Marathon

Natur pur auf der Burgensteig-Tour

Heppenheim, 23. Mai 2015 “Positiv bewertet werden eindrucksvolle Hohlwege, Steilhänge, Terrassen usw., die für den Wanderer erfahrbar sind” , so eines von 34 Hauptkriterien des Deutschen Wanderinstitutes  zur Vergabe des Deutchen Wandersiegels mit der Prädikatsauszeichnung “Premiumweg”. Dass der Burgensteig an der Bergstraße, der seit 17. Januar 2015  dieses Siegel führen darf, die Qualitätsanforderungen in jeglicher Hinsicht erfüllt, verdeutlicht eindrucksvoll die zweite Passage, die von Heppenheim bis in das 40 Kilometer entfernte Großsachsen erwandert wurde. Nach der spektakulären und mit vielen kulturellen Stationen belegte Ersttour von Eberstadt nach Heppenheim, ist der zweite Abschnitt von einer außergewöhnlichen Streckenführung geprägt. Die Verlagerung und Ausweitung des ehemaligen Burgenweges in das Mittelgebirge des Odenwaldes hat dem neuen Steig eine bemerkenswerte und besondere Note verliehen.  Faszinierende Pfade und Hohlwege machen den Trail zu einem genussvollen Wandererlebnis. Dass im Gegensatz zum ersten Abschnitt die Anzahl der Einkehrmöglichkeiten deutlich geringer ist, ist kein Manko. Optional besteht natürlich die Möglichkeit die Passage in kürzere Abschnitte einzuteilen um die an den jeweiligen Endpunkten gelegenen Restaurationen aufzusuchen, die nicht direkt und unmittelbar am Steig liegen. Gestartet wird am Ausgangspunkt der letztwöchigen Passage, am Bahnhof in Heppenheim. Die Wegweisung führt über den sehr sehenswerten und markanten Marktplatz in der Heppenheimer Oberstadt.  Weiter geht es in südlicher Richtung, zunächst abwärts, um auf der gegenüberliegenden Seite über den Essigkamm, vorbei an im Unkental liegenden Weinbergen durch den Bodenwald  den 294 Meter hohen Steinberg zu umrunden. Auf einem faszinierenden Hohlweg, durchsetzt mit begehbaren Totholzbarrikaden, geht es weiter entlang der Laudenbacher Weinberge Ehrenberg und Mühlberg, die schon [read more…]

Marathon

Wunderbar wanderbarer Burgensteig

Bergstraße, 17. Mai 2015 Wandern in Deutschland – dort wo Mandelbäume blühen,  Feigen und Ölbäume wachsen, kultivierter Weinanbau betrieben wird, und Burgen und Schlösser die Bergflanken der  „strata montana „ zieren.  Die Rede ist von der Bergstraße im Odenwald und im Speziellen vom Burgensteig, der seit 17. Januar 2015 als Qualitätswanderweg zertifiziert worden ist. Mit 120 Kilometern  und 3650 Höhenmetern gehört der „Burgensteig Bergstraße“, der mit dem Symbol einer blauen Burg auf weißem Spiegel gekennzeichnet ist, zu den anspruchsvollsten Qualitätswanderwegen in der Republik. Er führt auf von Darmstadt-Eberstadt nach Heidelberg, mit Abstechern in den Vorderen Odenwald, gesäumt von 30 Burgen und Schlössern. Grandiose Ausblicke in die Rhein-Neckarebene und Seitentäler des Odenwalds garantieren ein außergewöhnliches Wandererlebnis. Der neue „Burgensteig Bergstraße“ lehnt sich im Grundsatz an den früheren Burgenweg an. In weiten Teilen ist er neu konzipiert. Unzählige Meter wurden auf mittlerweile zugewachsenen und vergessenen Wegen wieder begehbar gemacht, die landschaftlich reizvollsten, besonders urigen und topographisch durchaus anspruchsvollsten Stellen wurden erkundet und einbezogen. Die erste Etappe wird in Darmstadt-Eberstadt, dem offiziellen „Einstiegspunkt“ des Burgensteiges gestartet. Am Friedhof des Darmstädter Stadtteils ist eine Weginformation angebracht – jedoch noch auf Basis des alten Burgenweges. Dass der frisch ausgezeichnete Weg noch jungfräulich ist, dokumentiert der Umstand, dass die angegebenen Kilometerangaben, wie auch die Weiteren im Wegverlauf schlichtweg falsch sind, und daher nicht als Orientierungsmaßstab herangezogen werden können, da die Strecke um mehr als 30 Kilometer erweitert wurde.  Hier wird seitens der Kommunen und des OWK,s in bewährter Qualität noch nachzubessern sein. So geht es entlang [read more…]

