Otzberg den 09.02.2013 – Bei angenehmen Wetterbedingungen, leicht gepuderte Schneelandschaft, hie und da eine blaue Stelle am Wolkenhimmel, und eine aufgehende Sonne starteten wir über den Dieburger Forst Richtung Semd, zur längsten aus einem Holzstück gefertigten Bank der Welt. Die 31,33 m lange Sitzbank wurde im Rahmen einer Internationalen Messe, die vom Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik in Groß-Umstadt in 2004 ausgerichtet wurde, errichtet. Nach Beendigung der Messe sollte die Bank zunächst veräußert werden. Eine ursprünglich geplante Verlagerung in ein Freizeitgebiet im Kernstadtbereich von Groß-Umstadt scheiterte jedoch. Beherzte Semder Bürger planten zunächst eine “Bankentführung” die jedoch auch scheiterte. Letztendlich entschloss man sich die Bank an der Stelle am Waldrand im Wiesengrund hinzustellen, an der sich früher die „Semder Radfahrer-Ruh“ befand. Über das Natur- und Vogelschutzgebiet “Taubensemd von Habitzheim, Semd und Groß-Umstadt” geht es auf aussichtsreichen Pfaden direkt nach Lengfeld (Raststation Cafethek Cae) um dann den 326 Meter hoch gelegenen Otzberg zu erklimmen. Der Berg ist ein übriggebliebene Basaltkegel eines erloschenen Vulkans, dessen Eruptionen einst die geologischen Voraussetzungen für die äußerst fruchtbare Umgebung schufen. Die Burgschenke auf der Veste Otzberg bietet eine bodenständige Odenwälder Hausmannskost an. Empfehlenswert ist beispielsweise das frühere Arme-Leute-Essen: “Odenwälder Gestampftes” (Erdrüben, Karotten und Kartoffelgemüse mit Bratwurst und Röstzwiebel). Für den dezenten Abgang empfiehlt sich ein Wildsau-Tropfen aus Amorbach der den Gaumen mit einer feinen Himbernote überzieht. Wohlgestärkt geht es bergab Richtung Wiebelsbach, entlang der Bahntrasse nach Groß-Umstadt. Über die alte Römerstraße “Hohe Straße” zurück zum Ausgangsort. Insgesamt eine herrliche Rundwanderung über 35 Kilometer mit moderaten 440 Höhenmetern.