Walking Special

Von Füssen nach Füssen auf der Allgäuer Wandertrilogie

Füssen, den 07. Mai 2023 – Die Eckwerte sind schon beeindruckend. 1.202 Kilometer lang ist das Wegenetz der Allgäuer Wandertrilogie, die sich über 72 offizielle Etappen erstreckt. Das vor neun Jahren aus der Taufe gehobene Wanderkonzept ist einmalig. Drei Hauptrouten ermöglichen es auf drei unterschiedlichen Höhenlagen in eine der schönsten Wanderregionen Europas die Welt zu entdecken. Ob Wiesgänger-Route, Wasserläufer-Route, oder Himmelstürmerroute oder das hybride Wegenetz, wo sich darin inkludiert auf 290 Kilometer zwei Routenformen die Wege teilen – die Vielfalt ist gigantisch. Trilogierundgänge und Trilogieleitern vervollständigen dabei dieses außergewöhnliche Angebot. Zum Einstieg bietet sich eine 108 Kilometer lange Runde mit übersichtlichen 1.700 Höhenmetern an, wobei zunächst, so der Plan, alle drei Routenformen auf der Rundstrecke von Füssen nach Füssen, integriert werden sollten. Jedoch, der Allgäu ist ein Regenloch – bundesweit liegt Oberstdorf dabei an der Spitze, und so muss man sich eben auch im Bedarfsfall auf Alternativen einstellen, was im dicht gesponnenen Trilogienetz jedoch kein Problem darstellen sollte. Füssen-Lechbruck Füssen ist ideal um einzusteigen in die Wanderwelt der Allgäuer Wandertrilogie. Die Alpen vor der Haustüre, allgäutypische Hänge in Sichtweite, gurgelnde Wildbäche und den dynamisch-sprudelnden Lech als Wegebegleiter sowie eine weitreichende Seenlandschaft im direkten Umfeld. Vom Stadtzentrum Füssens geht es abwärts zum Lech, um an der Spitalkirche Hl. Geist dem reißenden Strom, der hier einen mittleren Abfluß von 120 qm³ pro Sekunde verzeichnet, zu folgen. Am Wasserkraftwerk Horn wechseln wir die Flußseite um durch die stets hochwassergefährdeten Lechauen zu wandern. An der Seeöffnung zum Forggensee, just gegenüber dem Füssener Festspielhaus, kann [read more…]

Marathon

Bavaria Königsmarsch im Allgäu

Füssen, den 6. Mai 2023. Premiere! Erstmals wagte der Macher des mittlerweile seit zehn Jahren etablierten Veranstaltung “Bavaria Königsmarsch rund um den Starnberger See” den Sprung in eine neue Dimension. Michael Raab, der aus der Läuferszene kommt, hat erstmals zu einer einzigartigen “Kult(ur)-Natur-Wanderung vor majestätischer Kulisse rund um die Königsschlosser in Füssen” eingeladen. 163 sportlich ambitionierte Wanderinnen und Wanderer folgten dem verlockenden Angebot auf der Marathondistanz, die mit sportlichen 1.200 Höhenmetern im voralpinen Bereich unterlegt war, um einzutauchen in eine der attraktivsten Regionen Deutschlands. Bereits um 6.30 Uhr stülpte sich eine aromatische Kaffeeglocke über den Stadtbrunnen im Herzen der Stadt Füssen. Es war angerichtet. Die Kellner des Eiscafes Dolomiti jonglierten emsig die ersten Cappuccini, Espressi und Kaffees an die Tische, dort wo sich die angekommenen Wanderer bereits mental auf das Wanderevent einstimmten, während sich gegenüber die peu a peu eintreffenden Neuankömmlinge registrierten. Selbst der Bürgermeister Füssens begrüßte just zur frühen Morgenstunde die Teilnehmer, freute sich über den Zuspruch und ergänzte dass er heute noch gerne an die am selben Ort stattfindende legendäre Veranstaltung “24 von Bayern”, die bereits vor zehn Jahren durchgeführt wurde, zurückblickt. Streckenauszeichnung? – Fehlanzeige! Karte? Überflüssig! Im digitalen Zeitalter wurden die Teilnehmer bereits vorab mit dem Routenplaner Komoot nebst Bezugsgutschein für die Regionalkarte ausgestattet – und los ging es auf die Wanderpiste. Vorbei am markanten Hohen Schloss der Stadt führte die Strecke zwischen dem bewaldeten Baumgarten und dem Lech über den Oberen Kobelweg stadtauswärts zum Weißensee. Tage zuvor waren noch schwere Regenfälle und Gewitter angekündigt. Jedoch mit [read more…]