Fit mit Bier

Fit mit Bier -Umstädter Brauhaus-

Groß-Umstadt, den 13. Mai 2015 Auf herrlichen naturbelassenen Pfaden zu einer Edelbrauerei – Wanderherz was willst du mehr? Gestartet wird im heimischen Münster um via Wirtschaftsweg den Ortsteil Altheim am südlichen Rand zu queren. Während die ausgewiesenen Wanderwege allsamt durch den Dieburger Forst, führen, empfiehlt es sich durchaus parallel zur Semme  ( wegen ihres Ursprungs bei Hassenroth in der Umgebung auch Hasselbach genannt) durch die Wiesen des Röllsteins zu gehen. Links und rechts flankiert von einer Vielzahl von Jagstühlen geht es vorbei an der längsten aus einem Baumstamm gefertigten Bank der Welt (31.33 Meter) über die B45 hinweg, die Dieburg mit Groß–Umstadt verbindet. Schnell durchquert wird der Weiler Semd um entlang des Naturschutzgebietes Taubensemd, auf herrlichen Pfaden Richtung Süden weiter zu ziehen. Das Naturschutzgebiet weist eine Fläche von 25 Hektar aus und ist mit kleinen offenen Wasserstellen durchsetzt. Markant die noch sichtbaren Löß- und Lehmabdeckungen aus der Dieburger Senke. Zwischen Fuchsberg und Scherbenberg geht es vorbei am Franzonsengrund, immer den erloschenen Vulkankegel, den Otzberg, das Wahrzeichen der Dieburger Lande, im Blick. Bemerkenswert die Ruhe und Abgeschiedenheit unweit des Mittelzentrums Groß-Umstadt. Vor Lengfeld wird östlich eingeschenkt um über den Schöllkopf Richtung Haxenmühle zu wandern. Ein Blick zurück eröffnet ein weitreichendes Panorama – von der Bergstraße über den Taunus bis zum Spessart. Eindrucksvoll der Blick auf Groß-Umstadt, eingerahmt von den ersten Höhenzügen des Vorderen Odenwaldes, dort wo in langer Tradition ein kultivierter Weinanbau gepflegt wird. Vorbei an der Haxenmühle geht es entlang des Steinerwaldes hinauf zum Eselsberg, um Groß-Umstadt von der Südseite [read more…]

Marathon

Im Herzen des Spessarts

Heimbuchenthal, 10. Mai 2015 „Kinzig, Sinn und Main schließen rings den Spessart ein.“ Fürwahr eingeschlosssen im Waldgarten kann man sich fühlen, wenn im Spessart unterwegs ist. Ein dicht bewachsener Eichen- und Buchenwald, schattig im Sommer, dunkel anmutend im Winter und eine dünne Besiedlung kennzeichnen das unterfränkische Mittelgebirge. So kann man ohne Probleme stundenlang im größten zusammenhängenden Laubmischwaldgebiet Deutschlands bergan und bergab auf den vielfältigen Wanderwegen unterwegs sein und die Seele baumeln lassen, ohne in Kontakt mit einer menschlichen Siedlung zu treten. Je nach Streckenwahl spärlich die Aussichten – wenn sich jedoch Weitsichten ermöglichen, dann eröffnen sich herrliche Panoramablicke in versteckte Täler und Mittelgebirgszüge. Auch nicht zu unterschätzen sind die Steigungen die der Spessart bietet. Obschon die höchste Erhebung, der Geiersberg, nur 586 Höhenmeter aufweist sind höhenzugsbedingt immer wieder ordentliche Auf- und Abstiege einzuplanen. So bietet Wanderführer Josef Svoboda, ein sportlich ambitionierter Wanderführer des OWK Miltenberg immer wieder Sport- und Marathonwanderungen durch die heimische Spessartregion an. Die aktuell durchgeführte Wanderung startete in Heimathenhof ein Weiler der zur Kommune Heimbuchenthal gehört. Die Strecke führte über Eichelsbach, Hofstetten, Kleinwallstadt, Ebersbrunn und Volkersbrunn nach 42 Kilometern und knapp 900 Höhenmetern zurück zum Ausgangsort. Heimbuchenthal pflegt übrigens eine Verwaltungsgemeinschaft mit Mespelbrunn, dort wo in wenigen Wochen die 24 Stunden von Bayern 2015 ausgerichtet werden.  Hier ist bereits in der Nachtstrecke eine „Räuberrunde“ eingeplant, die auch durch Heimbuchenthal  führen wird. Fortsetzung folgt demnächst.

