Marathon

Die Bergmannsroute im Lahntal

Wetzlar, den 02. Juli 2021 – Wandern mit Erlebnisgarantie? Kann man haben. Man fahre in das mittelhessische Wetzlar, dort wo Goethe sich zwangsläufig zu den Leiden des jungen Werthers inspirieren ließ, dort wo 1925 erstmals die legendäre Leica in Serie produziert wurde und dort wo die Gebrüder Buderus Eisenerz im großen Stile verarbeiteten. Dazu kombiniere man zwei Wanderwege zu einer interessanten und abwechslungsreichen tagesfüllenden Tour – fertig ist einmal mehr ein eindrucksvolles Wandererlebnis. Grundbasis der Wanderung ist zunächst die 27 Kilometer lange Bergmannsroute, die von Wetzlar nach Braunfels führt und Einblicke in die Geschichte des Eisenerzabbaus in der Region verschafft. Parkplätze sind in Wetzlar rar und zumeist kostenpflichtig. So empfiehlt es sich an den kostenfreien Parkplätzen an der Uferstraße zu parken, dort wo man auch unmittelbar in die Bergmannsroute einsteigen kann. Bereits auf den ersten Kilometern kann man seine Freude an der Streckenführung entwickeln. Die Wanderpfade überwiegend naturbelassen, der Asphaltanteil niedrig und die Wegeführung im Gesamten aussichtsreich. Zunächst folgt man auf den ersten vier Kilometern der Lahn, um am Ortsrand von Wetzlar-Dahlheim in der sanfthügeligen Landschaft weiter zu wandern. Unterwegs informieren zahlreiche aufwändig gestaltete Informationstafeln über die reiche Geschichte der einst hier angesiedelten Bergwerksindustrie. Oberhalb der ehemaligen Grubengebiete erreicht man nach sechs Kilometern das ehemalige Kloster Altenberg, welches auf eine bewegte Vergangenheit zurückblickt. Geplündert, reformiert, enteignet, als Krankenhaus umgewidmet, abgebrannt, partiell restauriert und heute als kulturelle Begegnungsstätte reaktiviert – allemal lohnt es dem Areal einen Besuch abzustatten. Vom Klosterhügel führt die Bergmannsroute abwärts in das Kerngebiet des ehemaligen Erzabbaus. Im [read more…]

Ultra

Wanderolympiade 2017 in Koblenz

Koblenz, im Juni 2017 – Wandern als olympische Disziplin? Zumindest im klassischen Sinn unbedenkbar. Jedoch, der Internationale Volkssportverband, kurz IVV genannt, 1968 gegründet, seit 1972 im deutschen Vereinsregister eingetragen, mittlerweile mit 32 nationalen Mitgliedsländern über 3.300 Vereine repräsentierend, veranstaltet seit 1989 im zweijährigen Rhythmus eine internationale Wanderolympiade.  Nach Estland, Türkei, Südtirol und China in den vergangenen Jahren erhielt im Jahre 2014 Koblenz als Austragungsort der IVV-Olympiade den Zuschlag für 2017 durch das IVV-Präsidium. Als Ausrichter hatte sich der IVV-Verein “Schnelle Füße” aus Winningen bei Koblenz beworben, ein rühriger Wanderverein, der sich insbesondere durch die jährlich stattfindenden Langstrecken-Wanderveranstaltungen einen guten Ruf erarbeitet hatte. So rührte der Verein bereits seit zwei Jahren mächtig die Werbetrommel, um auf ein bemerkenswertes Breitensportprogramm, beinhaltend 15 Wanderungen und weitere Veranstaltungen in den Disziplinen Radfahren, Schwimmen, Geocaching, und Inlineskating, hinzuweisen.  Aus Wandersicht waren dabei drei Veranstaltungen besonders bemerkenswert und herausfordernd. Der Lahntalmarathon, der Moseltalmarathon und der Welterbemarsch “Auf den Spuren der Ritter” auf 60 Kilometer überwiegend entlang des Rheinsteiges von der Loreley bis nach Koblenz. 140 Kilometer in drei Tagen, klare Sache, dass ein derartiges Wanderevent  eine dicke Vormerkung in der langfristigen Wanderplanung auslöste. Hoch war demnach die Erwartungshaltung und groß die Vorfreude auf eine erlebnisreiche und spektakuläre Veranstaltung, wohlweislich wissend, dass Koblenz ein ausgezeichneter Startort für vielfältige spannende Wanderexkursionen ist. Mittwoch, den 6. Juni 2017  Lahntal-Marathonwanderung Nach einer frühen Anreise erreichte ich zeitig um 05.30 Uhr das “Olympiazentrum”, die Rhein-Mosel-Halle in Koblenz. Mächtige Grußworte im Programmheft, von der Ministerpräsidenten über den Oberbürgermeister, über IVV- und DVV-Präsidenten lösten einen gewissen Respekt [read more…]

bis 35 km

Lahn(tastisches) von der Quelle bis Bad Laasphe

Lahnhof, den 30. Juli 2016 – Wo Wandern die Seele streichelt. Wer sich darauf einlassen will, dem sei der Lahnwanderweg, seit 2013 als Qualitätswanderweg Wanderbares Deutschland”  zertifiziert, empfohlen.  Von der Quelle bis zur Mündung, vorbei an 24 Burgen und Schlösser, zwei Dome, schmucke Fachwerkhäuser, historische Alstadtensembles, idyllische Täler und waldige Höhen  die man auf dem Trail durch drei Bundesländer durchwandert, das Ganze verbunden mit exzellenten Bahnverbindung. Sehr zu empfehlen ist als Vorbereitung der Pocketguide “Lahnwanderweg”, der kostenfrei vom Lahntal Tourismus Verband angefordert werden kann. Gestartet wird an der Lahnquelle (628 m)  im Südwesten des Rothaargebirges,  in unmittelbarer Nachbarschaft, der Ederquelle, der Dillquelle und der Siegquelle.  Einzig die Anfahrt zur Lahnquelle gestaltet sich aufwändig. Empfohlen wird das Auto am Bahnhof in Feudingen abzustellen, um sich von hier aus per Taxi zur Lahnquelle fahren zu lassen. Für die 11 Kilometer Fahrtstrecke berechnet Taxi-Roth stolze 29,40 Euro mit einer eigenmächtig festgesetzten Anfahrtsgebühr von EUR 5,–  – das getraut man sich nicht einmal in Offenbach! Juristisch gesehen handelt es sich somit um eine vorweggenommene Trinkgeldvereinnahmung – jedoch das Investment wird sich lohnen. Gestartet wird am Gasthof Forsthaus Lahnquelle, ein ehemals fürstliches Hofgut. Direkt hinter dem Biergarten entspringt die Lahn in einem zwischen einer Baumgruppe idyllisch gelegenen Quellteich. Von hier aus schlängelt die sich noch junge Lahn zunächst östlich hinab durch den Naturpark Lahn-Dill-Bergland, um nach insgesamt 242 Kilometern, 29 Schleusen und 90 Brücken in Lahnstein im Rhein zu entwässern. Passend zum Lahnwanderwegeinstieg die Wetterlage. Nach einem sommerlichen Regentag ist das Rothaargebirge eingemantelt im morgendlichen Dunst der Wasserdampfmassen, die [read more…]