Marathon

Auf dem Spessartbogen nach Bad Orb

Langenselbold, den 3. Juni 2018 – Eines vorneweg. Man muss Wald mögen. Mangelt es an dieser Voraussetzung, so sollte man einen weiten Bogen um den Spessartbogen machen, denn der seit 2012 zertifizierte Premiumwanderweg verläuft durch das größte zusammenhängende Mischlaubwaldgebiet Deutschlands uns ist geologisch auf einer bis zu 400 Meter dicken Sandsteinplatte gelagert. Neunzig Wanderkilometer liegen zwischen Langenselbold und Schlüchtern. Folgt man der Empfehlung der Naturparkverantwortlichen, so lässt sich der Spessartbogen in vier bequemen Etappen erschließen. Passionierte Langstreckenwanderer hingegen erfreuen sich an zwei Passagen über 45 Kilometer, was auch verkehrsstrategisch begünstigt wird, da just in der Mitte des Qualitätswanderweges Bad Orb als Ziel- und Anschlusspunkt gelegen ist. Gestartet wird bei hochsommerlichen Temperaturen in Langenselbold. Grundsätzlich eignet sich der Spessartbogen perfekt für eine Wandertour bei diesen Wetterbedingungen, da man sich überwiegend im dichtbewaldeten Spessart aufhält – ergo ein idealer Rückzugsort bei diesen Wetterbedingungen. Hinter dem Gleisbett des Bahnhofs taucht man rasch ein in den dichtbewaldeten Spessart. Die Wegekennzeichung ist durchgängig exzellent und aufwändig gestaltet – so dass man auch ohne Karte und GPS auf Spur bleiben kann. Die ersten Kilometer führen durch die waldreiche Region auf kleinen verschlungenen Pfaden. Obschon die Sonne bereits aufgegangen ist, ist es Dank dichtem Bewuchs relativ dunkel, was eine durchaus mystische Atmosphäre erzeugt. „Auf erdigen Pfaden durch stille Wälder wandeln“ wird im Naturparkführer Spessartbogen proklamiert. Jedoch – die Realität sieht anders aus. Die Region zwar dünn besiedelt und waldreich, jedoch der Lärmeintrag  kommt von oben. Auf der Achse zwischen Langenselbold und Bad Orb verläuft exakt der Anfluggleitwinkel des Frankfurter [read more…]

bis 35 km

Auf Jakobspfaden nach Frankfurt

Gelnhausen, den  14. März 2015 Drei Etappen, zwei Tage, so das Wochenendprogramm Mitte März. Auch wenn das Frühlingsintermezzo der vergangenen Woche vorbei ist, für ein Pilgerweg ist nahezu jeder meteologische Zustand annehmbar. Gestartet wird in Gelnhausen, um vom dortigen talseitig gelegenen Bahnhof die einzigen nennenswerten Steigungen der Tagesetappe bis nach Bruchköbel zu erklimmen. Quer durch die sehenswerte  historische Unter- und Oberstadt geht es durch das Obere Holztor vorbei am schmuck anzusehenden Bergschlösschen hinein in den Büdinger Wald.  Am Rande des prächtigen Buchenwaldes sind noch Restspuren eines ehemals hier blühenden Weinanbaus erkennbar. Auf schönen Waldwegen geht es stetig aber moderat bergan durch den Gelnhäuser Stadtwald. Nach knapp fünf Kilometern öffnet sich die Landschaft. Hinter der Kommune Roth hat man bei klarer Sicht die Chance bereits hier die Skyline von Frankfurt in Fokus zu nehmen. Vorbei an einem Jakobswegshommagegraffito in einer Bundesstraßenunterführung geht es nach Niedergründau. Entlang einer alten Friedhofsmauer führt der Weg zur sehr markanten Bergkirche, deren Fundamente bereits 1150 gesetzt wurden. Ein besonderes Schmuckstück ist die Ratzmann-Orgel. Ratzmann ist eine bekannte aus Thüringen stammende Orgelbauerfamilie  die seit 1792 mehr als 170 Kirchenorgeln bauten. Die Gesamtanlage nebst historischem Küster- und Brunnenhaus ist tadellos in Schuß gehalten. Gastronomisch gesehen erinnert jedoch das Angebot in Niedergründau und im benachbarten Rothenbergen eher  an eine Sahelzone. Glücklicherweise bietet jedoch ein Multifunktionscafe die Möglichkeit ein zweites Frühstück einzunehmen. Vorbei an einer ungewöhnlich gebauten zehnwandigen katholischen Kirche, erbaut in den 60er Jahren, führt der Weg durch Niedergründau hinauf zum Galgenberg. Von hier aus hat man einen herrlichen Rundumblick auf [read more…]