Marathon

Südlich des Äppeläquators

Schollbrunn, den 5. August 2018 – Die Mischung macht es! Man nehme schattige Waldpassagen um der Sonneneinstrahlung zu entfliehen, und kombiniere zwei Kulturwege angereichert mit hin-und ausreichenden Einkehrmöglichkeiten. Die Belohnung: eine außergewöhnliche Kultur- und Naturwanderung für ambitionierte Wanderfreunde. „Pathways to Cultural Landscapes“ lautet ein EU-Projekt zur Erschließung von Kulturregionen in der Europäischen Gemeinschaft. So engagiert sich in Deutschland insbesondere die Region Spessart seit einigen Jahren und hat mittlerweile ein dichtes Netz an Kulturwegen geschaffen um diese Mittelgebirgslandschaft erlebbar und begehbar zu machen. Gestartet wird im unterfränkischen Schollbrunn, dort wo zwei europäische Kulturwege, die Mühlenstraße Haseltal (fünf Kilometer) und der Kulturweg Schollbrunn (vierzehn Kilometer) nebeneinander liegen. Verzahnt man beide Wege so kann man eine abwechslungsreiche 38 Kilometer lange Rundroute genießen. Idealerweise startet man am Wandermarktplatz der vor den Toren der 1281 erstmals erwähnten Kommune eingerichtet wurde. Neugierig macht das Leitthema des ersten Abschnittes: „Südlich des Äppeläquators“. Schollbrunn liegt nämlich an eine der bekanntesten Sprachgrenzen Deutschlands, dem main- und rheinfränkischen Dialekt – doch dazu später mehr. Empfehlenswert ist es zudem die Wanderung nicht zu früh anzugehen, damit man die reelle Chance hat, just in time zu den Öffnungszeiten der ersten Einkehrstation (11.00 Uhr) in der Kartause  Grünau aufzuschlagen. Es wäre schade, wenn man diese Gelegenheit nicht wahrnehmen würde. Man folgt zunächst der auffälligen Wegekennzeichung in nordwestlicher Richtung und erreicht nach einem Kilometer einen kleinen Wildpark. Schon im Mittelalter unterhielten die Landherren Wildparks, um die Versorgung des Hofes mit Frischfleisch sicherzustellen. Heutzutage sind Parks ein Teil des Naherholungskonzeptes und sprechen insbesondere Familien an. Weiter geht [read more…]

Marathon

Auf dem Spessartbogen nach Schlüchtern

Bad Orb, den 29. Juli 2018 – Auf erdigen Pfaden durch stille Wälder wandeln, vorbei an idyllischen Weihern. Nimmt man den Spessartbogen unter die Schuhsohle, so lässt man sich ein auf eine schattige Wanderpartie in einer naturbelassenen dichtbewaldeten Region. Wald pur, so auch das Credo der zweiten Passage von Bad Orb nach Schlüchtern, letztendlich ein Idealfall für heiße Sommertage. Seit 2012 ist der Spessartbogen als Qualitätswanderweg zertifiziert,  jedoch spektakuläre Highlights, wie sie oftmals auf diesbezüglichen Qualitätswanderwegen erwartet werden, sind fehl am Platz. Es ist die Summe der Wegtextur, die den eigentlichen Reiz des Weges ausmachen. Auf gut markierten Naturwegen steht das Genußwandern im Vordergrund. Was der Japaner als Waldbaden huldigt, firmiert in unseren Gefilden als kontrollierte Entschleunigung – allemal in beiden Fällen eine galante Art der jahreszeitbedingten  Hitzelethargie ein Schnippchen zu schlagen. Frühstarter sollten die die 43 Kilometer lange Passage mit einem gut gefüllten Rucksack antreten, denn die einzigen beiden Ortschaften, die auf der Strecke liegen werden zu Uhrzeiten erreicht, an denen die dort ansässigen Gastwirtschaften noch geschlossen haben. Gestartet wird in der Kurstadt  Bad Orb, die schon seit Jahrhunderten für ihre salzhaltigen Quellen bekannt ist. Rasch geht es aufwärts um auf den bewaldeten Einstieg in das Haseltal zu stoßen. Immer entlang der gemächlich vor sich hinplätschernden Hasel, vorbei an einer aufwändig gestalteten Kneipp-Anlage  stösst man am Ende des Tals auf das bewirtschaftete Jagdhaus Haselruhe. Wer hier einkehren möchte, sollte jedoch in Bad Orb nicht vor 10:30 Uhr starten, was für ambitionierte Langstreckenwanderer im Regelfall nicht darstellbar ist. Stetig aufwärts gehend [read more…]

