Marathon

Starkenburger Burgen- und Blütenwegrunde

Heppenheim, den 23. April 2020 – Die zweite Tour der fünfteiligen Bergsträßer Burgen- und Blütenwegexkursion startet am Wendepunkt des vorhergehenden Trails in Bensheim-Auerbach, just am dortigen Fürstenlager. Einst sprudelten hier mineralhaltige Quellen, einst wandelte der Darmstädter Großherzog Ludwig mit seiner Entourage durch die stilvollen Parkanlagen und heutzutage hat man die Chance, ob Burgenweg, Blütenweg, Alemannenweg oder Nibelungensteig dieses herrliche Fleckchen in seine Wanderroute einzubauen. Bereits zu früher Morgenstunde ziehen angeleite Vierbeiner ihre Frauchen bzw. Herrchen durch den Park und drehen Jogger ihre morgendliche Fitnessrunden. Man folgt dem ausgeschilderten Wegeverlauf des Burgensteigs, der zunächst auf die schönste Ausssichtsplattform der Bergstraße, dem Kirchberghäusl, führt. Zu früher Morgenstunde hat man auf dem Bensheimer Hausberg, die östlich aufgehende Sonne im Rücken habend, beste Aussichten auf die Höhenzüge der Bergstraße, auf Mannheim und Ludwigshafen, auf den Pfälzer Donnersberg nebst dahinterligenden Vogesen und auf die Anhöhen des Kraichgaus in der südlichen Achse. Vom Kirchberghäuschen führt der Burgenweg hinab nach Bensheim, eine wunderschöne Stadt, für die man sich in regulären Zeiten hin-. und ausreichenden Zeit nehmen sollte. So gut wie jeder Bundesbürger hatte auch schon ein Bensheimer Produkt in seinem Munde, denn hier befindet sich Europas größte Eismanufaktur, die einst von einem Hamburger Keksfabrikbesitzer namens Viktor Emil Heinrich Langnese in Hamburg gegründet wurde. Bensheim querend führt der Burgenweg über die Weinlage Hemsberg, durch das Hambacher Tal. Blickt man zurück, so kann man die nördlich gelegenen Höhenzüge der Bergstraße, vom Felsberg, dort wo das Felsenmeer beheimatet ist bis zum Melibokus und dem davor liegenden Schloß Auerbach studieren. Prägnante [read more…]

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Auerbacher Burgen- und Blütenwegrunde

Auerbach, den 20.April 2020 – “Strata montana” nannten schon die Römer dieses herrliche Stückchen Erde zwischen Darmstadt und Heidelberg, dort wo gegenüber dem Pfälzer Mittelgebirge die Rheinebene in die Höhenzüge des Odenwaldes aufsteigt, dort wo Mandel- und Pfirsichbäume blühen, dort wo das geologische Herz der Region freigelegt ist, dort wo sich zwölf Burgen- und Schlösser aneinander reihen und dort wo zwei exzellente Weitwanderwege, nämlich der Burgensteig auf den Anhöhen und der unterhalb verlaufende Blütenweg, der sich durch die blühenden Vorgärten der Ortschaften zieht, eingerichtet wurden. So bietet es sich an den die “Strata montana“, die Bergstraße, durch eine Kombination von Burgenweg und Blütenweg zu erschließen. Das Grundprinzip ist einfach. Von Nord nach Süd, zunächst über den Burgenweg, und dann zurück über den im Schnitt 200 Meter niedriger gelegen Terassenweg, dem Blütenweg, das Ganze gesplittet in fünf Exkursionen in Marathonqualität, gespickt mit hin- und ausreichenden Höhenmetern. Gestartet wird in am Ortsrand von Darmstadt-Eberstadt. Eine Infotafel des Odenwaldklubs listet akribisch die Schlösser- und Burgenpracht auf, die entlang der Strecke liegen. Ein Handikap muß man allerdings in der Coronapandemiezeit einkalkulieren. Sämtliche Burgen und Schlösser, die bewirtschaftet sind, sind abgeriegelt, um aus verständlichen Gründen die Besucherströme zu unterbinden. Schon die ersten Kilometer auf dem Burgenweg, die durch den Darmstädter Stadtwald führen, gestalten sich von feiner Qualität. Gute Pfade mit einer lebendigen Textur. Bereits nach den ersten Kilometern merkt man, daß man sich im Vorhof des Odenwälder Felsenmeers befindet. Nach drei Kilometern ab Start erreicht man die Burg Frankenstein, die weit über die Landesgrenzen hinaus [read more…]

