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Vom Madonnenländchen in das Bauland

Strümpfelbrunn, den 22. Mai 2016. Immer wieder spannende Wanderthemen bietet der sagenhafte Odenwald. Auf der dritten Etappe des Hauptwanderweges No. 34 durchwandert man das Madonnenländchen. Dabei handelt es sich nicht um einen geographischer Begriff, sondern um eine volksmundliche Bezeichnung des Großraumes Buchen und Walldürn, dort wo zahlreiche Madonnen und Marienstatuen an Häusern und an Bildstöcken in den letzten Jahrhunderten angebracht wurden. Bei der größten Anzahl der Bildstöcke kann man dabei als Grund der Stiftung Unglücksfälle,  Sühne für menschliche Fehler, Dankbarkeit oder gar zur Abwendung von Notzeiten annehmen. Nach 40 Kilometern und entspannten 580 Höhenmetern endet der Trail im Bauland, einer Gäulandschaft im Nordosten Baden-Württembergs. Dieser Name geht übrigens auf die Bezeichnung Ponland  (Landstrich, in dem Bohnen angebaut werden – vom mittelhochdeutschen pône) zurück.  Umgangssprachlich wird das Bauland wegen seines Klimas auch als Badisch Sibirien bezeichnet. Gestartet wird unweit der Katzenbuckeltherme in Strümpfelbrunn immer der Wandermarkierung des gelben Kreuzes folgend. Vorbei am fein herausgeputzen Stadtteil Mülben, teilweise auf den Wegen des 170 Kilometer langen Odenwald-Madonnenradweges gehend, erreicht man nach fünf Kilometern Wagenschwend. Auf einem aussichtsreichen Höhenweg führt der Pfad via Balsbach nach Limbach. Zahlreiche Bildstöcke säumen die Wege Richtung Seckach. Dort ist allemal ein Besuch der sehenswerten katholischen Kirche St. Sebastian zu empfehlen. Aus Wandersicht unvorteilhaft ist der Streckenverlauf auf den folgenden fünf Kilometern Richtung Adelsheim, da die Streckenführung ausnahmslos auf  einem Asphaltradweg erfolgt. Hier empfiehlt es sich  die vorhandenen kommunalen nordwestlich gelegen kommunalen Wanderwege zu nutzen. Adelsheim selbst ist sehenswert. Die stattlichen Gebäude des Stadtkerns dokumentieren die verblasste Mächtigkeit der Kommune. Zu erwähnen ist hierbei das [read more…]

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Eppinger Marathonrunde

Sinsheim, den 12.3.2016 “Darf es ein bisschen mehr sein” – die altbekannte Metzgerfrage stellt sich auch, wenn man den die letzte Etappe des OWK-Hauptwanderweges No 19 von Sinsheim nach Eppingen auf der Wanderliste stehen hat.  20 Kilometer beträgt die einfache Distanz nach Eppingen. Gestartet wird an der Stadthalle im Süden Sinsheims unweit des Bahnhofs, dort wo am Wochenende kostenfrei geparkt werden kann.  Der Wegekennzeichnung, dem blauen Quadrat folgend, ist rasch die A6 überquert. Linker Hand erkennt man die zwei Kilometer entfernte Concorde und die russische Tupolev, die eindrucksvolle markieren, wo sich das weit über die Landesgrenzen bekannte Automobil- und Technikmuseum von Sinsheim befindet. Gegenüberliegend, auf Marschrichtung 11.00 Uhr erhebt sich der Kompass des Kraichgaus, die Burg Steinsberg. Man könnte durchaus in die Versuchung kommen, auf den bestehenden Flurpfaden parallel zur Landesstraße 550 die Fährte zum Sinheimer Stadtteil Weiler aufzunehmen, jedoch ist man gut beraten, der Spur des Hauptwanderweges zu folgen. Belohnt wird man mit herrlichen urwüchsigen Pfaden durch ein Bannwaldareal im Großen Wald. Ein lehrreicher Waldpfad bereichert dabei das Wandererlebnis. Südlich der Siedlung Hammerhau gelangt man stetig aufwärts gehend zur markanten Burg Steinsberg. Der Steinsberg ist ein 333 Meter hoher ehemaliger Vulkan, dessen Südseite mit Wein bepflanzt ist. Die weithin sichtbare Burg  wird bereits seit der Zeit des Bauernkriegs auch als „Kompass des Kraichgaus“ bezeichnet. Einzigartig ist der 30 Meter hohe Bergfried, der im 13. Jahrhundert in Form eines Oktagons errichtet wurde. Von der Burgmauer hat man einen exzellenten Ausblick in die sanfthügelige Landschaft des Kraichgaus. Im Burghof befindet sich auch eine ansprechende Restauration, [read more…]

