Limestour durch die Kornkammer Hessens

Altenstadt, den 13. Januar 2022 – Den Taunus zur Linken, der Vogelsberg zur Rechten, so geht es weiter auf dem römischen Limeswanderweg durch die Kornkammer Hessens. Schon die Römer schätzten die fruchtbaren Böden der Region. Heute spricht man von der “Goldenen Wetterau” dank der leuchtenden Kornfelder, die hier im August ihre Pracht entfalten. Jedoch Hochnebel taucht an diesem Januartag die Landschaft in eine jahreszeitbedingte Tristesse, was jedoch nicht daran hindert weiter auf den Spuren der römischen Grenzbefestigung zu wandern.

Gestartet wird in Altenstadt um weiter dem Verlauf des Limes in nördlicher Richtung zu folgen. Im Gegensatz zur vorhergehenden Tour fallen die sichtbaren Spuren der römischen Besatzungszeit deutlich spärlicher aus. Dagegen trifft man in den folgenden Ortschaften Stammheim, Staden und Bingenheim auf Schlösser und Burgen der neueren Zeit.

Frühmorgendliche Dorfidyll in Altenstadt
Die weißen Limespfähle weisen auch bei Dunkelheit den Weg
Das Stammheimer Schloß
Und im Nachbarort wandert man am Löwschen Schloß vorbei…
…um zweihundert Meter vor dem Ysenburger Schloß zu stehen
Westlich des Schlosses steht noch ein Turm der ehemaligen Wehranlage
Nördlicher von Altenstadt ist die Wegekennzeichnung des Limeswanderweges spartanischer ausgeprägt. Scheinbar sind hier noch keine EU-Mittel geflossen…..
Am Hohen Berg wird das einzige Waldgebiet des Tages gequert
Partiell sind in den Kommunen einige Limesrundwanderwege angelegt, dort wo man die heute noch vorhandenen spärlichen Reste, wie beispielsweise Hügelgräber aus der römischen Zeit, besichtigen kann
Die schnurgerade Limeslinie wurde in diesem Abschnitt im 2. Jahrhundert für siebzig Jahre angelegt.
Reste eines jüdischen Friedhofs außerhalb von Echzell

Hinter Echzell wandert man durch die flache dünnbesiedelte Agrarlandschaft weiter durch die Mittlere Horloffaue, vorbei an einer Seenlandschaft, die durch Braunkohleabbau in den 70/80er Jahren entstanden ist. gegenüber von Inheiden schwenkt man ein in den Limes-Rundwanderweg Hof Grass, der zum dort ansässigen Limes-Informationszentrum des Landkreises Gießen führt. Zwar sind hier die Relikte der Römerzeit nicht mehr sichtbar, jedoch informieren die hier angebrachten Informationstafeln über die Kulturgeschichte des Römischen Reichs. Am Waldesrand des Fechtheimer Waldes wandert man durch die weitreichende Ackerlandschaft nach Langsdorf zum Tagesziel dieser Limesetappe.

Auch einer tristen Januarlandschaft kann man noch einiges abgewinnen
Das ehemalige Braunkohlerevier bei Trais-Horloff
Auf insgesamt 3,2 Kilometer Rundweg kann man sich hier über die Römer informieren
Land unter auf dem Weg zum Hofgut…
..dort wo eine feine Küche angeboten wird
Hier ist auch ein Limesinformations-Zentrum untergebracht
Abteilung nutzlose Schilder: Wer das wohl überprüft……
Die höchste Erhebung des Tages – der Grasser Berg
Hier war auch der Wachturm 4/73, also der 73. Wachtposten auf der vierten Limesstrecke positioniert
In der ehemaligen römischen Provinz. Noch 1.800 Jahre später schlagen hier die Uhren etwas anders. Für die Rückfahrt per Bahn mit einmaligen Umstieg muss man zwei Stunden inklusive Zwischenhalt einplanen.
Ein heißer Anwärter auf Deutschlands versifftesten Bahnhof: Station Glauberg-Stockheim, dort wo die Keltenwelt am Glauberg besichtigt werden kann

Der Limesweg zwischen Altenstadt und Langsdorf – eine eher beschauliche 38 Kilometer lange Provinzwanderung durch das Grenzgebiet von Germania superior wie die Römer die Provinz Obergermanien bezeichneten.

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