International

Der Kerry Way

Irland im Juli 2018 – Failte!  Failte – der irische Ausdruck für Willkommen. Nicht nur zu lesen auf jedem Ortsschild, aufgedruckt auf zahllosen Fußabtretern in den B&B-Lokationen und  angebracht in den einschlägigen Gasträumen von Pubs sondern auch praktizierte Willkommenskultur eines herzlichen irischen Volkes. Irland ein grüner Inseltraum mit unkomplizierten gastfreundlichen und lebensfrohen Menschen ist als Wanderinsel noch relativ jung. 1982 wurde als erster Wanderweg der Wicklow Way eingerichtet. Mittlerweile verfügt  man über mehr als 40 markierte Wanderwege mit einer Streckenlänge von über 4.000 Kilometern  und der Längste von allen, der Kerry Way beläuft sich in der Langversion auf 230 Kilometer. Irlandbesucher schwärmen vom legendären Ring of Kerry, die spektakulärste Autoroute, die die grüne Insel zu bieten hat.  So hat es sich angeboten, entlang alter historischer Pfade auf der Iveragh-Halbinsel eine Low-Level-Long-Distance-Walking-Route, kurz LDWR genannt, zu entwickeln. LDWR,s zeichnen sich dadurch aus, dass man in der Regel unter 300 Höhenmeter bleibt, und die Textur der Strecke keine größeren Schwierigkeiten beinhaltet,  was beim Kerry Way grundsätzlich der Fall ist. Jedoch, man sollte sich nicht täuschen lassen.  Durchschnittlich an 230 Tagen regnet es mindestens einmal täglich an der Westküste Irlands. Die Konsequenz: die torf- und moorhaltigen Bodenschichten verwandeln sich sumpfige Schlamm-und Matschlandschaften. Alle einschlägigen Wanderführer weisen eindringlich darauf hin, sich auf knöcheltiefe Schlammexkursionen einzustellen und sich wohlweislich zu präparieren. Aber:  auf der Insel gilt die Lebensweisheit: „Wenn dir das Wetter nicht passt, so warte einfach fünf Minuten“.  Startet man mit  dieser Einstellung, dann sind die besten Voraussetzungen für eine rundherum gelungene Wanderexkursion gegeben. [read more…]