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Der Hahnstätter Aartalmarathon

Hahnstätten, 5. März 2016 Wenn die Natur- und Wanderfreunde aus Hahnstätten zum Wandermarathon einladen, ist man gut beraten dem Ruf Folge zu leisten.  Im Zentrum des rheinlandpfälzischen Aartals gelegen ist Hahnstätten ein ausgezeichneter Startort um die kulturreiche Areal im Großraum Limburg/Diez /Hünfeld näher zu ergründen. Frühmorgens um 7.00 Uhr haben sich schon zahlreiche Langstreckenspezialisten aus dem Bundesgebiet eingefunden. Unterwegs outet sich der ein und andere Wanderfreund mit profunder Erfahrung nationaler und  internationaler Großmärsche, vom Dodentochtmarsch bis zu diversen 24-Stunden-Märschen. Die ausgezeichnet markierte Marathonstrecke führt zunächst hinauf über den Eisenberg in die Gemarkung Gertesheck um über Kaltenholzhausen auf einem Höhenweg  via Netzbach  auf den Aarhöhenweg nach Oberneisen einzuschwenken . In den ersten beiden Stunden ist die Wetterlage mehr als bescheiden. Leichte Niederschläge und bodennahe Bewölkung mit einer Sicht von maximal 200 Metern bieten keine Chance, die ansonsten herrlichen Panoramaaussichten in die sanfthügelige Aarlandschaft zu genießen.   Oberneisen, dort wo der Kaltenbach in die Aar entwässert, ist geprägt durch zwei markante Bauwerke, die aus allen Himmelsrichtungen weithin sichtbar sind. Markant tront der “Dom des Aartals” eine Rundkirche im klassizistischen Stil.  Leider ist die Kirche frühmorgens noch verschlossen, sonst hätte man Gelegenheit gehabt, den Altarrraum zu besichtigen, da  der Sakralbau die einzige Rundkirche nördlich der Alpen ist, in der sich der Altar in der Mitte des Raumes befindet. Vis a vis der außergewöhnlichen Kirche erhebt sich eine 20 Meter hohe Wand der 1288 errichteten Burg Obereisen – als einziges Überbleibsel einer mächtigen Festungsanlage. Hart an der hessisch-rheinlandpfälzischen Grenze führt der Aarhöhenweg  vorbei an Flacht. Zögerlich legt [read more…]

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Von der Spreng nach Hirschhorn am Neckar