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Der Nibelungenring – das Finale

Knoden, den 08. April 2020 – Finale – sprachlich gesehen etwas abschließendes, im sportlichen Bereich ein Höhepunkt als Schlußakzent einer Reihe von vorausgegangenen Aktivitäten. Als würdiges Finale gestaltete sich die letzte Etappe der ringförmig ausgebauten Nibelungensteigexpedition. Sportlich ambitioniert und hochattraktiv bezüglich der Streckenführung. Gestartet wird in Knoden, dem Wendepunkt der vorausgegangenen Expedition. Nicht umsonst prangt am Ortseingang des 100-Seelen-Weilers ein großer Stein mit eingemeiselter Aufschrift “Hüte dich für Knoden” Für mit dem Auto anreisende Wanderer ist Knoden schlichtweg nicht ausgelegt – Parkplätze sind Mangelware. So bleibt es in das benachbarte ein Kilometer entfernte Schannenbach zu fahren, um dort hinter dem Dorfgemeinschaftshaus das Auto abzustellen. Von Knoden aus führt der Nibelungensteig zunächst rund um den 511 Meter hohen Knodener Kopf. Bereits hier stößt man auf Granitsteinformationen – ein Vorgeschmack zum gewaltigen Felsenmeer, welches nach acht Kilometern erreicht wird. In weitreichenden Schleifen führt der Steig hinab nach Reichenbach, dort wo sich dank Granitreichtum eine florierende Steinmetzindustrie angesiedelt hat. Da nach amtlichen Veröffentlichungen das Informationszentrum des Felsenmeers am Nibelungensteig geschlossen hat, wähle ich von Reichenbach den Direktauftstieg über einen lokalen Wanderweg. Ansonsten empfiehlt sich durchaus ein Gang zum Infozentrum, um sich aus erster Hand über die Geschichte des Felsenmeers zu informieren. Die ehemalige “Werkstadt der Römer” ist immer wieder beeindruckend. Mehr als dreihundert von römischen Steinmetzen bearbeitete Steine sind hier mittlerweile dokumentiert und katalogisiert, der Rest liegt einfach so herum. Gut angelegte Pfade, die mit zahlreichen Rastmöglichkeiten bestückt wurden, ermöglichen eine gefahrlose Besichtigung des imposanten Areals. Oberhalb des Felsenmeers steht auf dem Felsberg [read more…]

