Taunus

Auf dem Elisabethenpfad von Wetzlar nach Marburg

Wetzlar, den 31. Januar 2016 Es ist nicht verbrieft, wie lange die Heilige Elisabeth im 13. Jahrhundert benötigte um von Marburg nach Wetzlar pilgern um Ihre Tochter im Kloster Altenberg zu besuchen, jedoch ist anzunehmen, dass  für die 50 Kilometer lange Fußstrecke mehr als eine Tagesreise zu veranschlagen war. Mit High-Tech-Wander-Ausrüstung des 21. Jahrhunderts  sollte es jedoch machbar sein,  just vier Wochen nach Absolvierung der ersten Etappe des Frankfurter Elisabethenpfades die letzte Etappe von Wetzlar zur Grabstätte der Heiligen Frau in der Elisabethenkirche in Marburg an einem Tag zu absolvieren. Gestartet wird am Bahnhof Wetzlar – von hieraus erreicht man in zwei Kilometern den offiziellen Pfad des Elisabethenpfades im Wetzlarer Stadtteil Hermannstein. Umringt von morbiden Fachwerkhäusern ist die kleine Paulskirche, die Ende des 15. Jahrhunderts errichtet  wurde, erste Station auf diesem Pilgerabschnitt.  Sicherlich war die Kirche seinerseits sonntags um 08.00 Uhr geöffnet, was im 21.Jahrundert jedoch ausgeschlossen  ist.  Gegenüber auf dem Schwarzenberg erhebt sich die Burg Hermannstein, deren Silhouette im wolkenverhangenen Morgenduster bedingt durch die beiden mächtigen Schornsteine  wie eine alte Industrieanlage wirkt. Hinauf zum 256 Meter hoch gelegenen Simberg geht es zum Aussichtspunkt Schauinsland . Von hier aus eröffnen sich weite Blicke in den Taunus, Richtung Vogelsberg und dem Westerwald. Vorbei geht es am Steinbruch Malapertus der immer wieder im Fokus steht. So wurde letztes Jahr publik, dass angeblich Erdaushub des Stuttgarter Bahnprojektes Stuttgart 21 hier landen sollte.Durch die sanfthügelige Landschaft zwischen Lahntalsenke und dem westhessischen Bergland geht es vorbei am Hofgut Haina. Hier soll gemäß Legende  die Heilige Elisabeth [read more…]

Marathon

Elisabethenpfad von Cleeberg zum Kloster Altenberg

Butzbach, den 17. Januar 2016 Wo man aufhört, sollte man wieder einsetzen, so zumindest wenn man eine Streckenwanderung vor sich hat.  Was für den einfachen Pilger, der sein Nachtlager aufschlägt, selbstverständlich ist, gestaltet sich für den Wochenendpilger komplexer. So war es zunächst angedacht auf der dritten Etappe entlang des Elisabethenpfades von Frankfurt nach Marburg am Bahnhof in Brandoberndorf einzusetzen. Wenn man jedoch vom anavisierten Zielort Wetzlar 2 Stunden und 45 Minuten benötigt, um zum Startort via ÖVM zurückzukehren, stellt sich die berechtige Frage der Zweckmäßigkeit. Demgemäß empfiehlt es sich in der Wetteraustadt Butzbach einzusetzen, um drei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Die Streckenführung ist interessanter, man darf fünf Kilometer länger wandern und fährt in 35 Minuten von Aßlar ohne umzusteigen zurück. Vom Butzbacher Bahnhof aus geht es vorbei an einem bundesweit bekannten  Bauwerk der Sicherheitsstufe 1. Der mächtige Backsteinbau ist als Kulturdenkmal deklariert und seit Errichtung im Jahre 1890 als Zellenstrafanstalt konzipiert.  Entlang der Kleeberger Straße führt der Hoffmannsweg durch den leicht eingeschneiten Butzbacher Wald zum Forsthaus Butzbach, welches seit 1911 dank Schankerlaubnis scheinbar ein beliebtes Ausflugsziel ist.Hinter dem Forsthaus wechselt man vom Regierungsbezirk Darmstadt zum Regierungsbezirk Wiesbaden. Parallel zum Kellerbach führt eine schöne Flußtalschneise zur Route des Elisabethenpfades hinein nach Cleeberg. Von östlicher Richtung kommend bietet sich ein markanter Panoramablick auf die gemeindliche Ortsmitte. Stattliche Fachwerkhäuser mit einem prägnanten Rathaus flankiert vom massiven Steinbau der evanglischen Kirche auf der einen Seite, und abgeschlossen mit der gegenüberliegenden dreieckigen Burganlage die 915 errichtet wurde und mit einem 21 Meter hohen Bergfried [read more…]

