Flußwanderung

Main stromaufwärts -Wertheim

Wertheim, den 11. Januar 2021 – Ein Kurzbesuch in Baden Württemberg steht auf der heutigen Wanderagenda. Gerade einmal 25 Kilometer schubt sich der Main durch das Ländle, bevor der Rest bis zur Quelle durch bayrische Gefilde verläuft. Gestartet wird auf der gegenüberliegenden Seite im unterfränkischen Hasloch, dort wo man über einem Bahndamm den Main queren kann. Lang streckt sich ein vorgelagertes Industriegebiet entlang der Wertheimer Mainschleife. Über die Odenwaldbrücke gelangt man zur Tauberpromenade, dort wo die Tauber im Main entwässert. Die nördlichste Stadt Baden Württembergs hinterläßt einen gespaltenen Eindruck. Angesichts der Flächenausdehnung ist der historische Kern, der am Maintaubereck liegt, mehr oder minder ein flächenmäßiger Wurmfortsatz der gesamten Kommune. Im Gegensatz zum benachbarten Miltenberg wirkt die historische Altstadt disharmonisch. Postmoderne Zweckbauten die neben prachtvolle Fachwerkbauten stehen und eine scheinbar nicht konsequente Gestaltungssatzung schmälern den ersten Eindruck der Mainstadt, die es jedoch Wert ist entdeckt zu werden. Vom badischen Wertheim geht es über die Brücke hinüber in das unterfränkische Kreuzwertheim. Auf einem aussichtsreichen Terrassenweg zieht sich der Mainwanderweg entlang der Weinbergslage Rainberg aufwärts. Doof wenn man in der Wanderplanung übersieht, daß ein in der OSM-Karte eingezeichneter Pfad kein Pfad, sondern der Bettingbergtunnel ist. So stehe ich vor dem ehemaligen Eisenbahntunnel, der heute verschlossen ist. Mercedes Benz nutze einst in den 80 Jahren den Tunnel zu Versuchszwecken. Eine weiterführende Nutzung als Wander- und Radweg wurde verworfen, da von Oktober bis Mai hier die Mopsfledermaus ihr Winterquartier aufschlägt. So geht es über verschlungene Pfade, den Bettingberg umrundend, hinab zur Mainschleife bei Bettingen. Durch [read more…]

Marathon

Herbstliches Main-Tauber

Wertheim, den 18. November 2020 – Dort wo sich das fränkische Mainfranken und das badische Tauberfranken berühren, dort wo die Tauber in den Main mündet und dort wo die Einstiegspforte zur Romatischen Straße bis nach Füssen anzutreffen ist, dort kann man, auch wenn der Herbst seinen Zenit bereits überschritten hat, vortrefflich wandern. Gestartet wird in am Mainufer von Kreuzwertheim bei allerbesten Konditionen. Der herbstliche Morgennebel verschleiert noch das gegenüberliegende Wertheim und wird in den ersten Stunden des Tages die Höhenlagen der Urpharer Mainschleife mystisch einmanteln. Zunächst geht es aufwärts zu den Weinhängen des Kaffelberges, für Freunde fränkischer Weine, eine Lage von besonderer Qualität. Entlang der mächtigen Trockenmauern schraubt sich der Mainwanderweg stetig aber moderat aufwärts. Idealerweise könnte man, wenn nebelfrei ist, die Aussichten auf den Main und das gegenüberliegende Wertheim genießen – jedoch auch die Nebelwand bietet ihre eigenen herbsttypischen Reize. Am nordöstlichen Ende von Kreuzwertheim schwenkt man, den Main-Wanderweg in südlicher Richtung folgend ein, und quert oberhalb den Bettingbergtunnel, der einst Bettingen mit Wertheim als Eisenbahntunnel verband, später von Mercedes zu Forschungszwecken genutzt wurde und mittlerweile Winterlager für Fledermäuse ist. Den Mainweg verlassend folgt man dem Heunweg, ein exzellenter Pfad, der durch das felsige Himmelreich führt, dort wo einst auch ein stattliches Schloß, die Wettenburg, stand. Obschon nebelverhangen, die sechzehn Kilometer lange Wanderouvertüre oberhalb der Mainschleife, die ansonsten sehr aussichtsreich ist, fasziniert auch bei diesen Wetterkonditionen. Bei Kreuzwertheim geht es über die Mainbrücke nach Wertheim um einen bemerkenswerten Einstieg in das liebliche Taubertal unter die Schuhsohle zu nehmen. Die [read more…]