Bergen-Enkheim 15. März 2014
7.15 Uhr im Saalbau des Volkshauses Enkheim. Zum zweiten Mal wird im östlichen Stadtteil Frankfurts ein Wandermarathon ausgerichtet. Unruhig scharren die in der schlangende stehenden Wandermarathonis mit den Füßen. Ungewohnterweise verzögert sich die Startkartenausgabe – für manch einen Highspeedwalker Höllenqualen.
Die aufbereitete Strecke führt zunächst nach Bad Vilbel und von dort aus durch den Vilbener Stadtwald entlang des Bornheimer Tals. Die frühlingshaften Temperaturen der Vorwochen haben die Flora wahrlich explodieren lassen. Durch das Enkheimer Ried geht es hoch hinauf zur Hohen Straße und zur Hohen Loh. Die Namen lassen das Kommende erahnen. Auf Hochpfaden offenbaren sich dem Wanderer excellente Weitsichten. Vom Spessart bis zur Ronneburg, vom Odenwald bis zum Taunus, von der Frankfurter Skyline bis zum Kraftwerk Staudinger – weitreichende 360 Grad Panoramen prägen die Gesamtstrecke. Einziger Wermutstropfen – der durchgängige Asphaltanteil gut für Radler schlecht für Wanderer.
Die Hohen Straße ist ein seit der jüngeren Steinzeit beschrittene Höhenweg war von jeher eine bedeutende Handelsverbindung. Und wie diese Straße seit dem frühen Mittelalter den kürzesten Verbindungsweg zwischen den geistlichen und politischen Zentren Mainz, Fulda und Erfurt bildete, so war sie in gleicher Weise eine der Haupthandelsverbindungen zwischen den großen Messestädten Frankfurt am Main Leipzig. Ihre Bedeutung als Fernverkehrsstraße verringerte sich mit der Entstehung der Städte in den Tallagen, die den Handelsverkehr mehr und mehr an sich zogen. Nunmehr ist die Hohe Straße als Teil der Regionalparkroute wieder so ausgebaut worden, dass ein ca. 23 Kilometer langer durchgängiger Fuß- und Radweg vom Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim bis Hammersbach mit Anschlussmöglichkeiten zur Ronneburg und nach Büdingen entstand. Bemerkenswert auch die Vielzahl der Kunstinstallationen die entlang der Regionalparkroute angebracht wurden. Natur und Kultur eine durchaus empfehlenswerte Kombination die es zu entdecken gilt.
Bei Schöneck ist der Scheitelpunkt der Marathonstrecke erreicht um über Wachenbuchen, Hochstadt und Maintal Bischofsheim wieder zum Ausgangsort zurückzukehren. Wer an klaren Tagen weite Sichten sucht ist in diesem Areal gut aufgehoben.
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