Marathon

Der Buntsandstein-Erlebnisweg

Miltenberg, den 30. April 2023 – “Wandern, staunen und genießen” so der Titel der aufwändig gestalteten Wanderbroschüre einer kommunalen Trägerschaft aus mehreren Spessartgemeinden, die nach achtjähriger Vorarbeit einen spannenden 40 Kilometer langen Themenweg entwickelt haben, der dem Stein der Region, dem roten Sandstein gewidmet ist und im letzten Jahr fertiggestellt wurde. “Von sakraler Schönheit. Die berückende Ästhetik von Sandstein setzt ein spektakulärer „Erlebnisweg“ ins Bild” berichtete unlängst die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Fürwahr. Der Weg ist reich bestückt an jahrhundertalten Sandsteinexponaten, sei es in gebauter Form oder in künstlerischen Werken, sowie an mächtigen Sandsteinbrüchen inklusive Restspuren der industriellen Verarbeitung. Wohldossiert kann der Besucher auf sieben eindrucksvollen Etappen die Geschichte des Buntsandsteins inhalieren. Wer im Rahmen einer ausgedehnten Tagestour für die komplette Dosis aufnahmefähig ist, dem sei dieser Tourenvorschlag über die komplette Strecke ans Herz gelegt, die wunderbare Mainlandschaft im südwestlichen Korridor des Mainvierecks gibt es als Dreingabe kostenlos dazu. Gestartet wird am, für Miltenberger Verhältnisse ungewohnt, kostenfreien Mainparkplatz Schwertfegertor, ein optimaler Einstiegspunkt, um just gegenüber in serpentinenartigen Schleifen dem Bismarckweg zu folgen, um direkt an einem ehemaligen Sandsteinbruch hinauf zum Naturdenkmal Felsenmeer zu wandern. Sicherlich könnte man auch geneigt sein, direkt vom Main steigungslos und unmittelbar in die sehenswerte historische Altstadt Miltenbergs zu gehen, die zudem mit zahlreichen Sandsteinbauten anschauliche Objekte bietet. Jedoch der Gang hinauf zum Felsenmeer ist sehr zu empfehlen, zudem man einerseits als Erstorientierung einen schönen Blick auf Miltenberg nebst Mainbogen hat und zudem man direkt an der Mildenburg vorbeikommt. Spätestens hier merkt man, dass es unmöglich ist [read more…]

bis 35 km

Die Kunst über Wasser zu gehen…..

