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Kunst im EauDeWald

Lichtenberg, den 12. April 2025 – Natürlich würde ein Franzose niemals den Odenwald als Eau de Wald verballhornen, auch wenn es phonetisch durchaus charmant klingt und kunstbeflissen wirkt. Gebräuchlicher ist, um im Dialekt zu bleiben, der “Ourewald“. Und dort wo mithin die schönste Ecke im Odenwald beheimatet ist, sind mittlerweile vierundzwanzig Kunst- und Klangwege eingerichtet, bestückt mit mehr als zweihundert Objekten, die die prächtige Landschaft zusätzlich bereichern. Zwar ist für sich jeder Kunstweg in überschaubarer Länge konfektioniert, allerdings bietet es sich einmal mehr an, benachbarte themenbezogene Wege zusammenzulegen, um eine gediegene tagesfüllende Runde anzugehen, und diesmal den Fokus auf die Kunst am Pfad zu legen. Gestartet wird in der Perle des Odenwaldes, in Lindenfels, wie man auch zu Recht den einzigen staatlich anerkannten heilklimatischen Kurort im Odenwald bezeichnet. In exponierter Lage ist Lindenfels in die Bilderbuchlandschaft des Odenwaldes eingebettet, und zudem mit einer sagenhaften Aura behaftet, denn Lindenfels liegt zentral im Nibelungenland und so bietet es sich regelrecht an direkt am Deutschen Drachenmuseum, dort wo zudem auch der Drachenkunstpfad eingerichtet wurde, zu starten. Den Drachenpfad verlassend geht es südwärts durch die beiden historischen Stadttore um der Fährte des Kunstpfades Lichtenberg-Fürth aufzunehmen. Von Beginn an wandert man auf herrlichen Pfaden, sei es auf dem vielleicht schönste Weitwanderweg des Odenwaldes, der Main-Strombergweg, der mit einem roten Quadrat ausgeschildert ist, oder dem spektakulären Nibelungensteig. Im Schatten des 347 Meter hohen Kapps geht es den herrlichen Pfad folgend strukturell abwärts nach Fürth im Odenwald. Die hier eingebrachten Kunstobjekte kann man dabei durchaus als schmucke [read more…]

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Im Wandercheck: Aarway to heaven -extended-

Rückershausen, den 05. April 2025 – Genaues ist nicht wirklich bekannt. Der erste Ansprechpartner in der Region, das Taunus-Informationszentrum in Oberursel, berichtet dass die Wanderrouten teilweise noch in der Konzeptionierung sind und eine vollständige Übersicht über die geplanten zehn Aarschleifen, die die Region im Westtaunus für Wanderer qualitativ bereichern sollen, noch nicht vorliegt. Die offizielle Homepage der Westtaunustouristik, der touristischen Arbeitsgemeinschaft von fünf Kommunen im westlichen Untertaunus, ist per Passwort abgeriegelt, allerdings hat man bereits vor drei Jahren im Rahmen von sogenannten Pionierwanderungen die ersten angedachten Routen vorgestellt. Jedoch, die erste Aarschleife, die unter dem spektakulären Namen “Aarway to heaven” firmiert und sogar als Premiumwanderweg zertifiziert werden soll, ist nun komplett ausgeschildert und soll offiziell am 13. April 2025 im Rahmen einer Veranstaltung eingeweiht werden. Grund genug daher die nun fertiggestellte Aarschleife unter die Wandersohle zu nehmen, wobei, damit sich die Anfahrt auch rentiert, es sich angeboten hat, eine zweckmäßige Streckenerweiterung einzuplanen, frei nach der sinnstiftenden Erkenntnis: “carpe diem”, da die neue Schleife sich gerade einmal über elf Kilometer erstreckt. Gestartet wird im Marktflecken Rückershausen, einem Ortsteil der Gemeinde Aarbergen. Im Umkreis werden die Anwohner in der Historie gerne als Riggerschhäuser Sauerwasserfichs benamt, als sprachlicher Verweis auf den seit Jahrhunderten im Ort befindlichen Sauerbrunnens, der zudem nach wenigen hundert Metern die erste Anlaufstation der neuen Aarschleife ist. Sprudelwassergestärkt geht es knapp hundert Höhenmeter aufwärts zur ersten Panoramabank unweit des Kreuzes am Rückershäuser Wasserhaus dort wo man die erste Weitblicke über das Aarteil und die hügelige Landschaft über das Hessisch/Rheinland-Pfälzer Grenzgebiet genießen [read more…]