Fit mit Bier

Fit mit Bier -Wambolts-

Groß-Umstadt,den 6.5. 2015 „Dosis fecit venenum „ – „Die Dosis macht das Gift“ wusste schon Paracelcus vor über 500 Jahren  zu berichten. Schon traditionell  ist im Wanderkontext  der verantwortungsvolle Genuss eines hopfenhaltigen Getränkes, insbesondere nach Abschluss einer Wanderung, zu sehen.  Man denke einzig an die Wohlbekömmlichkeit des  ersten Schluckes Gerstensaftes nach einer langen anstrengenden Wanderung – ein Prozess der die sensorischen Rezeptoren im Zungen- und Gaumenbereich förmlich explodieren lässt. Wußte schon Heinz Erhardt zu berichten: “Es schäumt das Glas mit edler Gerste, und stets bekömmlich ist das Erste”. Ob Wanderbier, Pilgerbier oder ein Gipfelbier auf der Hütte, der kardiovaskuläere Schutzfaktor des Hopfengetränkes ist unbestritten. Wie Dr. Ricken in seinem  Buch „Fit mit Bier“ (Verlag Hans Carl) darlegt, reduziert ein moderater Bierkonsum die Gesamtmortalität um 10 bis 20%. Unbestritten mittlerweile auch der Aspekt, dass alkoholfreies Weizenbier ein ideales isotonisches Getränk ist. Demgemäß schließt sich im Generellen Wandern und eine damit verbundene zielgerichtete Einkehr  in eine geeignete Schankwirtschaft nicht aus.  Ziel dieser Rubrik ist es, Touren (20 bis 25 km) mit interessanten Einkehrmöglichkeiten vorzustellen. Ob Biergärten oder Sanges- und Trunkesstätten, rustikale Schankwirtschaften ohne 3-Sterneküche und ambitionierte Tischgedecke  stehen dabei im besonderen Fokus. Ob Wandersfrau  oder –mann sich am langen Ende für Saft, Wasser oder einen Schoppen Wein entscheidet ist dabei nicht maßgebend.  Entscheidend ist die Wohlfühlatmosphäre. Die erste „Fit mit Bier“-Wanderung führt zum Wambolts nach Groß-Umstadt, dort wo  zum 1. Mai 2015 ein neu Biergarten nebst Gewölbekeller eröffnet wurde.  Gestartet wird im benachbarten Münster. Die  Route führt zunächst durch die Hergershäuser Wiesen, ein erlebenswertes renaturisiertes Naturschutzgebiet [read more…]