……….war, soweit bekannt, nach theologischer Überlieferung nur einem Mann vor 2.000 Jahren möglich. 2016 n.C. installierte der mittlerweile verstorbene Aktionskünstler Christo Floating Piers auf dem Lago d,Iseo und ermöglichte dass eine halbe Million Menschen über das Wasser wandeln konnten. 2023 kann man auf dem benachbarten Lago di Garda zwar nicht direkt auf dem Wasser gehen, jedoch kann man dem Sehnsuchtsort deutscher Touristen buchstäblich auf den Grund gehen. “Der Gardasee trocknet aus, die Touristen genießen es” meldet Focus Online. “Gardasee nur noch zu 38% gefüllt” berichtet die Allgäuer Zeitung und die Tagesschau alarmiert mit der Meldung “Wasser sparen am Gardasee” Sirmione, den 23. April 2023 – Gestartet wird mit der Seebodenwanderung entlang des größten Süßwassersees Italiens in der historischen Altstadt von Sirmione, eine der schönsten Kommunen am Lago di Garda. Bereits die Römer genossen hier die warmen Heilquellen und die beeindruckenden Ruinen eines großen römischen Landhauses aus dem 2. Jahrhundert, sowie eine ehemalige Wasserburg, machen Sirmione zu einem hochfrequentierten touristischen Hotspot. Gerade einmal 210 Meter breit ist die Halbinsel im Zentrum der Altstadt. Ostwärts geht es auf die Passaggiata delle Muse, einem Panoramaweg, der zur 650 Meter entfernten Thermenquelle führt. Regulär endet am Lido delle Bionde der Fußweg und man müsste, um die Inselspitze zu erreichen, in nordwestlicher Richtung aufsteigen. Jedoch bedingt durch den geringen Pegelstand des Sees kann man die Halbinsel komplett über die freigelegten Felsplatten umrunden. Dort wo man ansonsten per Boot zu den Blubberblasen der unter Wasser sprudelnden Thermalquellen gefahren wird, kann man unproblematisch zu Fuß das Areal [read more…]

Marathon

Viva Bavaria

Weißenburg, den 03. April 2023 – Zwar wird 15 nach Christus noch kein Römer “Viva Bavaria ” ausgerufen haben können, denn der süddeutsche Volksstamm wurde erst 500 Jahre später ansässig, jedoch noch heute sind neben baulichen Überbleibseln noch weitere Schmauchspuren des ehemaligen Römischen Reiches erkennbar. Wer hätte beispielsweise gedacht dass die urbayrische Sprache linguistisch stark vom Lateinischen geprägt ist. Alleine im Satz: “Zur Vesper mog I a Brez‘n, an Kas mit Pedersoi und a Semme. Dazua no a Butter, an Radi und a Bier” kann man acht Wörter lateinischen Ursprungs identifizieren. So ist beispielsweise das Wort Radi dem lat. radix (Wurzel) zu verorten. Auf der vorletzten Passage des Deutschen Limeswanderweges ist wieder einmal ein Grenzübertritt angesagt. Gestartet wird am strategisch günstig gelegenen Bahnhof Goldshöfe bei Aalen im östlichen Gefilde von Baden-Württemberg. Insgesamt stehen 110 Kilometer bis zur Römerstadt auf dem dreitägigen Wanderprogramm, wobei in Gänze die Steigungen zu vernachlässigen sind, da man sich mehr oder minder auf einem Höhenniveau durch die waldarme Agrarlandschaft bewegt. Bereits drei Kilometer nach dem Start ist der Limespark Rainau erreicht, der ein Bestandteil des weitläufigen Freizeitgebietes am Stausee Buch ist. Die zweite Tagesetappe führt von Mönchsroth in das 44 Kilometer entfernte Gunzenhausen, dem touristischen Einstiegsportal in das Altmühltal. Durch die dünn besiedelte Region wandert man via Wilburgstetten nach Weiltingen. Folgt man dem Wegeverlauf des Deutschen Limeswanderweges würde man über einen ausladenden Bogen in nordöstlicher Richtung zum Schloß Dennenlohe wandern. Kann man machen – ist aber nicht zu empfehlen. Außer den bekannten Hinweisschildern auf ehemalige römische [read more…]