bis 35 km

Auf dem Frankfurter Elisabethenpfad nach Waldsolms

Hohemark, den 10. Januar 2016 Die komfortabelste Möglichkeit vom Vordertaunus über den Hochtaunus in den östlichen Hintertaunus zu gelangen, ist die Wegführung der zweiten Etappe des Frankfurt-Marburger Pilgerweges. Offiziell als Etappen zwei, drei und vier deklariert führt der zweite Trail des Elisabthenpfades  von Oberursel-Hohemark  nach Brandoberndorf, einem Ortsteil von Waldsolms. Ideal die Rahmenbedingung für den Start an der U-Bahnstation Hohemark, gegenüber dem ansässigenTaunusinformationszentrum. 45 Minuten vor Sonnenaufgang wird bei idealen Wetterbedingungen gestartet.  Die Luft vom Regen der letzten Stunden angefeuchtet, die Außentemperaturen mit 6 Grad am frühen Morgen jahreszeitbedingt entschieden zu warm und der Taunuswald noch eingekapselt in einen wetterlagebedingten Bodennebel.  Bereits auf dem ersten Kilometer begegnen uns im Restmorgendunkel zwei Jogger die zu früher Morgenstunde ihre Kreise durch den Taunuswald ziehen. Die erste Teiletappe dieses Trails führt über die Krausbäumchenschneise hinein in die Elisabethenschneise, deren Namenspatin allerdings die dritte Tochter des englischen Königs Georg des III. war und als Bad-Homburger Landgräfin Elisabeth umtriebig in dieser Region wirkte. Entlang der Schneise passieren wir die markante Felsgruppe Elisabethenstein um vor Bad Homburg die nächsten Kilometer bergauf gehend den höchsten Punkt der Tagestour, die 632 Meter hoch gelegenen Felsgruppe Marmorstein zu erreichen. Kahles Baumgeäst inmitten der Felsformationen, verhüllt im morgendlichen Nebel, in toto eine surreale Stimmung auf dem Taunusrücken.  Wir kreuzen den jüngst begangenen Taunushöhenweg einschließlich des Limes, um nach insgesamt zehn Kilometern das Freilichtmuseum Hessenpark zu erreichen. Zweifelsohne lohnt eine längere Besichtigung der 1974 eingeweihten Anlage, wo man vortrefflich 400 Jahre bauliche Entwicklungsgeschichte des Landes Hessen studieren kann. Vom nordhessischen Gutshof [read more…]

bis 35 km

Auf dem Elisabethenpfad von Frankfurt nach Marburg

Frankfurt, den 1.1.2016 Der Kampf gegen den inneren Schweinehund. Fast schon traditionell wird das neue Wanderjahr mit einem Pilgerpfad  gestartet. So geht es diesmal auf einen der drei Elisabthenpfade die von verschiedenen Himmelsrichtungen aus das Grab der heiligen Elisabeth in Marburg zum Ziel haben. Die Passage von Frankfurt nach Marburg, quert den Taunus Richtung Oberhessen  und führt über Neu-Anspach, Usingen und Wetzlar, um nach 147 Kilometern Marburg zu erreichen. Gestartet wird an der Deutschordenskirche in Frankfurt Sachsenhausen, wobei es sich aus logistischen Gründen empfiehlt in der Nähe der U-Bahnstation Frankfurt-Süd zu parken. Ein Gang durch die Elisabethenstraße gegen 7.30 Uhr am frischen Neujahrtag offenbart tiefe Einblicke in die Feierkultur des 21. Jahrhunderts. Vollbesetzt die Kebab- und Pizzabuden gegenüber dem Epizentrum des Kneipenviertels  Sachsenhausen.  Lebende Untote, schwerstens narkotisiert , inmitten des üblichen Unrates einer Silvesternacht, die Schatten Ihrer selbst sind, und verzweifelt versuchen frühmorgens mit kalorienreicher Kost die Defizite der letzten Stunden zu kompensieren. Weiter geht es zur Deutschordenskirche St. Maria Himmelfahrt. Hier setzt offiziell der Elisabthenpfad ein. Leider fehlt diesbezüglich jeglicher Hinweis an der Kirche. 1221 befand sich an dieser Stelle noch ein Hospital. 90 Jahre später wurde eine neue gotische Kirche errichtet, die Mitte des 18. Jahrhunderts barockisiert wurde.  Zur frühen Morgenstunde bestimmen auf der ansonst hochfrequentierten Walter-Kolb-Straße ausschließlich Taxen den Verkehr. “Dribb de Bach” also südlich des Mains, geht es entlang der Platanenbäume zum Eisernen Steg, eines der Wahrzeichen der Stadt Frankfurt. Unmengen an Glas und Überreste der Pyrotechnik legen Zeugnis ab, daß traditionell das Mainufer ein absoluter Silvesterhotpot ist. [read more…]

