Marathon

Auf Römerpfaden in die Wetterau

Seligenstadt, den 6. Januar 2022 – Die zweite Wanderung entlang des römischen Grenzwalls führt von Seligenstadt Richtung Norden, dort wo der Main als “nasse Limesgrenze” durch einen gebauten Grenzwall bestehend aus drei Meter hohen Palisaden und hölzerne Wachtürme, die später durch steinerne Bauten ersetzt wurden, abgelöst wurde. Die Seligenstädter Mainfähre bremst zunächst frühmorgens die Aufnahme der offiziellen Wegeführung des Limeswanderweges aus, denn hierzu müsste man zunächst den Main queren, um auf der östlichen Seite dem Flußverlauf folgend Richtung Großkrotzenburg zu wandern. So bleibt man zunächst für acht Kilometer auf der hessischen Seite um bei Kleinkrotzenburg die Querung der dortigen Bootsschleuse zu nutzen. Vor Großkrotzenburg erinnert eine steinerne Stele an den ursprünglichen Standort einer römischen Steinpfeilerbrücke, die bereits in den dreißiger Jahren des 2. Jahrhunderts errichtet wurde. Hinter der Kirche sind zudem noch heute Reste eines ehemaligen Kohortenkastells zu sehen. Hier beschäftigte man auch sogenannte Auxiliartruppen , also Bewohner der Grenzprovinzen, die als einzige Truppe des römischen Militärs in Obergermanien in einer Militärziegelei Bauziegel herstellte. Wer sich in die römische Geschichte vertiefen möchte kann darüber hinaus das hier ansässigen Limes-Informationszentrum des Main-Kinzig-Kreises besuchen. Großkrotzenburg wird in nördlicher Richtung verlassen, um im nachfolgenden Naturpark des Hessischen Spessarts das Hanauer Kreuz an der A45/A66 zu queren. Die Fluten des Mains haben es bereits angekündigt, in der Gemarkung Erlensee werde ich just 800 Meter vor dem gleichnamigen See mit feuchten Tatsachen konfrontiert. Die wassertragende Kinzig hat das gesamte Waldgebiet komplett geflutet, ein vermeintlicher Bypass über eine Kleingartenanlage scheitert ebenso, die Gartenhäuschen stehen auch im Wasser. [read more…]

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Das Ende des Limes….

Neustadt an der Donau, den 29. Mai 2023 – Geschafft! Offiziell ist der Limeswanderweg entlang des insgesamt 550 Kilometer langen obergermanisch-raetischen Grenzwalls 735 Kilometer lang. Inklusive Schleifen und einiger Extrarunden waren es am langen Ende 913 Kilometer, die auf insgesamt 24 Etappen in den beiden Winterquartalen 2022 und 2023 erwandert wurden. Jedoch die erweiterte dreitägige 120 Kilometer lange Finaltour wurde aus drei triftigen Gründen in die biergartentaugliche Zeit gelegt. Gestartet wurde in der Römerstadt Weißenburg in Bayern, dort wo acht Wochen zuvor die 21. Etappe der Limesexkursion endete. Mit dem teilrekonstruierten Kastell Biriciana, den Römischen Thermen und dem größten römischen Schatzfund in Deutschland ist Weißenburg eine römische Vorzeigestadt schlechthin. So lohnt es allemal vor Ort die Zeugen der Vergangenheit zu besichtigen, frei nach dem Motto: Grenzen verschwinden, jedoch die Geschichte bleibt. Von der am westlichen Stadtrand gelegenen und aufwändig rekonstruierten römischen Therme quert man die kleine aber feine Innenstadt und wandert an den unteren Hängen des Lämmerbergs ostwärts gen Oberhochstadt/Burgsalach. Zugegeben, wandertechnisch ist der Streckenverlauf des Limeswanderweges zwischen dem Startort Weißenburg und dem Etappenziel Kipfenberg an der Altmühl nicht wirklich prickelnd. Man läuft kilometerlang schnurgerade aus, so wie hier einst der Limes tatsächlich verlief. Waldabschnitte sind rar gesät, und wenn vorhanden, dann verläuft der Weg stets am Waldesrand durch die Weiten der Agrarflächen. Gut für die Römer, die seinerseits beste Sichtkontakte von Wachturm zu Wachturm hatten, blöd für Limeswegwanderer im 21. Jahrhundert die natürlich eine wesentliche attraktivere Streckenführung entlang des südlich gelegenen Altmühltalpanoramaweges vorziehen würden. Jedoch in diesem Falle gilt einmal [read more…]