Bad Homburg, den 19. Mai 2025 – Blickachsen eröffnen Ausblicke, aber auch Einblicke – und gelegentlich auch Durchblicke. Unter dem Titel “Blickachsen 14” kann man in diesem Sommer in drei historischen Parkanlagen Bad Homburgs zeitgenössische Skulpturen besichtigen. Auch ohne die Durchführung einer Skulpturbiennale bietet dabei der prächtigste Park der Stadt, der Lennesche Kurpark eine traumhafte Kulisse, die es Wert ist zu besuchen. “Sehen lernen im Park”, so tituliert ein aktueller Artikel in der Frankfurter Allgemeinen, der zu dieser Tour inspirierte, und letztendlich animierte, die eingebrachte Installationskunst, die im Dialog mit der Natur steht, und Anreize setzt eigene Blickachsen zu entdecken – wenn man sie sehen möchte.
Themengerecht wird im benachbarten Burgholzhausen gestartet, denn im Korridor der neun Kilometer entfernten Nachbargemeinde eröffnet sich eine spannende Blickachse gen Mainhattan, wie man im Umland die Großstadt Frankfurt bezeichnet. Der bestehenden Regionalparkroute RheinMain mehr oder minder folgend, ist nach einem knapp zehn Kilometer langen Anlauf der Kurpark Bad Homburgs erreicht. Hier, in der 40 Hektar großen Anlage wandert man nicht, man schreitet, oder man übt sich im Lustwandeln wie zu Kaisers Zeiten. Penibel gepflegt die Anlagen und reicht bestückt mit architektonischen Akzenten – so ist die gute Stube der Kurstadt vor den Toren Frankfurts adäquat ausgestattet.
Blick von Burgholzhausen. Während in den Wolkenkratzern in wohlklimatisierten Räumlichkeiten Millionentransaktionen durchgeführt werden, die Superboni einbringen…..
..erntet ein guter Erdbeerpflücker im Vorhof des Finanzkonglomerats bis zu fünfzehn Kilo Erdbeeren pro Stunde, was auf Mindestlohnbasis 85 Cent pro Kilo entspricht
Die Kunstexpedition startet am bekanntesten Brunnen der Stadt, dem Elisabethenbrunnen
…wobei die natürlichsten Kunstwerke die Natur setzt
“Door” so der Titel dieser Bronzearbeit. Ohne vertiefende Information hat man keine Chance zu verstehen, was die Künstlerin damit ausdrücken möchte. “Die beiden Segmente aus bemalter Bronze erinnern an brüchige Wände.Zusammengehalten werden sie anscheinend nur von langen Nägeln, die unregelmäßig und wie mit brachialer Gewalt durch sie gerammt sind. Die ungleichmäßige Oberfläche ruft zudem organische Assoziationen – etwa zu menschlicher Haut – auf. So verdichten sich die ästhetischen Merkmale der Skulptur zu einem berührenden und subtil verstörenden Gesamteindruck” – so der offizielle Wortlaut zu dieser Arbeit…..
“Eine gedanklichen Vermessung des Spannungsverhältnisses von Stabilität und Labilität” Ohne Lesehilfe hätte man keine Chance zu verstehen, was, wie hier in diesem Fall, eine Professorin für Skulptur, damit ausdrücken wollte….
In die über vier Meter hoch aufragenden Stahlplatten sind Leerstellen für Puzzlestücke eingefügt, von denen keines dem anderen gleicht. Was will der Künstler uns damit sagen…….?
“Es erinnert an Werbeschilder für Motels und Restaurants entlang amerikanischer Highways und wirkt wie ein Relikt, ist jedoch in Wirklichkeit von der Künstlerin sorgfältig angefertigt. Ohne ein Produkt oder Angebot, das beworben werden könnte, und mitten im Kurpark regt „Sign“ zum Abstand nehmen und Nachdenken an.”…so der offizielle Sprech zu dieser Arbeit
Eingängiger für den Parkwanderer hingegen ist die Eh-Da-Kunst im Park wie hier eine Skulptur der Viktoria von Preußen, dem ersten Kind der Queen Viktoria
Just gegenüber, temporär installiert, die Königin von Mariana von Österreich. So durften die Künstler den Standort Ihrer Arbeiten selbst bestimmen. Nicht umsonst hat sich der spanische Künstler dafür entschieden, seine österreichische Königin in der Hemisphäre des deutsch/britischen Adels zu installieren. Blickachsen eben…….