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Ostertaler Nibelungenring

Ober-Ostern, den 06. April 2020 – Just in time zur Karwoche steht bei dieser Nibelungenringrunde das Ostertal, eines der schönsten Täler des Odenwaldes im Fokus. Gestartet wird in Ober-Ostern, ein Reichelsheimer Ortsteil, der unterhalb der Walburgis-Kapelle liegt. Standardmäßig geht es von Anbeginn hinauf, zunächst in nordwestlicher Richtung über den Stotz, um an der anderen Seite der Bergflanke steil hinab zum Gumpener Kreuz zu wandern. Leicht ansteigend geht es vom Gumpener Kreuz, zur “Perle des Odenwaldes”. Unter diesem Begriff firmiert Lindenfels im Odenwald. In exponierter Hanglage gelegen war Lindenfels schon von je her ein strategischer Standort. Zu normalen Zeiten sollte man sich für die Stadt Zeit nehmen, denn hier gibt es Vieles zu entdecken. Diesmal geht es zügig durch den Stadtkern, die markante Burrg umrundend um dann den hässlichsten An- beziehungsweise Abstieg, (gefühlt 30 Prozent) des Nibelungensteiges hinab nach Schlierbach zu folgen. Auch für Schlierbach, eines der schönsten Flecken des Odenwaldes, sollte man sich Zeit lassen. In der Ortsmitte führt der Nibelungensteig am vielleicht interessantesten Friedhof des Odenwaldes vorbei. Calvinisten aus der Schweiz brachten damals die Stickel-Bretter mit, weiße Kreuze mit einem Dach und aufgemalten Blumen. Ein Brauch welcher heute noch gepflegt wird. Hinter Schlierbach geht es stramm aufwärts, zum Krehberg, der eine im Odenwald eine gute Landmarke ist, denn auf der Spitze befindet sich eine 100 Meter hohe UKW-Sendemastanlage. Hier betritt man auch eine neue geologische Zone. Granitgestein löst hier den Buntsandstein-Odenwald ab. Zieht man gedanklich eine Linie von Heidelberg nach Seligenstadt, so hat man die Achse wo der Granit-Odenwald [read more…]

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Grasellenbacher Nibelungenring

Marbach, den 04. April 2020 – Die Stätte eines heimtükisches Mord wird im Zentrum dieser Exkursion stehen. Gestartet wird am Marbacher Stausee, der Wendepunkt der letzten Nibelungenringtour. Noch duckt sich die Morgensonne hinter den nordöstlichen Anhöhen des Odenwaldes. Vor einigen Jahren noch führt der Nibelungensteig über die steilen Anhöhen des Schnappgalgens zur Olfener Höhe. Mittlerweile hat man die Passage entlang des Marbach-Stausees nach Gütterbach via Hüttenthal geführt – und damit die Attraktivität dieses Abschnitts nochmals aufgewertet. Der Nibelungensteig schraubt sich langsam in die Waldzone gen Hüttenthal hoch, die Ortschaft die überregional für Ihre hochwertigen Molkereiprodukte bekannt ist. Die Morgensonne im Rücken habend entfalten sich beste Lichtverhältnisse auf der Passage nach Güttersbach. Idylllisch bettet sich Güttersbach in den Ausläufer des Mossautals ein. In der 460-Seelen Gemeinde findet man einige Beherbergungsbetriebe. Wer in gediegener Atmosphäre abschalten möchte – hier ist man richtig aufgehoben. Von Güttersbach aus geht es aufwärts zunächst in südlicher Richtung zum Olfener Bild. Der alte Bildstock mit leerer Nische steht am historischen Wallfahrtsweg nach Walldürn. Einen Kilometer weiter erreicht man ein außergewöhnliches Naturschutzgebiet, das “Rote Wasser“. Namensgeber ist eine Braunalge, die das hier befindliche Wasser bindet und sich als rostroter Belag absetzt. Gerade in der noch blätterlosen Jahreszeit entfaltet dieses Areal eine besondere Magie. Für Botaniker ist die Moorlandschaft ein Paradies, denn hier hat sich eine besondere Flora entwickelt. Von der Moorlandschaft geht es weiter aufwärts, hinauf zum 548 Meter hohen Spesssartkopf, der auch im Nibelungenlied erwähnt wurde. Hier sollen einst die Burgunder ihre Vorräte gelagert haben. Unterhalb der [read more…]

