Fürstenfeldbruck 12. Januar 2014
Nach dem Haspelmoorer Moormarathon ist eine Regenerationswanderung durchaus zu empfohlen. Naheliegend sich im direkten Umfeld zu orientieren. So bietet sich eine Tour am “spätwürmglazialen Ablauf des Ammersees” (Copyright Bayrisches Landesamt für Umwelt) durchaus an.
Der Trail führt entlang der Amper, die zusammen mit der Ammer ein zusammenhängendes Flusssystem bildet, wobei die Ammer den Oberlauf zum Ammersee abbildet und von dort als Amper sich bis zur Isarmündung in Moosburg fortsetzt. Das über weite Bereiche naturnahe Flusssystem ist mit 185 Kilometern Länge der wichtigste Zufluss der Isar. Gestartet wird in Fürstenfeldbruck.
Durch die Amperauen führt die Strecke nach Zellhof. Interessant ist dabei die landschaftliche Gliederung mit Auwaldresten, Auenmooren, Streuwiesen, Schilfbeständen und Kalktuffschichtquellen.
Nach vier Kilometern erreicht man Zellhof, dort wo ein stattlicher Gutshof zusammen mit der Barockkapelle St. Vitus angesiedelt ist. Das Ensemble wird von zwei mächtigen über 300 Jahre alten Eichen, die als Naturdenkmal unter besonderen Schutz gestellt wurden, eingerahmt.
Weiter geht es vorbei an Schöngeising hinauf zum ehemaligen Areal der keltischen Sunderburg. Durch die Amperschlucht geht es zum Wendepunkt nach Grafrath, wobei die Begrifflichkeit “Schlucht” übertrieben ist, da es sich heute nur noch um Schmauchspuren einer Endmoräne handelt, in die sich die Amper eingegraben hat. Entgegen der beschilderten Empfehlung, mit der S-Bahn nach Fürstenfeldbruck zurückzufahren, wählen wir die Alternative auf naturbelassenen Pfaden entlang der Amper zurückzugehen – eine Wohltat für die Sinne.
Zum krönenden Abschluß ist in Fürstenfeldbruck eine Besichtigung des Zisterzienserklosters Fürstenfeld angezeigt. Die Gründungsgeschichte des Klosters ist makaber. 1256 ließ der bayerische Herzog Ludwig II., “Der Strenge” , seine Gattin Maria von Brabant wegen vermeintlicher Untreue enthaupten. 1263 gründeten Zisterzienser auf dem “Feld des Fürsten” das dem Herzog als Sühneleistung für seine Tat von Papst Alexander IV. auferlegte Kloster. Beeindruckend allemal die Pracht des Kirchenhauses und die Weitläufigkeit der Anlage.
Insgesamt eine angenehme 22 Kilometer lange Rundtour, ohne nennenswerte Steigung, wenn man von der kurzen Hügelbegehung auf die Sunderburg absieht.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar