Marathon

Limesblicke

Osterburken, den 20. Februar 2023 – Stabswechsel ist angesagt. Zeichnete vom unterfränkischen Obernburg bis zur Nordpitze Baden-Württembergs der Odenwaldklub für die Kennzeichnung des Limes-Wanderweges verantwortlich, so übernimmt ab Osterburken der Schwäbische Albverein, und das äußerst akkurat. Gestartet wird in Osterburken. Wer tiefer in die Materie der alten Römer eintauchen möchte ist hier genau richtig. Einerseits wird hier ein aufwändig gestaltetes Römermuseum unterhalten, andererseits besteht Gelegenheit 300 Meter weiter das am besten erhaltene Annexkastell Baden-Württembergs zu besichtigen. Geografisch liegt Osterburken auf der selben Höhe wie das westlich gelegene, 70 Kilometer entfernte, Mannheim und das 120 Kilometer entfernte Nürnberg in östlicher Richtung. Obschon man sich im “Ländle” bewegt ist kulturhistorisch der fränkische Einfluss unverkennbar. und sprachwissenschaftlich ordnet man diese Region sogar dem Südrheinfränkischen zu. Während der Limes seinerseits schnurgerade gen Süden gezogen wurde mäandert der heutige Limeswanderweg rund um den ehemaligen Befestigungsverlauf. Kleine Waldabschnitte wechseln sich ab mit weiten Agrarflächen die das Gesamtbild der durchaus hügeligen Landschaft prägen. Die A81 querend, die Würzburg mit Stuttgart und dem Bodensee verbindet erreicht man zur Streckenhalbzeit, bei Kilometer 20 ab Osterburken Jagsthausen. Ein großer Sohn der Stadt, Götz von Berlichingen wurde hier im Jahre 1480 geboren. Ansonsten ist die 1.800 Seelen zählende Gemeinde mit den hier jährlich stattfindenden Burgfestspielen auch überregional bekannt. Die Jagst, einen 190 Kilometer langen Nebenfluss der Neckar querend, wandert man südwärts gen Sindringen, dort wo man einen weiteren bedeutenden Nebenfluss der Neckar, den 170 Kilometer langen Kocher stößt. Steil aufwärts führt der Wanderweg hinauf zum Heiligenwald. Umgestürzte Bäume lassen diesen Limesabschnitt [read more…]

Marathon

Vom Madonnenländchen in das Bauland

Strümpfelbrunn, den 22. Mai 2016. Immer wieder spannende Wanderthemen bietet der sagenhafte Odenwald. Auf der dritten Etappe des Hauptwanderweges No. 34 durchwandert man das Madonnenländchen. Dabei handelt es sich nicht um einen geographischer Begriff, sondern um eine volksmundliche Bezeichnung des Großraumes Buchen und Walldürn, dort wo zahlreiche Madonnen und Marienstatuen an Häusern und an Bildstöcken in den letzten Jahrhunderten angebracht wurden. Bei der größten Anzahl der Bildstöcke kann man dabei als Grund der Stiftung Unglücksfälle,  Sühne für menschliche Fehler, Dankbarkeit oder gar zur Abwendung von Notzeiten annehmen. Nach 40 Kilometern und entspannten 580 Höhenmetern endet der Trail im Bauland, einer Gäulandschaft im Nordosten Baden-Württembergs. Dieser Name geht übrigens auf die Bezeichnung Ponland  (Landstrich, in dem Bohnen angebaut werden – vom mittelhochdeutschen pône) zurück.  Umgangssprachlich wird das Bauland wegen seines Klimas auch als Badisch Sibirien bezeichnet. Gestartet wird unweit der Katzenbuckeltherme in Strümpfelbrunn immer der Wandermarkierung des gelben Kreuzes folgend. Vorbei am fein herausgeputzen Stadtteil Mülben, teilweise auf den Wegen des 170 Kilometer langen Odenwald-Madonnenradweges gehend, erreicht man nach fünf Kilometern Wagenschwend. Auf einem aussichtsreichen Höhenweg führt der Pfad via Balsbach nach Limbach. Zahlreiche Bildstöcke säumen die Wege Richtung Seckach. Dort ist allemal ein Besuch der sehenswerten katholischen Kirche St. Sebastian zu empfehlen. Aus Wandersicht unvorteilhaft ist der Streckenverlauf auf den folgenden fünf Kilometern Richtung Adelsheim, da die Streckenführung ausnahmslos auf  einem Asphaltradweg erfolgt. Hier empfiehlt es sich  die vorhandenen kommunalen nordwestlich gelegen kommunalen Wanderwege zu nutzen. Adelsheim selbst ist sehenswert. Die stattlichen Gebäude des Stadtkerns dokumentieren die verblasste Mächtigkeit der Kommune. Zu erwähnen ist hierbei das [read more…]