Ultra

Extrem Extrem 48 Stunden Wandern 2018

Heringhausen, 22. Juni 2018 – “Bei der Streckenplanung waren wir schon etwas sadistisch” berichtete sieben Stunden vor dem Start ein verschmitzt dreinblickender Andrew Kesper von der Tourist-Information in Willingen, der vor zwei Jahren mit seinem Pendant vom Diemelsee, Klaus Hamel, die ganze Sache ausheckte. Der Rest ergab sich. Man holte  einen weiteren Nachbarn, Claus Günther, Tourismuschef vom Edersee mit ins Boot und Europas härteste Wanderveranstaltung war geboren. Unter der Headline “Extrem-Extrem Wandern” starteten in 2017 119 hochambitionierte Langstreckenwanderer. Trotz extremsten Wetterbedingungen mit Unwetter und Hagel finishten seinerseits 55 Teilnehmer. Und vor einem Jahr hatte man sich für eine Neuauflage in 2018 entschieden. “Ihr seid verrückt, Ihr seid immer noch verückt  und dagegen gibt es keine Therapie” ergänzte Klaus Hamel mit einem breiten Grinsen, der in den vergangenen Jahren gemeinsam mit Claus Günther und dem Wandertitan Thorsten Hoyer vor fünf Jahren die mittlerweile etablierte 24-Stunden-Wanderveranstaltung am Edersee entwickelt hatte.  Spannend die Spreizung des Diemelsee Veranstaltungsplans 2018 der am Empfang in der Touristeninformation am Diemelsee auslag. Zwischen  Lagerfeuer mit Stockbrot, Benefizkonzert des Bläserkreis Twiste-Eisenberg, Lange-Saune-Nacht und Klosterführung findet man als Veranstaltungshinweis im Monat Juni “Unterstützen Sie  Europas Extrem-Wanderelite beim Start vor dem Haus des Gastes Heringhausen, die 157 Kilometer und 3.200 Höhenmeter in 48 Stunden bewältigen”. Bei Ankunft hatte ich Bedenken. Heringhausen eine 400 Seelen zählende beschauliche Kommune, direkt am Diemelsee des Naturparks gelegen – hier soll das Epizenttrum der europäischen Wanderszene liegen? Kaum zu glauben! Das am See liegende Gasthaus hatte am Ankunftstag Ruhetag, die nächste Einkaufsmöglichkeit war im Nachbarort vorzufinden, [read more…]

Ultra

24 Stunden von Bayern 2018

Kulmbach, den 16. Juni 2018 – Finale! Finale mit Paukenschlag!! Die 24 Stunden von Bayern sind vorbei – endgültig und unwiderruflich! Just um 7.45 Uhr legte sich eine Dunstglocke des Wehmuts über den sonnigen Wandermarktplatz in Kulmbach, als der Veranstalter die versammelte Wanderschar mit der Mitteilung überraschte, dass die zehnte Veranstaltung der 24 Stunden von Bayern die Letzte dieser Art sein wird. „Man soll aufhören wenn es am Schönsten ist“ – so das Credo des Ausrichters. Doch dazu später mehr. Wohlweislich hatte sich die Bayern Tourismus Marketing GmbH nach 2011 (Bad Steben) erneut für den Fränkischen Wald als Ausrichter entschieden – eine vortreffliche Entscheidung. Denn die Region Frankenwald wurde in 2015 als erste Region in Bayern und als Zweite im Bundesgebiet mit dem Prädikat „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ zertifiziert. Aushängeschild ist dabei der 242 Kilometer lange Fernrundwanderweg  der Frankenwaldsteig. „Stille hören“, „Weite atmen“ und Wald verstehen“ so die Philosophie die man sich im Frankenwald verinnerlicht hat. Still ging es jedoch keineswegs zu, als sich die 444 ausgelosten Wanderer am Startplatz in  Kulmbach versammelten. Insgesamt waren Wanderer aus elf Nationen vertreten, wobei der älteste Teilnehmer 71 Lenze zählte. Welchen Zuspruch diese Veranstaltung mittlerweile hat belegt auch die Tatsache, dass sich am Anmeldetag, den 4. April, knapp 1.900 Interessenten für eine Teilnahme beworben hatten. Kurz vor Beginn übernahm in bewährter Weise Bap Koller, Projektleiter der Bayern Tourismus Marketing das Briefing der Teilnehmer. „24 Stunden sind 24 Stunden und keine 13 oder 14. Es gilt kein Weltrekord zu brechen. Wer nicht ausgelastet ist, dem sei [read more…]