Marathon

81 römische Meilen……

Öhringen, den 16. März 2023 – 81 römische Meilen – respektive 120 Kilometer. Römische Soldaten schafften bereits vor 1.800 Jahren zu Fuß  20 bis 25 römischen Meilen pro Tag, das sind 30 bis 37 km – und dass ohne High-Tech-Wanderstiefel, doppelwandige Treckingsocken und wetterabsorbierende Funktionsklamotten, ohne gut gefüllten Rucksack und ohne GPS-Gerät, Smartphone, Traubenzucker, Thermoskanne und sonstigen Schnickschnack. Als bestens ausgestatteter Langstreckenwanderer des 21. Jahrhunderts lässt sich solch eine Passage die zudem mit 2.500 Höhenmeter gut bestückt ist, auch heute noch als eindrucksvolle dreitägige Streckenwanderung im nördlichen Vorzimmer der Schwäbischen Alb absolvieren. Diese Limes-Passage ist zudem außergewöhnlich, denn man wandert zwischen Obergermanien und Raetien, dort wo der markante Limesknick bei Lorch gen Osten einschwenkt. Öhringen – Murrhardt Gestartet wird diese Limesexkursion in Öhringen – wobei am ersten Tag als Zielort Murrhardt , welches im Zentrum des Fränkisch-Schwäbischen Waldes liegt, vorgesehen ist. Die Originalroute des Limeswanderweges verläuft offiziell über die Cappelauen in Öhringen durch das ehemalige Areal einer Landesgartenschau. Jedoch bietet es sich an zunächst gen Süden direkt nach Pfedelbach, vorbei am dortigen Schloß zu wandern. Durch die Apfelplantagen und Weinberge schwenkt man im Anschluß bei Harsburg wieder auf den Limeswanderweg ein, um am Sockel des außergewöhnlichen Sechseckturms, dort wo ein markanter Limesblick eingerichtet wurde, wieder auf den ehemaligen römischen Grenzverlauf zu stoßen. Vom Limesblick wandert man hinüber zum Gleichener Waldsee um nach einem Waldabschnitt auf der Höhe des ehemaligen Wachturms 9/57 wieder auf den kerzengeraden Streckenverlauf des damaligen Limes bis nach Mainhardt einzuschwenken. Rücksicht auf die bestehende Landschaftstextur nahmen die [read more…]

Marathon

Rund um……Limburg

Limburg, den 02.März 2023 – Limburg an der Lahn – die schmucke Fachwerkstadt ist in Wanderkreisen durchaus bekannt. Ob Lahnwanderweg, Lahnhöhenweg der Lahn-Camino oder der Hessenweg 9 – eine Vielzahl attraktiver Wanderwege liegen im Korridor der hessischen Domstadt. Das Limburger Becken selbst ist eingekesselt zwischen Taunus und Westerwald und ist dank des fruchtbaren Bodens innerhalb des Rheinischen Schiefergebirges eine der ertragreichsten Agrarflächen Hessens. Wanderwege verbinden. So hat die Stadt Limburg zwei Wanderwege, eine Nord- und eine Südroute jeweils über mehr als zwanzig Kilometer konzipiert, um die die Möglichkeit anzubieten die Kernstadt und alle Stadtteile zu Fuß zu entdecken. So hat es sich angeboten beide Touren zu verbinden um eine tagesfüllende Rund-um-Limburg-Passage unter die Wandersohle zu nehmen. Gestartet wird mit der Südroute am Park&Ride Parkplatz am Ausläufer des Tal Josaphat unweit des Bahnhofs und der A3. Der gut ausgeschilderte Weg führt über die Freizeitanlage “Paradies” zum 313 Meter hohen Mensfelder Kopf, der zwar nicht mehr zur Gemarkung Limburgs zählt, jedoch war es von den Streckenplanern geschickt die Anhöhe in die Wegeführung zu integrieren, denn von der Aussichtsplattform kann man sich einen hervorragenden Überblick über das Limberger Becken verschaffen, welches vom Westerwald und vom Taunus regelrecht eingemantelt ist. Mit dem Anstieg zum Mensfelder Kopf ist mehr oder minder der “gewaltigste Anstieg” der Limburger Komplettrunde absolviert. Abwärts führt der Wanderweg vorbei an zahlreichen Aussiedlerhöfen Richtung Lindenholzhausen, der größte Stadtteil von Limburg. Einzig störend ist auf der gesamten Südroute das ständige Rauschen der stark frequentierten A3 und der parallel verlaufenden ICE-Strecke Frankfurt-Köln. Insbesondere bei [read more…]

