Heubach, den 30. März 2019 –
„8 Grad 57 51.16 Länge 49 Grad 50 30.96 Breite. Eingebettet in einem romantischen Seitental des Vorderen Odenwald lebt eine verschworenen Dorfgemeinschaft, behaftet mit der Anmut eines gallischen Dorfes. In diesem Umfeld bläst der zweite Vorsitzende der OWK-Ortsgruppe Heubach, Michael Pohl, einmal jährlich zum sportlichen Wanderhalali.“, so die einleitende Worte meines Blogbeitrages vor drei Jahren. Geändert hat sich per se nichts, aber auch rein gar nichts, an der damaligen Aussage.
So hat getreu dieser Erkenntnis der Heubacher Wanderexperte wiederum der heimatlichen Verbundenheit Rechnung tragend eine Strecke ausgearbeitet, die einen Radius von 4,76 Kilometer ausgehend vom Heubacher Dorfbrunnen ausweist und über Mehrschleifen sich zu einem ausgewachsenen Wandermarathon mit knapp 44 Kilometern und knapp 1.160 Höhenmetern entwickelt.
Dem Sonnenverlauf entsprechend ist die Route nach bewährtem Raster gestrickt. Gestartet wird zur besten Wanderzeit um 6.30 Uhr, um zügig die ersten Hügel im Umfeld des Groß-Umstädter Weilers Richtung Kissinger-Wünziger-Hütte zu marschieren, die Sonne dabei im Rücken – die Blicke frei über die Groß–Umstädter Weininsel, den seit 22 Millionen Jahren erloschene Vulkan namens Otzberg, den Anhöhen der Bergstraße, der Reinheimer Bucht und den Dieburger Ebene.
Grundsätzlich könnte man hier sitzenbleiben, die Ausblicke genießen, über sich und die Welt nachdenken und die Hoffung hegen, dass irgendwann oberhalb der hier angelegten Weinrebenhänge vielleicht ein Grauburgunder aus den hier gezogenen Lagen nebst Käseteller vorbeifliegt. Jedoch, der Wanderführer beendet diese Illussion rasch, um über eine verschlungene Pfadführung den Weg zurück nach Heubach zu finden, dort wo nach 14 Kilometern auf die 37 Teilnehmer ein opulentes Frühstück im historischen Rathaus wartet.
Frisch gestärkt startet anschließend der Wandertross bei bestem Wetter erneut in den Heubacher Wanderring. Abermals geht es auf verschlungenen Pfaden durch die Umstädter Wälder. Zwischendurch, am Waldparkplatz Kellergrund, wird eine kurze Verpflegungspause aus dem Rucksack eingelegt, bevor die bayrische Grenze Richtung Dorndiel angesteuert wird.
Ideal natürlich die eingerichtete Kaffee- und Kuchenstation am Rödelshäuschen einem markanten Kreuzungspunkt. Von hier aus hat man viele Optionen zu weiteren Wanderentdeckungen im Odenwald aufzubrechen. Michael wählt diesmal die Variante über den Binselberg, dort wo auf 359 Meter Höhe ein kleiner Windpark betrieben wird. Oberhalb des Raibacher Tales geht es vorbei an seinem stillgelegten Sandsteinbruch. Im Schein der sich neigenden Abendsonne eröffnen sich weite Blicke über die Groß-Umstädter Weinbersgtrassen hinweg bis hin zur Frankfurter Skyline. Nicht umsonst ist hier auf einer angebrachten Informationstafel ein Panoramablick mit der Aufschrift „Frankfurter Blick“ angebracht.
Bei besten Wetterkonditionen und einem knackig kräftigen Schlußanstieg über eine hügelige Flanke ist nach 44 Kilometern wiederum die schönste Sackgasse Hessens, Heubach, erreicht. Dort haben die emsigen Helfer des Odenwaldklubs bereits eine schmackhafte Kartoffelsuppe vorbereitet, wohlweislich der Devise im Odenwald, daß zu einer ordentlichen Wanderung auch eine ordentliche Verpflegung gehört.
So ist es dem Wanderführer Michael Pohl, nun bereits zum zwanzigsten Mal gelungen, die Wanderschar mit seiner bewährten Masche (die Streckenführung bis zur Orientierungslosigkeit zu legen) zu begeistern, um anschließend den gordischen Knoten mit dem zielorientierten Einlauf in den Groß-Umstädter Stadtteil aufzulösen. Wiedervorlage: Ende März 2020!
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