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Zwischen Rhein und Reben

Eltville, den 26. Oktober 2024 – Just drei Wochen nach der ersten Rheingauer Rieslingschleifen-Exkursion war wetterbegünstigt nochmals ein Nachschlag fällig. So hat es sich förmlich angeboten vier weitere der insgesamt vierzehn neuen Rieslingschleifen in einem Gesamtpaket zu bündeln – und am langen Ende entwickelte sich eine außergewöhnliche 35 Kilometer lange Riesling-Quadrologie, abwechslungs- und erkenntnisreich – und zu verbuchen als formvollendete Genusswanderung, die insbesondere im farbenfrohen Herbst besonders reizvoll ist. Gestartet wird am nördlichen Ortsrand von Eltville, um zunächst die erste offizielle Rieslingschleife, die den Namen “Rauenthaler Baiken” trägt, unter die Wandersohle zu nehmen. Weinkenner kommen in das schwärmen wenn man vom Rauenthaler Baiken Riesling spricht. “Ein verführerischer Luftikus mit Tiefgang”; “Eleganz pur”; “Ein Juwel aus dem Weinberg des besten Rieslings der Welt”. (Bereits 1867 wurde ein Rauenthaler Baiken zum besten Wein der Welt gekürt). Man kann immer wieder den wohlweislich geschliffenen und teilweise abgehobenen Sprachgang der Weinbranche bewundern – aber hier wird unter dem Dach des Kloster Eberbachs wahrlich ein köstlicher Tropfen gezogen. Prachtvoll jedoch nicht nur der Rebensaft, prachtvoll auch im Regelfall die Aussichten, denn auf dem Weg zur Bubenhäuser Höhe kann man auf dieser ersten Rieslingschleife herrliche Aussichten genießen. Von der Bubenhäuser Höhe wandert man abwärts zum Weinprobierstand Rauenthal, eine feine Ecke um ausgezeichnete Weine in guter Atmosphäre zwischen April und Oktober zu verkosten. Vorbei am Nonnenbergschlösschen wird ein undokumentierter Verbindungsweg genutzt, um den Ortsteil Martinsthal zu durchqueren, und um weiterführend die nächste Rieslingschleife “Alleskönner Riesling” anzugehen. Rheingau ist Riesling, denn auf 80% der Rebfläche wird diese Rebsorte [read more…]

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Zwischen Main und Wein

Hochheim, den 5. Oktober 2024 – Drei auf einen Streich. Drei von insgesamt vierzehn Rieslingschleifen, die das Regionalmanagement Rheingau im Sommer 2023 offiziell freigegeben hat, als Ersatz für die bislang bestehende Rheingauer Rieslingroute. Zielsetzung war es den Riesling als Leitrebsorte an markanten Anbauflächen stärker in Szene zu setzen und durch ,bis zu acht Kilometer lange attraktive Rundwege die Erschließung zu vereinfachen. Für Langstreckenwanderer bietet es sich daher an benachbarte Schleifen zu verbinden, damit sich die Anreise und das Schnüren der Wanderstiefel lohnt. So hat es sich angeboten die Rieslingschleifen “Kostheim”, “Flörsheim” und “Hochheim” zu einer dreißig Kilometer langen Entdeckungstour zu verknüpfen. Gestartet wird am Mainufer von Mainz-Kostheim, am offiziellen offiziellen Einstieg der Riesling Schleife Kostheim, die mit dem Untertitel “Löss und Lehm” versehen wurde. Kein Wunder, denn die meterdicken Lössablagerungen im Rheingau sind kalkreich und zugleich ein immenser Wasserspeicher mit einem reichen Mineralstoffreservoir. Ergo – ideale Voraussetzungen für den König der Reben – den Riesling. Entlang des Mains wandert man zunächst vorbei am Cellulosehafen zum flussnahen Aussichtsturm, um weiterführend entlang des Mains in eine der berühmtesten Weinberglagen des Rheingaus einzusteigen. Über den Mainuferweg erfolgt der Wechsel von der Riesling Schleife Kostheim zur Hochheimer Schleife, die mit dem prägnanten Titel “Wein und Victoria” ergänzt wurde. Kein Wunder, denn hier bewegt man sich auf königlichen Spuren, denn 1845 besuchte die englische Königin Victoria die Region und entdeckte ihre Liebe zum Hochheimer Wein. Seitdem greift in englischen Adelskreisen die Erkenntnis “A good hock keeps off the doc” (Ein guter Hochheimer macht den Arzt [read more…]

