Marathon

Lahn(tastisches) von Limburg nach Nassau

Limburg, den 13. November 2016 – Gerade einmal  neun Stunden, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Ein schmales Zeitfenster für eine ausgedehnte Wanderexkursion Mitte November. Dazu noch einstellige Temperaturen, die nicht über fünf Plusgrade hinausgehen und ein mehr oder minder dauerhaft eingewölkter Himmel. Was dennoch lockt ist eine fantastische Streckenführung durch das westliche Lahntal. Die ersten Kilometer bis nach Diez sind unspektakulär. Abgehend vom Limburger Bahnhof geht es vorbei am St.Vincenz-Krankenhaus auf dem Schafsberg  zwischen Lahn  und Diersteiner Aue Richtung Schloß Oranienstein.  Das ehemalige Herzogtum Nassau ist übrigens das Stammland des Königshauses der Niederlande. Wilhelm von Oranien, der »Vater des Vaterlandes«, wurde 1533 als Graf von Nassau im hessischen Dillenburg geboren. Sein Verhältnis zu Deutschland blieb stets eng. Von den insgesamt 43 Ehen der Mitglieder des Hauses Oranien-Nassau wurden nicht weniger als 30 mit Angehörigen des deutschen Adels geschlossen. Das 1681 auf den Ruinen eines Benediktinerinnenklosters errichtete Schloss  ist eines von vier „Mutterhäusern“ des niederländischen Königshauses. Der Name bezieht sich dabei auf Wilhelm von Oranien. Seit 1962 ist das Areal im Besitz der Bundeswehr. Da der Wanderweg an der Ostseite des Schlosses vorbei führt, hat man keine Chance einen Blick auf das Areal zu erhaschen. Entlang der militärischen Umzäunung quert man den Waldabschnitt Hain und erreicht Diez, dessen Stadtbild vom  hochmittelalterlichen Grafenschloss Diez beherrscht wird. Selbst Architekturgelehrte sind sich nicht abschließend schlüssig über den Baustil der Burganlage, bedingt durch die zahlreichen Umgestaltungen im Laufe der Geschichte. Allemal ist die Höhenberg, in der heute eine Jugendherberge untergebracht ist, ein außergewöhnlich markantes Bauwerk. Von der Burg kommend erschließt man den historischen Kern [read more…]

Marathon

Lahn(tastisches) von Weilburg nach Limburg

Weilburg, den 6. November 2016 Der Lahnwanderweg ein Trail für jede Jahreszeit. So ist auch bei  stark eingewölkten Himmel im trostlosen November bei einstelligen Temperaturen wiederum ein außergewöhnliches Wandererlebnis garantiert, auch wenn die Radiomoderatorin bei Anfahrt gegen 5.30 Uhr im ARD-Nachtfunk voller Überzeugung verkündet “November – ein Monat in dem man sich gerne einkuschelt in eine Decke, ein Lichtlein anzündet und einen schönen Tee genießt.”  Allemal gehaltvoller ist es im Morgengrauen um 07.00 Uhr vom Bahnhof in Weilburg zu starten, die Innenstadt zu queren um den östlich gelegenen Lahnbogen via Ernst-Dienstbach-Steg, bei Einheimischen besser als “Kettenbrücke” bekannt   zu kreuzen. Diese Bezeichnung Kettenbrücke erinnert an die 1784 errichtete Brücke aus Ketten, die erste derartige Konstruktion in Kontinentaleuropa. Kurz hinter der Brücke taucht man ein in einen herrlichen Pfad entlang der Lahn. Bedingt durch den fulminanten warmen September setzte der goldene Herbst erst mit vierwöchiger Verspätung ein und hält noch Anfang November vor. Genuß für die Seele, um nach japanischer Leseart Shinrin Yoku – bei uns “Waldbaden” genannt, zu praktizieren. Entlang des Pfades passiert man die Gesteinformation Hauslei, welches aus dem vulkanischen Gestein “Lahnporphyr” besteht. Beeindruckend die Wegpassage, die über zwei Stege mit Lahnüberhang führt.  Noch nebelverhangen die Anhöhen am Springersberg bei Oderbach, dort wo der offizielle Lahnwanderweg hinaufführt. Wetteradjustiert und im Nachgang die richtige Entscheidung wird auf den Anstieg verzichtet, um den Verlauf der Lahn zu folgen. Bei Odersbach wird die Lahn gequert um gegenüber in Kirschhofen den Leinpfad, als Teil des Hessenweges und des Lahnhöhenweges zu folgen. Spektakulär die ständig wechselnden Landschaftsbilder. [read more…]