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Oberzenter Nibelungenring

Oberzent, den 02. April 2020 – Schöllenbach, der zweigeteilte Ort an der hessisch-badischen Landesgrenze ist Startpunkt dieser Nibelungenringexkursion. Die Wanderplanung erfolgt nach bewährtem Muster. 20 Kilometer aufwärts entlang des Nibelungensteiges und der Rückweg auf gut gangbaren Wanderwegealternativen, die der Odenwald zur Genüge zu bieten hat. Hinter der Wallfahrtskapelle führt der Nibelungensteig in einer Schleife durch den dichtbewaldeten Langen Forst. Das Euterbachtal ist eng und es wird noch einige Stunden dauern bis hier das Sonnenlicht ein wenig Erhellung in den dunklen Waldabschnitt bringt. Moderat die Steigungen, die sich auf den nächsten sieben Kilometern verteilen. Nur noch Bäume vor Augen verpasse ich eine Landmarke des Nibelungensteigs, den Rutschstein, ein mysteriöser Buntsandsteinblock mit räselhaften Vertiefungen. Mit dieser Bildungslücke behaftet erreiche ich Gebhardshütte, eine Ortsteil-Enklave von Hetzbach-Oberzent. Fünfzehn Gehminuten von Gebhardshütte entfernt erreicht man das Ebersberger Felsenmeer, eine größere Anhäufung von Buntsandsteinfelsen. In Kriegszeiten verschanzten sich hier die Einwohner aus den umliegenden Gemeinden. Vier Kilometer hinter dem Sandsteinfelsenmeer erreicht man ein Meisterwerk deutscher Ingenieurs- und Baukunst, das Himbächel Viadukt. 1880 errichtet, 250 Meter lang, aus zehn Bögen bestehend und aus 16.400 Kubikmetern heimischen Sandstein gefertigt. Gewaltig strecken sich die 43 Meter hohen Bögen über den unten durchlaufenden Nibelungensteig. Abkürzungsfetischisten könnten hier vier Kilometer einsparen und am Viadukt die Passage zum Marbachsee deutlich kürzen. Da man aber im Regelfall des Wanderns willens wandert, ist es nicht verboten der Schleife via Ebersberg und den Heumatten zum Marbachstausee zu folgen. Einst wurde der Stausee zum Hochwasserschutz der talabwärtsliegenden Gemeinden errichtet. Mittlerweile hat sich das Areal in coronafreien [read more…]

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Hesselbacher Nibelungenring

Hesselbach, den 28. März 2020 – Auf der dritte Passage der Nibelungenringreihe steht der südöstlichste Zipfel Hessens im Zentrum, dort wo am Drei-Länder-Stein sich einmal jährlich die Bürgermeister der Grenzländerkreise aus Bayern, Baden-Württemberg und Hessen die Hand reichen. Ob es in 2020 zu einer Handreichung kommen wird ist aus aktuellem Anlaß höchst ungewiß. Start der Rundtour ist diesmal Ottorfszell, den Wendepunkt der vorausgegangenen Nibelungenringpassage. Standardmäßig geht es wieder aufwärts in die Mittelgebirgsregion. Nachtaktives Schwarzwild hat frische Spuren in den Wald- und Wiesenregionen hinterlassen, kein Wunder, der Tisch ist klimabedingt reich gedeckt. Der Nibelungensteig führt hinauf zum Fahrenberg , um dann im weiteren Streckenverlauf im Kastaniental anzuknüpfen. Augenfällig sind die zahlreichen Bildstöcke, die hier in der Region eingebracht wurden. Unwetter, Krankheiten, Viehseuchen, und Sühnen waren Beweggründe um sichtbare Zeichen der Frömmigkeit und Dankbarkeit zu setzen. Vor dem Anstieg in das Kastaniental kommt man am vermutlich ältesten Bildstock des Odenwaldes vorbei. Just gegenüber ist eine große Madonnenstatue an einem Feldrand angebracht. Ob 600 Jahre später einmal ein Bildstock an eine Weltseuche des 21. Jahrhunderts erinnert erscheint in unserem Zeitalter mehr als fraglich. Zwischen den Kuppen des Fahrenbergs und des Mühlschwangs führt ein Taleinschnitt zum Weiler Breitenbach. Noch Anfang des 19. Jahrhunderts verteilten sich hier 120 Bewohner auf 12 Bauerngehöfte. Eine ausbrechende Hungersnot führte zur Flucht aus dem Tal, der letzte Bauer ließ seine Egge im Jahre 1836 fallen. Heute ist wieder ein Gehöft besiedelt. Ein Kleinod ist die hier im Tal befindliche Breitenbacher Kirche, von außen ein schlichter Sandsteinbau, im Innenbereich prunkvoll [read more…]