Astronaut – so der Titel dieses Werks. Die Anzüge basieren auf Kleidungsstücken von einem Warschauer Flohmarkt, den vor allem ukrainische Geflüchtete besuchen.
“Löwe” so der Titel dieses Objektes, was jeder Vorbeiziehende durchaus erkennen kann. Allemal – diese Arbeit ist bärenstark…..
Die Betonfigur „Phone User 4“ etwa führt eine Pose vor Augen, die gerade an schönen Tagen und an touristischen Reisezielen tausendfach zu beobachten ist. Frecherweise wurde bei dieser Aufnahme die Einzelskulptur geklont, gespiegelt und mit einer Wandermütze aufgepimpt…. das Ergebnis: eine neue Blickachse…..
Schlichtweg genial ist der Titel dieser Arbeit: Kapelle für Bad Homburger Parkphilosophen
Man nehme Stahl und Beton, kreiere einen Reifen daraus und bestücke das Ganze mit der Aussage: “Die Schräglage des Betonreifens suggeriert einerseits rasante Bewegung, andererseits den Verlust von Energie und Geschwindigkeit im Moment kurz vor dem Umkippen. Diese Ambivalenz wirft Fragen auf: Warum und wofür wird all die Energie verwendet – zum allgemeinen Wohl oder vielleicht doch zum Nachteil?” Auch das ist eine Kunst….
Nuclear Temple – so der Titel dieser Arbeit. Es erinnert tatsächlich an ein geschrumpftes Gebäude, dessen Erscheinung zwischen einem Tempel und dem Körper einer verwitterten Bombe changiert.
“Die abgerundeten Stahlplatten von „Infinity #14“, durchbrochen von Löchern, lenken den Blick auf die vielfältigen Möglichkeiten der Oberflächenbearbeitung In den regelmäßigen Vertiefungen reflektiert gleißend die Sonne, die durch die schräge Aufstellung der Platten direkt auf sie trifft.” A-ha…..
Heftig: In der Skulptur „Arched Figure“ steht der menschliche Körper im Zentrum. Die Füße und Beine sind klar konturiert, während sich der zurückgebeugte Oberkörper ab der Hüfte zunehmend von anatomischer Genauigkeit entfernt. Der Torso löst sich in eine amorphe Masse auf, die scheinbar schwerelos rücklings zu Boden stürzt
Ein Stück Zunge nebst Piercing: Ohne den zugehörigen Körper verliert die Zunge ihren Zweck – zu schmecken, zu fühlen, vor allem aber zu sprechen. Sie wird hier stattdessen als eine wortwitzige Reflexion über Körper und Sprache übergroß in den Raum gestellt.
Rot räkelt sich eine fragile Figur auf der Wiese….
Und nebenan spielt der Titel „Mont Parnass“ auf den mythischen Sitz der Musen an, die Figur zeigt allerdings weniger kreatives Aufstreben als sportlichen Ehrgeiz, indem sie ein Bein wie bei einer Yogaübung hoch in die Luft reckt.
Von insgesamt 35 Installationen sind 22 im Kurpark untergebracht., Die weiteren Arbeiten sind im Schlosspark und Gustavsgarten installiert, zwei weitere historische Grünanlagen, die man im Rahmen eines Rundgangs durch die Bad Homburger Innenstadt verbinden kann. So bietet es sich zunächst an beim Gang durch die Fußgängerzone eine Rast in der Außengastronomie einzulegen, denn die Kunstwanderroute ist anstrengender als gedacht. Zwar sind Hinweistafeln im Park selbst über die Standorte angebracht, jedoch die Wege- und Hinweisführung zu den einzelnen Objekten ist grottenschlecht. Einfacher wird es hingegen im Schloßpark und im Gustavsgarten, denn beide Anlagen sind einerseits überschaubar, genauso wie die Stückzahl der dort eingebrachten Objekte.
Kein Kunstobjekt – sondern eine sehenswerte Dauerberieselung am Ausgang des Parkes.