Marathon

Der Taunushöhenweg von Schlangenbad nach Kaub

Schlangenbad, den 19. Dezember 2015 Exakt 8 Stunden und 2 Minuten liegen zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. An und für sich Zeit genug um die restlichen 40 Kilometer des Taunushöhenweges Richtung Rhein zu absolvieren. Wir starten bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang um 7.30 Uhr im hessischen Heilbad Schlangenbad, bei immerhin unglaublichen 10 Grad Außentemperatur zu frühen Morgenstunde. Schlangenbad selbst noch im Dämmerschlaf. Einzig die Kücheneinrichtungen in den Kurkliniken und Hotels sind bereits hell erleuchtet, um sich einzurüsten für die hungrigen Klinik- und Hotelgäste. Zunächst folgen wir den Überlauf der Schlangenbadener Thermalquellen, dem Warmen Bach. Noch ist es dunkel, Stirnlampeneinsatz ist angesagt. Am Parkplatz hinter dem Parkhotel befindet sich eine Informationstafel die auf den Wanderweg Rheingauer Gebück hinweist. Hierbei handelt es sich um eine aus „gebückten“ Buchen bestehende Grenzbefestigung, die den Rheingau 600 Jahre lang bis zum Ende des 18. Jahrhunderts umschloss. Dicht an dicht wurden Triebe und Zweige von gekappten Bäumen verflochten, um eine meterhohe, undurchdringbare Hecke anzulegen. Dadurch entstand ein engmaschiger natürlicher Zaun aus Bäumen, der stellenweise bis zu hundert Meter breit war. Bei einem vergeblichen Angriff des  Erzbischofs von Isenburg im Jahre 1461 begutachtete Selbiger die Naturverteidigungsanlage und  befand sie für uneinnehmbar. Vorbei an Hausen von der Höhe geht es dem markanten Rheingauer Gebück-Zeichen (zwei verflochtene Bäume) folgend, dem Förster-Bitter-Weg entlang  zur Mapper Schanze. Hier kann man das letzte erhaltene Torbollwerk des Gebücks besichtigen, welches 1494 zur Sicherung der Straße von Oestrich in Richtung Geroldstein errichtet wurde. Unterhalb  der  Kalten Herberge (619m), dem höchsten Gipfel des Rheingau-Gebirges, geht es [read more…]

bis 35 km

Der Taunushöhenweg von Eppstein nach Schlangenbad

Schlangenbad, den 13. Dezember 2015 „Advent, die besinnliche Zeit und beste Gelegenheit sich in die eigenen vier Wände zurückzuziehen und bei Kerzenlicht und wohliger Wärme das heimische Umfeld zu genießen“ rieselte es gegen 6.45 Uhr aus den Autolautsprechern auf der Fahrt nach Eppstein im Taunus, dort wo die dritte Etappe des Taunushöhenwegtrails einsetzt. Nicht gerade die zweckdienstliche Art der HR1-Moderatorin, den Organismus in den Zustand zu versetzen, den man Motivation nennt. Noch sackedunkel ist es, wie man im Odenwald zu sagen pflegt, gegen 7.20 Uhr im Main-Taunus-Kreis-Städtchen. Die Burgruine verschluckt vom Dunkel der Nacht. Stirnlampe sei Dank geht es vom S-Bahnhof hinauf zum Clara-Hild-Felsen aufwärts Richtung Wurzelhof. Der unten liegende Eppsteiner Ortsteil Vockenhausen schlummert im sonntäglich nebelverhangenen Dezemberdunkel vor sich hin. Entlang des  410 Meter hohen Judenkopfes schlängelt sich der Taunushöhenweg in das drei Kilometer entfernte Wildsachsen, der kleinste Stadtteil  von Hofheim. Aus dem Eppsteiner Forst kommend hat man hier bei klarem Wetter einen wunderbaren Ausblick auf Wiesbaden/Mainz und die dahinter liegende Rheinebene bis in den Ried/Bergstraße hinein. Durch den Steinwald, die Kreisgrenze Wiesbaden/Main-Taunus-Kreis querend, geht es unterhalb der A3 an einem unter Autofahrern markanten Rastpunkt  nach  Medenbach, welches nördlich gequert wird. Hart Kante vorbei an dem bereits zur Landeshauptsstadt Wiesbaden zählenden Auringen passiert man die Auringer Mühle und folgt zunächst unspektakulär der Kreisstraße 661. Im Gegensatz zur ansonsten ausgezeichneten Wegekennzeichnung ist hier die Streckenmarkierung  nicht vorhanden. Schlichtweg urig und naturbelassen ist die folgende  Wegführung durch das Alsbach-Tal. Rechter Hand des Alsbaches ist nachweislich seit Längerem kein Zweibeiner gegangen. Erhebliche [read more…]