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Dünenexkursion im Dubai des Nordens

Vlissingen – 26. August 2024 “Eine anspruchsvolle Wanderung, die Kraft und Ausdauer erfordert” – nachzulesen in einem Folder, der gespickt ist mit Wandervorschlägen in einer Region, dort wo sich die höchsten Dünen befinden, dort wo eine ausgeprägte Wolkenkratzerkulisse an der längsten Strandpromenade des Landes eine der höchstfrequentiertesten Schiffsrouten Europas flankiert, und dort, wo jährlich “de mooiste en zwaarste Wandelmarathon van Nederland” (der schönste und schwerste niederländische Wandermarathon) am ersten Wochenende im Oktober veranstaltet wird. Ergo: ein Paradies für ambitionierte Wanderer. Los geht es am Strandboulevard von Vlissingen, der zugleich der Längste der gesamten Niederlande ist. Bereits 1872 wurde Badhuis Vlissingen eröffnet und es entwickelte sich ein mondäner Badeort in dessen Zentrum das Grand Hotel des Bains stand. Zudem begünstigte eine Dampfschiffverbindung nach England die Entwicklung dieses Seebades. Ob die heutige Silhouette des Strandabschnitts von Vlissingen einen Schönheitspreis bekommen würde, erscheint eher fraglich. Markant ist sie allemal und durchaus hat die ausgeprägte Wolkenkratzeransammlung den Anmut eines “kleinen Dubais der Nordsee”. Schiffsspotter können sich zudem hier bestens austoben, denn nirgendwo am Nordseestrand kann man dichter den regen Schiffsverkehr beobachten, der hier an der Mündung der Westschelde von und nach Antwerpen durchfährt. Vom Boulevard Bankert geht es zunächst in nördlicher Richtung in das Naturschutzgebiet Nollebos. Keine zweihundert Meter hinter dem Deich taucht man ein in ein kleines Juwel, welches aus den Überbleibseln von Strömungsrillen nach einem Deichbruch entstanden ist. Auf salzigem Boden hat sich hier ein spannendes Areal entwickelt. Schöne Wanderpfade bieten dabei in Küstennähe Gelegenheit, in einen Naturstreifen ein- und abzutauchen. Spätestens [read more…]

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In Teufels Küche

Ilbeshausen, den 28. Februar 2024 – Ob Teufelstisch, ob Teufelsspitze, Teufelsstein, Teufelskanzel oder Teufelsmühle – der Vogelsberg ist ein sagenreicher aber auch sagenhafter Naturraum, der schon von je her die menschliche Phantasie beflügelte. Und selbst der Name Vogelsberg hatte einen teuflischen Ursprung, so zumindest nach Überlieferung einer Sage. Wobei der Vogelsberg kein Berg, sondern aus geologischer Warte das größte vulkanische Gebirge Europas mit mehr als fünfzig Berge oberhalb der 500-Metermarke, ist. Kurzum ein Basaltriese mit heißer Vergangenheit, denn vor fünfzehn Millionen Jahren brodelte es hier noch mächtig. Heute kann man auf der erkalteten Vulkanplatte ohne Gefahr tanzen, beziehungsweise, wenn man sich einige Tage Zeit nimmt, die Region auf dem 120 Kilometer langen Vulkanring entdecken. Diese Exkursion, die als Tagestour zu teuflischen Ecken und den höchsten Gipfeln des Vogelsbergmassivs führt, startet in Ilbeshausen-Hochwaldhausen, einem perfekten Ausgangsort für Touren im Epizentrum des Vulkanmassivs. Ideal auch die Jahreszeit. Im noch laublosen Wald eröffnen sich immer wieder spannende Blickachsen im Oberwald. Schon zum Tourenstart wird mächtig aufgetischt. So geht es vorbei an den Uhuklippen, einem Alkalibasaltblock, der sich an der einstigen Erosionskante des Vulkans befindet. Zudem plätschert es an allen Ecken und Enden. Kein Wunder, denn mehr als hundert Quellen entspringen im Hohen Vogelsberg und vereinen sich zu wilden Bächen die talabwärts strömen. Der bekannteste Fluss ist dabei die Nidda und das beeindruckendste Gewässer ist der Schwarze Fluss den man auf dem Weg zu den höchsten Gipfeln der Gebirges begleitet. Am langen Ende waren es die zahlreichen Schmelzstätten, Schmieden und Köhlereien die dem Gewässer [read more…]