Ultra

Im Wanderparadies zwischen Rhein und Mosel

Winningen, den 29. Oktober 2016 – Wieder einmal mehr Prädikat “Spitzenklasse”. Alljährlich, wenn der Volkssportverein “Schnelle Füße” aus Koblenz am letzten Wochenende im  Oktober zum Wanderhalali bläst, ist man gut beraten, dem Ruf Folge zu leisten. Eine herausragende Wanderinfrastruktur im Mosel-Rhein-Lahndelta garantiert jedesmal ein Wandererlebnis auf Höchstniveau. So auch wieder in diesem Jahr, auch wenn der Beginn durch einen organisatorischen Fehlstart bei manch einem Teilnehmer etwas eingetrübt war. Ursprünglich sollten die Teilnehmer per Fähre auf die südliche Seite des Moselufers übergesetzt werden. Wegen Ausfall der Fähre wurde ein Bustransfer organisiert, wobei die Taktung jedoch nicht funktionierte, was den Startbeginn deutlich verzögerte. So vergingen für uns zwischen Einreihen  in die Warteschlange zur Registrierung  und Ankunft am Startpunkt grenzwertige 1 Stunde und 20 Minuten, was sich im Nachgang jedoch als Vorteil herausstellen sollte. Gestartet wurde an der Schmitsemühle hinein in das Konderbachtal. Permanent, aber sanft ansteigend führte die Passage entlang des Eschbaches hinauf nach Waldesch. Von dort durch Hünenfeld hindurch, den Scheitelpunkt des Mosel/Rheinplateaus erreichend, hinab in die Bopparder Gemarkung. Gut beraten war, wer an der Hedwigseiche statt der Marathonalternative die Streckenführung der 50-Kilometerstrecke wählte. Muskel- und wadenstärkend führte die Passage zunächst steil hinab durch das Schlaningtal zum Ortsrand von Boppard um hier an der gegenüberliegenden Seite einzusteigen in den Aufstieg hinauf zum Hirschkopf entlang des Kyffhäuser Pfades – ein wunderbarer Premiumpfad. Als Belohnung winkte die phantastische Aussicht auf die größte Rheinschleife, am Gedeonseck. Das ‚Gedeonseck‘ verdankt seinen Namen dem Bopparder Pfarrer und Heimatdichter Johann Baptist Berger Er war von 1833 bis 1888 Pfarrer der St. [read more…]

bis 35 km

Lahn(tastisches) von Wetzlar nach Weilburg

Wetzlar, den 09. September 2016 Kultur pur auf der fünften Etappe des Lahnwanderweges von Wetzlar via Braunfels nach Weilburg. Zwei sehenswerte mittelhessisches Städte mit reicher Geschichte wollen auf dieser Passage entdeckt werden, nachdem Wetzlar bereits auf dem letzten Trail besichtigt wurde  Vom Wetzlarer Bahnhof  wird die Pontonbröcke östlich der Alten Lahnbrücke gequert, um zunächst durch die Colchester Anlage, die nach der englischen Partnerstadt Wetzlars benannt wurde, entlang der Lahn zu wandern. Bootsanlegestellen für Lahnpaddler, Kunst im Park, Spielplätze und angeschlossene Biergärten machen dieses Areal zu einem beliebten Naherholungsgebiet.  Unter der Alten Brücke hindurch erreicht man rasch das weitläufige Areal des Kameraherstellers Leica. Vorbei an einem historischen Tor der Vorstadt Silhofen geht es aufwärts zur Burgruine Karlsmunt einst von Friedrich Barbarossa errichtet. Hier genießt man die vielleicht schönsten Ausblicke auf Wetzlar und Umgebung bis hin zum Feldberg im Taunus, sofern klare Sicht gegeben ist. Auf gut gangbaren Pfaden führt der Trail weiter in das Naturschutzgebiet Weinberg, wobei die Namensgebung unklar ist, da zumindest heute keine Weinberge mehr vorfindbar sind. Der artenreiche Borstgrasrasen wird gerne als Schafsweide  genutzt. Das Gesamtareal hat den Anmut einer Heidefläche und bietet dabei weitreichende Blicke. Bald ist die Grube Armanda erreicht, die ertragsreichste Erzgrube im Wetzlarer Areal. Bis 1915 wurde das Erz via Seilbahn in die Buderushochöfen in die  unten liegenden Wetzlarer Hochöfen verbracht. Nur noch fachkundige Kenner können heute die Spuren der damaligen Grubenanlagen erkennen. Vorbei am Aussichtspunkt Feldberg, der bei klarem Wetter gut sichtbar sein sollte, nähert man sich von Oberndorf aus östlicher Richtung kommend dem [read more…]

