Odenwald

24 Stunden im Nibelungenland

Für Viele  nicht nachvollziehbar, für Andere das Non-Plus-Ultra im Wandersport: 24 Stunden Wanderungen. Mittlerweile zum dritten Mal hat das in Rimbach ansässige Sportgeschäft Pro Line Sport unter der Schirmherrschaft des Landkreises zu einem 24-Stunden-Trail im wander- und wunderbaren Bergstraßenareal eingeladen. Unter dem diesjährigen Leitmotto  “4-Burgen-Wanderung” hat das Team  um Frank Jakob wiederum eine ausgezeichnete Streckenführung auf Premium- und Prädikatswegen  ausgewählt.  Burg Lindenfels – Starkenburg – Burg Windeck und die Wachenburg zu Weinheim, so die Eckpfeiler der themenorienten Wanderung. Ob die partielle Begehung des Nibelungensteiges, den Durchstieg durch alte Hohlwege, die Einbeziehung von Cross-Bike Trails in Weinheim, die bewusste Auswahl von schmalen Waldpfaden,  eine Reduzierung des Asphaltanteiles war integrativer Bestandteil des Konzeptes. Die sanft hügelige Landschaft der Bergstraße mit Ausläufern zum Vorderen Odenwald bietet darüber hervorragende Weitsichten. Einhelliger Tenor der Teilnehmer: eine ausgezeichnete Streckenwahl und Anreiz die ein oder andere Passage für sich auf einem individuellen Trail intensiver zu entdecken. Eine weitere Besonderheit zeichnet die Rimbacher 24-Stunden-Veranstaltung aus. Naturgemäß sind die Nächte Ende September deutlich länger. Seit Anbeginn hat daher der Veranstalter seinen  Startzeitpunkt auf 18 Uhr gelegt. Aus Sicht vieler Teilnehmer ein optimaler Zeitpunkt.  Im ausgeruhten Aggregratzustand auf die Nachtstrecke zu gehen ist ein nicht zu vernachlässigender Vorteil auf der anstrengensten Passage einer 24-Stunden-Exkursion, auch unter dem Aspekt die Verletzungsgefahr zu minimieren. Ein weiterer Benefit:  letztendlich bleibt man am Folgetag in der gewohnten Zeitachse – nur mit der Ausnahme des Nachtens dem Körper eins, zwei Stunden mehr Regeneration im Nachtschlaf zu gönnen. Freitag, 21. September: der letzte astronomische Sommertag des [read more…]

bis 35 km

Durch den Bachgau nach Aschaffenburg

Entlang der Gersprenz ist eine Alternative um vom südhessischen Gefilde nach Aschaffenburg zu gelangen – durch den Bachgau eine Andere. Der Bachgau ist eine alte historische Region südwestlich von Aschaffenburg und war integrativer Bestandteil des Maingaus. Bergfreunde werden enttäuscht sein – die Wege sind ausnahmslos flach. Vom südhessischen Münster führt die Strecke über Altheim via  Harpertshausen nach Langstadt. Entlang des Schaafheimer Weges führt ein 3,5 langer Waldpfad nach Schaafheim.  Die nachfolgenden Bilder belegen die historisch gewachsene Bauweise in den Kommunen – Fachwerk und Kirchen errichtet mit heimischen Sandstein.                     Nach einer adäquaten Atzung bei der Metzgerei Sauerwein geht es weiter zur Querung der bayrischen Demarkationsgrenze bei Ringheim im Markt Großostheim gelegen. Die Streckenführung durch Ringheim und Groß-Ostheim führt durch die unspektakulären Areale der Kommunen. Auf Wirtschaftswegen geht es zum Park Schönbusch, der im Stil eines englischen Landschaftsgartens bereits im 18. Jahrhundert angelegt wurde und mit dem Schlösschen, der Orangerie, der Wacht, dem Philosophenhaus und einem bajuwarisch-adäquaten Biergarten ein gut besuchtes Naherholungsgebiet im Aschaffenburger Einzugsbereich darstellt.               Über die Kleine Schönbuschallee führt der Weg über die Mainbrücke in die Aschaffenburger Innenstadt. Ziel der Wanderung ist die Traditionsgaststätte Hofgarten, dort wo im Gegensatz zu einer anderen Aschaffenburger Gaststättengrösse  noch das heimische Premiumbier aus dem Zapfhahn fließt.  Alles in allem eine angenehme Vormittagswanderung mit knapp 28 Kilometern, wobei in der Gesamtbetrachtung die Streckenführung über die Gerprenz landschaftlich attraktiver ist.

Odenwald

Mümling – von der Quelle bis zur Mündung

Flußwanderung die Zweite innerhalb von drei Tage diesmal die Mümling. Tags zuvor erreichten die Wasserstände Höchstniveau knapp unterhalb der Meldestufe 2. Jedoch nicht Hochwassertourismus, sondern die Flußverlaufsergründung von der Quelle bis zur Mündung stand im Fokus dieser Exkursion.

