bis 35 km

In Teufels Küche

Ilbeshausen, den 28. Februar 2024 – Ob Teufelstisch, ob Teufelsspitze, Teufelsstein, Teufelskanzel oder Teufelsmühle – der Vogelsberg ist ein sagenreicher aber auch sagenhafter Naturraum, der schon von je her die menschliche Phantasie beflügelte. Und selbst der Name Vogelsberg hatte einen teuflischen Ursprung, so zumindest nach Überlieferung einer Sage. Wobei der Vogelsberg kein Berg, sondern aus geologischer Warte das größte vulkanische Gebirge Europas mit mehr als fünfzig Berge oberhalb der 500-Metermarke, ist. Kurzum ein Basaltriese mit heißer Vergangenheit, denn vor fünfzehn Millionen Jahren brodelte es hier noch mächtig. Heute kann man auf der erkalteten Vulkanplatte ohne Gefahr tanzen, beziehungsweise, wenn man sich einige Tage Zeit nimmt, die Region auf dem 120 Kilometer langen Vulkanring entdecken. Diese Exkursion, die als Tagestour zu teuflischen Ecken und den höchsten Gipfeln des Vogelsbergmassivs führt, startet in Ilbeshausen-Hochwaldhausen, einem perfekten Ausgangsort für Touren im Epizentrum des Vulkanmassivs. Ideal auch die Jahreszeit. Im noch laublosen Wald eröffnen sich immer wieder spannende Blickachsen im Oberwald. Schon zum Tourenstart wird mächtig aufgetischt. So geht es vorbei an den Uhuklippen, einem Alkalibasaltblock, der sich an der einstigen Erosionskante des Vulkans befindet. Zudem plätschert es an allen Ecken und Enden. Kein Wunder, denn mehr als hundert Quellen entspringen im Hohen Vogelsberg und vereinen sich zu wilden Bächen die talabwärts strömen. Der bekannteste Fluss ist dabei die Nidda und das beeindruckendste Gewässer ist der Schwarze Fluss den man auf dem Weg zu den höchsten Gipfeln der Gebirges begleitet. Am langen Ende waren es die zahlreichen Schmelzstätten, Schmieden und Köhlereien die dem Gewässer [read more…]

Marathon

Via Vulkanring zum Heiligen Bonifatius

Effolderbach/ Fulda  31.1./1.2. 2015. “Respekt, Respekt” so der Kommentar eines Ilbeshausener Einwohners, der um 8.00 Uhr morgens mit der Schneeschippe den Bürgersteig gangbar machte. Scheinbar ungewohnt für die heimische Bevölkerung dass bereits im Januar  ein Pilgerer von Mainz nach Fulda unter verschärften Bedingungen unterwegs ist. Aber von vorne. Aus verkehrslogistischen Gründen hat es sich angeboten die restlichen 77 Kilometern an einem Wochenende zu absolvieren. Strategisch günstig der Ausgangsort Effolderbach, 550 Seelen zählende Kleinkommune mit angeschlossenem Hauptbahnhof auf der Verkehrsachse Frankfurt-Gießen liegend. Nach starken Schneefällen in den letzten Tagen ist der Großraum des Hoherodskopfs gut eingepudert – mit niederschlagsfreier Perspektive für die nächsten beiden Tage.  Vorbei an der Dorfkirche geht es in nordwestlicher Richtung hinauf zur historischen Rechten Nidderstraße, dem uralten Handelsweg zwischen Frankfurt und Leipzig. Bereits auf den ersten Metern begeistern erneut die weiten Panoramablicke. Vorbei an Eckartsborn geht es zunächst vorbei an der Ruine der Schafskirche. Hier soll der Legende nach der Leichenzug von Bonifatius ehemals gerastet haben. Lißberg selbst liegt in einer Talsenke. Im Mündungsdreieck von Hillersbach und Nidder erhebt sich eine Basaltkuppe, auf deren Spitze der Lißberger Bergfried im Volksmund “Krautfaß” genannt trohnt. Bei gutem Wetter kann man von hier aus  den “Ginheimer Spargel” in Frankfurt sehen. Wiederum schade, dass die ortsansässige Kirche verschlossen ist, ebenso wie das benachbarte Musikinstrumentenmuseum mit der weltweit größten Drehleier- und Dudelsacksammlung. Schön dass wenigstens die Außenschilder darauf hinweisen, welche sehenswerten Ausstattungen hinter Schloß und Riegel gesteckt wurden. Weiter der Hohen Straße folgend geht es auf herrlichsten Pfaden stetig aufwärts gehend Richtung Hirzenhain. Hirzenhain, ehemals einer der bedeutendsten Produktionsstätten der Eisenindustrie [read more…]