Ultra

24 Stunden auf dem Moselsteig 2015

Bernkastel-Kues, 2. Mai 2015 Unter dem Signet  Wanderkultour hatte die Ferienlandschaft Bernkastel-Kues bereits zum dritten Mal zu einer Wanderwoche eingeladen. Neben Geocaching, kulinarische Wanderung, Weingenußwanderung und der Eröffnung des Moselsteig-Seitensprungs in Veldenz bildete die ausgerichtete 24 Stunden Wanderung am Moselsteig  den absoluten Höhepunkt der Wanderwoche. Die infrastrukturellen Voraussetzungen sind hierfür mehr als günstig. Herrliche  Panoramabildern eröffnen sich auf dem Moselsteig, majestätisch schlängelt sich die Mosel um malerische auf Halbinseln liegende Orte. Sacht ansteigende oder schroff und steil sich emporreckende Weinberge bereichern dabei die Aussicht zu einem unvergesslichen Erlebnis. Der mit dem Siegel “Qualitätsweg Wanderbares Deutschland” prämierte 365 Kilometer lange Moselsteig begleitet den kompletten deutschen Mosellauf, beginnend am deutsch-französisch-luxemburgischen Grenzort Perl bis zur Moselmündung am Deutschen Eck in Koblenz. Spektakuläre Aussichten, geschichsträchtige Kulutursiedlungen und nicht zuletzt zahlreiche  Einkehrmöglichkeiten bieten dabei beste Vorrausetzungen die Weinkulturlandschaft intensiv zu erwandern. Der Veranstalter orientierte sich bei der Durchführung an dem bewährten bayrische Modell.  Ein Wandermarktplatz, drei Strecken, die jeweils an der Hauptstation starteten und endeten. Taktisch günstig, da man die Ausrüstung abschnittsbezogen anpassen konnte. Insgesamt hatten sich 156 Teilnehmer angemeldet um innerhalb von 24 Stunden drei Etappen , offiziell ausgewiesen mit 78,2 Kilometern und 1.747 Höhenmetern, zu absolvieren. In einem Booklet, welches dem Starterpaket beilag, waren die einzelnen Routen nebst zwölf Verpflegungs- und Erlebnisstationen beschrieben. Nicht genügend würdigen kann man den Einsatz aller Beteiligten.  Ob Feuerwehren, DRK, Touristikverband oder Heimatvereine. Die Durchführung einer derartigen Veranstaltung erfordert eine immense organisatorische Planung und aufwändige Umsetzung, man denke alleine an die aufwändige Streckenauszeichnung (Lob für die ausgezeichnete Kennzeichung mit den gut gestalteten Alubondi-Schildern, die insbesondere nachts bestens zu erkennen [read more…]

bis 20 km

Grünring-Finish

Hanau, den 29.4.2015 Drei Tage nach Erkundung des Grünen Rings in Hanau bot es sich an, die Reststrecke zu erwandern. Ausgangsort wiederum der Bahnhof Wilhelmsbad – wobei als Wegepassage die nördliche Route über den Park Wilhelmsbad gewählt wurde. Das Naherholungsgebiet wurde bereits im Beitrag “Auf Jakobswegen nach Frankfurt” vorgestellt.  Vorbei am ehemaligen Kurhaus und der Grabpyramide des zwölfjährigen Prinz-Heinrichs, dessen Urne in den 80er Jahren gestohlen wurde, geht es das ehemalige Kurhaus umrundend direkt in das Habitat Hirzwald ohne den Bypass zum 1 Kilometer entfernten und  18 Meter hohen  Bauwerk, den Bismarckkturm, der seinerseits als  Feuersäule ohne Aussichtsfunktion errichtet wurde zu nehmen. Vorbei geht es an einem römischen Hügelbrandgrab aus dem 2. Jahrhundert. Hochinteressant die zahlreichen Informationstafeln des Regionalparkes und der Hessischen Denkmalpflege. So sind auf einer Tafel, die die strategische Ansiedlung der Römer in diesem Areal darlegt mit der folgenden Besiedlungstaktik näher erläutert: »Wenn du ein Gut anzuschaffen gedenkst, verfolge deine Absicht so… Wenn möglich soll es am Fuße eine Berges, mit Blick nach Süden und in einer gesunden Gegend liegen, eine hinlängliche Zahl von Arbeitskräften und eine gute Wasserversorgung vorhanden sein, sich eine wirtschaftlich starke Stadt in der Nähe befinden, wenn aber nicht, entweder das Meer oder ein Strom auf dem Schiffe verkehren, oder eine gute und belebte Straße.« Marcus Porcius Cato (234 – 149 v. Chr.). Manch ein Städteplaner wäre gut beraten sich an diese altbewährten Normen wieder zu erinnern. Vor Wachenbuchen entdeckt man an der Römerstraße zwischen Hanau und Friedberg eine Stelle wo einst die “Burg der von Buchen” (Bauherr Dammo von [read more…]