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Amorbacher Nibelungenring

Reuenthal, den 27. März 2020 – Kontaktsperrenbedingt gibt es nur eine Alternative: Ab in den Wald – vorzugsweise auf Premiumpfaden. Planungsträger war dabei der Nibelungensteig – eine der schönsten Wanderwege in unseren Landen. Der zweite Teil der Nibelungenringpassage setzt dabei in Reuenthal, ein Sackgassenweiler des Marktes Weilbach im unterfränkischen Kreis Miltenberg, ein. So gilt es zunächst die Hauptpassage auf dem Nibelungensteig bis nach Ottorfszell zu bewältigen, um dann den Rückweg auf ausgesuchten Pfaden als Ringwanderung abzuschließen. Klar auch die coronaseuchenbedingten Konventionen: Meide Stadtbesichtigungen, Sitzaufenthalte an öffentlichen Plätzen und Annäherungskontakte zu allen Zweibeinern. Es wäre schon blöde an einem Marktbrunnen die Rucksackbrotzeit auszupacken. Reuenthal – aus den Tiefen dieser Spessartregion stammte einer der bedeutensten und produktivsten Minnesänger Deutschlands, Nithard von Reuenthal, dessen Grabmal am Wiener Stephansdom eingebracht ist. Ohne Minnengesangbegleitung geht es moderat aufwärts zum knapp zwei Kilometer entfernten Gotthardsberg, dort wo in exponierter Lage eine dreischiffige Pfeilerbasilika über Amorbach trohnt. Vom Gotthardsberg geht es auf schönen Pfaden hinab nach Amorbach eine der schönsten Barockstädte Deutschlands. Unter normalen Umständen wäre eine ausgedehnte Besichtigung der unterfränkischen Stadt angezeigt. Jedoch man kommt nicht in Versuchung, denn der Nibelungensteig selbst führt am nordöstlichen Zipfel von Amorbach vorbei, dort wo einWeltmarktführer rund um die Uhr OWA-Deckensysteme produziert. OWA steht dabei für Odenwald Werk Amorbach. Unterdess kann man sich entlang des Steiges über den Stein der Region, den Sandstein, weiterbilden. Hinter Amorbach setzt eines der schönsten Abschnitte des Nibelungensteigs ein. Auf allerfeinsten Pfaden geht es durch das Morretal ohne nennenswerte Steigungen zur Zittenfeldener Quelle. Der Weg, [read more…]

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Miltenberger Nibelungenring

Freudenberg, den 24. März 2020 – Aus der Not eine Tugend machend. In Zeiten von notwendigen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen ist mehr denn je Kreativität gefragt, wenn es darum geht im möglichen Rahmen den Wandersport zu frönen. Die Konventionen sind klar. Sportliche Aktivitäten Einzelner sind nach wie vor gestattet, Einkehrmöglichkeiten sind gestrichen, öffentliche Verkehrsmittel sind zu meiden. So bietet es sich im wahrsten Sinne des Wortes an, neue Wege zu erschließen. Man nehme einen zertifizierten Premiumwanderweg, wie den Nibelungensteig, insgesamt 125 Kilometer lang, garniert mit knackigen 4.000 Höhenmetern. Im Regelfall läßt sich dieser, im Jahre 2018 als drittschönster deutscher Wanderweg geadelt, in drei Etappen mit zwei Übernachtungen entdecken. Im Coronazeitalter eröffnen sich jedoch neue Perspektiven. Man teile die Strecke in 20-Kilometer-Abschnitte auf, baue einen interessanten Rückweg ein und schnüre die Wanderstiefel um altbekannte Wege neu zu entdecken. Üblicherweise beginnt man mit dem Nibelungensteig im Westen an der hessischen Bergstraße, um am Main im bayrischen Freudenberg irgendwann die Wanderstiefel aufzuschüren. Ich steige in diese “Nibelungenringpassage” bewußt in Freudenberg ein, um die Chance zu wahren, dank Richtungswechsel neue Impressionen aufzunehmen. Gestartet wird am Mainufer von Freudenberg, dort wo genügend Parkplätze vorzufinden sind. Eng ist es zwischen Main und den Anhöhen des Spessarts, die geologisch gesehen zum bayrischen Odenwald zählen. Die Häuser dicht an dicht eingepresst. Wer am Berg wohnt hat einen Keller für Wein und Vorrat, tief in den Berg eingeschlagen, kühl unter fast jedem Haus. Kaltstart am frühen Morgen – denn es sind 300 Stufen zu bewältigen, bis man nach einem Kilometer [read more…]