bis 20 km

Himmlische Aussichten

Rimbach, den 27. Februar 2023 – Immens der Aufwand – außergewöhnlich die Architektur – grandios der Ausblick. Der Odenwald ist um eine markante Landmarke reicher. Die Rede ist von der neuen Aussichtsplattform unweit des Gipfels der 577 Meter hohen Tromm, welche in der Gemarkung Rimbach im Herzen des Odenwaldes liegt und im September 2022 offiziell eingeweiht wurde. Ein Jahr zuvor wurde der nebenstehende Ireneturm, der 1910 errichtet wurde und seit 2013 wegen Baufälligkeit nicht mehr zugänglich war, bis auf den Steinsockel abgerissen. Die achthöchste Erhebung des Odenwaldes, die Tromm, liegt exakt an der geologischen Scheide des Granit-Odenwaldes und des Buntsandstein-Odenwaldes. Wer die neue Aussichtsplattform erklimmen möchte kann jedoch beruhigt sein, denn die gewagte Turmkonstruktion, die eine Neigung von 54 Grad über der Horizontalen aufweist ist, mit zehn Meter langen Stahlankern im Granitblock des Berges eingelassen. Wandertechnisch kann man die Tromm aus allen Himmelsrichtungen erschließen, ob von der Siegfriedbrunnenstadt Grasellenbach kommend, oder über den Camino Incluso von Wald-Michelbach, alternativ über den Kreidacher Kunstpfad von der Kreidacher Höhe aus startend, oder wie hier vorgestellt von im Weschnitztal gelegenen Rimbach. Von Rimbach aus folgt man zunächst dem Fahrenbacher-Kopf-Weg R3 der über Streuobstgelände aufwärts zum 529 Meter hohen Fahrenbacher Kopf führt, dort wo auch ein markanter Kreuzungspunkt das Brandschneiderskreuz liegt. Vom Brandschneiderskreuz wandert man zur höchstgelegenen Siedlung des Odenwaldes nach Tromm, einem Ortsteil von Grasellenbach. Auf dem Höhenzug kann man, sofern geöffnet, in zwei Wirtshäusern einkehren. Hier endet auch der Kunstweg, der von der Kreidacher Höhe hinauf nach Tromm zum hier ansässigen Odenwald-Institut, einer [read more…]

Marathon

Limesblicke

Osterburken, den 20. Februar 2023 – Stabswechsel ist angesagt. Zeichnete vom unterfränkischen Obernburg bis zur Nordpitze Baden-Württembergs der Odenwaldklub für die Kennzeichnung des Limes-Wanderweges verantwortlich, so übernimmt ab Osterburken der Schwäbische Albverein, und das äußerst akkurat. Gestartet wird in Osterburken. Wer tiefer in die Materie der alten Römer eintauchen möchte ist hier genau richtig. Einerseits wird hier ein aufwändig gestaltetes Römermuseum unterhalten, andererseits besteht Gelegenheit 300 Meter weiter das am besten erhaltene Annexkastell Baden-Württembergs zu besichtigen. Geografisch liegt Osterburken auf der selben Höhe wie das westlich gelegene, 70 Kilometer entfernte, Mannheim und das 120 Kilometer entfernte Nürnberg in östlicher Richtung. Obschon man sich im “Ländle” bewegt ist kulturhistorisch der fränkische Einfluss unverkennbar. und sprachwissenschaftlich ordnet man diese Region sogar dem Südrheinfränkischen zu. Während der Limes seinerseits schnurgerade gen Süden gezogen wurde mäandert der heutige Limeswanderweg rund um den ehemaligen Befestigungsverlauf. Kleine Waldabschnitte wechseln sich ab mit weiten Agrarflächen die das Gesamtbild der durchaus hügeligen Landschaft prägen. Die A81 querend, die Würzburg mit Stuttgart und dem Bodensee verbindet erreicht man zur Streckenhalbzeit, bei Kilometer 20 ab Osterburken Jagsthausen. Ein großer Sohn der Stadt, Götz von Berlichingen wurde hier im Jahre 1480 geboren. Ansonsten ist die 1.800 Seelen zählende Gemeinde mit den hier jährlich stattfindenden Burgfestspielen auch überregional bekannt. Die Jagst, einen 190 Kilometer langen Nebenfluss der Neckar querend, wandert man südwärts gen Sindringen, dort wo man einen weiteren bedeutenden Nebenfluss der Neckar, den 170 Kilometer langen Kocher stößt. Steil aufwärts führt der Wanderweg hinauf zum Heiligenwald. Umgestürzte Bäume lassen diesen Limesabschnitt [read more…]