Marathon

Auf dem Grünen Ring

Hanau, 26. April 2015 Zurück in der Wanderarena. Nach einer mehrwöchigen wanderlosen Urlaubspause war eine adäquate Überprüfung des Laufwerkes mehr als angezeigt. Hierzu hat sich angeboten den Grünen Ring rund um Hanau , der 2012 angelegt wurde und 16 Naturschutzgebiete auf einer Länge von knapp 63 Kilometern einbezieht, zu erkunden.  Ohne nennenswerte Steigungen stehen zunächst  geplante 35 Kilometer als Wiedereingliederungsmaßnahme in dynamische Wanderbewegungen an, frei nach Goethes Motto:  Ich ging im Walde so für mich hin, und nichts zu suchen, das war mein Sinn. Eine Grüne Region verbindet man nicht zwingend mit der Industriestadt Hanau, die vor genau 70 Jahren  im März 1945 bei einem  Luftangriff  zerstört wurde.  Die Innenstadt wurde dem Erdboden gleichgemacht  wie keine andere hessische Kommune. Nur sieben Häuser standen noch. Noch heute wirkt die Stadt städtebaulich unausgegoren , verwachsen und verkehrsinfrastrukturell komplex aufgebaut, was aber nicht daran hindern sollte, das Umfeld der Gebrüder-Grimm-Stadt näher zu ergründen. Gestartet wird am Bahnhof Wilhelmsbad, um gegen den Uhrzeigersinn den Grünen Ring zu begehen. Die erste Augenfälligkeit: Auf den ersten 2,5 Kilometern via Seenlandschaft Tannenhege fehlt jegliche Beschilderung. Erst bei Wiedereintritt in das zivilisiertes Areal von Kesselstadt kann man die aufwändig auf Alubondi gezogenen und hochwertig verschraubten Markierungen bestaunen. In der Folge die nächste Überraschung. In den den kommenden Wald- und Naturabschnitten hat man sich erlaubt gnadenlos die hochwertige Beschilderung an alten und jungen Bäumen zu verschrauben. Schlichtweg desaströs. Besser wäre  eine baumschonende  Farbmarkierung wie von verantwortungsbewußten Wegemarkierungen des Spessartbundes oder des Odenwadklubs praktiziert. Zwischen Maintal-Dörnigheim und Kesselstadt wird, vorbei am Wasserturm, der Main an der Staustufe Mühlheim überquert. Von hier aus [read more…]

bis 35 km

Auf Jakobspfaden nach Frankfurt

Gelnhausen, den  14. März 2015 Drei Etappen, zwei Tage, so das Wochenendprogramm Mitte März. Auch wenn das Frühlingsintermezzo der vergangenen Woche vorbei ist, für ein Pilgerweg ist nahezu jeder meteologische Zustand annehmbar. Gestartet wird in Gelnhausen, um vom dortigen talseitig gelegenen Bahnhof die einzigen nennenswerten Steigungen der Tagesetappe bis nach Bruchköbel zu erklimmen. Quer durch die sehenswerte  historische Unter- und Oberstadt geht es durch das Obere Holztor vorbei am schmuck anzusehenden Bergschlösschen hinein in den Büdinger Wald.  Am Rande des prächtigen Buchenwaldes sind noch Restspuren eines ehemals hier blühenden Weinanbaus erkennbar. Auf schönen Waldwegen geht es stetig aber moderat bergan durch den Gelnhäuser Stadtwald. Nach knapp fünf Kilometern öffnet sich die Landschaft. Hinter der Kommune Roth hat man bei klarer Sicht die Chance bereits hier die Skyline von Frankfurt in Fokus zu nehmen. Vorbei an einem Jakobswegshommagegraffito in einer Bundesstraßenunterführung geht es nach Niedergründau. Entlang einer alten Friedhofsmauer führt der Weg zur sehr markanten Bergkirche, deren Fundamente bereits 1150 gesetzt wurden. Ein besonderes Schmuckstück ist die Ratzmann-Orgel. Ratzmann ist eine bekannte aus Thüringen stammende Orgelbauerfamilie  die seit 1792 mehr als 170 Kirchenorgeln bauten. Die Gesamtanlage nebst historischem Küster- und Brunnenhaus ist tadellos in Schuß gehalten. Gastronomisch gesehen erinnert jedoch das Angebot in Niedergründau und im benachbarten Rothenbergen eher  an eine Sahelzone. Glücklicherweise bietet jedoch ein Multifunktionscafe die Möglichkeit ein zweites Frühstück einzunehmen. Vorbei an einer ungewöhnlich gebauten zehnwandigen katholischen Kirche, erbaut in den 60er Jahren, führt der Weg durch Niedergründau hinauf zum Galgenberg. Von hier aus hat man einen herrlichen Rundumblick auf [read more…]