Spreng, den 6. Februar2015 Spreng – ein ungewöhnlicher Name und ein ungewöhnlicher Startort für eine Streckenwanderung im Odenwald. Als Namenspatron fungierte hier  eine 1838 errichtete Fuhrmannshalte, das Gasthaus „Zur Spreng“, die anlässlich des Baus der damaligen „Staatsstraße“, und der heutigen Bundesstraße 47, die,das Gersprenztal – mit dem Michelstädter Mümlingtal verband, errichtet wurde. Von Spreng nach Hirschhorn zum Neckar – so der Wanderauftrag und von dort per Bahn zurück nach Michelstadt. Entlang des Hauptwanderweges “19” des Odenwaldklubs, der auf 140 Kilometern von Offenbach nach Eppingen führt, könnte man getrost auf Karte und GPS verzichten, da die Wegekennzeichung (Blaues Quadrat auf weißem Spiegel) ausgezeichnet ist. Besonders erwähnenswert ist, dass man auf dem 40 Kilometer langen Trail nach Hirschhorn immerhin drei zertifizierte Qualitätswanderwege, nämlich den Alemannenweg, den Nibelungensteig und den Neckarsteig kreuzt.  So geht es zunächst von der Bushaltestelle am Tierheim auf der Spreng entlang des Alemannenweges auf der Hohen Straße hinauf zum 516 Meter hohen Morsberg zum „Alten Schlagbaum“ An dieser Wegspinne mit sieben Pfaden verlief einst die bewachte Grenze zwischen den Grafschaften Erbach und Breuberg. Heute geht es ohne Wegezoll entlang des  Reichenberger Hangs zum knapp 1,5 Kilometer entfernten „Steinernen Tisch“. Steinerne Tische befinden sich meist an exponierten Wegekreuzungen. Einst dienten sie den landesherrschaftlichen Jagdgesellschaften als Lagerplatz. Lange Zeit war das Jagdwesen auch mit dramatischen Konflikten zwischen Wilddieben und Wildhütern verbunden. Sogenannte “Schwarze Schützen” hatten es in Zeiten bäuerlicher Armut auf das Wild in den herrschaftlichen Wäldern abgesehen. Verbrieft ist folgende Geschichte, die sich hier in unmittelbarer Nähe zutrug: “Im Jahr 1835 wurde [read more…]

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Elisabethenpfad von Cleeberg zum Kloster Altenberg

Butzbach, den 17. Januar 2016 Wo man aufhört, sollte man wieder einsetzen, so zumindest wenn man eine Streckenwanderung vor sich hat.  Was für den einfachen Pilger, der sein Nachtlager aufschlägt, selbstverständlich ist, gestaltet sich für den Wochenendpilger komplexer. So war es zunächst angedacht auf der dritten Etappe entlang des Elisabethenpfades von Frankfurt nach Marburg am Bahnhof in Brandoberndorf einzusetzen. Wenn man jedoch vom anavisierten Zielort Wetzlar 2 Stunden und 45 Minuten benötigt, um zum Startort via ÖVM zurückzukehren, stellt sich die berechtige Frage der Zweckmäßigkeit. Demgemäß empfiehlt es sich in der Wetteraustadt Butzbach einzusetzen, um drei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Die Streckenführung ist interessanter, man darf fünf Kilometer länger wandern und fährt in 35 Minuten von Aßlar ohne umzusteigen zurück. Vom Butzbacher Bahnhof aus geht es vorbei an einem bundesweit bekannten  Bauwerk der Sicherheitsstufe 1. Der mächtige Backsteinbau ist als Kulturdenkmal deklariert und seit Errichtung im Jahre 1890 als Zellenstrafanstalt konzipiert.  Entlang der Kleeberger Straße führt der Hoffmannsweg durch den leicht eingeschneiten Butzbacher Wald zum Forsthaus Butzbach, welches seit 1911 dank Schankerlaubnis scheinbar ein beliebtes Ausflugsziel ist.Hinter dem Forsthaus wechselt man vom Regierungsbezirk Darmstadt zum Regierungsbezirk Wiesbaden. Parallel zum Kellerbach führt eine schöne Flußtalschneise zur Route des Elisabethenpfades hinein nach Cleeberg. Von östlicher Richtung kommend bietet sich ein markanter Panoramablick auf die gemeindliche Ortsmitte. Stattliche Fachwerkhäuser mit einem prägnanten Rathaus flankiert vom massiven Steinbau der evanglischen Kirche auf der einen Seite, und abgeschlossen mit der gegenüberliegenden dreieckigen Burganlage die 915 errichtet wurde und mit einem 21 Meter hohen Bergfried [read more…]

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Der Taunushöhenweg von Schlangenbad nach Kaub

