
Hochheim, den 5. Oktober 2024 – Drei auf einen Streich. Drei von insgesamt vierzehn Rieslingschleifen, die das Regionalmanagement Rheingau im Sommer 2023 offiziell freigegeben hat, als Ersatz für die bislang bestehende Rheingauer Rieslingroute. Zielsetzung war es den Riesling als Leitrebsorte an markanten Anbauflächen stärker in Szene zu setzen und durch ,bis zu acht Kilometer lange attraktive Rundwege die Erschließung zu vereinfachen. Für Langstreckenwanderer bietet es sich daher an benachbarte Schleifen zu verbinden, damit sich die Anreise und das Schnüren der Wanderstiefel lohnt. So hat es sich angeboten die Rieslingschleifen “Kostheim”, “Flörsheim” und “Hochheim” zu einer dreißig Kilometer langen Entdeckungstour zu verknüpfen.
Gestartet wird am Mainufer von Mainz-Kostheim, am offiziellen offiziellen Einstieg der Riesling Schleife Kostheim, die mit dem Untertitel “Löss und Lehm” versehen wurde. Kein Wunder, denn die meterdicken Lössablagerungen im Rheingau sind kalkreich und zugleich ein immenser Wasserspeicher mit einem reichen Mineralstoffreservoir. Ergo – ideale Voraussetzungen für den König der Reben – den Riesling. Entlang des Mains wandert man zunächst vorbei am Cellulosehafen zum flussnahen Aussichtsturm, um weiterführend entlang des Mains in eine der berühmtesten Weinberglagen des Rheingaus einzusteigen.








Über den Mainuferweg erfolgt der Wechsel von der Riesling Schleife Kostheim zur Hochheimer Schleife, die mit dem prägnanten Titel “Wein und Victoria” ergänzt wurde. Kein Wunder, denn hier bewegt man sich auf königlichen Spuren, denn 1845 besuchte die englische Königin Victoria die Region und entdeckte ihre Liebe zum Hochheimer Wein. Seitdem greift in englischen Adelskreisen die Erkenntnis “A good hock keeps off the doc” (Ein guter Hochheimer macht den Arzt überflüssig)




Hinter dem Victoria-Denkmal wird zunächst die Hochheimer Riesling Schleife veranlassen um am östlichen Ende auf die Flörsheimer Schleife zu wechseln, die in nördlicher Richtung komplett umrundet wird, bevor die Passage auf der Hochheimer Schleife fortgesetzt wird. Die reizvolle Landschaft zwischen Wicker und Main bildet die Flörsheimer Schweiz und weist mehrere attraktive Haltepunkte aus. Einst klapperten hier mehr als zwanzig Mühlen entlang des Wickbachs., Auf dieser Rieslingschleife wandert man an der mächtigen Obermühle vorbei, um anschließend die historischen Kalkbrennöfen vor Flörsheim zu passieren. Über Kalkmagerrasenflächen wandert man weiter zu den Weinlagen von Wicker hinauf zur Flörsheimer Warte – ein attraktiver Rastpunkt auf diesem Rieslingtrail.









Man könnte, wenn man wollte, zum Weinprobierstand am Ortsrand von Wicker durchwandern, jedoch so groß ist die Not wirklich nicht, denn nach der Flörsheimer Warte steht nach weiteren drei Kilometern bereits die nächste sehr zu empfehlende Einkehrstation an, die Wiesenmühle, dort wo man traditionelle hessische Gerichte aufgetischt bekommt. Nach der Stärkung wandert man weiter und zurück zur Rieslingschleife “Wein und Victoria”, die nun Richtung Hochheim finalisiert wird. Hier wird auch Großes Gewächs aus mehr als 50 Jahre alten Reben gezogen. Für Weinfreunde ein Megastar deutscher Weine.







Gerade einmal zwei Kilometer lang ist die Transferstrecke die durch das Hochheimer Weinbergareal führt um zur finalen Runde der Kostheimer Rieslingschleife anzudocken, die durch das Anbaugebiet von Mainz-Kostheim führt. Hier hätte man, wenn man wollte, durchaus Gelegenheit bei einigen Weingütern vor Ort eine Verprobung durchzuführen. Dieser Abschnitt der in die nördlichen Ausläufer des Wiesbadener Stadtteils führt ist eher eine Passage der stillen Art – ohne nennenswerte Akzente. Jedoch bietet es sich an die Schleife mit einer Sonderschleife zu bereichern – mit einem Abstecher zum Mainspitzdreieck, dort wo bei Kilometer 0,0 der Main in den Rhein entwässert und dort wo gegenüber der Mainzer Dom die Präsenz der rheinlandpfälzischen Landeshauptstadt unterlegt.







Drei Rieslingschleifen auf einen Streich – eine abwechslungs- und erkenntnisreiche Exkursion, die natürlich insbesondere im Oktober besonders reizvoll ist. 31 Kilometer bestückt mit zu vernachlässigenden 500 Höhenmetern und bereichert mit zwei tollen Einkehrstationen. Ein einziger Umstand trübt diese Passage:


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