Walking Special

Winterzauberhüttenwanderung

Lechtal im Februar 2023 – Der wahre Beweggrund einen Berg zu erklimmen ist in der Zuversicht begründet irgendwo da oben eine zünftige Einkehrmöglichkeit zu finden, innezuhalten, die Seele baumeln zu lassen und mit Demut und Respekt die zu Füße liegende Landschaft zu genießen. Das gilt durchaus auch zur Winterzeit, sofern es die Infrastruktur erlaubt. Wer auf der Suche nach Winterfluchten ist, dem bietet sich ein Areal an, dort wo sich die Allgäuer Alpen und die Lechtaler Alpen gegenüberstehen. Die Rede ist vom Lechtal – das “Tal des letzten Wilden”. Gemeint ist damit der Lech, der letzte Wildfluss der nördlichen Kalkalpen. Hier kann man eintauchen in beschauliche Winterwanderungen auf 34 präparierten Winterrouten über insgesamt 130 Kilometer. Neun Winterzauberhütten bieten zudem als attraktive Einkehrdestinationen genügend Gelegenheit ein- und abzutauchen in das alpine Umfeld. Unter diesen Voraussetzungen lässt sich ein attraktives Wanderpaket schnüren um dies- und jenseits des Alpenflusses den Naturraum zu entdecken. Für diese Exkursion haben wir uns für zusammengelegte Touren zwischen Holzgau und Stanzach entschieden, dort wo die attraktivsten Passagen des Winterwanderangebotes liegen. Gestartet wird in Holzgau, einer auf 1.175 Meter hoch gelegenen 375 Seelen-Gemeinde, die wegen des malerischen Dorfbildes auch als Perle des Lechtals bezeichnet wird. Nach der Holzgaurunde schließt sich eine ausgedehnte Wintertour von Elpigenalp in die Nachbarschaft von Holzgau bis nach Stockach an, dort wo eine der neun Winterzauberhüttén, der Hexenkessel auf der Agenda steht, bevor auf der Rückrunde entlang der gegenüberliegenden Südostseite die Jausestation Wase, die ebenso als Winterzauberhütte deklariert ist, und auf dem halben Weg zur 2.580 [read more…]