Schlangenbad, den 19. Dezember 2015 Exakt 8 Stunden und 2 Minuten liegen zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. An und für sich Zeit genug um die restlichen 40 Kilometer des Taunushöhenweges Richtung Rhein zu absolvieren. Wir starten bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang um 7.30 Uhr im hessischen Heilbad Schlangenbad, bei immerhin unglaublichen 10 Grad Außentemperatur zu frühen Morgenstunde. Schlangenbad selbst noch im Dämmerschlaf. Einzig die Kücheneinrichtungen in den Kurkliniken und Hotels sind bereits hell erleuchtet, um sich einzurüsten für die hungrigen Klinik- und Hotelgäste. Zunächst folgen wir den Überlauf der Schlangenbadener Thermalquellen, dem Warmen Bach. Noch ist es dunkel, Stirnlampeneinsatz ist angesagt. Am Parkplatz hinter dem Parkhotel befindet sich eine Informationstafel die auf den Wanderweg Rheingauer Gebück hinweist. Hierbei handelt es sich um eine aus „gebückten“ Buchen bestehende Grenzbefestigung, die den Rheingau 600 Jahre lang bis zum Ende des 18. Jahrhunderts umschloss. Dicht an dicht wurden Triebe und Zweige von gekappten Bäumen verflochten, um eine meterhohe, undurchdringbare Hecke anzulegen. Dadurch entstand ein engmaschiger natürlicher Zaun aus Bäumen, der stellenweise bis zu hundert Meter breit war. Bei einem vergeblichen Angriff des  Erzbischofs von Isenburg im Jahre 1461 begutachtete Selbiger die Naturverteidigungsanlage und  befand sie für uneinnehmbar. Vorbei an Hausen von der Höhe geht es dem markanten Rheingauer Gebück-Zeichen (zwei verflochtene Bäume) folgend, dem Förster-Bitter-Weg entlang  zur Mapper Schanze. Hier kann man das letzte erhaltene Torbollwerk des Gebücks besichtigen, welches 1494 zur Sicherung der Straße von Oestrich in Richtung Geroldstein errichtet wurde. Unterhalb  der  Kalten Herberge (619m), dem höchsten Gipfel des Rheingau-Gebirges, geht es [read more…]

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Von Frankfurt zum Großen Feldberg

Rödelheim, den 08. November 2015 “Von Kindheit an so fern und ernsthaft vor mir gestanden”. Man schrieb das Jahr 1763 als der 14jährige Johann Wolfgang von Goethe zusammen mit Frankfurter Knaben den Großen Feldberg im Hochtaunus gelegen erklomm. 252 Jahre später machte sich ein Wanderer aus dem Vorderen Odenwald auf, um von Frankfurt aus die höchsten Höhen des Hochtaunus zu erklimmen. Unter spätspätsommerlichen 20 Grad in der Spitze und der Aussicht auf ein zu genießendes Gipfelbier im Freien waren die Rahmenbedingungen Anfang November hervorragend für eine derartige Wanderexkursion, auch wenn der herbstliche Farbenrausch seinen Zenit im Blätterwald überschritten hatte. Eine Stunde vor Sonnenaufgang wurde in Frankfurt-Rödelheim am dortigen S-Bahnhof gestartet. Mithin die herrlichste Zeit. Die Nacht zieht sich zurück, Großvorstadttypisch ist auch sonntags schon ein reger Betrieb am Bahnhofsgelände zu verzeichnen, manch ein Nachtschwärmer torkelt noch sediert durch die Straßen, während Early-Bird-Starter von ihren Hunden durch die Straßenzüge gezogen werden. Ein Blick gen Osten verspricht einen grandiosen Sonnenaufgang. Selbst Schuld wer zu dieser Zeit noch im Bett liegen bleibt. Rasch ist der Gründungsort der Apfelweinkelterei Possmann in nordwestlicher Richtung verlassen. Die A66 am Eschborner Dreieck überquerend, geht es hinein in die Bürostadt Eschborn. Am Ortsschild wird bereits dokumentiert, da man das Frankfurter Stadtgebiet verlassen hat und den östlichen Rand des Maintaunuskreises überschritten hat. Nicht zwingend zur Freude des Frankfurter Stadtkämmerers, da Eschborn durch eine aggressive Gewerbearealerschließungspolitik seit 1968 hochkarätige Gewerbetreibende ansiedelt. Architektonisch interessant, sowohl im Positiven als auch im Negativen die vielfältigen Ausgestaltungsformen der Büro- und Zweckbauten. Auf dem Weg Richtung Sulzbach [read more…]