Ultra

24h Grenzgänger im Dreiländereck

Cloef-Atrium, Orscholz, den 01. Oktober 2016 – Drehbuch und Regie: Walpurga und Anna- Lena! Beide prägten ein außergewöhnliches 24-Stunden Wanderevent, welches als Premiereveranstaltung  erstmals von der Saarschleife-Touristik ausgerichtet wurde. Rechtzeitig zum 1. Oktober 8.00 Uhr beendete Walpurga, ein kräftiges Tiefdruckgebiet, welches sich über Mitteleuropa bis hin nach Nordwestrussland zog, das wochenlang anhaltende Spätsommerwetter. 145 Wandertitanen ließen sich natürlich nicht davon abhalten, wohlgerüstet das 24-Stunden-  „Grenzgänger“ Wanderabenteuer anzugehen, um  im Idealfall 81 Kilometer im Dreiländereck Moselfranken/Saarland, Kanton Remich Luxemburg,  Lothringen Frankreich zu absolvieren.  Die eigentliche Story hinter der Veranstaltung hatte jedoch Anna-Lena Koster zu verantworten, die im  Rahmen eines Studienganges Touristik/Eventmanagent eine praxisbezogene Bachelor-Arbeit mit dem Thema „Organisation und Durchführung einer 24 Stunden-Wanderung“ anfertigt. Wandern für ein akademisches Diplom – außergewöhnlich und mit hoher Wahrscheinlichkeit eine deutsche Premiere. Cloef-Atrium Orscholz 07.30 Uhr: Reger Betrieb herrscht im Besucherzentrum an der Saarschleife, dort wo das Wanderbüro eingerichtet wurde. Die angemeldeten Wanderer, die überwiegend aus dem Umland kommen, nehmen ihre Starterpakete in Empfang, sortieren die Dreingaben des Veranstalters und der Sponsoren, rüsten ihr Equipment für feuchte Wanderstunden, ermuntern sich Gegenseitigkeit, studieren das Roadbook und den Streckenverlauf  und warten gespannt auf den offiziellen Start.  Kurz nach 8 Uhr begrüßt die Bacheloranwärterin  Anna-Lena die Gäste und instruiert bezüglich der Streckenkennzeichnung, der Etappenziele und der Rückholmöglichkeiten.   Gegen 8.15 Uhr setzt sich der Wandertross in Bewegung um  direkt in den Saar-Hunsrück-Steig einzusteigen. Bereits nach wenigen Metern erlebt man beste Steigqualität. Naturbelassene felsdurchsetzte Wanderpfade, die durchaus und gerade bei nassen Verhältnissen eine gewisse Achtsamkeit erfordern, lassen erahnen, dass [read more…]