Odenwald

Die Gersprenz – von der Quelle bis zur Mündung

Ein Fluß, zwei Bundesländer, drei Kreisgebiete – die Gersprenz. Mit der Hauptquelllast  Mergbach insgesamt 62 Kilometer lang. Als Tagesmarsch machbar? Machbar! Die Rahmenbedingungen hierzu waren ideal. Christi Himmelfahrt, wohlgefällige Temperaturen von 18 Grad, überwiegend Sonnenschein bei einem lebendigen Wolkenbild und satte grüne Landschaften als Ergebnis der beträchtlichen Niederschläge der letzten Wochen. Start der Exkursion ist die Quelle auf der Neunkirchner Höhe. Aus Sicht von Karthographen hat die Gersprenz keine Quelle, sondern ist ein Zusammenfluss von  Mergbach und Osterbach.  Ab Reichelsheim-Bockenrod wird das Gewässer als Gersprenz bezeichnet. Da der Mergbach aber den Hauptquellfluss darstellt, wurde dieser an der Neunkirchner Höhe als Gersprenzquelle lokalisiert und fixiert.    5.45 Uhr. 605 Meter Höhe. Vom Wanderparkplatz Weinweg geht es dem gleichnamigen Flurweg entlang zur in Stein gefassten Gersprenzquelle. Ein von Münsterer Naturfreunde in 1932 angebrachtes Holzschild mit der Inschrift “Ohne Dich klein und schlicht gäb es unsre Gersprenz nicht”  dokumentiert die Stelle. Weiter Richtung Kaiserturm, der 34 Meter hoch ist, und bereits 1907 vom Darmstädter Odenwaldklub errichtet wurde,  geht es dem Main-Stromberg-Weg, (rotes Quadrat),  teilweise dem Alemannenweg folgend,  hinab nach Winterkasten. Beeindruckend der Blick auf der Schleichhöhe kurz nach Sonnenaufgang.  Rechter Hand mit Blick auf  Kolbach und Knoden, linker Hand  auf Winterkasten. Seinerseits stand hier eine Zentscheune, die dem Kloster Lorsch als Vorratslager diente. Sie nannte man “Winterkasten” da die kalte Jahreszeit hier oben länger andauerte als in der Tiefebene des Rhein-Main-Gebietes. Bereits bei Winterkasten hat der Mergbach bei Bachkilometer 3 deutlich an Fahrt aufgenommen.   Dem Flussverlauf folgend geht es weiter nach Gumpen. Man vermutet, dass die [read more…]

bis 35 km

Auf zum Otzberg

Otzberg den 09.02.2013 – Bei angenehmen Wetterbedingungen, leicht gepuderte Schneelandschaft, hie und da eine blaue Stelle am Wolkenhimmel, und eine aufgehende Sonne starteten wir über den Dieburger Forst Richtung Semd, zur längsten aus einem Holzstück  gefertigten Bank der Welt. Die 31,33 m lange Sitzbank wurde im Rahmen einer Internationalen Messe, die vom Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik  in Groß-Umstadt  in 2004 ausgerichtet wurde,  errichtet. Nach Beendigung der Messe sollte die Bank  zunächst veräußert werden. Eine  ursprünglich geplante Verlagerung  in ein Freizeitgebiet im Kernstadtbereich von Groß-Umstadt scheiterte jedoch. Beherzte  Semder Bürger planten zunächst eine “Bankentführung” die jedoch auch scheiterte. Letztendlich entschloss man sich  die Bank an der Stelle am Waldrand im Wiesengrund hinzustellen, an der sich früher die „Semder Radfahrer-Ruh“ befand. Über das Natur- und Vogelschutzgebiet “Taubensemd von Habitzheim, Semd und Groß-Umstadt” geht es auf aussichtsreichen Pfaden direkt nach Lengfeld (Raststation Cafethek Cae) um dann den 326 Meter hoch gelegenen Otzberg zu erklimmen. Der Berg ist ein übriggebliebene Basaltkegel eines erloschenen Vulkans, dessen Eruptionen einst die geologischen Voraussetzungen für die äußerst fruchtbare Umgebung schufen.  Die Burgschenke auf der Veste Otzberg bietet eine bodenständige Odenwälder Hausmannskost an.  Empfehlenswert ist beispielsweise das frühere Arme-Leute-Essen: “Odenwälder Gestampftes” (Erdrüben, Karotten und Kartoffelgemüse mit Bratwurst und Röstzwiebel). Für den dezenten Abgang empfiehlt sich ein Wildsau-Tropfen aus Amorbach der den Gaumen mit einer feinen Himbernote überzieht.  Wohlgestärkt geht  es bergab Richtung Wiebelsbach, entlang der Bahntrasse nach Groß-Umstadt. Über die alte Römerstraße  “Hohe Straße” zurück  zum Ausgangsort.  Insgesamt eine herrliche Rundwanderung über 35 Kilometer mit moderaten 440 Höhenmetern.