Marathon

Auf dem Spessartbogen nach Bad Orb

Langenselbold, den 3. Juni 2018 – Eines vorneweg. Man muss Wald mögen. Mangelt es an dieser Voraussetzung, so sollte man einen weiten Bogen um den Spessartbogen machen, denn der seit 2012 zertifizierte Premiumwanderweg verläuft durch das größte zusammenhängende Mischlaubwaldgebiet Deutschlands uns ist geologisch auf einer bis zu 400 Meter dicken Sandsteinplatte gelagert. Neunzig Wanderkilometer liegen zwischen Langenselbold und Schlüchtern. Folgt man der Empfehlung der Naturparkverantwortlichen, so lässt sich der Spessartbogen in vier bequemen Etappen erschließen. Passionierte Langstreckenwanderer hingegen erfreuen sich an zwei Passagen über 45 Kilometer, was auch verkehrsstrategisch begünstigt wird, da just in der Mitte des Qualitätswanderweges Bad Orb als Ziel- und Anschlusspunkt gelegen ist. Gestartet wird bei hochsommerlichen Temperaturen in Langenselbold. Grundsätzlich eignet sich der Spessartbogen perfekt für eine Wandertour bei diesen Wetterbedingungen, da man sich überwiegend im dichtbewaldeten Spessart aufhält – ergo ein idealer Rückzugsort bei diesen Wetterbedingungen. Hinter dem Gleisbett des Bahnhofs taucht man rasch ein in den dichtbewaldeten Spessart. Die Wegekennzeichung ist durchgängig exzellent und aufwändig gestaltet – so dass man auch ohne Karte und GPS auf Spur bleiben kann. Die ersten Kilometer führen durch die waldreiche Region auf kleinen verschlungenen Pfaden. Obschon die Sonne bereits aufgegangen ist, ist es Dank dichtem Bewuchs relativ dunkel, was eine durchaus mystische Atmosphäre erzeugt. „Auf erdigen Pfaden durch stille Wälder wandeln“ wird im Naturparkführer Spessartbogen proklamiert. Jedoch – die Realität sieht anders aus. Die Region zwar dünn besiedelt und waldreich, jedoch der Lärmeintrag  kommt von oben. Auf der Achse zwischen Langenselbold und Bad Orb verläuft exakt der Anfluggleitwinkel des Frankfurter [read more…]

Marathon

Rheinburgenweg von Andernach zum Rolandsbogen

Andernach, den 21. Mai 2018 Finale auf dem Rheinburgenweg.- Die letzte Etappe  startet in Andernach zu früher Stunde. Vom Bahnhof aus geht es westwärts hinauf zum Krahnenberg, dort wo unterhalb der Krahnenburg ein Aussichtspunkt zum Verweilen einlädt. Durch eine schöne Waldpassage führt der weitere Wegeverlauf nach Namedy, vorbei an der architektonisch interessant gestalteten St. Bartholomäus Kirche. Gegenüber kann man über einen Wirtschaftshof Burg Namedy erschließen. Pragmatisch betrachtet kann man sich die Schleife über den Geishügelhof schenken. Durch die offene Flurlandschaft, vorbei an einem kleinen Naturschutzgebiet geht es direkt nach Brohl. Nun heißt es Kräfte sammeln, denn es geht sehr steil aufwärts. Lohn des schweißtreibenden Anstieges ist ein schöner Ausblick auf der oben befindlichen Reutersley. Vorbei an der Burg Rheineck geht es abwärts nach Bad Breisig, dort wo die Römertherme zum Badespaß einlädt, sofern man es nicht vorzieht zu Fuß durch die Lande zu ziehen. Da an diesem Tag drei offizielle Etappen absolviert werden, wird eine ökonomische Streckenwahl bevorzugt. Fernab der offiziellen Route wird ein wenig begangener Schleichpfad unterhalb des Vier-Burgenblicks gewählt. Mangels Wahdhygiene auf den wenig bis nicht begangenen Routen hat man ab und an eine Trimm-dich-Pfad-ähnliche Einlage zu bewältigen, da zahlreiche umgestürzte Bäume den Abschnitt bereichern. Rasch ist Sinzig, die Barbarossastadt erreicht. Reich die Geschichte dieser Stadt denn im Laufe der Jahrhunderte besuchten immer wieder Kaiser und Könige die heute 17.000 Einwohner zählende Kommune. Das gastronomische Angebot ist vielfältig. So eignet sich Sinzig hervorragend für eine ausgedehnte Mittagsrast. Das im neugotischen Stil errichtete Schloß Sinzig wird gerne zu Repräsentationszwecken [read more…]