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Rund um den Sakko-Canyon

Leidersbach, den 17. Februar 2024 – Clever sind sie schon die Unterfranken. Man muss erst einmal auf die Idee kommen drei Wanderschleifen rund um das Leidersbachtal als Exkursion durch das Sakko-Canyon zu deklarieren. Wobei – die Herleitung ist absolut nachvollziehbar. Das unterfränkische Leidersbach, eingesenkt in einem Seitental des Mains, gesegnet, oder je nach Sichtweise beladen, mit einer sieben Kilometer langen Hauptstraße, und nach eigenen Angaben als “Mekka der Brautmoden” betitelt, genießt von je her einen besonderen Status, in einer Region, dort wo die Weinlagen zweier Mittelgebirge aufeinandertreffen. Ende des 19. Jahrhunderts etablierte sich in Leidersbach das Schneiderhandwerk, anfänglich als Heimwerkerbastion für Aschaffenburger Kleiderfabriken. In der Folge entwickelten sich am Standort selbst entsprechende Produktionsstätten, wobei in der Zeitfolge die Produktion in das Ausland verlagert wurde, jedoch Design und Vertrieb nach wie vor vor Ort betrieben wird. So hatte sich im Volksmund im Laufe der Zeit der Begriff “Sakko-Canyon” etabliert. Wandertechnisch hat man unter dem Schirm der Europäischen Kulturwege drei Rundtouren durch das Areal entwickelt, offiziell mit dem Titel” Drei Schleifen durch den Sakko-Canyon” versehen, die sich zudem bestens kombinieren lassen. Wer jemals die nicht endend wollende Hauptstraße von Leidersbach zu Fuß durchquert hat, wird positiv überrascht sein, die Gemeinde und das landschaftliche Umfeld in einem anderen Rahmen entdecken zu können. Gestartet wird am Marienplatz in Leidersbach. Aus der Enge der Talsenke heraus geht es in westlicher Richtung aufwärts zu den Höhenzügen der Kleinheckenhöhe, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Obschon witterungsbedingt noch Nebelschwaden durch das Tal wabern, kann man bereits [read more…]

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P(f)älzer Winterweinlagenwanderung

Freinsheim, den 27. Januar 2024 – “Wenn die Weinberge im Herbst erglühen, wächst die Wanderlust – und die Vorfreude auf gute Tropfen …” berichtete im November 2020 das Outdoormagazin. Wer dies glaubt hat die Rechnung ohne die Pfalz gemacht. Dort wo Essen und Trinken essentieller Grundbestandteil der Pfälzer Lebenskultur ist, dort wo man an zwölf Monaten im Jahr immer eine Gelegenheit findet die Schoppengläser auszupacken um den urbanen Weitblick zu schärfen, dort wo eine Rieslingschorle üblicherweise in 0,5l Dubbegläser ausgeschenkt wird – genau dort startet alljährlich in Deutschland die Weinlagenwandersaison. Es ist schon beeindruckend, was im Januar auf dem Freinsheimer Musikantenbuckel aufgefahren wird. Vierzehn Weingüter kredenzen Rotweine aus der heimischen Produktion und das kulinarische Spektrum ist immens. Ob Pfälzer Rotweingulasch vom Landrind, Wildsaumagen im Weck, Rieslingschinken, gefüllte Pfälzer Grumbeer, Hoorische Kartoffelknödel, Saumagenburger, Pfälzer Panini mit Honigsenf, Dornfelder Muffins und und und….. kein Wunder das man in der Pfalz den Grundsatz verinnerlicht: “Hauptsach Gudd gess…….” Offiziell sind die Stände ab 11:30 Uhr geöffnet. Zeit genug um mit einem angemessenen Anlauf in die Freinsheimer Weinlagenrunde zu starten. Gestartet wird im zehn Kilometer entfernten Bad Dürkheim, dort wo in thematischer Verbundenheit das größte Weinfass der Welt steht. Den Kurpark streifend geht es vorbei am gewaltigen Gradierbau der ehemaligen Saline Philippshall. So kann es nicht schädlich sein, bevor man die Nase in die Freinsheimer Schoppengläser eintaucht, zunächst die Lungenflügel mit zerstäubter Salzluft zu fluten – wobei man in der Thüringer Kur- und Weinstadt Bad Sulza schon einen Schritt weiter ist, denn im dortigen Gradierwerk [read more…]