“Unkraut vergeht nicht”, so der Name dieser Arbeit. Alleine schon der Titel unterstreicht die unerwartete Kraft des wenig Beachteten.
Tree of Anger“ Die titelgebende Wut tritt den Betrachtenden auf verschiedenen roten Aluminiumplatten entgegen, formuliert offene feindlichen Aussagen und Beleidigungen.
Zwei mächtige Atlaszedern, die 1822 im Schloßpark eingebracht wurden, dominieren den Schloßpark
Stark: „Beetle on A Horse“ verbindet die kunsthistorische Tradition des Reiterstandbilds mit einer unterschwelligen Kritik an Umweltzerstörung. Hoch über den Köpfen der Vorbeigehenden thront auf einem Pferd statt eines majestätischen Reiters ein Borkenkäfer in Rüstung. Das Insekt findet durch Klimawandel und Monokulturen ideale Bedingungen in europäischen Wäldern und richtet dort verheerende Schäden an. Die Oberfläche der Skulptur erinnert aus der Ferne an patinierte Bronze. Bei näherer Betrachtung wird erkennbar, dass sie aus verkohltem Holz besteht, und somit auch durch ihre Materialbeschaffenheit auf Zerstörung verweist
Keine Außenstelle des Bad Homburger Bauhofes, sondern ein Kunstobjekt: vertikal gedrehte Parkbänke sind so aufgestellt, dass sie einem Paravent ähneln. Um sie herum liegt ein gelber Gartenschlauch, als sei er achtlos zurückgelassen worden. Schwer verdaulich der Motivationsfaktor des Künstlers: “Die Arbeit ist exemplarisch für Boyces langfristiges Interesse an der Transformation alltäglicher Formen und Räume”
Von der landgräflichen Gartenlandschaft des Schlossparks , die nicht wirklich den erhabenen Charakter des Kurparks ausstrahlt, jedoch dennoch einige interessante Ecken und Winkel beheimatet, geht es durch die Berliner Siedlung hinüber zu den nächsten Gartenabschnitten, die ebenso Bestandteil der landgräflichen Gartenlandschaft Bad Homburgs sind, dem Kleinen Tannenwald und dem benachbarten Gustavsgarten. In allen Gärten sind Mitarbeiter des öffentlichen Bauhofs anzutreffen – man sieht, dass Gartenhege und -pflege ein essentieller Bestandteil des kommunalen Auftrages ist. Und- man kann es sich leisten, denn die Millionärsdichte in der Taunusstadt ist beträchtlich.
Gartenlandschaft mit Stil: Eine kleine Kolonnade ziert die Insel im Kleinen Tannenwald
Bereits seit 2011 ist das spektakuläre Werk namens “Ten seated Figures”, damals im Rahmen der Blickachsen 8, im Gustavspark eingebracht. Eine beeindruckende Arbeit. “Obwohl sie in den Details ihrer Oberflächen individuell ausgestaltet sind, bilden die gleichförmigen menschlichen Körper eine überindividuell wirkende Gruppe. Das Fehlen der Köpfe und Arme lässt sie anonym und passiv erscheinen und verleiht ihnen ein Moment des Unheimlichen, Geisterhaften. Zudem wird ihre Körperlichkeit negiert durch die fehlende Gestaltung der Figurenrückseiten: Sie sind hohl, ohne Kern und Rücken sichtbar wie leere Hüllen geformt.” so der Begleittext der damaligen Ausstellung.
Und nebenan stammen von der selben polnischen Künstlerin gewaltige tierähnliche Geschöpfe, Mischwesen aus Mensch und Tier
Der Künstler „fabriziert” Variationen durchlässiger skulpturaler Konstrukte, die stets dem Wechselspiel von Form und Hohlraum Ausdruck verleihen. Was zurück bleibt ist ein dürres: “A-Ha”
In der Nachbetrachtung hätte man sogar eine erweiterte “Grüngürtelwanderung” durch und um Bad Homburg schnitzen könnte. So geht es jedoch auf dieser Tour über einen zwei Kilometer langen Bypass durch bewohntes Gebiet im Nordwesten der Innenstadt hinüber zum Höllensteinpark wo sich der Kirdorfer Bach hinüber zum Jubiläumspark und zurück zum Kurpark schlängelt, dort wo im Umfeld des Kaiser-Wilhelms-Bades und der benachbarten Spielbank eher wieder lustwandeln angesagt ist, so zumindest der Eindruck wenn man die Gang-Symmetrie der Flaneure in der Brunnenallee beobachtet.