Odenwald

36 Stunden auf dem Alemannenweg

Heubach, den 24.Mai 2019 – “Der Hammer! Das war der absolute Hammer”, so der einhellige Tenor der stolzen Finisher, die in 36 Stunden 130,6 Kilometer mit knackigen 3.468 Höhenmetern und ebenso anspruchsvollen Abstiegsmetern auf dem Odenwälder Alemannenweg absolvierten. Nach bereits  zwei erfolgreich durchgeführten 24-Stunden-Wanderungen  im Vorderen Odenwald hatten die Wanderspezialisten des Odenwaldklubs Heubach etwas besonderes ausgeheckt.  Die Rezeptur, die sich die beiden Organisatoren Michael Pohl und Martin Prasch ausgedacht hatten, war einfach: Man nehme den vor der Haustüre liegenden Qualitätswanderweg, garniere das Ganze mit einer ausreichenden Anzahl an Pausen- und  Raststationen, würze  mit einer kräftigen Prise Odenwälder Lokalkolorit und unterlege das Ganze mit viel Herzblut. So der Plan…. Bewußt wurde diese Veranstaltung als geführte  Wanderung für eine überschaubare Teilnehmeranzahl konzipiert. Im Vordergrund stand dabei der Teamgedanke. Als Team starten und als Team ankommen, so das Credo des Veranstalters, wobei die Ausschreibung bereits im Vorfeld an leistungserfahrene Wanderer adressiert war. Sieben Wochen vor Beginn setzte für die Teilnehmer ein wöchentlicher Newsletterdienst ein, um auf die Veranstaltung und den Odenwälder Kulturraum einzustimmen. So konnte der Odenwaldklub Heubach im gleichnamigen Groß-Umstädter Stadtteil am Starttag um 07.00 Uhr 32 hochmotivierte Sportwanderer begrüßen, die sich allsamt ein großes Ziel gesetzt hatten, nämlich in 36 Stunden den wunderbar wanderbaren Odenwald entlang eines zertifizierten Qualitätswanderweges zu entdecken. Bei bestem Wanderwetter startete der Troß in südlicher Richtung oberhalb entlang der Sandsteinbrüche bei Frau Nauses, um anschließend das Höchster Rondell zu unterqueren und Bekanntschaft mit den ersten Steigung des Vorderen Odenwaldes  zu machen. Oberhalb der höchsten Erhebung der Groß-Umstädter [read more…]