bis 35 km

frigidus vias

Walldürn, den 20. Januar 2023 – frigidus vias….eisige Wege. Für römischen Soldaten die zur Winterzeit im Land der Barbaren entlang des Limes patrouillierten war es sicherlich kein Vergnügen Wache fernab des schneearmen Latiums zu schieben. Jedoch auch schon bei den Römern galt: “Es gibt kein schlechtes Wetter – sondern nur falsche Ausrüstung“. Bekannt ist heutzutage, dass man schon damals schwere Umhänge mit dickem Stoff und Kapuze verwendete, Stoffe um die Beine schlug, Schals einsetzte und sogar Socken kannte. Man nutzte das Zwiebelprinzip indem man mehrere Tuniken übereinander trug und wärmte sich in den Kastellen in wohltemperierten Römerbädern. Einzig Hosen waren verpönt, sie galten schlichtweg als zu barbarisch und nicht akzeptabel. Wanderer des 21. Jahrhunderts hingegen können auf High-Tech-Material, angefangen von Merinounterwäsche bis zur wintertauglichen Außenhaut setzen, um 1.900 Jahre nach der römischen Besatzung komfortabel auf den Spuren der Geschichte zu wandeln. So startet diese winterliche Limesexkurssion vom Wallfahrtsort Walldürn in südlicher Richtung durch den Neckar-Odenwald-Kreis. Auf den ersten Kilometern geht es durch die offene Landschaftsfläche, die im Westen vom Odenwald und im Süden vom Taubertal begrenzt wird. Nach zwei Kilometern erreicht man außerhalb von Walldürn ein ehemaliges Römerbad, seinerseits ein wichtiger Bestandteil eines ehemaligen Kleinkastells. Entlang der “Alten Altheimer Straße” führt der Limesweg zum “Großen Wald” hinauf zum 450 Meter Hohen Rehberg, dort wo die Spuren eines weiteren Kleinkastells sichtbar gemacht wurden. Der Steigungsverlauf ist auf dieser Wanderung zu vernachlässigen, denn der Start Walldürn selbst liegt bereits auf einer Höhe von 400 Metern. Die einzige Erschwernis: Winterdienst ist hier nicht [read more…]

bis 35 km

Von der nassen zur trockenen Grenze

Miltenberg, den 07. Januar 2023 – Miltenberg, heutzutage als Perle am Main bekannt, war bereits zu römischen Zeiten schon als markanter Stützpunkt verortet, denn hier endete der sogenannte “nasse Limes” wie der Main bezeichnet wurde und die römische Grenze verschwenkte als “trockener Limes” in südöstlicher Richtung in das heutige Baden-Württemberg. Vom Miltenberger Bahnhof quert man zunächst die Stadt an ihren südlichen Ausläufern, um die nächsten sechs Kilometer permanent aufwärts wandernd den Gang hinauf gen Wenschdorf anzutreten. Miltenberg, eingekesselt zwischen Odenwald und Spessart war für das Römische Reich ein strategisch wichtiger Knotenpunkt. Einst wurden hier zwei Kastelle unterhalten. Entlang des aufwärts führenden Limeswanderweges erreicht man in der Gemarkung “An der Steinklinge” die erste ausgegrabene Römerturmstelle ab dem nassen Limes. Im Gegensatz zu anderen Regionen ist jedoch den Limesverlauf nicht mehr sichtbar, da dieser durch nachrömische Erosionsrinnen zerstört wurde. Oben in Wenschdorf, einer blitzsauberen bayrische Grenzgemeinde am nördlichen Rand von Baden-Württemberg gelegen, erreicht man ein Hochplateau. Die Region hier oben ist dünn besiedelt und mit gro´ssen Agrarflächen gesegnet. Richtung Reichartshausen verschwenkt der Limesweg in den Hagwald, ein durchaus abenteuerlicher Abschnitt. Oberflächlich betrachtet macht der Wald einen ungepflegten Eindruck. Mag sein, dass man hier den Wald sich selbst überlassen hat. Verfallene Waldtranchen wechseln sich ab mit mystisch anmutenden Abschnitten, dort wo selbst Sonnenstrahlen keine Chance mehr haben den Erdboden zu berühren. Aufgewühlte Waldbodenareale und eine Vielzahl von Jagdsitzen lassen die Vermutung zu, dass hier größere Wildschweinrotten hier ihr Wohnzimmer eingerichtet haben. Vor dem Weiler Reinhardsachsen wandert man weiter zur Kleinsiedlung Neusaß, welche, wenn [read more…]