Marathon

Lahn(tastisches) von Fronhausen nach Wetzlar

Fronhausen, den 25. September 2016 – Beste Bedingungen in jeglicher Hinsicht. Der Herbst noch jung, der Sommer als langanhaltender Altweibersommer noch sattelfest verankert, abwechslungsreiche Wanderwege mit markanten kulturellen Highlights auf der Passage zwischen Fronhausen und Wetzlar, das ganze unterlegt mit hin- ausreichenden Einkehrmöglichkeiten – Wanderherz, was begehrst Du mehr? Gestartet wird am Bahnhof in Fronhausen. Von dort aus führt der Zubringerweg zum 2,5 Kilometer entfernten Lahnwanderweg, der in gewohnt guter Qualität gekennzeichnet ist. Natürlich wurde der Rat des Wanderführers nicht befolgt, nicht zu früh zu starten, um gen 11.30 Uhr zur Brotzeit in der Schmelzmühle einzukehren. Sicherlich eine nachvollziehbare Empfehlung für Kurzwanderer, die die elf Kilometer lange Strecke von Fronhausen nach Lollar im Visier haben. So geht es zu früher Morgenstunde ohne Rasteinlage vorbei am weitläufigen Areal der Schmelzmühle, hinein in einen ansehnlichen Taleinschnitt der Salzböden, dort wo einst acht Mühlen entlang der 28 Kilometer langen Salzböde in Betrieb waren. Bald erreicht man die Gemeinde Salzböden, dort wo neben der Schmelzmühle das zweite Mühlengasthaus, die Schönemühle, betrieben wird, jedoch natürlich noch nicht geöffnet zu früher Stunde. Ungewöhnlich allemal ist der Name Salzböde für einen Süßwasserbach, auch wenn nach Deutung des Pflanzenbewuchses man hier im Boden einen erhöhten Mineral- und Salzgehalt feststellen konnte, und nach einem hartnäckigen Volksglaube das Wasser doch etwas salzig schmeckt.   Gemäßigt ansteigend geht es hinauf zum 299 Meter hoch gelegenen Altenberg. Von hier aus kann man weitreichende Blicke genießen, wenn nicht wie an diesem Tage  die Morgendiesigkeit eine Schleierglocke über die Lahnlandschaft legt. Zwei Kilometer weiter erreicht man [read more…]

Ultra

24 Stunden Wanderabenteuer Edersee 2016

Waldeck, den 16. September 2016 – Prädikat: “Unglaublich”. Unglaublich in vielschichtiger Hinsicht, das 24-Stunden-Wanderabenteuer am Edersee, eine Veranstaltung der Touristic-Edersee GmbH, welche bereits zum dritten Mal ausgerichtet wurde.  175 Wanderer hatten sich für die 88 Kilometer lange Extremtour und 125 Wanderfreunde für die 44 Kilometer lange Wanderstrecke angemeldet. Unglaublich die meteorologische Entwicklung zum Veranstaltungstag.  Üblicherweise sondiert Wanderfrau und Wandermann eine Woche vor solchen Events die allgemeine Wetterlage, um sich mental und organistorisch auf die Gegebenheiten einzustellen. Die heißen Spätsommerwochen jenseits der 30-Grad-Marke sollten just am Veranstaltungstag ein jähes Ende finden, um mit einem 24 Stunden andauernden Regen den Herbst einzuläuten. So zumindest die Prognose 48 Stunden vor Beginn der Veranstaltung. Jedoch nichts von alldem. Allerbestes Wanderwetter mit 22 Grad in der Spitze,  ein mit Sonnenschein blauweiss unterlegter Himmel, Nachttemperaturen von minimal 13 Grad bei nahezu windstiller Luftbewegung von 4/kmh – schlichtweg Traumkonditionen für einen spektakulären Wandertag. Eben unglaublich – der göttliche Draht des Edersees zu Petrus. 07.00 Uhr Schiffsanleger Waldeck-Strandbad.  Ein logistisches Schmankerl hatte der Veranstalter vor Beginn der Wanderung eingeplant. “Willkommen an Bord” so die morgendliche Losung. Die Marathonwanderer Unterdeck, die Extremwalker auf das Oberdeck, so die Ablaufplanung des Veranstalters. Nach Ausgabe der Startunterlagen war zunächst eine einstündige Schifffahrt zum Startpunkt Schiffsanleger Bringhausen vorgesehen. Gelegenheit ein zweites Frühstück einzunehmen und viele bekannte Gesichter und Wiederholungstäter zu begrüßen. Mittlerweile zog die morgendliche Sonne auf, und während wir an der Sperrmauer vorbeiglitten, verbreitete sich eine wohlige Kaffeefahrtatmosphäre. Pünktlich um 8.30 Uhr, startete der Wandertross nach Begrüßung und dem obligatorischen Pressefotos unter Begleitung des Extremwanderers [read more…]