Marathon

Mit Frühlingsschwung durch das Kinzigtal

Schlüchtern,  8. März 2015 16 Grad, Sonne pur – allerbeste Voraussetzungen  für Teil II des Jakobsweges von der Fulda zum Main. Gestartet wird in Schlüchtern mit Zielrichtung in das 40 Kilometer entfernte Gelnhausen. Flankiert von den Ausläufern des Vogelsberges auf der linken und dem Spessart auf der rechten Seite führt die Strecke ohne nennenswerte Steigungen durch das Kinzigtal. Durch die Kinzigauen geht es zunächst nach Niederzell und von dort aus nach Steinau an der Straße, eine in mehrfacher Hinsicht interessante Stadt. Der Namenszusatz “An der Straße” erinnert an die Via Regia, die Handelsstraße die von Frankfurt nach Leipzig führte. Weiterhin ist die Kommune auch als Gebrüder-Grimm-Stadt bekannt, da hier die Märchensammler einen Teil ihrer Jugend verbracht hatten. Heute noch beeindruckt die historische Altstadt, die von deren Stadtbild vom markanten Steinauer Schloß geprägt wird. Die fünfeckige Kernburg, seinerseits von den Grafen zu Hanau errichtet, ist tadellos in Schuß. Der 35 Meter hohe Bergfried, der heute noch bestiegen werden kann (allerdings nicht zu frühmorgendlichen Zeiten) diente der Überwachung der Handelsstraße im Kinzigtal.Neben der Katharinenkirche und dem markanten Rathaus sind in der Altstadt eine Vielzahl historischer Bauten zu besichtigen, die sich harmonisch um das Schloßareal schmiegen. Wanderfrühstückstechnisch ist die Stadt am frühen Sonntagmorgen jedoch desaströs. Cafes – geschlossen, Bäckereien – geschlossen – Spuren menschlichen Lebens – nicht erkennbar. Die Rettung naht jedoch am Ortsausgang. An der dort ansässigen bft-Tankstelle sind wir scheinbar im Nuklus des Steinauer Geschäftslebens angekommen. Ein Rentnertrupp hat sich zu einem Frühstückstreff eingefunden, permament schwingt die Eingangstüre durch die mit Backwaren beladene Kunden [read more…]

