Achse des Kaiserstuhls von Sasbach bis nach Breisach durchquert. Start- und Endpunkte sind dabei mit der Regionalbahn verbunden, so dass diese Tour ohne logistische Probleme als Streckenwanderung absolviert werden kann. Der offzielle Einstieg in den Themenpfad ist an der nassen Grenze namens Rhein bei Sasbach. Knapp zwei Kilometer benötigt man vom Sasbacher Bahnhof hierher. Vom Rhein aus geht es aufwärts zum Limberg, dort wo Reste eines Steinbruches vorzufinden sind. Über den Lützelberg führt der Pfad über die ersten Weinbergsterrassen wiederum hinab nach Sasbach. Die frühmorgendliche Diesigkeit hüllt an diesem Tag die Vogesen zur Rechten und den Königstuhl zur [read more…]

bis 20 km

Waldkunst 2020

Darmstadt, den 02. Oktober 2020. Kunst im Wald – kein ungewöhnliches Thema für Wanderinnen und Wanderer. Immer wieder findet man Gelegenheiten sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. In konzentrierter Form kann man auf dem Internationalen Waldkunstpfad alte und neue Arbeiten von Künstlern aus allen Herren Ländern besichtigen. Veranstalter ist das Internationale Waldkunstzentrum in Darmstadt , welches im Rhythmus von zwei Jahren diese Frischluftkunstveranstaltung durchführt. Der Waldkunstpfad selbst ist drei Kilometer lang. Damit es sich lohnt, die Wanderstiefel zu schnüren wird an der Rosenhöhe in Darmstadt gestartet, dort wo der der Sieben-Hügel-Steig einsetzt. Im Park selbst befindet sich ein historischer Rosengarten, der derzeit ertüchtigt wird, aber allemal ein Besuch zur Blütezeit wert ist. Der Sieben-Hügel-Steig führt vorbei am Hofgut Oberfeld, am Botanischen Garten und am Vivarium der Stadt Darmstadt. Vorbei an der Lichtwiese führt die Passage durch den Darmstädter Stadtwald, über die Anhöhen Dachsberg, Dommersberg und Herrgottsberg. An der Klappacher Straße, gegenüber dem südhessischen Polizeipräsidium, startet man mit dem Einstieg in den Waldkunstpfad. Der Weg wurde grundsätzlich als Rundkurs angelegt, mit der südlichen Spitze auf der Ludwigshöhe. Im Laufe der Veranstaltungsreihe hat man einige Verästelung eingefügt, allerdings ist es dem Veranstalter bis heute nicht gelungen eine klare und eindeutige Wegekennzeichnung umzusetzen. Manch ein Besucher irrt umher um den Pfad der Künste zu folgen. So sind sie halt die Kunstveranstalter : ab und an entrückt in der Welt der Künste und gleichzeitig die wesentlichen Dinge ausblendend. Die hier gezeigte Auswahl einiger Objekte zeigt durchaus die Intensität mit der sich internationale Künstler mit dem [read more…]

Qualitätswanderwege

Der Malerweg

Pirna im September 2020 – “Jeder der hierher kommt, ist gewöhnlich einige Augenblicke wie außer sich, und weiß nicht wie er sich äußern soll. Da steht man wie in eine andere Welt versetzt, in einer schmalen Kluft, von zwei Reihen Felswänden eingeschlossen, am Rande eines kleinen ganz heiteren Bächleins….” Noch heute spürt man die 1801 niedergeschriebene Faszination des Verfassers, ein gewisser Carl Heinrich Nicolai, seines Zeichens Pfarrer, Fremdenführer und Autor des ersten Wanderführers mit dem Titel “Wegweiser durch die Sächsische Schweiz. Just fünfzig Jahre zuvor waren bereits Künstler aus der Schweiz, aus Italien und der heimischen Dresdner Kunstakademie mit Skizzenpapier und Zeichenstiften unterwegs, um die spektakuläre und wundersame Landschaft für nachfolgende Generationen festzuhalten. Ende des 18. Jahrhunderts entstand zudem der “Fremdenweg” als touristischer Haupterschließungsweg des Elbsandsteingebirges. Jedoch mit Etablierung der Elbdampfschifffahrt sowie der Böhmischen Eisenbahn, die zwischen Dresden und Prag durch das Elbtal rauschte, geriet der Weg mehr und mehr in den Hintergrund. So dauerte es bis 2006, bis der historische Fremdenweg, nun als Malerweg aufgebohrt und als Qualitätswanderweg geadelt wurde, eben auch eine Hommage an die einst hier aktiven Landschaftsmaler. Wer heute einschlägige Hitlisten der Top-Wanderwege Deutschlands studiert, wird zwangläufig, aber auch zu Recht, immer wieder mit dem Malerweg konfrontiert. Demnach ist es, aus der Wanderbrille betrachtet, keine Frage ob, sondern wann der Malerweg begangen werden soll. Offiziell ist der Malerweg in acht Etappen eingeteilt und führt als fast komplette Rundwanderung im Gesamten durch die markantesten Abschnitte der einmaligen Naturlandschaft. Wanderangebote und Ausgestaltungsmöglichkeiten gibt es zur Genüge. Wandern mit [read more…]