Marathon

Rheinburgenweg von Koblenz nach Andernach

Koblenz, den 19.5.2018 – Szenenwechsel in mehrfacher Hinsicht auf der vierten Etappe des Rheinburgenwegs. Das Weltkulturerbeareal Oberes Mittelrheintal verabschiedet sich in Koblenz bei Rheinkilometer 593; das den Wegeverlauf begleitende Gewässer ändert sich zunächst von Rhein in Mosel; die Weinbergshänge werden steiler und in den Wirtshäusern wird verstärkt Kölsch ausgeschenkt, je näher man in den Dunstkreis von Andernach kommt. Hat man zuvor Koblenz als Endpunkt einer Etappe gewählt, ist es nicht zwingend sinnvoll den Verlauf der zweiten Schleife über den Rittersturz durch den Koblenzer Stadtwald zur Schwedenschanze und weiterführend zum Stadtteil Karthause zu folgen. Die hier verpassten Blicke auf die Mosel kann man ohne Probleme auf der anderen Seite oberhalb der Winninger Weinbergshänge mehr als hinreichend genießen. So geht es vom Koblenzer Bahnhof entlang des Hauptfriedhofs Richtung Westen um die Eisenbahnbrücke, die die Koblenzer Stadtteile Moselweiß mit Güls verbindet zu queren. Ein Stück die Mosel begleitend wandert man parallel zur Moselweinstraße durch ein ansehnliches Obstanbaugebiet um kurz darauf unterhalb des Landeplatzes Koblenz-Winningen in das ausgedehnte Weinanbaugebiet einzusteigen. Beeindruckend sind die hier befindlichen terrassierten Weinbergslagen mit Steillagen von teilweise mehr als 70%.  Man kann nur erahnen wie aufwändig die Bewirtschaftung der Rebkulturen in dieser Region sein muss. Gegenüber erhebt sich der Koblenzer Fernmeldeturm der auf den Anhöhen zwischen Rhein und Mosel steht. Schon ein Stück beschaulicher als auf der drüben befindlichen Rheinseite geht es an der Moselseite zu. Der Schiffsverkehr gemäßigt, der Bahnverkehr überschaubar. Auf den nächsten Kilometern folgt man der gemeinsamen Wegekennzeichung von Moselsteig und Rheinburgenweg. Angesichts der frühen Morgenstunde wird auf einen [read more…]

bis 35 km

Rheinburgenweg von Hirzenach nach Koblenz

Hirzenach, den 12. Mai 2018 Rheinburgenwegeinstieg mit Nordseefeeling bei Boppard-Hirzenach, aber nur wetterbedingt ausgelöst. Mit einem Temperaturspread von 20 Grad zwischen  Tag und Nacht schwebte am frühen Morgen noch eine gewaltige Dunstglocke über das Obere Rheintal, die sich jedoch relativ rasch auflöste. So war die Entscheidung zweckmäßig auf der dritten Etappe Richtung Koblenz zunächst die Passage entlang des Rheins Richtung Bad  Salzig zu nehmen, um erst dort in das Rheingebirge einzusteigen. Von hier aus führen gute Wege oberhalb der Hanglage Elsenbolz zum rheintouristischen Hotspot Boppard. Das Weinstädtchen ist eine weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Drehscheibe für die Personenschifffahrt im Dunstkreis der Loreley. Entsprechend großzügig ist die Rheinpromenade mit einer Vielzahl von Einkehrmöglichkeiten angelegt. Bereits zur frühen Morgenstunde reihen sich Tagestouristen in die Schlangen vor den Schiffsanlegestellen ein. Als Rheinburgenwegwanderer hat man aber in Boppard andere Prioritäten.  Der Markierung „Sesselbahn Boppard“ folgend  erreicht man  den Einstiegspunkt, der zum 302 Meter hohen Hirschkopf hinauf führt. Drei Möglichkeiten gibt es die Hänge des Rheins  zu erschließen.  Für den bequemen Tagestouristen die Seilbahn, für den anspruc hsvollen Wanderer ein herrlicher Felsgehsteig und für ambitionierte Sportler den anspruchsvollen Klettersteig, der zweckmäßigerweise mit entsprechender Kletterausrüstung begangen werden sollte. Unterhalb der Seilbahn führt die Passage stetig aufwärts gehend zum legendären Gedeonseck und den in unmittelbarer Nähe befindlichen Vierseenblick.  „Die größte Rheinschleife der Welt“ so wird auf der Terrasse der spektakuläre Blick auf die markante Schleife beworben. Für wahr – der Gang hinauf lohnt allemal – und der Blick auf die gegenüberliegende Rheinseite ist sicherlich eines der [read more…]

