Der Rheinauenweg von Germersheim nach Karlsruhe
Germersheim, der 19. Januar 2019 – Flussaue sind dynamische Lebensräume die vom Wechsel zwischen niedriger und hoher Wasserführung geprägt sind. Exzellent kann man solch eine Auelandschaft auf der dritten Etappe des Rheinauenweges zwischen Germersheim und Karlsruhe studieren. Die Germersheimer Rheinbrücke passierend taucht man sofort in die naturbelassene Auelandschaft ein. Ideal die Rahmenbedingungen. Eine gesunde winterliche Grundkälte, ein sich abzeichnender blauer Himmel und seit Wochen erstmals Sonne pur. Die Jahreszeit bedingten Baumskelette prägen dabei das landschaftliche Bild in einer besonderen Art und Weise. Zunächst folgt man dem weit ausladenden Bogen des Rußheimers Altrhein um die Insel Elisabethenwört zu umrunden. 1825 schlossen Bayern und Baden eine Übereinkunft an dieser Stelle mittels Durchstich den Rhein zu begradigen – so entstand die Insel. Weiter geht es in südlicher Richtung, immer den Rhein entlang, Alt-Dettenheim links liegend lassen. Ausgewiesene Gemarkungsflächen mit den Namen wie Weichau und Torfwiesen belegen dabei den Bezug zum wässrigen Areal im Unfeld des mächtigen Rheins. Baggerseen und ein Rheinentwässerungskanal Ergänzen zudem das landschaftliche Bild in diesem Landstrich. Bald ist die Insel Rott erreicht, ein idyllisches Naherholungsgebiet, beliebt bei Radfahrern, Wanderer, Angler und Bootsfahrern. Zudem haben Tagesgäste hier die Möglichkeit in zwei Fischrestaurants einzukehren. Was folgt ist der vielleicht spektakulärste Abschnitt dieser Passage. Zwischen der Insel Rott und Leopoldshafen erstreckt sich das „Lange Loch“. Studiert man die Karte entdeckt man in diesem Areal ein wasserreiches Geflecht. Bis 1772 mäanderte der Rhein durch diesen Landschaftsstrich. Nach einem Bruch des alten Wasserbettes und zahlreichen Nebenarmausbildungen erfolgte eine Rheinbegradigung im 19. Jahrhundert. Was fortan blieb [read more…]