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Lichtblicke…

Bad König, den 13. Januar 2024 – “Mehr Licht” soll Goethe am Sterbebett gesagt haben, “Am Anfang war das Licht” so niedergelegt in der Schöpfungsgeschichte der Bibel und “Nach drei Monaten der erste Tag mit acht Sonnenstunden in Südhessen”, so eine Meldung aus der Wetterredaktion des Hessischen Rundfunks, was zwangsläufig nur zu einer Reaktion führen konnte: runter vom Sofa – raus in die Landschaft. Auch wenn zur trüben Zeit eine regelmäßige Frischluftdosis immer angebracht ist, mit 100.000 möglichen Lux in der Spitze hebt die sonnengestützte Lichtflut deutlich die Stimmung, stärkt das Immunsystem und kurbelt als Dreingabe die Vitamin-D-Produktion an. Wanderstoff für eine Ad-hoc-Tour bietet dabei der heimische Odenwald zur Genüge. So bot sich auf Basis der bestehenden Infrastruktur eine passable Runde beinhaltend den Vier-Länder-Weg, den Rundweg Fürstengrund, den Carl-Weyrecht Weg (Polarforscher aus dem Odenwald) und dem Georg-Vetter Weg (ein unermüdlicher Wanderer der mit Skizzenblock im Rucksack auf seine bis zu einhundert Kilometer langen Tagestouren Pflanzen, Tiere und Ortschaften im Odenwald meisterhaft skizzierte) an. Gestartet wird in Bad König (odenwälderisch Kinnisch). Kein mondäner Kurort sondern ein beschaulicher Landflecken im nördlichen Odenwaldkreis. Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte man hier zwei trinkkurtaugliche Quellen und 1948 würde die Ortschaft als staatlich anerkanntes Kurbad geadelt. So starten wir am weitläufigen Kurpark zu einer tageslichttauglichen Runde durch die sanfthügelige Landschaft des Odenwaldes. “Am Anfang war das Licht” so der Titel einer umstrittenen ORF-Produktion aus dem Jahre 2010. Berichtet wurde von Menschen, die weder essen noch trinken, sondern sich ausschließlich von Licht ernähren. So weit muss es [read more…]

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Magischer Odenwald

Otzberg, 18. Dezember 2023 – “Nur das Wetter ist nicht planbar.” So einmal mehr die zunächst ernüchternde Erkenntnis einer geplanten Wandertour. Verlockend waren die Rahmenbedingungen. Nach mehr oder minder acht bedeckten und regnerischen Wochen im Vorderen Odenwald signalisierte der Wetterdienst “grünes Licht” – ein Zwischenhoch mit sechs Stunden Sonnenschein. Ergo ideal für eine aussichtsreiche Panoramawanderung unter der Überschrift “Von Vulkan zu Vulkan im Vorderen Odenwald” – mit Start in der Odenwälder Weininsel Groß-Umstadt zum erloschenen Vulkan Otzberg – weiterführend zum ehemaligen Roßdörfer Roßberg – der ebenso einen vulkanischen Ursprung hat. Zwischendurch exzellente Weitsichten in den Odenwald, gen Spessart und dem Taunus. So der Plan. Jedoch, obschon die lokalen Radiosender unentwegt und störrisch an dem sonnigen Tag festhielten – die Inversionswetterlage verbunden mit Windstille bedingte eine hartnackige Nebellage – punktuell und höhenlagenbedingt durchbrochen von Lichtfenstern die auf den ersten zwanzig Kilometern für eine facettenreiche Lichtstimmung sorgten. Einmal mehr bestätigt sich die Erkenntnis, wenn bis zur Mittagszeit der Nebel sich nicht auflöst, dann ist für den Rest des Tages Schicht im Schacht. So auch an diesem Tag. Ungeachtet dessen, die eingeplante aussichtsreiche Panoramatour “Von Vulkan zu Vulkan” entwickelte sich zu einer spannenden Wanderung belegt mit eindrucksvollen Impressionen frei nach dem Motto: “Wenn die Natur mit Licht malt”. Beseelt von der Lichtstimmung war es daher naheliegend die ursprünglich bis Roßdorf eingeplante Tour bis zur ehemaligen Kreisstadt Dieburg zu verlängern, auch wenn die letzten zwölf Kilometer förmlich aussichtslos waren. Allemal ist für Dermatologen die Wetterlage ein Segen, denn es gilt die Erkenntnis: “Haut will [read more…]