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Marathonrunde auf dem Nibelungensteig

Erbach, den 1.November 2015 Qualitätsweg Wanderbares Deutschland. 4.000 Höhenmeter, 124 Kilometer. Vom Rhein zum Main, quer durch den Geopark Bergstraße/Odenwald, frisch geadelt zur „Schönsten Wandertour 2015 im Hessenland“ und just vor vier Monaten erweitert um eine Alternativstrecke via Erbach/Odenwald waren ausschlaggebend die neue Streckenalternative mit der südlich verlaufenden Hauptroute zu einer außergewöhnlichen Rundwanderung zu kombinieren. Gestartet wurde in der Kreisstadt Erbach am historischen Marktplatz kurz vor Sonnenaufgang. Noch beherrschte der herbstliche Morgennebel die Odenwaldregion, jedoch war es schon absehbar, dass sich ein goldener Novembertag abzeichnete. Am Marktplatz ist eine aufwändig gestaltete Informationstafel angebracht, die auch das markante Steigungsprofil des gesamten Steiges eindrucksvoll belegt. Unter Eingeweihten steht die Wegemarkierung (ein rotes „N“ auf weißem Spiegel) für die südhessische Bezeichnung „Nuff un Nunner“, als Anspielung auf die anspruchsvolle Streckenführung. Vom Ortszentrum der sehenswerten Elfenbeinstadt geht es zunächst vorbei am Erbacher Sport- und Festgelände, dort wo jährlich im Sommer das größte südhessische Volksfest, der Wiesenmarkt, abgehalten wird, entlang des Erdbaches nach Dorf-Erbach. Vorbei kommt man an der markanten Erdbachversickerung, dem Erbach-Michelstädter Graben, dort wo vor 50 Millionen Jahren ein Grabenbruch, ähnlich dem Rheingraben entstand. Gegenüber dem weitreichenden Sportfeld ist die Muschelkalkwand deutlich zu sehen. Immer dem Erdbach entlang, geht es vorbei an weitläufigen Pferdekoppeln zum Dreiseental, dort wo der Bach seinen Ursprung hat. In den 80er Jahren wurde das Areal auf Basis historischer Unterlagen wieder hergerichtet und ist heute ein beliebtes Nacherholungsgebiet. Sorgsam ausgewählt ist der Streckenverlauf der frisch ausgezeichneten Nibelungensteigsstrecke. Herrliche naturbelassene Wege durch ein weitreichendes Mischwaldareal, mit eine abwechslungsreichen Streckenführung kennzeichnet [read more…]

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IML Marathon Fulda 2015

Fulda, 4. Oktober 2015 Wenn einmal jährlich die  International-Marching-League-Walker  in Fulda zum Marsch antreten, ist man gut beraten daran teilzunehmen – und zwar in mehrfacher Hinsicht. Jährlich werden durch den Ausrichter, die Volkssportfreunde in Fulda, immer wieder neue Strecken angeboten und jährlich tritt immer wieder ein illusterer Kreis von internationalen Wanderprofis an. Traditionell wird die Veranstaltung als Zivil-Militärischer Marsch angeboten. Auch wenn die Militärpräsenz  durch den Abzug der amerikanischen Truppen nicht mehr so ausgeprägt ist, wie in früheren Jahren, ist es immer wieder ein besonderes Erlebnis an der Veranstaltung teilzunehmen. Ob internationale Militärgruppen,  Polizeiabordnungen, Reservisten, Masterwalker aus den Niederlanden, Belgien, den skandinavischen und den osteuropäischen Ländern, Teilnehmer aus Übersee, Einheimische, angereiste Odenwälder, Engländer,  Schotten oder Haspelmoorer – gerade diese Mixtur macht den Reiz dieser Veranstaltung aus. Babylonisch das Stimmgewirr  entlang der Piste. Eine Vielzahl von Wanderern sind hoch dekoriert und schwer beflaggt mit Abzeichen internationaler  Veranstaltungen, wie Dodentocht, 4-Daagse-von Nijmwegen o.a., unterwegs. Eines ist auch ablesbar: hier treten internationale Walking-Spezialisten an. Langstrecken- und Ausdauerwanderer, High-Speed-Walker und Kilometerfresser, rüstige Pensionäre die mit Minimalausrüstung im maximalen Speed unterwegs sind, skandinavische Kampfwalker, die an jeder Kontrollstelle ein deutsches Bier genießen um dann mit Hochgeschwindigkeit wieder auf die Marathonstrecke zu gehen, Nordic-Walking-Stock-Besitzer, die mit unterschiedlichster Fortbewegungstechnik  unterwegs sind, Hybridwalker die sich nicht zwischen Wandern und Joggen entscheiden können  – das ganze Spektrum der Wanderszene kann man hier vortrefflich studieren. Bereits 30 Minuten vor dem offiziellen Start sind die ersten Walker bereits auf der Piste. Eine Vielzahl von Langstreckenwanderer haben bereits am Vortag den Ein-Strecken-Marathon von Rasdorf nach [read more…]