Marathon

Der Eppertshäuser Wandermarathon 2018

Eppertshausen, den 5. Mai 2018 – Durchaus gut beraten ist man, dem Ruf der OWK Ortsgruppe  Eppertshausen Folge zu leisten, wenn zur alljährlichen Marathonwanderung  eingeladen wird. Eingedenk des 20.Jubiläums hatte man dieselbe Strecke gewählt, die einst sechs Wanderfreunde bewogen hatte, solch eine sportliche Wanderung in das Wanderportfolio aufzunehmen. Von der „Perle des Odenwaldes“ Lindenfels in das mit den Anmut eines gallischen Dorfes behaftete Eppertshausen, so der Wanderauftrag für 23 Wanderfreunde. Ideal der Startort. Der Kurort Lindenfels liegt im Nukleus eines der schönsten Regionen des Odenwaldes  und verbindet die Sichtachsen vom Vorderen Odenwald hinüber zu den Anhöhen der Bergstraße. Von Lindenfels geht es zunächst aufwärts zur Litzelröder Höhe, dort wo seit 1907 eine der vielen Bismarcktürme in unserem Lande throhnt. Auf dem vielleicht schönsten Hauptwanderweg des Odenwaldklubs, dem Main-Strombergweg, hat man auf einer Höhenpassage Richtung Winterkasten Gelegenheit mit weitreichenden Blicke in die sanfthügelige Landschaft der Reichelsheimer Region einzutauchen. Fantastische Premiumwanderwege wie der Alemannenweg und der Nibelungensteig kreuzen dabei auch diese Region – ein weiterer Beleg dafür, dass man sich hier in einem wunderbar wanderbaren Areal bewegt. Weiter aufwärts gehend erreicht man den höchsten Punkt der Tour, die 605 Meter hoch gelegene Neunkirchner Höhe und damit die höchste Erhebung des hessischen Odenwaldes. Dort wo der Kaiserturm steht, dort wo die Deutsche Flugsicherung einen Radarturm betreibt und dort wo ein schmaler Rinnsal namens  Mergbach entspringt, der als Hauptquelle die Gersprenz speist, welche nach 62 Kilometer im unterfränkischen Stockstadt im Main entwässert. Von der Neunkirchner Höhe geht es hinab zum gleichnamigen Weiler Neunkirchen, vorbei an [read more…]