Einen Hauch internationalen Flairs vermitteln die beiden Sala-Thais und die Russische Kapelle. 1907 kurte der thailändische König in der Stadt und schenkte dank Genesung der Kommune einen Siamesischen Tempel, der anläßlich der hundert Jahre später von Thailand mit einem weiteren Tempel ergänzt wurde.
Zurück geht es vom Bad Homburger Kurpark in östlicher Richtung via Seulberg nach Burgholzhausen. Zeit und Weg genug, um die vielschichtigen Eindrücke sacken zu lassen. Kunst kann anstrengend sein, Kunst provoziert, Kunst regt zum Denken an. Faszinierend zu beobachten mit welcher Ohnmacht unvorbereitete Besucher der Skulpturbienale sich mit den Werken auseinandersetzen. “Was will der Künstler uns damit sagen” – so die offenkundige Ohnmacht der Interpretation vieler Besucher. Am langen Ende waren es einmal mehr 28 abwechslungsreiche Wanderkilometer und letztendlich ein Beleg dafür, wie facettenreich man Wandern ausgestalten kann. Wobei es für manch einen Zeitgenossen schon eine Kunst ist überhaupt zu wandern……
Eine sehr komfortabele Sichtachse die bis nach Mainhattan führt – irgendwo zwischen Seulberg und Burgholzhausen
Seulberg, den 4. März 2018 – Nicht zwingend der prickelndste Abschnitt des 190 Kilometer langen Regionalparktrails rund um den Großraum Frankfurt – aber schon die Frischluftdosis an einem zunächst trist startetenden Märzmorgen ist auch schon etwas wert. Nach bitterkalten Wochen schwenkt das Thermometer um. Ein Wintergruß der Nacht zieht sich über die Landschaft des Vorderen Taunus bei Bad Homburg und der dichte Nebelvorhang macht die Sicht auf die Frankfurter Skyline und die Anhöhen des Taunus zunichte. Flach wie ein Pfannkuchen ist der Landstrich in dieser Region um Seulberg. So folgt man der ausgeschilderten Regionalparkrundroute und quert idealerweise Gonzenheim, statt der tatsächlichen Streckenführung zu folgen, die eine Umrundung der Kommune mit integrativem Besuch eines Lernbauernhofs vorsieht, was jedoch jahres- und uhrzeitbedingt nicht sinnvoll erscheint. Rasch ist der Ortsrand von Ober-Eschbach erreicht, wo man den Taunengraben quert. Hier stößt man auch auf den bekannten Höderlinpfad, der bereits in diesem Blog beschrieben wurde, ein interessanter geschichtsträchtiger Weg, der von Frankfurt nach Bad-Homburg den Spuren des großen Dichters folgt. Man folgt der Agrar-Kultur-Achse, an der blaue und rote Rohrskulpturen installiert wurden und den Anbau und die Verwendung der Kulturpflanze Mais veranschaulichen. Vorbei an Steinbach, den markanten Wasserturm der Kommune im Auge habend, quert man bald das wahrscheinlich weltweit einzige Äppelwoibrückchen am gleichnamigen Bach. Anfang des 20. Jahrhunderts hatten Ausflügler aus Frankfurt eine Querungsmöglichkeit des Steinbachs gesucht um den hier produzierten Apfelwein zu verköstigen. So beschloss man just an dieser Stelle eine Brücke zu errichten. Weiterhin befand sich hier auch eine Offenbacher Exklave auf preußischem Gebiet. [read more…]