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Der Einhardsweg -Trail II-

Seligenstadt, 6. September 2015 Just eine Woche nach dem ersten Abschnitt auf dem 60 Kilometer langen historischen Pilgerpfad von Michelstadt bis nach Seligenstadt war die zweite und letzte Etappe von Hainhaus/Windlücke bis zur zur Basilika in Seligenstadt angesetzt. Zur Erinnerung: Der Odenwälder Einhardsweg ist die Wiederentdeckung des Pfades, den im Jahr 828 der im Maingau geborene Einhard, die Rechte Hand von Karl dem Großen einschlug, um auf einer verschwiegene Route, die ein Jahr zuvor in Rom erräuberten Reliquien von Michelstadt nach Seligenstadt zu bringen. Gestartet wird am geschichtigen Areal des Limespfades, dort wo die römischen Truppen den Grenzverlauf mit Kohortenstellen und hölzernen Pfadzäunen befestigten. Heute erinnern aufwändig gestaltete Informationstafeln an die Spuren der Vergangenheit. Hier verläuft übrigens auch der 4.300 Kilometer lange Europäische Fernwanderweg E 8 der von Irland bis zu den Karpaten führt.  Vorbei am Kleinkastell Windlücke wo nur durch Luftnahmen der ehemalige Standort lokalisiert werden konnte geht es den mit einem weißen „L“ markierten Limespfad, vorbei an den ehemaligen Standorten hölzener Wachtürme zum Numeruskastell Lützelbach, dort wo einst 150 römische Soldaten stationiert werden. Noch heute sind im Areal Bodenspuren der ehemaligen Großanlage zu erkennen. Hinter der Waldeslichtung vor Lützel-Wiebelsbach eröffnet sich ein herrliches Panorama. Rechter Hand die Main-Ebene beflankt vom Spessartgebirge, linker Hand die Odenwaldhügel mit Sicht bis zur Neunkirchner Höhe und der benachbarten Bergstraße.  Zumindest in diesem Wegbereich ist die Wegekennzeichnung des Einhardsweges deutlich besser als im ersten Abschnitt des Trails. Über den Steinknorrn führt die Strecke hinauf zum 344 Meter hoch gelegenen Querberg, Immer wieder erinnern Grenzsteine an die [read more…]

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Wenn die Nacht zum Tage wird