bis 35 km

Der Taunushöhenweg von Saalburg nach Eppstein

Saalburgsiedlung am 5. Dezember 2015 Wandermonat Dezember –  im landläufigen Sprachgebrauch nur in Verbindung mit kontrollierten Verdauungsspaziergängen im Dunstkreis des eigenen Gartenzaunes als Kompensation einer überbordernden Völlerei verankert, eröffnet allerdings auch außergewöhnliche Ein- und Ausblicke durch ein markantes Zusammenspiel von Nebel, Sonnenlicht und Wolkenszenarien in blattlosen skelettierten Waldzonen. Unter diesen Vorzeichen startet Teil II des Taunushöhenweges an der Bahnstation Saalburg-Lochmühle. Zeitig vor Sonnenaufgang starten wir entlang des Limes stetig aufwärts gehend, um nach drei Kilometer das einzig rekonstruierte Kastell am gesamten Limes-Verlauf, das historische Römerkastell Saalburg zu erreichen. Weitblickend veranlasste Wilhelm der II. um die 20. Jahrhundertwende eine aufwändige Restaurierung der Festung, die in Spitzenzeiten 2000 Römern aufnahm. Da man natürlich frühmorgens am Römermuseum noch nicht auf morgendliche Besucher eingestellt ist, ziehen wir  weiter immer dem markanten Limeswall folgend. Besonders zu erwähnen ist , dass an der Saalburg der deutschen Motorsport begründet wurde. 1904 donnerten erstmals die Rennboliden an dem hier installierten Start- Zielpunkt unter den Augen von einer  Million Zuschauer, darunter Kaiser Wilhelm II vorbei. Kurz hinter dem Kastell erreicht man an einer Waldkreuzung eine 12,5 Meter hohe Jupitersäule als Replikat der  Großen Mainzer Jupitersäule, der größten in Deutschland gefundenen Säule zu Ehren des höchsten römischen Gottes, Jupiter Optimus Maximus. Vorbei an stattlichen Buchen und Nadelbäumen geht es stetig aufwärts gehend hinauf zum Naturdenkmal Marmorstein. Die marmorartige Maserung des Quarzitgesteins hat dieser Felsgruppe, die von alten knorrigen Eichen eingerahmt wird, den Namen gegeben. Hier trifft man übrigens auch auf den 135 Kilometer langen Elisabethenweg, der einer historischen Route folgt, der von [read more…]

bis 35 km

Der Taunushöhenweg von Butzbach zur Saalburg

Butzbach, den 14. November 2015 Der Taunus. Automobilfans mit Faible für die Marke Ford schwelgen in Erinnerung, eingedenk des Umstandes, dass die Kölner Autoschmiede dem damaligen  Zeitgeist entsprechend Fahrzeuge nach Städte und Landschaften benannte. So gab es einen Ford-Köln, einen Ford-Rheinland, einen Ford-Eifel und bis 1967 den Ford-Taunus inclusive der Taunomatic für Automatikfahrzeuge. Kulturhistorisch betrachtet liegt das Mittelgebirge mit seiner höchsten Erhebung, dem Großen Feldberg (879 m) in Hessen und Rheinland-Pfalz, zählt zu den ältesten Gebirgszügen unseres Landes, und hat sich analog dem heimischen Odenwald durch die Absenkung des Rheingrabens gebildet. Eingekesselt vom westlich gelegen Hunsrück, vom nördlichen Westerwald und vom östlich gelegenen Gießener Becken läuft das Schiefergebirge im Rheingau aus. Zwischen Vordertaunus und Hintertaunus liegt der Taunuskamm, und hier speziell der Taunushöhenweg als Ziel der kommenden Wanderexkursionen. Durchaus rauh ist das Klima des dünn besiedelten Landstrichs. Aus meteorologischer Sicht bildet der Taunuskamm eine Wetterscheide, was man durchaus merkt, wenn man sich auf dem Höhenkammniveau bewegt. Offiziell ist der vom Taunusclub sehr gut markierte Wanderweg (Schwarzes T auf weißem Spiegel) in acht Etappen, ausweisend 141 Kilometer und knapp 7.000 Höhenmeter, eingeteilt. Als Teil des Europäischen Fernwanderweges E 3, der Ardennenweg, startet man idealerweise in Butzbach. Die Stadt beheimatet mehr als 12.000 Seelen und war einst Residenz- und Kasernenstadt. Eine weitreichende Kulturhistorie wird durch den Umstand belegt, dass Butzbach an der Limes-Straße und an der Deutschen Fachwerkstraße liegt. Bemerkens- und sehenswert ist allemal der historische Marktplatz mit Fachwerkbauten aus dem 16. Jahrhundert. Von Butzbach aus wird die Fährte auf den 75 Kilometer [read more…]