bis 35 km

Via Regia – von der Fulda zum Main

Fulda, 22. Februar 2015 Via Regia – der  klangvoller Name bezeichnet die  älteste und längste Landverbindung zwischen Ost- und Westeuropa, beginnend in der Ukraine und endend in Spanien. Sie existiert seit mehr als 2.000 Jahren und verbindet mit 4.500 km Länge insgesamt acht europäische Länder. Via Regia, im deutsprachigen Korridor auch als Hohe Straße bezeichnet, römisch strata regia, partiell auch Heeresstraße genannt, includiert dabei auch den Jakobsweg. In unseren hessischen Gefilden  verläuft ein Zweig des deutschen Jakobsweges, der sich am  Verlauf des historischen Fernhandelsweges, der alten Reichsstraße  von Leipzig nach Frankfurt am Main  orientiert. Der Weg startet in der Bischofsstadt Fulda, führt über Schlüchtern, Steinau an der Straße, Bad Soden-Salmünster, Gelnhausen, Langenselbold, Erlensee und Bruchköbel nach Frankfurt. Von dort aus ist eine Fortsetzung auf dem linken Mainuferweg Richtung Mainz und anschließend auf dem historischen Ausoniusweg über Bingen, Rheinböllen, nach Trier möglich. Bereits  13. Jahrhundert pilgerten Äbte des Klosters Fulda durch das Kinzigtal nach Santiago de Compostela zum Grab des heiligen Jakobus. Im Rahmen eines neuen Wanderprojektes soll zunächst die 130 Kilometer lange Strecke von Fulda bis nach Frankfurt genügen – zumindest für das Erste. Die erste Etappe führt vom Fuldauer Bahnhof in das 35 Kilometer entfernte Schlüchtern. Sinnvollerweise empfiehlt sich eine Anfahrt zum Bahnhof in Schlüchtern und eine 22 minütige Bahnweiterfahrt nach Fulda. Durch Fuldas Innenstadt, vorbei am Stadtschloß, erreicht man den eigentlichen Startort des Jakobsweges, den Dom zu Fulda. Dass Sonntags der Dom vor 10.00 Uhr nicht aufgeschlossen wird, und erst ab 13.00 Uhr zur Besichtigung freigegeben wird, mutet seltsam an und wäre sicherlich nicht im Sinne des heiligen [read more…]

Marathon

Via Vulkanring zum Heiligen Bonifatius

Effolderbach/ Fulda  31.1./1.2. 2015. “Respekt, Respekt” so der Kommentar eines Ilbeshausener Einwohners, der um 8.00 Uhr morgens mit der Schneeschippe den Bürgersteig gangbar machte. Scheinbar ungewohnt für die heimische Bevölkerung dass bereits im Januar  ein Pilgerer von Mainz nach Fulda unter verschärften Bedingungen unterwegs ist. Aber von vorne. Aus verkehrslogistischen Gründen hat es sich angeboten die restlichen 77 Kilometern an einem Wochenende zu absolvieren. Strategisch günstig der Ausgangsort Effolderbach, 550 Seelen zählende Kleinkommune mit angeschlossenem Hauptbahnhof auf der Verkehrsachse Frankfurt-Gießen liegend. Nach starken Schneefällen in den letzten Tagen ist der Großraum des Hoherodskopfs gut eingepudert – mit niederschlagsfreier Perspektive für die nächsten beiden Tage.  Vorbei an der Dorfkirche geht es in nordwestlicher Richtung hinauf zur historischen Rechten Nidderstraße, dem uralten Handelsweg zwischen Frankfurt und Leipzig. Bereits auf den ersten Metern begeistern erneut die weiten Panoramablicke. Vorbei an Eckartsborn geht es zunächst vorbei an der Ruine der Schafskirche. Hier soll der Legende nach der Leichenzug von Bonifatius ehemals gerastet haben. Lißberg selbst liegt in einer Talsenke. Im Mündungsdreieck von Hillersbach und Nidder erhebt sich eine Basaltkuppe, auf deren Spitze der Lißberger Bergfried im Volksmund “Krautfaß” genannt trohnt. Bei gutem Wetter kann man von hier aus  den “Ginheimer Spargel” in Frankfurt sehen. Wiederum schade, dass die ortsansässige Kirche verschlossen ist, ebenso wie das benachbarte Musikinstrumentenmuseum mit der weltweit größten Drehleier- und Dudelsacksammlung. Schön dass wenigstens die Außenschilder darauf hinweisen, welche sehenswerten Ausstattungen hinter Schloß und Riegel gesteckt wurden. Weiter der Hohen Straße folgend geht es auf herrlichsten Pfaden stetig aufwärts gehend Richtung Hirzenhain. Hirzenhain, ehemals einer der bedeutendsten Produktionsstätten der Eisenindustrie [read more…]