Eine gelungene Abrundung für jeden Westerwaldsteigbegeher ist die Greifenstein-Schleife – eine typische Wäller Tour. Westerwald pur – auf teilweise hervorragenden naturbelassenen Pfaden und die westerwaldtypischen weiten Ausblicke kennzeichnen diesen zertifizierten “Qualitätsweg Wanderbares Deutschland”, der auf knapp 37 Kilometern vom hessischen Herborn nach Rehe führt.
Ein idealer Startpunkt ist in Herborn der zentrale Busbahnhof ZOB – hier dockt man nämlich wieder an , wenn man den Westerwälder Wanderbus, die “Blaue Linie” für die Rückfahrt beansprucht. Richtung Merkbach geht es hinauf zum Wasserturm. Von hier hat man einen exzellenten Blick auf das Herborner Land. Den Fleisbach querend ist das nächste Etappenziel Greifenstein. Für die Besichtigung der außergewöhnlichen Burg Greifenstein sollte man etwas Zeit einplanen. Schon von weitem fallen die sehr markant und unterschiedlich ausgeprägten Doppeltürme des Bergfrieds auf. Die Burg beherbergt eine Schlosskirche eine der Doppelkirche, in der zwei Kirchen übereinander gebaut wurden, um das gewöhnliche Volk vom Adel zu trennen. Ebenso sehenswert ist das Glockenmuseum welches in einem Geschützturm untergebracht wurde und aufwändig und hochinformativ gestaltet wurde.
Weiter führt der Weg über die Ulmtalsperre – ein Eldorado für Camper zum Nenderother Wasserfall. Besagter Wasserfall wird in Wanderführer als besonders sehenswert herausgestellt. Schon 10 Kilometer vorher setzen die Hinweisschilder ein, um auf das Naturereignis aufmerksam zu machen. Im Hochsommer jedoch reduziert sich der Wasserfall auf ein seichtes Plätschern, das eher an einen undichten Wasserhahn erinnert. Jausestationen sind übrigens dünn gesäht. Einkehrmöglichkeiten gibt es auf dem Trail lediglich in Greifenstein und am Campingplatz an der Ulmtalsperre – ansonsten ist Rucksackverpflegung tunlichst empfohlen.
Von der Ulmtalsperre geht es stetig aufwärts hinauf zu einer der höchsten Erhebungen des Westerwaldes, den Knoten mit 605 Höhenmetern. Von hier aus kann man die Blicke schweifen lassen Richtung Taunus und dem großen Feldberg.
Hier oben befindet sich auch das Denkmal von Adolf Weiß einem Mademühlener Landbauern, der seinerseits den berühmten Wäller Gruß “Hui! Wäller? Allemol! ersonne hatte – der bis heute noch ein im Volksmunde verwendet wird. Vom Knoten geht es hinab zur Krombachtalsperre. Hier bietet es sich an, mit dem Wanderbus der auch für Radfahrer ausgelegt ist nach Herborn zurückzufahren, so dass sich der weitere Gang nach Rehe in das Renneroder Land erübrigt.
Alles in allem eine angenehme lockere Runde mit 37 Kilometern inclusive der Greifenstein-Exkursion bei 1.100 Höhenmetern, die sich angenehm auf die Gesamtstrecke verteilen.
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