bis 35 km

Rheinburgenweg von Bacharach nach Hirzenach

Bacharach, den 1. Mai 2018 – Prädikat:  „Best of Wandern“ so die Erkenntnis nach der zweiten Langstreckenetappe auf dem Rheinburgenweg von Bacharach nach Boppard-Hirzenach. Wenn idealerweise zum Wanderstart, wie an diesem 1. Mai, ein bedrohliches Wolkenszenario Richtung Osten entschwindet und auf dem Weg von Süd nach Nord, immer die Sonne im Rücken habend, spannende Licht-und Schattenspiele die außergewöhnliche Strecke besonders in Szene setzt, dann hat man das Wandernirwana erreicht. Bereits der Start beginnt fulminant.  Vom Bahnhof Bacharach geht es einmal quer durch die historische Altstadt des schmucken Weinortes, um nördlich steil aufwärts führend hinauf zum Postenturm,  und darüber hinaus noch weiter steil aufwärts steigend, den vielleicht herrlichsten Aussichtspunkt auf die „heimliche Haupstadt der Rheinromantik“ zu erreichen. Würde nur noch eine Flasche gekühlter Riesling nebst Käseteller fehlen, um das Wohlbefinden zu perfektionieren… Jedoch, der Tag ist noch zu frisch um bereits in diesen Hemisphären zu schweben. So geht es weiter auf dem Rheinhöhenplateau, um zwischen Wiesen und Rebhängen immer wieder herrliche Blicke auf das untenliegende Rheintal zu genießen. Bereits zu früher Stunde ist ein reger Schiffsverkehr auf dem Rhein zu beobachten. Frachtschiffe, die schwer beladen von der Nordsee kommend Richtung Süden schippern, zahlreiche Flußkreuzfahrtschiffe die Tages- bzw. Streckentouristen durch das Weltkulturerbetal bringen. Kein Wunder – denn hier befindet man sich wenige Flußkilometer  vor der Loreley. Zwischendurch bietet es sich an einem der zahlreichen Aussichtspunkte eine Frühstückspause mit Blick auf die Burg Pfalzgrafenstein einzulegen, die mitten in einer Felsinsel vor Kaub gelegen ist. Weiter auf dem Hochplateau erreicht man gefühlt viel zu [read more…]

bis 35 km

Rheinburgenweg von Bingen nach Bacharach

Bingen, der 28. März 2018 – Am langen Ende ist nur eine Entscheidung zu treffen: links oder rechts? Die Rede ist von einem der spektakulärstenWandergebiete in unserem Land. Geadelt als Weltkulturerbe, besungen und bedichtet,  das Obere Mittelrheintal. Linksrheinisch vom Rheinburgenweg und rechtsrheinisch vom Rheinsteig flankiert. So steht in den nächsten Wochen der 195 Kilometer lange Rheinburgenweg von Bingen bis nach Remagen im Fokus. Die Etappenplanung gestaltet sich einfach. Offiziell ist der Premiumwanderweg in 13 Etappen eingeteilt, die je nach persönlicher Vorliebe variiert werden können. Ausstiegs- bzw. Rückfahrtsoptionen via Bahn  gibt es entlang des Rheins zur Genüge. Wer bereits den Rheinsteig absolviert hat, wird die Erkenntnis gewinnen können, dass der Blick vom Rheinburgenweg auf die rechtsrheinische Seite der Schönere ist. Zu empfehlen ist es auch die Passage von Süd nach Nord zu absolvieren. So hat man die Sonne im Rücken und kann unter wunderbaren Sichtverhältnissen die wunderbare Rheinregion förmlich aufsaugen. Gestartet wird am Binger Hauptbahnhof, welcher außerhalb am Bingerbrück gelegen ist. Oberhalb des Bahnhofs  stehen kostenfreie Parkplätze zur Verfügung. Der Einsteig setzt auf der Höhe des  Bingener Mäuseturms ein.   Auf dem „Schlangenpfad“ geht es zunächst steil bergauf in den Binger Wald hoch zum Prinzenkopf. Auf naturbelassenen Pfaden windet sich der Premiumwanderweg durch den felsendurchsetzten Wald. Oberhalb des Forsthauses Heilig Kreuz, führt die Passage vorbei an der römischen Ausgrabungsstätte „Villa Rustica“.Nach einem weiteren Kilometer erreicht man den Einstieg in die  Steckeschlääferklamm. Dieser Name stammt von den Wanderern die ihre “Stecke” (Stöcke) über den Boden schläääfe (schleifen). 15 Holzstege, die den Haselbach gangbar machen [read more…]