Qualitätswanderwege

Der Uplandsteig

Willingen, 03. Juli 2020 – Upland. Der Name ist Programm. Die Namensgebung, ursprünglich aus dem Niederdeutschen kommend, bezeichnet das Gebiet als Hochland. Das Landschaftsbild einmalig schön. Eine ausgeprägte sanfthügelische Landschaft, ein Indiz für ehemalige vulkanische Aktivitäten, die Anhöhen und Talsenken ausgeprägter als im südhessischen Odenwald, fulminante Weitsichten über die dünn besiedelte Region – ergo beste Rahmenbedingungen für spannende Wanderexkursionen. Geografisch ist das Upland für nicht mit der Region Vertraute zunächst schwierig zu verorten. Der Naturpark Diemelsee, im nordwestlichsten Zipfel Hessens gelegen, die Gemeinden Diemelsee und Willingen umfassend, Nordrhein-Westfalen touchierend, den nördlichen Osten des Rothaargebirges beinhaltend und irgendwie integrativer Bestandteil des westfälischen Sauerlandes. Weniger Komplex gestaltet sich die Wahl des Wanderweges – der Uplandsteig ist regelrecht prädestiniert diese Region zu entdecken. 66 Kilometer, alle neun Ortsteile von Willingen streifend und lebendige 1.600 Höhenmeter, so die Parameter dieses Qualitätswanderweges. Gestartet wird am tiefsten Punkt des Uplandsteiges, in Bömighausen. Der Grund ist trivial. Hier steigt man ein in den schönsten Abschnitt des Steiges und just zur Hälfte des gesamten Weges kann man in Willingen übernachten. Die ersten fünfzehn Kilometer geht es zudem beständig aufwärts, bis man den höchsten Punkt des Gesamttrail, den höchsten Berg vom Nordrhein-Westfalen erreicht hat. Jedoch die Steigungen sind sehr moderat und man kann sich auf eine aussichtsreiche Genußwanderung einstellen. Kurz hinter Bömighausen erreicht man den Zipfel des Bömighäuser Badesees, dort wo ein Campingplatz eingerichtet ist. Hinauf zum Grotenberg erreicht man nach vier Kilometern eine Anhöhe oberhalb von Welleringhausen. Von hier aus kann man einen der beeindruckensten Panoramasichten des gesamten [read more…]

Ultra

Extrem Extrem 48 Stunden Wandern 2018

Heringhausen, 22. Juni 2018 – “Bei der Streckenplanung waren wir schon etwas sadistisch” berichtete sieben Stunden vor dem Start ein verschmitzt dreinblickender Andrew Kesper von der Tourist-Information in Willingen, der vor zwei Jahren mit seinem Pendant vom Diemelsee, Klaus Hamel, die ganze Sache ausheckte. Der Rest ergab sich. Man holte  einen weiteren Nachbarn, Claus Günther, Tourismuschef vom Edersee mit ins Boot und Europas härteste Wanderveranstaltung war geboren. Unter der Headline “Extrem-Extrem Wandern” starteten in 2017 119 hochambitionierte Langstreckenwanderer. Trotz extremsten Wetterbedingungen mit Unwetter und Hagel finishten seinerseits 55 Teilnehmer. Und vor einem Jahr hatte man sich für eine Neuauflage in 2018 entschieden. “Ihr seid verrückt, Ihr seid immer noch verückt  und dagegen gibt es keine Therapie” ergänzte Klaus Hamel mit einem breiten Grinsen, der in den vergangenen Jahren gemeinsam mit Claus Günther und dem Wandertitan Thorsten Hoyer vor fünf Jahren die mittlerweile etablierte 24-Stunden-Wanderveranstaltung am Edersee entwickelt hatte.  Spannend die Spreizung des Diemelsee Veranstaltungsplans 2018 der am Empfang in der Touristeninformation am Diemelsee auslag. Zwischen  Lagerfeuer mit Stockbrot, Benefizkonzert des Bläserkreis Twiste-Eisenberg, Lange-Saune-Nacht und Klosterführung findet man als Veranstaltungshinweis im Monat Juni “Unterstützen Sie  Europas Extrem-Wanderelite beim Start vor dem Haus des Gastes Heringhausen, die 157 Kilometer und 3.200 Höhenmeter in 48 Stunden bewältigen”. Bei Ankunft hatte ich Bedenken. Heringhausen eine 400 Seelen zählende beschauliche Kommune, direkt am Diemelsee des Naturparks gelegen – hier soll das Epizenttrum der europäischen Wanderszene liegen? Kaum zu glauben! Das am See liegende Gasthaus hatte am Ankunftstag Ruhetag, die nächste Einkaufsmöglichkeit war im Nachbarort vorzufinden, [read more…]