Marathon

Lahn(tastisches) von Caldern nach Fronhausen

Caldern, den 10. September 2016 – Eine Stunde vor Sonnenaufgang – noch nicht einmal genügend Licht um Zeitung zu lesen, jedoch der ideale Zeitpunkt um die mehr als 40 Kilometer nach Frohnhausen via Marburg anzugehen. Ideal auch deshalb, da gemäß Wetterprognose wiederum ein außergewöhnlich heißer und wolkenloser  Septembertag ansteht und unter diesen Bedingungen ein grandioser Sonnenaufgang zu erwarten ist, der in diesem breiten Lahntalabschnitt  eine –zumindest theoretisch- besondere Wirkung entfalten sollte. Die dritte Passage der spannenden Lahnerkursion setzt am Weltbahnhof Caldern ein, der an Wochenenden im zweistündigen Takt bedient wird, jedoch nur wenn Bedarf besteht. Und Bedarf besteht nur, wenn sich jemand offenkundig am Bahnsteig aufhält, oder den Zugführer höflich darum bittet, bei Caldern die Bremse anzuziehen. So geht es vom Bahnhof ostwärts auf unspektakulären Wirtschafts- und Teerwegen durch die Naturschutzaue Lahnknie. Langsam schubt sich ein leicht geröteter Ansatz durch den sich rasch auflösenden Schleierverband der Nacht. Schon hier wird klar – der  Frühstart hat sich gelohnt und ein Sonnenaufgangspektakel ist zu erwarten. Den Ortsrand von Sterzhausen passierend wird zum ersten und einzigen Mal an diesem Tage die Lahn gekreuzt. Wer nicht willens ist das Landschaftsbild zu lesen, könnte über die teerlastige Streckenführung mäkeln. Eine aufgesetzte kiesbewehrte Böschung entlang der Lahn, eine gewachsene Naturschutzgebietflora und eine sanfthügelige Landschaft kennzeichnet den Streckenverlauf. Geflutet durch Sonnenlicht entwicklet sich ein mystisches Szenario – selbst Schuld, wer um diese Uhrzeit noch im Bette liegen bleibt. Moderat aber stetig aufwärts geht es hinauf zu drei Windrädern. Hinter einer Kuppe eröffnet sich ein fantastisches Aussichtspanorama mit Blick auf Michelsberg und Wehrda. [read more…]

Fit mit Bier

Bamberger Brauhausmarathon

Bamberg, den 26. August 2016 Es wird gedarrt, geschrotet, gemaischt, geläutert, gekocht, ausgefiltert, gekühlt, vergoren, umgefüllt, endfiltriert und abgefüllt – und dass in einer Dichte, die weltweit einmalig ist. Die Rede ist von der fränkischen Braukunst und hier speziell von mehr als 200 regionalen Brauereien, die teilweise schon seit Jahrhunderten  ein kreuzehrliches Bier brauen. Demnach war  diese Region mehr als prädestiniert, hier  in 2016 anlässlich des 500jährigen Jubiläums des Reinheitsgebotes  eine themenorientierte Wanderung unter  Einbeziehung der fränkischen Bierkultur  durchzuführen. Im Nuklus stand dabei die Großregion Bamberg mit ihrem einzigartigen Bierkulturerbe. Bereits 1039 verfügte der Bamberger Domherr Ouldariccus, dass es an seinem Todestag Freibier in Bamberg geben sollte, und sicherte damit den ersten urkundlichen Nachweis der amtlichen Biererwähnung. Ein guter Mann der Hopfenszene, dessen Wirken noch nach 1.000 Jahren nachhallt. 20 Brauereien auf insgesamt 57 Kilometern, in zweieinhalb Wandertagen, so die spannende Herausforderung, bei nicht minder anspruchsvollen Temperaturen jenseits der 30 Grad. Jedoch ein klares Wort vorneweg. Zielsetzung war es nicht  im Rahmen einer Druckbetankung so viele Bierstationen wie möglich abzuarbeiten. Dies entspricht nicht den Konventionen eines verantwortungsvollen Umganges mit Alkohol. Der Anspruch bestand, einzutauchen in die facettenreiche  fränkische Brauereikultur, Brauchtumsstudium und -pflege zu betreiben, das Ambiente von Gaststuben, Bierkellern und Biergärten zu erleben, die schmackhafte fränkische Brotzeit zu genießen mit Franken am Tische zu sitzen, über Land und Leute zu reden und in die sanfthügelige Landschaft, der sogenannten bayrischen Toskana einzutauchen. Ob man sich am langen Ende für ein schmackhaftes Regionalbier, ein alkoholfreies Hopfengetränk oder ein Softgetränk entscheidet, bleibt letztendlich jedem selbst [read more…]

Qualitätswanderwege

Lahn(tastisches) von Bad Laasphe nach Caldern

Bad Laasphe, den 14. August 2016 – Der frühe Vogel fängt den Sonnenstrahl. Wieder einmal mehr hat sich der Frühstart gelohnt. Start um 5.30 Uhr in Bad Laasphe, just 45 Minuten vor dem Sonnenaufgang.  Im Hinterkopf habend, den Sonnenaufgang auf dem  535 Meter hohen Entenberg zu genießen, geht es zunächst der guten Wegemarkierung des Lahnwanderweges folgend in südlicher Richtung hinauf zum Kurpark. Bereits hier oben eröffnen sich wunderbare Ausblicke auf das untenliegende Bad Laasphe. Dank Kyrill, der seinerseits neue Ausichtsterassen geschaffen hatte, geht es auf aussichtsreichen Pfaden hinauf zum Entenberg, der auch ein beliebter Startplatz für Gleitschirmflieger ist. Und tatsächlich – just in time zum Sonnenaufgang präpariert sich gerade ein Gleitschirmpilot zum Abflug in das Wittgensteiner Land. Obschon keine Thermik an diesem frühen Sonntagmorgen zu verzeichnen ist, berichtet der junge Flieger, das er gerne als Frühsport hoch zum Berg läuft, um dann sanft der Sonne entgegen hinab Richtung Bad Laasphe zu segeln – fürwahr auch eine schöne Freizeitbeschäftigung. Imposant und mehr als beeindruckend das intensive Sonnenlicht, welches das Grün der Landschaft besonders hervorhebt. Nicht umsonst schwärmen Fotografen davon, dass die beste Zeit für Aufnahmen maximal eine Stunde nach Sonnenaufgang ist. So geht es unter besten Lichtverhältnissen steil hinab nach Breidenstein und von dort direkt zum Perfstausee. Der Stausee wurde nach einer Flutwelle 1984 errichtet und ist mittlerweile ein beliebtes Ausflugsziel und Habitat für eine Vielzahl von Pflanzen und Vögeln. Entgegen des regulären Wegeverlaufs wird die Seenlandschaft östlich umrundet, um dann in weitgezogenen Schleifen durch ein herrliches Mischwaldareal, immer aufwärts gehend [read more…]

Ultra

Ebernhahner Fuchskaute-Marsch

Ebernhahn, den 6. August 2016 – Siebzig Kilometer, die in einem Zeitfenster von 13 Stunden zu absolvieren sind, so  die anspruchsvolle Vorgabe der Wanderfreunde Ebernhahn.  Erleichternd ist jedoch der Umstand zu gewichten, dass als Startort das Dach des Westerwaldes, die 657 Meter hohe Fuchskaute gewählt wurde, und in toto der gesamte Trail abwärts gerichtet war, auch wenn in Summe mehr als 1.000 Höhenmeter zu absolvieren waren. Ebernhahn 04.00 Uhr morgens:  Auch wenn zweieinhalb Stunden später die ersten Protagonisten zu den Kurzstrecken 42, 21, 12 und 6 Kilometer antreten, herrscht in der Rosenheckhalle schon emsiges Treiben.  Während viele Unterstützer des 130 Köpfe umfassenden Organisationsteams schon seit einer Stunde auf den Beinen sind, trudeln nach und nach die 105 Wandertitanen, die sich für den Langstreckenmarsch angemeldet haben, ein. Die Kaffemaschine brodelt, belegte Brötchen für ein Early-Bird-Frühstück stehen bereit und die Festplatte des Anmeldungs-Notebooks rotiert bereits kräftig. Noch ist Zeit mit dem Ebernhahner Wanderpabst Ernst-Walter Diel zu plauschen. Stolz präsentiert er sein „Heiliges Buch“ eine aufwändige und mit viel Liebe gestaltete Dokumentation seiner nationalen- und internationalen Wander-Highlights der letzten Jahrzehnte.  Bildhaft dokumentiert die Treffen mit Luis Trenker, Reinhold Messner, Fernsehauftritte, IVV-Olympiateilnahmen bis nach Japan und China, und und und…. Hätte man heute nichts vor, so könnte man den halben Tag in diesen Erinnerungen schwelgen. Etwas verwunderlich schon, zumindest für Ebernhahner Verhältnisse, dass  sich lediglich 105 Langstreckenwanderer  eingeschrieben haben. Augenfällig, dass diesmal viele internationale Wanderer aus den Niederlanden und Belgien nicht am Start sind. Ob dies dem Umstand geschuldet ist, dass vierzehn Tage zuvor die [read more…]

bis 35 km

Lahn(tastisches) von der Quelle bis Bad Laasphe

Lahnhof, den 30. Juli 2016 – Wo Wandern die Seele streichelt. Wer sich darauf einlassen will, dem sei der Lahnwanderweg, seit 2013 als Qualitätswanderweg Wanderbares Deutschland”  zertifiziert, empfohlen.  Von der Quelle bis zur Mündung, vorbei an 24 Burgen und Schlösser, zwei Dome, schmucke Fachwerkhäuser, historische Alstadtensembles, idyllische Täler und waldige Höhen  die man auf dem Trail durch drei Bundesländer durchwandert, das Ganze verbunden mit exzellenten Bahnverbindung. Sehr zu empfehlen ist als Vorbereitung der Pocketguide “Lahnwanderweg”, der kostenfrei vom Lahntal Tourismus Verband angefordert werden kann. Gestartet wird an der Lahnquelle (628 m)  im Südwesten des Rothaargebirges,  in unmittelbarer Nachbarschaft, der Ederquelle, der Dillquelle und der Siegquelle.  Einzig die Anfahrt zur Lahnquelle gestaltet sich aufwändig. Empfohlen wird das Auto am Bahnhof in Feudingen abzustellen, um sich von hier aus per Taxi zur Lahnquelle fahren zu lassen. Für die 11 Kilometer Fahrtstrecke berechnet Taxi-Roth stolze 29,40 Euro mit einer eigenmächtig festgesetzten Anfahrtsgebühr von EUR 5,–  – das getraut man sich nicht einmal in Offenbach! Juristisch gesehen handelt es sich somit um eine vorweggenommene Trinkgeldvereinnahmung – jedoch das Investment wird sich lohnen. Gestartet wird am Gasthof Forsthaus Lahnquelle, ein ehemals fürstliches Hofgut. Direkt hinter dem Biergarten entspringt die Lahn in einem zwischen einer Baumgruppe idyllisch gelegenen Quellteich. Von hier aus schlängelt die sich noch junge Lahn zunächst östlich hinab durch den Naturpark Lahn-Dill-Bergland, um nach insgesamt 242 Kilometern, 29 Schleusen und 90 Brücken in Lahnstein im Rhein zu entwässern. Passend zum Lahnwanderwegeinstieg die Wetterlage. Nach einem sommerlichen Regentag ist das Rothaargebirge eingemantelt im morgendlichen Dunst der Wasserdampfmassen, die [read more…]