bis 35 km

Lichtblicke…

Bad König, den 13. Januar 2024 – “Mehr Licht” soll Goethe am Sterbebett gesagt haben, “Am Anfang war das Licht” so niedergelegt in der Schöpfungsgeschichte der Bibel und “Nach drei Monaten der erste Tag mit acht Sonnenstunden in Südhessen”, so eine Meldung aus der Wetterredaktion des Hessischen Rundfunks, was zwangsläufig nur zu einer Reaktion führen konnte: runter vom Sofa – raus in die Landschaft. Auch wenn zur trüben Zeit eine regelmäßige Frischluftdosis immer angebracht ist, mit 100.000 möglichen Lux in der Spitze hebt die sonnengestützte Lichtflut deutlich die Stimmung, stärkt das Immunsystem und kurbelt als Dreingabe die Vitamin-D-Produktion an. Wanderstoff für eine Ad-hoc-Tour bietet dabei der heimische Odenwald zur Genüge. So bot sich auf Basis der bestehenden Infrastruktur eine passable Runde beinhaltend den Vier-Länder-Weg, den Rundweg Fürstengrund, den Carl-Weyrecht Weg (Polarforscher aus dem Odenwald) und dem Georg-Vetter Weg (ein unermüdlicher Wanderer der mit Skizzenblock im Rucksack auf seine bis zu einhundert Kilometer langen Tagestouren Pflanzen, Tiere und Ortschaften im Odenwald meisterhaft skizzierte) an. Gestartet wird in Bad König (odenwälderisch Kinnisch). Kein mondäner Kurort sondern ein beschaulicher Landflecken im nördlichen Odenwaldkreis. Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte man hier zwei trinkkurtaugliche Quellen und 1948 würde die Ortschaft als staatlich anerkanntes Kurbad geadelt. So starten wir am weitläufigen Kurpark zu einer tageslichttauglichen Runde durch die sanfthügelige Landschaft des Odenwaldes. “Am Anfang war das Licht” so der Titel einer umstrittenen ORF-Produktion aus dem Jahre 2010. Berichtet wurde von Menschen, die weder essen noch trinken, sondern sich ausschließlich von Licht ernähren. So weit muss es [read more…]

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frigidus vias

Walldürn, den 20. Januar 2023 – frigidus vias….eisige Wege. Für römischen Soldaten die zur Winterzeit im Land der Barbaren entlang des Limes patrouillierten war es sicherlich kein Vergnügen Wache fernab des schneearmen Latiums zu schieben. Jedoch auch schon bei den Römern galt: “Es gibt kein schlechtes Wetter – sondern nur falsche Ausrüstung“. Bekannt ist heutzutage, dass man schon damals schwere Umhänge mit dickem Stoff und Kapuze verwendete, Stoffe um die Beine schlug, Schals einsetzte und sogar Socken kannte. Man nutzte das Zwiebelprinzip indem man mehrere Tuniken übereinander trug und wärmte sich in den Kastellen in wohltemperierten Römerbädern. Einzig Hosen waren verpönt, sie galten schlichtweg als zu barbarisch und nicht akzeptabel. Wanderer des 21. Jahrhunderts hingegen können auf High-Tech-Material, angefangen von Merinounterwäsche bis zur wintertauglichen Außenhaut setzen, um 1.900 Jahre nach der römischen Besatzung komfortabel auf den Spuren der Geschichte zu wandeln. So startet diese winterliche Limesexkurssion vom Wallfahrtsort Walldürn in südlicher Richtung durch den Neckar-Odenwald-Kreis. Auf den ersten Kilometern geht es durch die offene Landschaftsfläche, die im Westen vom Odenwald und im Süden vom Taubertal begrenzt wird. Nach zwei Kilometern erreicht man außerhalb von Walldürn ein ehemaliges Römerbad, seinerseits ein wichtiger Bestandteil eines ehemaligen Kleinkastells. Entlang der “Alten Altheimer Straße” führt der Limesweg zum “Großen Wald” hinauf zum 450 Meter Hohen Rehberg, dort wo die Spuren eines weiteren Kleinkastells sichtbar gemacht wurden. Der Steigungsverlauf ist auf dieser Wanderung zu vernachlässigen, denn der Start Walldürn selbst liegt bereits auf einer Höhe von 400 Metern. Die einzige Erschwernis: Winterdienst ist hier nicht [read more…]

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Nibelungenspur zum Rodenstein

Reichelsheim, den 10. Dezember 2016 – Odenwald vom Feinsten, auf einem der  schönsten Rundwanderwege die das Mittelgebirge zu bieten hat. Das im mittleren Odenwald, und hier genau im Gersprenztal, gelegene Reichelsheim ist ein strategisch günstiger Ausgangsort für Wanderungen zur Erkundung der sanfthügeligen Landschaft.  Die Tatsache, dass man hier die Premiumwanderwege “Nibelungensteig” und Alemannenweg” und den Hauptwanderweg Main-Stromberg schneidet, belegt einmal mehr, dass man sich hier in einer wunderbar wanderbaren Region bewegt. Gestartet wird in der Ortsmitte Reichelsheim  zeitig zum Sonnenaufgang. Es empfiehlt sich den seit 2012 eröffnenden Qualitätsweg “Wanderbares Odenwald” im Uhrzeigersinn zu begehen. So sind bei  guten Lichtverhältnissen fulminante Weitsichten ohne störendes Gegenlicht garantiert. Von Reichelsheim geht es moderat, aber stetig aufwärts gehend, über den Klößbuckel hinauf zum Schmelzbuckel. Bald ist die Irrbachquelle erreicht, die vor 40 Jahren von einem Stammtischverein per Wünschelrute lokalisiert und aufwändig eingefasst wurde.  Am Waldesrand eröffnen sich wunderbare Ausblicke auf das östlich gelegene Ostertal und das im Süden befindliche Weschnitztal. Am 478 Meter hohen  Stotz stößt man erstmals auf den Nibelungensteig den man weiterführend in westlicher Richtung bis nach Lindenfels folgt. So geht es durch den Kohlwald 200 Meter abwärts gehend zur  markanten Passhöhe, den Gumpener Kreuz. Hier, am niedrigsten Punkt der Wasserscheide zwischen der Gersprenz im Norden und der Weschnitz im Süden, verläuft die Grenze zwischen dem Odenwaldkreis und dem Kreis-Bergstraße. Am Waldesrand oberhalb des Gumpener Kreuzes eröffnet sich ein einmaliger 180 Grad Panoramablick, der von der Veste Otzberg im Nord-Osten bis zur Weinheimer Wachenburg im Südwesten reicht. Weiter geht es auf den Pfaden des [read more…]