Qualitätswanderwege

Der Heidschnuckenweg

Lüneburger Heide, 24. August 2020 – Das Gesträuch kratzt am Schaft der Wanderstiefel, feiner Sand knirscht unter den Schuhsohlen und das zarte Lila einer blühenden Heidelandschaft entfaltet ein außergewöhnliches Naturschauspiel – kurzum es ist angerichtet. So empfiehlt es sich, was sich auch dieses Jahr wieder bestätigt, nach Ende der hitzegeprägten Hundstage, dann wenn die Heide in voller Blüte steht, und dann wenn eine Mischwetterlage die klimatische Regie übernimmt, einen der schönsten Weitwanderwege Deutschlands, den Heidschnuckenweg von Hamburg-Fischbek nach Celle anzugehen. Diffus erscheint zunächst die naturräumliche Zuordnung der Heideräume, denn man ist grundsätzlich geneigt alles unter Lüneburger Heide zu verbuchen. Jedoch, so einfach ist es scheinbar nicht. So startet man in der zweitgrößten Heidelandschaft Deutschlands, der Fischbeker Heide, die wiederum ein Bestandteil des Regionalparks Rosengarten ist, um im Anschluß in den Naturpark Lüneburger Heide einzutauchen, der sich wiederum in Nord- Süd- Ost- und Hoheheide untergliedert und diese wiederum in weitere Unterabschnitte. Hinzu kommt, daß seit 2015 um Celle der Naturpark Südheide aus der Taufe gehoben wurde, jedoch alles wiederum eingemantelt ist in den Tourismusverbund Lüneburger Heide GmbH. Alles klar? – Nicht wirklich! Jedoch dem Wanderer kann es egal sein – die Wegekennzeichnung ist einheitlich mit einem weißen “H” auf schwarzem Spiegel durchgeführt, einzig die mit Kilometerangaben ausgestatteten Wegweiser sind oberhalb von Soltau in grün gehalten und südlich davon in weiß. Egal ist es auch den 9.000 Heidschnucken, die in 13 Herden rund um das ganze Jahr sich durch das Heidekraut beißen – und egal ist es auch den Heidesträuchern selbst, denn [read more…]

Marathon

Wandern im 3B-Land

Bietigheim-Bissingen, den 16. August 2020 Wandern im 3B-Land – eine Exkursion behaftet mit zahlreichen Unbekannten. Das 3B-Land, auf einer physischen Karte nicht zu lokalisieren, ist seit einiger Zeit unter dem werblichen Schutzschirm des Kraichgaus als Wanderdestination auszumachen. Der Kraichgau selbst, eingemantelt zwischen Odenwald und Schwarzwald, ist eine bemerkenswerte Wanderregion und firmiert bei Eingeweihten unter dem Begriff “Badische Toskana“. Scheinbar über die Hintertüre hat man seit geraumer Zeit das “Land der 1.000 Hügel“, wie der Kraichgau zudem auch genannt wird, um die touristische Zweckgemeinschaft Bietigheim-Bissingen, Bönigheim und Besigheim erweitert. Grund genug, der Sache auf den Grund zu gehen. Im Rahmen der Vorplanung wurden zwei Tourenangebote des 3b-Tourismusverbandes, die 25-Kilometer lange Besentour, sowie die 15 Kilometer lange Enztaltour zu einer gepflegten Tageswanderung verknüpft. Gestartet wird in Löchgau, einem gepflegten Weiler im Landkreis Ludwigsburg. Regionaltypisch prägen Fachwerkbauten und die Weinkultur das Ortsbild der 5.000 Seelen zählenden Gemeinde. Zunächst geht es in nördlicher Richtung, die benachbarte Ortschaft Erligheim am Rande streifend, hinein in die weitläufige Agrarlandschaft. Zwischen Erligheim und Freudental breitet sich das 45 Hektar große Weinanbaugebiet, die Erligheimer Reblagen aus. Überwiegend wird hier Rotwein angebaut, angereichert mit großen Apfel-Spindelanlagen, wie man sie beispielsweise aus Südtirol kennt. Gesegnet ist die Region mit Sonnenschein, üppig tragen die Apfelbäume – zumindest apfelertragstechnisch scheint 2020 ein sehr gutes Jahr zu werden. Vor dem kleinen Waldabschnitt, der der Weinlage Richtung Freudental folgt, entfaltet sich ein neun Hektar großes Kirschgartenareal, eine weitere Säule der landwirtschaftlichen Kultivierung dieser Region. Verheißungsvoll der Auftakt in der weitläufigen Agrarlandschaft. Auch wenn das Land [read more…]

Fit mit Bier

Spalter Hopfenwanderung

Spalt, den 05. August 2020 – Genußgarantie – und daß in mehrfacher Hinsicht. Ein genußreiches Wandererlebnis ist garantiert, wenn man sich aufmacht in das fränkische Seenland, dort wo feinster Aromohopfen gezogen wird, dort wo die einzige deutsche kommunale Brauerei angesiedelt ist, dort wo der Braumeister, ein Hexenmeister seiner Zunft, ein prachtvolles Bier braut, und dort wo eine herrliche Kultur- und Naturlandschaft auf mehr als 360 Wanderwegskilometern entdeckt werden möchte. Die Rede ist von Spalt in Mittelfranken. Wohlweislich sollte man den Streckenverlauf in der Region unter Berücksichtigung der zahlreichen Einkehrmöglichkeiten einplanen. So starte ich am Wittelsbacher Hof in Spalt, dort wo bereits zu wanderstartfreundlichen Zeiten ab 07:00 Uhr das Frühstück bereit steht und dort wo drei mächtige Hopfenhäuser die Einfahrt zur Langen Gasse flankieren. Richtung Norden geht es der Beschilderung Müllersloch und Massendorfer Schlucht folgend in den weitreichenden Kieferwald. Die Region ist reich an wildromantischen Räth- und Versturzschluchten. Der Durchgang durch das Müllersloch ist nach dem regnerischen Vortag durchaus tricky – glücklicherweise kann man sich an einer Stelle an freigelegten Baumwurzelkanälen herunterhangeln. Oberhalb der Massendorfer Schlucht geht es in ausladenden Schleifen auf sehr angenehmen Pfaden durch den schattenspendenden Wald. Raus aus dem Wald – rein in den Hopfen, so die Devise der nächsten Kilometer. Noch sind es gute drei Wochen bis die Hopfenernte startet – aktuell ist das warme Sommerwetter für die Ausdoldung ein wahrer Segen. Trockene Sommer sind dabei ein Garant für gute Aroma- und Bitterwerte. Olfaktorisch gesehen ist die Spalter Region ein Paradies. Kiefernwälder die die Geruchsknospen kalibrieren, ein [read more…]

Qualitätswanderwege

Der Diemelsteig

Diemelsee, den 17. Juli 2020 – “Wer “A” sagt, muß auch “B” sagen” sagt man im Allgemeinen. Wer den Uplandsteig erkundet hat, sollte konsequenterweise auch den benachbarten Diemelsteig unter die Schuhsohle nehmen. So folgt nach vierzehn Tagen konsequenterweise die nächste Tour im östlichen Sauerland, auf dem 63 Kilometer langen Diemelsteig, der ebenso als Qualitätswanderweg zertifiziert ist. Die Touristenmanager der Region empfehlen verständlicherweise den Steig in vier gemütlichen Tagespassagen, gerne auch mit Gepäcktransport, anzugehen. Für geübte Langstreckenwanderer genügen zwei entspannte Passagen, um dieses Naturjuwel des Sauerlandes zu entdecken. Die freien Kapazitäten der Beherbungsbetriebe geben dabei den Startort am Rundwanderweg vor. Infrastrukturell bietet es sich dabei an entweder in Adorf oder in Heringhausen eine Übernachtungsgelegenheit zu suchen. Ich starte am frühen Morgen an der Schnittkante vom Uplandsteig und Diemelsteig, in Hemmighausen, um im Uhrzeigersinn wandernd die erste Passage in Adorf abzuschließen. Die Impressionen des Uplandsteiges noch im Kopfe habend, stellt sich eine gewisse Vertrautheit mit der Region ein. Langsam schraubt sich der Steig zwischen Oelkesberg und Dietrichsberg hinauf zur Schutzhütte am Niegelscheid. Dort könnte man, wenn man könnte, bereits den Diemelsee erblicken. Jedoch dank Regen am Vortag legt sich eine herbstlich anmutende Dunstglocke über die sanfthügelige Landschaft und hüllt den kleinsten der fünf Sauerlandseen ein. So geht es weiterführend aufwärts zu den Dommelhöfen, dort wo sich Uplandsteig und Diemelsteig wieder trennen. Sehr zu empfehlen ist es, obschon nicht direkt auf der Strecke gelegen, hinauf zum 738 Meter hohen Dommel zu wandern. Weitreichende Blicke in das Waldecker Upland, zumindest in westliche Richtung, sind [read more…]