Marathon

Groß-Umstädter Weinlagenwanderung 2019

Groß-Umstadt, den 19. Mai 2019 – Weinlagenwanderung mit Marathonqualität inklusive Anlauf und Auslauf. Bereits zum 25. Mal richtete der Odenwaldklub Groß-Umstadt in bekannt-bewährter Art und Weise eine Weinlagenwanderung in den Hanglagen der  Odenwälder Weininsel Groß-Umstadt aus. Rot, blau, grün, gelb – so die ausgewiesene Farbskale der vier Wanderrouten, die zwischen fünf und 14 Kilometern dimensioniert waren. So kann die weinselige Wanderfrau oder Wandermann je nach Kondition in den Beinen und  Standfestigkeit an den aufgebauten Weinständen die geeignete Streckenlänge wählen. Idealerweise löst man am Startort, der am Parkplatz Altstadt gelegen ist, die Eintrittskarte in das Weinparadies in Form einer Weinprobenkarte im Wert von 16 Euro zum Preis von 15 Euro inklusive einem Probierglas. Der Vorteil: man erspart sich und den Standbetreibern das Kleingeldhandling. Selbstverständlich ist der Kauf einer Weinprobenkarte nicht verpflichtend und es bleibt jedem Wein- und Wanderfreund frei an den Ständen direkt Wein, Wasser oder Brötchen zu beziehen. Aus Sicht eines Langstreckenwanderers bietet sich natürlich eine Erweiterungsrunde an. So wird am frühen Morgen im heimatlichen Münster gestartet um via Altheim durch den Dieburger Mittelforst die Odenwälder Weininsel zu erreichen. Nach einer zweiten Frühstückspause  im ortsansässigen Cafe als gesunde Grundlage für die anstehende  Weinlagenwanderung geht es nach Lösung der Weinprobenkarte auf den rot beschilderten Weinlagenwanderweg. Die Vorbereitung des Odenwaldklubs ist schlichtweg ausgezeichnet.  Jeder Teilnehmer erhält eine ausführliche Streckenbeschreibung und kann sich bereits im Vorfeld darüber informieren, an welchen Weinständen welche Weinssorten ausgeschenkt werden. Unterwegs ist die die Streckenmarkierung selbsterklärend, so dass selbst nach dem Konsum einiger Weinpröbchen die Orientierung gewährleistet ist. Vom Parkplatz [read more…]

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Eppertshäuser Wandermarathon 2019

Eppertshausen, den 4. Mai 2019 – Traditionell startet der Odenwaldklub Eppertshausen am ersten Maiwochenende zu einem Wandermarathon, jedes Jahr mit einer neuen Strecke und einer attraktiven Einkehrmöglichkeit. So auch in diesem Jahr.  Das Ziel war vielversprechend. Der Hofstadel in der Gemarkung des unterfränkischen Mönchberg sollte der Schlußpunkt der zunächst auf  44 Kilometer ausgelegten Strecke sein. Einzig das Wetter spielte an diesem Tag nicht mit. Böige Windeinträge aus nördlicher Richtung, ein unangenehmer Graupelschauer und ein Temperatursturz auf 4 Grad stellte die Protagonisten auf eine harte  Probe. So entschied der Veranstalter  kurzfristig den Start von Eppertshausen in das benachbarte  Hergershausen zu verlegen. Bei anständigen Wetterkonditionen hätte der Streckenverlauf  schöne Ausblicke garantiert. Durch die Babenhäuser Gemarkung, dort wo alles auf Sand gebaut ist, dort wo sich Kiesseen befinden, dort wo südhessentypisch Spargelanbau auf hohem Niveau betrieben wird, führte die Passage zunächst über Flurwege nach Langstadt und von dort entlang des Schlierbachs in den gleichnamigen Weiler. Zwischen Schlierbach und dem Schaafheimer Wartturm, der im Regelfall eine herrliche Rundumsicht ermöglicht, erreichte die Schlechtwwetterfront ihren Höhepunkt. So war in Mosbach für mehr als ein Drittel der Teilnehmer die Tour zu Ende. Für die Unentwegten ging es weiter aufwärts entlang der hessisch-bayrischen Grenze bis nach 20 Kilometern das unterfränkische Mömlingen erreicht war. Mit Betreten der bayrischen Gefilde verzog sich das Regengebiet  Durch den Königswald führte die weitere Passage oberhalb von Eisenbach über den Roten Busch hinab nach Obernburg, dort wo der Main gequert wurde.  Hinter dem Weiler Schippach folgte man der Wegeführung des Fränkischen Marienweges durch den Klosterwald. [read more…]