Der Eppertshäuser Wandermarathon 2018

Eppertshausen, den 5. Mai 2018 –

Durchaus gut beraten ist man, dem Ruf der OWK Ortsgruppe  Eppertshausen Folge zu leisten, wenn zur alljährlichen Marathonwanderung  eingeladen wird. Eingedenk des 20.Jubiläums hatte man dieselbe Strecke gewählt, die einst sechs Wanderfreunde bewogen hatte, solch eine sportliche Wanderung in das Wanderportfolio aufzunehmen. Von der „Perle des Odenwaldes“ Lindenfels in das mit den Anmut eines gallischen Dorfes behaftete Eppertshausen, so der Wanderauftrag für 23 Wanderfreunde. Ideal der Startort. Der Kurort Lindenfels liegt im Nukleus eines der schönsten Regionen des Odenwaldes  und verbindet die Sichtachsen vom Vorderen Odenwald hinüber zu den Anhöhen der Bergstraße. Von Lindenfels geht es zunächst aufwärts zur Litzelröder Höhe, dort wo seit 1907 eine der vielen Bismarcktürme in unserem Lande throhnt.

Frühstart in Lindenfels mit Wanderführer Klaus Schledt

Auf dem vielleicht schönsten Hauptwanderweg des Odenwaldklubs, dem Main-Strombergweg, hat man auf einer Höhenpassage Richtung Winterkasten Gelegenheit mit weitreichenden Blicke in die sanfthügelige Landschaft der Reichelsheimer Region einzutauchen. Fantastische Premiumwanderwege wie der Alemannenweg und der Nibelungensteig kreuzen dabei auch diese Region – ein weiterer Beleg dafür, dass man sich hier in einem wunderbar wanderbaren Areal bewegt.

Auuuuuugen links…………
..zum Bismarckturm oberhalb von Lindenfels
..und weiter in den Vorderen Odenwald hinein

Weiter aufwärts gehend erreicht man den höchsten Punkt der Tour, die 605 Meter hoch gelegene Neunkirchner Höhe und damit die höchste Erhebung des hessischen Odenwaldes. Dort wo der Kaiserturm steht, dort wo die Deutsche Flugsicherung einen Radarturm betreibt und dort wo ein schmaler Rinnsal namens  Mergbach entspringt, der als Hauptquelle die Gersprenz speist, welche nach 62 Kilometer im unterfränkischen Stockstadt im Main entwässert.

Blick in die Reichelsheimer Senke
Maizeit = Blütenzeit
Auf dem Weg zum Kaiserturm…
im Granitgestein durchsetzten Areal
Main-Strombergweg, Vier-Länderweg, Alemannenweg, Hugenottenpfad – hier kann man sich wahrlich austoben
An der Gersprenzquelle

Von der Neunkirchner Höhe geht es hinab zum gleichnamigen Weiler Neunkirchen, vorbei an der Fischbachquelle. Von hier oben hat man weitreichende Blicke bis hin zur Skyline nach Frankfurt, dem Taunus und dem angrenzenden Spessart. Eine Vielzahl hervorragender Rundwanderwege bieten dabei die Möglichkeit, dieses Gebiet intensiver zu erschließen.

Blick auf Neunkirchen und auf ein Uhr die Frankfurter Skyline, die schemenhaft zu erkennen ist
Alle noch frisch konditioniert bei bestem Wanderwetter

Vom Odenwaldkreis führt die Passage weiter in das liebliche Fischbachtal Richtung Lichtenberg, dort wo das markante Schloss wie eine imposante Trutzburg über die kleinen Weiler des Fischbachtals trohnt. Wanderer, die sich zu einer gesitteten Zeit in diesem Gebiet bewegen sei dringendst ein Besuch im vielleicht schönsten Biergarten des ehemaligen Landkreises Dieburg bei der Gaststätte „Alt Lichtenberg“ an das Herz gelegt.Da nach Maßgabe der verantwortlichen Wanderführer an diesem Tage andere Prioritäten gesetzt werden, geht es deutlich vor dem Biergartenparadies abwärts nach Niedernhausen und weiterführend  durch eine schattige Waldpassage Richtung Groß-Bieberau. Größere Findlinge und im Wald verstreute Gesteinsbrocken belegen die geologische Herkunft des Granitodenwaldes, der sich vom südlich gelagerten Sandsteinodenwald  absetzt.

Waldidyll zwischen Lützelbach und Lichtenberg
Blick auf das Lichtenberger Schloß
Gut gelaunt die Damenriege
Mittagsjause bei Groß-Bieberau
Blick über die sanfthügelige Landschaft Richtung Otzberg
Fliederblütenzauber in Groß-Bieberau

Nach einer kurzen Mittagsjause am Haslochberg führt die zweite Passage der Marathonwanderung in die Reinheimer Bucht, die mit der Absenkung des Oberrheingrabens entstand. Auf schönen Wiesenpfaden führt die Passage zum Naturschutzgebiet Reinheimer Teiche, Brutstätte für mehr als 100 Vogelarten und Forschungsareal für die Universität Frankfurt, die hier die selten vorkommende Europäische Sumpfschildkröte auf dem Radarschirm hat. Vollendet der Service des Eppertshäuser Wanderklubs, der am Reinheimer Teich die Wandermannschaft mit Kaffee und Kuchen versorgt.

Zunächst entlang des Fischbachs..
..und weiterführend der Gersprenz entlang
..um dann an Langen Graben Richtung Reinheimer Teiche zu wandern
Selbst die Heuballenpakete werden mittlerweile katalogisiert
Naturschutzgebiet Reinheimer Teich
Vorbildliche Haltungsnote bei der Kaffeeausgabe
Edelwandern mit Kaffee- und Kuchenservice
..während nebenan sich der gefiederte Freund am Teichwasser labt

So geht es frisch gestärkt den Gersprenzauen entlang zu einem weiteren kleinen aber feinen Abschnitt. Hier im Areal der Scheelhecke, dort wo der Landwehrgraben mit der Gersprenz verschmilzt, hat die Kommune unweit der Landstraße zwischen Klein-Zimmern und Groß-Zimmern ein Retentionsraum geschaffen. Natur pur auf kleinstem Raum  und eine bemerkenswerte Passage auf dieser Tour.

Durch das weitreichende Feuchtgebiet zwischen Reinheimer Teich und der Scheelhecke
Die Scheelhecke – ein bemerkenswertes Habitat…
..entlang der geruhsam vorbeiziehenden Gersprenz
Der Wandertrupp – noch kernstabil nach 35 Kilometern
Stabil beim Wandern – und stark am Glas
Bedenklich erscheint nur die Größe manch eines Kelches…..

Der Rest – die Kür. Auf der alten Bahntrasse, die seinerseits die Kommunen Groß-Zimmern und Dieburg verband führt der Trail via Dieburg über die Fohlenweise Richtung Breitefeld nach Eppertshausen. 43 herrliche Kilometer mit sehr moderaten 740 Höhenmetern – entspanntes Wandern in einer herrlichen Region vor den Toren der Mainmetrople Frankfurt. Man darf gespannt sein auf die 21. Auflage der Eppertshäuser Wanderfreunde in 2019.

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