Mespelbrunn, 15. August 2015 Mit gebührendem Abstand, sieben Wochen nach den 24h von Bayern 2015, just am bayrischen Feiertag Maria Himmelfahrt, war  erneut ein Trail im fränkischen Mespelbrunn angesagt. Diesmal stand die 37 Kilometer lange Nachtstrecke an, die unter dem Leitbild “Räuberrunde zwischen Himmel und Hölle” während der 24h-Veranstaltung überwiegend im Schein der Stirnlampe begangen wurde.  Hatte der Veranstalter auf der Nachtstrecke respektable 25 Aktionspunkte  eingerichtet, gab es neben den Jausestationen diesmal einen einzigen Aktionspunkt: “Spessart pur und unplugged”. Ideal der Startpunkt, am ehemaligen Wandermarktplatz am Haus des Gastes in Mespelbrunn, dort wo auch ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Ganz Mespelbrunn liegt noch im morgendlichen Feiertagsschlaf. So geht es auf dem altbekannten Weg durch den Langen Grund hinauf vier Kilometer entfernten Hohen Warthaus. Anno 1733  errichtete ein gewisser Antonius Sartor, Jägersmann zu Volkersbrunn, mitten im Wald  eine Jagdhütte, um die vorbei fahrenden Kutschen zu bewirtschaften. Hier verlief damals der direkte Weg zwischen Schloß Mespelbrunn und dem Aschaffenburger Schloß. Räuberbier im Ausschank und eine heftig-deftig-kräftige Speiseauswahl machen heute das Areal zu einem beliebten Ausflugsziel. Frühmorgens sind noch die Schmauchspuren des Vorabends in Form einiger geleerter Weißbiergläser zu besichtigen. Dem Wanderzeichen HG  folgend (stehend für Höhenweg der Grundgemeinden Ebersbach, Leidersbach, Roßbach   und Volkersbrunn) geht es zum Odenwaldblick. Dank des nächtlichen Regeneintrages und der aufsteigenden Verdunstungsmasse kann man nur erahnen, wo sich der Odenwald befindet. Volkersbrunn rechts liegend lassend geht es zum oberhalb der Kommune gelegenen Aussichtspunkt (dort wo man nicht nur an 24-Stunden-Wanderungen herrliche Sonnenuntergänge genießen kann) und auf schönen Pfaden oberhalb von Heimbuchenthal nach [read more…]

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Kernige Anstiege am Burgensteig

Großsachsen, 25. Mai 2015 Der letzte Teil der Bergsträßer Burgensteigtrilogie, von Großsachsen nach Heidelberg  war zunächst als moderater Auslauf mit 39 Kilometer Länge eingeplant, zumindest wenn man den Flyer der Tourismus-Service GmbH zugrunde legt. 3.650 Höhenmeter auf dem Gesamtsteig, so die proklamierte Angabe, wobei  auf den ersten beiden Etappen bereits 3.000 Höhenmeter zurückgelegt wurden. Umso überraschender, dass mit 1.670 Höhenmetern der anspruchsvollste Anstieg der Gesamtetappe zu absolvieren war. Gestartet wird am ÖPNV-Bahnhof in der Ortsmitte Großsachsen, da somit die Rückfahrt vom Tagesendziel Heidelberg bequem und zeitnah per S-Bahn gesichert war. Zunächst gehtes bergauf zur Grube „Marie in der Kohlbach“, ein mittelalterliches Blei- und Silberbergwerk, welches bereits im 13.Jahrhundert in Betrieb genommen wurde.   Über den Hundskopf führt der Burgensteig, noch dem Verlauf des ehemaligen Burgenweges folgend zur am Äpfelbach gelegenen Kunz,schen Mühle. Vorbei an der Steinernen Kanzel geht es oberhalb von Hirschberg und Leutershausen auf breiten Wirtschaftswegen und danach auf schmalen Pfaden hinauf zur Ruine Hirschburg. Die Ruine selbst, auf einem überformten Sporn, der an drei Seiten abfällt ist errichtet, ist  nicht einsehbar und muss per Kurzanstieg erklommen werden. Vermutet wird, dass die Anlage im frühen 14. Jahrhundert verfiel und oder geschleift wurde. Über das Schanzenköpfle geht es den Weittalbach querend hinauf zum Oberen Griet ein geologisches spannendes Areal. Im Grundgebirge des südwestlichen Odenwalds setzen verschiedene Mineralgänge auf, in denen seit dem Mittelalter Schwerspatergbau betrieben wurde. Besonders eindrucksvoll die zehn Meter hohe und 3,50 Meter  breite Spatschlucht, die als integrativer Bestandteil des Burgensteiges durchgangen werden kann.   Entgegen der Darstellung im [read more…]