Dörnigheim, der 24. Februar 2018 – Runde Zwei des Regionalparktrails startet auf der anderen Seite des Mains, vis a vis des letztmaligen Zielortes Mühlheim in dem gegenüberliegenden Dörnigheim, ein Stadtteil von Maintal. In Dörnigheim folgt man dem alten Leinpfad entlang des Mains, dort wo man früher mit schweren Tauen Schiffe getreidelt hatte. Heutzutage ist aus dem Leinpfad ein gut ausgebauter Weg geworden, der von Radfahrern, Inlineskatern und Spaziergängern gerne frequentiert wird. Prächtig der Tagesanfang mit insgesamt zehn prognostizierten Sonnenstunden bei jedoch eisigen Konditionen. Die Russenpeitsche schleust kalte Luftböen nach Zentraleuropa – gefühlter Temperatureintrag : minus 10 Grad. Jedoch bereits am frühen Morgen sind einige eisenharte Jogger und Hundebesitzer unterwegs. Entlang des Mainweges sind einige Kunstobjekte als integrativer Bestandteil der Regionalparkroute installiert. Nach vier Kilometern entlang des Mains ist die Kesselstadt in Hanau erreicht. Von hinten erschließt man Schloß Philipsruhe, ein Barockschloß mit angegliederten englischen Garten. Ab Frühjahr empfiehlt sich hier durchaus eine Einkehr an den hier befindlichen Mainterrassen, die von einem hier ansässigen gastronomischen Betrieb bewirtschaftet werden. Vom Schloß quert man den Hanauer Stadtteil Kesselstadt, dessen Namensgebung einem ehemaligen römischen Castell zu verdanken ist, um zum zweieinhalb Kilometer entfernten Park Wilhelmsbad zu gelangen. Angeblich fanden hier 1709 zwei Kräuterfrauen eine mineralhaltige Quelle. Siebzig Jahre später errichtete man hier eine Bade-, Park-und Kuranlage. 1815 versiegte die Mineralquelle und vierzig Jahre später wurde der Kurbetrieb eingestellt. Heute ist das Areal ein beliebtes Naherholungsgebiet und beheimatet unter anderem das Hessische Puppenmuseum. Dem historischen Simmelsweg folgend geht es weiter durch eine kurze Waldpassage in [read more…]
Bad-Homburg, den 6. April 2019 Möchte man intensiv in die hessische Kulturgeschichte eintauchen, so empfiehlt sich der Gang nach Bad-Homburg v.d. Höhe, um von dort aus im Rahmen einer formidablen Wanderung die Fährte zu den Spuren der Vergangenheit aufzunehmen. Bad Homburg. Während im 40 Kilometer entfernten Offenbach jeder Fünfte von Hartz IV lebt, geben sich in Bad Homberg Millionäre die Klinke in die Hand. Jeder sechste hessische Einkommensmillionär lebt hier im Hochtaunuskreis. Entsprechend die Aura die die 54.000 Einwohner zählende Kurstadt ummantelt. Mit dem Slogan „Champagnerluft und Tradition“ verdeutlichen dabei die kommunalen Marketingstrategen wo man sich hier angesiedelt sieht, wobei, um in diesem Falle den dekadenten Anflug zu entkräften, die Begrifflichkeit „Champagnerluft“ sich auf die Fallwinde des Taunus beziehen soll, die eine angenehme Kühlung in die Stadt einbringen. Gestartet wird am Bad-Homburger Bahnhof, im Neorenaissancestil errichtet und mittlerweile als Kulturbahnhof weiterentwickelt. Graffiti – absolute Fehlanzeige, die gekachelte Unterführung zu den Gleisen werden scheinbar mit Handbürsten täglich poliert. Der Ankommende merkt dass man hier auf ein stilvolles Ambiente wert legt.Vom Hauptbahnhof führt die Passage in nördliche Richtung zum Kurpark. Die Kaiser-Friedrich-Promenade querend steht man, nomen est Omen am Proworoffweg, dort wo sich eine russisch-orthodoxe Kapelle befindet. Auch hier zeigt sich eine klassisch-historische Verbindung: Kurstadt, Spielcasinos, russischer Geldadel. Allemal stilvoll und prominent positioniert steht das sakrale Gebäude am Eingang des Kurparks. Inmitten des Kurparks liegt der „Old Course“, dort wo bereits vormehr als einhundert Jahren Golf gespielt wurde. Just vis a vis sind die Spielbank, das mächtige Kaiser-Wilhelms-Bad und diverse Brunnen vorzufinden. [read more…]
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