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360° Cami de Cavalls

Mahon, 16. März 2025 – Rundherum rund! Es war wirklich eine runde Sache. 360 Grad – eine Wanderrunde der außergewöhnlichen Art. Ein fulminantes Wandererlebnis, gespickt mit allen Facetten, die eine kontrastreiche Langstreckenwanderung bieten kann. 360 Grad Reizüberflutung entlang der gesamten Küstenlinie auf dem historischen Weg der zweitgrößten Baleareninsel. Eine intensive Begegnung mit dem Kultur- und Naturraum Menorcas, deren Namen auf katalanisch “Die Kleine” bedeutet. Jedoch, was man zunächst nicht wirklich vermutet, “Die Kleine” kommt ganz groß heraus. Zerklüftete fjordartige Passagen im Norden der Insel, versteckte Buchten im sanften Relief des Südens und des Öfteren hart Kante der Steilküsten – kurzum eine spannende Herausforderung. Historisch verortet man den Ursprung des Küstenweges bereits im 14. Jahrhunder. Genaues ist jedoch nicht belegt. Die erste verfügbare Karte datiert aus dem Jahr 1781 und dokumentiert dass der Weg für berittene Patroillen angelegt wurde, die von Wachturm zu Wachturm ritten um die die Insel zu schützen, was sogar bis 1960 erfolgte. Danach geriet der Weg in Vergessenheit und dem Inselrat war es zu verdanken, dass der Pferdeweg, der Cami de Cavalls, im Jahre 2010 als Küstenwanderweg revitalisiert wurde. Offiziell ist der Wanderweg, der im Verzeichnis der spanischen Fernwanderwege Senderos de Grand Recirrido unter der Bezeichnung GR 223 eingetragen ist, in 20 Etappen eingeteilt und umfasst insgesamt 185 Kilometer und 3.100 Höhenmeter. Vorgestellt wird eine erweiterte Inselumrundung , die am langen Ende bei 228 Kilometer und sieben Etappen auslief. Mahon – Arenal den Castell [37 Kilometer 980 Höhenmeter] Zumindest formell startet die 360 Grad-Passage in der Inselhauptstadt [read more…]

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Trans Tramuntana

Mallorca im  April 2016 Erzherzog Ludwig Salvator, adeliger Spross aus dem Hause Habsburg sei Dank. Der hochgebildete Naturwissenschaftler, der 15 Sprachen beherrschte, siedelte 1870 nach Mallorca um, bereiste  jahrzehntelang das Mittelmeer per eigenem Schiff, oft in Begleitung von einer 20köpfigen Entourage und allerlei Getier und verfasste unzählige Schriften über den balearischen Lebensraum. Praktizierte Nachhaltigkeit artikulierte sich in den Umstand dass er einen  16 Kilometer langen Küstenstrich  zwischen den Orten  Deià und Valldemossa  erwarb, auf dem kein Baum gefällt und kein Haus errichtet werden durfte.  Er legte ein 12 Kilometer langes Wegenetz bis in die Berge der Sierra del Teix an, das noch heute erhalten ist. An den schönsten Aussichtspunkten wurden Miradores, kleine Mäuerchen mit Sitzbänken eingerichtet, von denen aus man die Schönheit der Küste und den Sonnenuntergang bewundern konnte. „Der Wandertrieb ist dem Menschen angeboren. „Durch neue Spaziergänge, wird ein Mittel zum Ausruhen während der Arbeit geschaffen, was man bei einem festen Wohnsitz vergeblich suchen würde.“ Fürwahr ein weiser Mann! Knapp 150 Jahre später folgt eine dreizehnköpfige Wandergruppe unter Leitung von Aina Escriva, einer exzellenten mallorquinischen Wanderführerin, den Spuren des Erzherzogs, um die mit 14 Gipfeln über 1.000 Höhenmetern gespickte Serra de Tramuntana, einem spektakulären Gebirgszug, 90 Kilometer lang, seit 2011 amtlich als UNESCO Weltkulturerbe ausgewiesen, von Südwesten nach Nordosten  in einer Woche zu durchqueren.   Anreisetag, Sonntag 3. April 2016. Bereits am Check-In-Counter des Frankfurter Flughafens lässt sich vortrefflich die Struktur der Reisenden studieren, die zum Frühlingsstart die beliebte Urlaubsinsel ansteuern. Herren im gesetzten Alter, schwer bewaffnet mit Golfgepäck,  [read more…]