Marathon

Von Frankfurt zum Großen Feldberg

Rödelheim, den 08. November 2015 “Von Kindheit an so fern und ernsthaft vor mir gestanden”. Man schrieb das Jahr 1763 als der 14jährige Johann Wolfgang von Goethe zusammen mit Frankfurter Knaben den Großen Feldberg im Hochtaunus gelegen erklomm. 252 Jahre später machte sich ein Wanderer aus dem Vorderen Odenwald auf, um von Frankfurt aus die höchsten Höhen des Hochtaunus zu erklimmen. Unter spätspätsommerlichen 20 Grad in der Spitze und der Aussicht auf ein zu genießendes Gipfelbier im Freien waren die Rahmenbedingungen Anfang November hervorragend für eine derartige Wanderexkursion, auch wenn der herbstliche Farbenrausch seinen Zenit im Blätterwald überschritten hatte. Eine Stunde vor Sonnenaufgang wurde in Frankfurt-Rödelheim am dortigen S-Bahnhof gestartet. Mithin die herrlichste Zeit. Die Nacht zieht sich zurück, Großvorstadttypisch ist auch sonntags schon ein reger Betrieb am Bahnhofsgelände zu verzeichnen, manch ein Nachtschwärmer torkelt noch sediert durch die Straßen, während Early-Bird-Starter von ihren Hunden durch die Straßenzüge gezogen werden. Ein Blick gen Osten verspricht einen grandiosen Sonnenaufgang. Selbst Schuld wer zu dieser Zeit noch im Bett liegen bleibt. Rasch ist der Gründungsort der Apfelweinkelterei Possmann in nordwestlicher Richtung verlassen. Die A66 am Eschborner Dreieck überquerend, geht es hinein in die Bürostadt Eschborn. Am Ortsschild wird bereits dokumentiert, da man das Frankfurter Stadtgebiet verlassen hat und den östlichen Rand des Maintaunuskreises überschritten hat. Nicht zwingend zur Freude des Frankfurter Stadtkämmerers, da Eschborn durch eine aggressive Gewerbearealerschließungspolitik seit 1968 hochkarätige Gewerbetreibende ansiedelt. Architektonisch interessant, sowohl im Positiven als auch im Negativen die vielfältigen Ausgestaltungsformen der Büro- und Zweckbauten. Auf dem Weg Richtung Sulzbach [read more…]

Marathon

Wanderparadies Braunfels

Philippstein, 24. August  2014 Wenn im östlichen Hinterttaunus zum Wandermarathon eingeladen wird, dann ist man gut beraten daran teilzunehmen.  Dass es sich in der Braunfelser Gegend vortrefflich wandern lässt hat bereits die letztjährige außergewöhnliche Lahnrunde unter Beweis gestellt. Auch gehört es zu den Stärken der Marsch- und Wandergruppe Braunfels 1970 immer wieder vortreffliche Strecken auszuwählen. Ausgezeichnet auch die Intensität und Qualität der Streckenauszeichnung. Angeboten wurden der Wanderscharje nach Gusto  fünf verschiedene Streckenalternativen zwischen fünf und 42 Kilometern Länge. Ausgehend vom Startort Philippstein ging es zunächst östlich nach Bonbaden vorbei an Schöffengrund durch Niederbeerbach, die historische Landesgrenze Nassau/Preußen querend. Im Areal des Weipersgrundes befinden sich noch 11 historische Grenzsteine, wobei die Kennzeichung HN für Hessen-Nassau und KP für Königreich Preußen steht.  Weiter führt der Weg nach Kraftsolms-Kröffelbach.  Hier befindet sich  das deutschsprachige Zentrum der Kopten, einer christlichen Konfession, die aus Ägypten stammt. Betrieben wird hier das Kloster des Heiligen Antonius. Architektonisch markant ist die 1988 errichtete Kirche,  die seinerseits als erste Kirche in Europa im koptischen Stil erbaut wurde. Der Kuppelbau der Kirche und der separierte Glockenturm wurden nach ägyptischem Vorbild gefertigt und in Weiß gehalten und mit modernen Fresken verziert. Entlang der Nord-Südachse zwischen Schöffengrund und Kröffelbach beeindruckt die Weitblicke in die sanfthügelige Landschaft des Lahn-Dill-Kreises. Immer wieder stößt man auf  Schilder, die auf den Feuersteinsweg hinweisen. Hierbei handelt es sich um eine 1000-jährige Handelsstraße die über die Taunushöhen in die Wetterau und nach Frankfurt führten und somit die Regionen Dill, Lahn und Main verbanden.  Auf herrlichen Waldwegen geht es zurück über Altenkirchen zum Ausgangsort Philippstein. Die knapp 880 Höhenmeter, [read more…]

Marathon

Bergener Panoramamarathon

Bergen-Enkheim 15. März 2014 7.15 Uhr im Saalbau des Volkshauses Enkheim. Zum zweiten Mal wird im östlichen Stadtteil Frankfurts ein Wandermarathon ausgerichtet. Unruhig scharren die in der schlangende stehenden Wandermarathonis mit den Füßen. Ungewohnterweise verzögert sich die Startkartenausgabe – für manch einen Highspeedwalker Höllenqualen. Die aufbereitete Strecke führt zunächst nach Bad Vilbel und von dort aus durch den Vilbener Stadtwald entlang des Bornheimer Tals. Die frühlingshaften Temperaturen der Vorwochen haben die Flora wahrlich explodieren lassen. Durch das Enkheimer Ried geht es hoch hinauf zur Hohen Straße und zur Hohen Loh. Die Namen lassen das Kommende erahnen. Auf Hochpfaden offenbaren sich dem Wanderer excellente Weitsichten.  Vom Spessart bis zur Ronneburg, vom Odenwald bis zum Taunus, von der Frankfurter Skyline bis zum Kraftwerk Staudinger – weitreichende 360 Grad Panoramen prägen die Gesamtstrecke. Einziger Wermutstropfen – der durchgängige Asphaltanteil gut für Radler schlecht für Wanderer. Die Hohen Straße ist ein seit der jüngeren Steinzeit beschrittene Höhenweg war von jeher eine bedeutende Handelsverbindung. Und wie diese Straße seit dem frühen Mittelalter den kürzesten Verbindungsweg zwischen den geistlichen und politischen Zentren Mainz, Fulda und Erfurt bildete, so war sie in gleicher Weise eine der Haupthandelsverbindungen zwischen den großen Messestädten Frankfurt am Main Leipzig. Ihre Bedeutung als Fernverkehrsstraße verringerte sich mit der Entstehung der Städte in den Tallagen, die den Handelsverkehr mehr und mehr an sich zogen. Nunmehr  ist die Hohe Straße als Teil der Regionalparkroute wieder so ausgebaut worden, dass ein ca. 23 Kilometer langer durchgängiger Fuß- und Radweg vom Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim bis Hammersbach mit Anschlussmöglichkeiten [read more…]

Marathon

Herbstmarathon im Untertaunus

Aarbergen-Daisbach, 19. Oktober 2013 Aarbergen ist für Langstreckenwanderer ein guter Name. Die in den Ortsteilen Daisbach und Panrod ansässigen Vereine haben in den letzten Jahren immer großartige Wanderungen im westlichen Untertaunus angeboten. Das mittlere Aartal bietet dabei mit seiner sanft geschwungenen Mittelgebirgslandschaft beste Voraussetzungen. Die angebotene Marathonstrecke mit insgesamt 1.000 Höhenmetern führte durch die Ortschaften Strinz-Margarethä, Hennethal, Kettenschwalbach und Panrod. Herrliches Oktoberwetter mit chanchierenden Waldimpressionen verdeutlichten wieder einmal mehr, dass der güldene Oktober für Wanderfreunde mithin zur besten Jahreszeit zählt.