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12h Taunus-Steigermarsch

Weilburg, den 02. September 2023 – Wer sich die Mühe macht den genetischen Code einer perfekten Wanderung zu entschlüsseln, der kommt am langen Ende auf eine Formel: (N+K+G) x E+H. Übersetzt in Textform: Natur + Kultur + Genuß. Das Ganze multipliziert mit einer Prise Entschleunigung und additiv mit Hingabe zelebriert. So das Erfolgsrezept eines neuen Formates des Naturparks Taunus, der erstmals zu einer Langstrecken-Themenwanderung eingeladen hatte. “Zwölf Stunden auf den Spuren des Bergbaus”, so der Untertitel des Steigermarsches, der durch die historische Bergbauregion rund um die Lahnstadt Weilburg gen Braunfels führte. Gestartet wurde die geführte Exkursion am Bahnhof Weilburg unter Leitung des Naturparkführers Christian Radkovsky, der zudem als Vorsitzender des örtlichen Geschichtsvereins über profunde Kenntnisse über Land, Leute und Kultur verfügt. Bereits kurz hinter dem Bahnhof wird ein Stopp an den ersten Industriedenkmälern, einem Schiffs- und einem Eisenbahntunnel eingelegt. Gerade einmal zwei Kilometer nach dem Start ist eine erste Jausestation angesagt. An der ehemaligen Verladestation der Eisensteinaufbereitungsanlage der ehemaligen ist ein zünftiges Bergmannsfrühstück angesagt. Nicht nur optisch sondern auch kulinarisch bezieht sich der Veranstalter auf das Leitthema dieser Wanderung. Hier, am Ortseingang von Ahausen, wurden einst Eisenschieber an der Verladeanlage installiert um die großen Steine zu zerkleinern und das Erz transportgerecht für die Weiterverarbeitung in den Hochöfen von Wetzlar und dem Ruhrgebiet aufzubereiten. Nach der Stärkung geht es weiter auf historischen Pfaden, und immer wieder bremst Wanderführer Christian ein, um über die mittlerweile stillgelegten Stollenanlagen und den daran vorbeiführenden historischen Wegen zu informieren. Ob Pilgerweg oder Handelsstraßen, die Region zwischen [read more…]

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Zwischen Dünen und Gipfelrausch

Alzenau, den 10. August 2023 – So manche Region wird maßlos unterschätzt. In diese Schublade fällt auch Unterfranken. Für die Landeszentrale in München ist der nordwestliche Zipfel des Freistaates eher ein Wurmfortsatz der keiner besonderen Erwähnung bedarf, und die Oberfranken, die sich selbst für die wahren Franken halten, monieren das man in diesem Landstrich nicht einmal den fränkischen Dialekt richtig beherrscht. Jedoch, die Region Bayrischer Untermain, die unter anderem im Raum Miltenberg deutschlandweit Platz Nummer 1 in punkto Lebensqualität belegt, punktet auch wandertechnisch. So führt die hier vorgestellte Tour über den kleinsten Berg Bayerns, der aktuell mit einem Gipfelkreuz gekrönt wurde, sowie über ein Sanddünenareal hinauf zur höchsten Erhebung im Vorspessart. Wir starten im unterfränkischen Alzenau und wandern in nordwestlicher Richtung stadtauswärts, dort wo in einem riesigen Sandgrubenareal Sand zu Bauzwecken gewonnen wird. Wissenschaftler freuen sich zudem, denn die Grube ist eine beliebte Fundstätte für geologische Schmauchspuren aus der Eiszeit. Dem Edelweißweg des Spessartbundes folgend, geht es zunächst entlang der bayrisch/hessischen Grenze zu einem Rekordberg des Freistaates Bayern – dem kleinsten Berg Bayerns, der mit einem Gipfelkreuz bestückt ist. Die A45 unterquerend schwenken wir zum ersten Highlight des Tages, zum kleinsten Berg Bayerns, dem 120 Meter hohen Birkenkopf ein, der drei Wochen zuvor mit einem Gipfelkreuz bestückt wurde. Mitnichten handelt es sich hier um einen Schildbürgerstreich, denn das Landesvermessungsamt in München selbst hat festgelegt, dass ein Berg dann ein Berg ist, wenn ein Höhepunkt und ein Name besteht, auch wenn die Schartenhöhe gerade einmal sechs Meter beträgt. Der Weg zum [read more…]