Straßburg, den 14. November 2020 – Immerhin 330 Stufen muß man erklimmen, um die in 66 Meter Höhe gelegene Aussichtsplattform der Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg zu erklimmen damit man die Panorameaussicht über die elsässische Stadt genießen kann. Wer zudem ein landschaftliches Panorama der Straßburger Region der besonderen Art erleben möchte, dem sei empfohlen in den zentralen Odenwald einzutauchen, dort wo ein kleiner Weiler namens Straßburg vorzufinden ist.
Wir starten am Ortsrand von Wald-Michelbach, dort wo das Wolfsloch am Geißberg auf der anderen Seite den Weiler Straßburg vom restlichen Wald-Michelbach abschottet. Auf unser zweiten Passage der Odenwaldringwanderung folgen wir zunächst dem Main-Stromberg-Weg in nordwestlicher Richtung. Über die Galgenhöhe geht es aufwärts zur Kreidacher Höhe. Ab hier setzt eine der schönsten Höhenwanderwege des Odenwaldes ein, der zudem vor zehn Jahren als Kunstwanderweg ausstaffiert wurde. Spektakulär sind die Weitsichten, sei es in die Region des Überwaldes, der sich rund um Wald-Michelbach zentriert, oder die weitreichenden Aussichten hinüber zur Bergstraße und der dortigen Rheinebene, bis hinüber zur gegenüberliegenden Pfalz.
Moderat aufwärts gehend führt der Main-Stromberg-Weg hinauf zur 576 Meter hohen Tromm, dort wo einst der Ireneturm stand, der nun wegen Baufälligkeit abgetragen wurde und durch eine futuristische Himmelstreppe aus Metall ersetzt werden soll. Ausgezeichnet, zumindest in pandemielosen Zeiten, sind die Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke. Ob in Tromm selbst, am weiterführend gelegenen Naturfreundehaus Tromm, oder am Schardhof, hier lassen sich vortrefflich Odenwälder Spezialitäten, wie Kochkässchnitzel oder Handkäs mit Musik, genießen. Am Brandschneiderkreuz folgen wir dem Main-Stromberg-Weg um von hier aus steil abwärts Richtung Fürth im Odenwald zu wandern.
Bei Fürth/Steinbach verlassen wir den Main-Stromberg-Weg um die Tour als Rundwanderung durch das Ulfenbachtal zu vollenden. Über einen lokalen Fürther Wanderweg erreichen wir nach drei Kilometern Hammelbach und weiterführend Grasellenbach, dort wo der Nibelungensteig vorbeiführt und dort wo der legendäre Siegfriedbrunnen vorzufinden ist. Diesmal ignorieren wir den Drachentöter Siegfried und schwenken ein, den Flußvorlauf des Ulfenbachs auf den nächsten Kilometern, zunächst Richtung Wahlen, folgend.
Am ehemaligen Bahnhof Wahlen wurde ein aufwändig gestaltetes Freizeitareal inklusive Kletterwand für Kinder und E-Bike Ladestation errichtet. Einst rumpelten hier mit Erz beladene Güterzüge durch das Tal. Nun kann man auf dem schmucken Wanderweg, bis nach Wald-Michelbach wandern.
Vorbei am Ortsrand von Wald-Michelbach wandern wir weiter, den Ulfenbach folgend zum berühmtesten Ortsteil der Gemeinde, Straßburg. Es waren keine Franzosen, denen der Ursprung des Weilers zu verdanken waren, sondern der Besitzer eines stattlichen Gehöftes namens Bastien Straßer. Aus dem landläufigen und auch lästerhaft belegten “Straßer sei Burg” wurde im Laufe der Zeit “Straßburg. Und wer möchte kann von hier aus in einer Stunde in das benachbarte Korsika wandern, ein Weiler der bereits auf der letzten Tour erkundet wurde.
Von Straßburg geht es hinauf in das benachbarte Seckenrain um steil abwärts durch das gegenüberliegende Wolfsloch wandernd den Ausgangspunkt, das Wald-Michelbacher Waldschwimmbad, nach 33 sehr aussichtsreichen Kilometern und gut verteilten 800 Höhenmetern zu erreichen. Zweifelsohne ist Straßburg eine Reise Wert.
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