bis 35 km

Magischer Odenwald

Otzberg, 18. Dezember 2023 – “Nur das Wetter ist nicht planbar.” So einmal mehr die zunächst ernüchternde Erkenntnis einer geplanten Wandertour. Verlockend waren die Rahmenbedingungen. Nach mehr oder minder acht bedeckten und regnerischen Wochen im Vorderen Odenwald signalisierte der Wetterdienst “grünes Licht” – ein Zwischenhoch mit sechs Stunden Sonnenschein. Ergo ideal für eine aussichtsreiche Panoramawanderung unter der Überschrift “Von Vulkan zu Vulkan im Vorderen Odenwald” – mit Start in der Odenwälder Weininsel Groß-Umstadt zum erloschenen Vulkan Otzberg – weiterführend zum ehemaligen Roßdörfer Roßberg – der ebenso einen vulkanischen Ursprung hat. Zwischendurch exzellente Weitsichten in den Odenwald, gen Spessart und dem Taunus. So der Plan. Jedoch, obschon die lokalen Radiosender unentwegt und störrisch an dem sonnigen Tag festhielten – die Inversionswetterlage verbunden mit Windstille bedingte eine hartnackige Nebellage – punktuell und höhenlagenbedingt durchbrochen von Lichtfenstern die auf den ersten zwanzig Kilometern für eine facettenreiche Lichtstimmung sorgten. Einmal mehr bestätigt sich die Erkenntnis, wenn bis zur Mittagszeit der Nebel sich nicht auflöst, dann ist für den Rest des Tages Schicht im Schacht. So auch an diesem Tag. Ungeachtet dessen, die eingeplante aussichtsreiche Panoramatour “Von Vulkan zu Vulkan” entwickelte sich zu einer spannenden Wanderung belegt mit eindrucksvollen Impressionen frei nach dem Motto: “Wenn die Natur mit Licht malt”. Beseelt von der Lichtstimmung war es daher naheliegend die ursprünglich bis Roßdorf eingeplante Tour bis zur ehemaligen Kreisstadt Dieburg zu verlängern, auch wenn die letzten zwölf Kilometer förmlich aussichtslos waren. Allemal ist für Dermatologen die Wetterlage ein Segen, denn es gilt die Erkenntnis: “Haut will [read more…]

bis 20 km

Roßdorfer Panoramaweg

Roßdorf, den 14. Januar 2022 – Im Vorhof der südhessischen Metropole Darmstadt bietet die Region rund um Roßdorf beste Möglichkeiten für aussichtsreiche Wanderungen, vorausgesetzt die Wettervorhersagen sind zuverlässig. Wir starten am Golfplatz nahe Groß-Zimmern und werden zunächst mit einem Handicap belastet, denn eine störrische Nebelwand hat sich unter den blauen Himmel der Hochdrucklage geschoben. So muss man sich auf der Hinrunde die weitreichenden Aussichtsmöglichkeiten zunächst denken. Vom Golfplatz wandern wir über den Stetteritz, einer schönen Wohnlage oberhalb des Roßdorfer Stadtteils Gundernhausen hinüber zur Nordkante des Roßbergs, der vor vierzig Millionen Jahre noch als Vulkan kräftig schlotete. Roßdorf querend ist nach sieben Kilometern der Rehberg erreicht, der bei freier Sicht wunderbare 270 Gradblicke gen Odenwald, Spessart Vogelsberg und Taunus ermöglicht. Das man im Odenwald gerne isst und trinkt ist eine Binsenweisheit. So folgen wir vom Rehberg dem Kotelettpfad, der nach Darmstadt führt. Im 19. Jahrhundert pilgerten hungrige Darmstädter sonntags nach Roßdorf, um im dortigen Wirtshaus „Zur Sonne“ die größten und besten Koteletts der Region zu genießen. Zahlreich die Massen, die nach Roßdorf strömten ,so entstand ein Trampelpfad. Seit 1993 wird dazu als Brauchstumspflege alle zwei Jahre eine ofizielle Kotelettwanderung durchgeführt. Durch den Großen und Kleinen Bruch bei Roßdorf wandern wir vorbei am Ludwigsteich und dem Jugendhof Bessunger Forst zur Fischerhütte, einer sehr zu empfehlenden wandertauglichen Einkehrstation. Den Darmbach folgend, der entgegen der landläufiger Meinung nicht der Namensgeber der Stadt Darmstadt ist, wandert man zum Forsthaus Eiserne Hand, um am Waldesrand mit Blick auf Ober-Ramstadt weiterführend hinauf zu den Weinhängen des Roßbergs zu [read more…]

Marathon

Wandermarathon im Reinheimer Land

Zeilhard, 20. September 2014 “Die Strecken führen über herrliche Feld- und Waldwege und sind bei jeder Witterung gut begehbar”. Fast schon untertrieben die Ausschreibung des TV 1913 Zeilhard, der bereits zum 9. Mal zu einem IVV-Marathon einlud. Mächtig ins Zeug legten sich die Veranstalter bei Auswahl der Strecke. Startort  war der Reinheimer Ortsteil Zeilhard, über dessen Namensgebung noch heute Unklarheit besteht. Tauchte 1323 in einem Lehnsbrief erstmals der Name Zylhardt spekuliert man darüber, dass  die zwei Jahre später nachgewiesene Schreibweise Zygelhard sich aus Ziegel und Hard (=Berg) ableitete und darauf referenzierte dass es im gelben Lössgebiet  eine Ziegelei  gab. Jenseits der ethnologischen Stadtforschung  geht es zunächst den Hirschbach querend in östlicher Richtung entlang des Dilsbachs in die benachbarte Gemeinde Spachbrücken der heute noch im Volksmund die Walachei genannt wird. Da aus statischen Gründen der Bau einer Brücke für den kleinen Bach nicht im Verhältnis stand, wurden ehemals Birkenstämme (= Spachen) in den Bachlauf gelegt, unten größere um den Durchfluss des Wassers zu gewährleisten, nach oben hin immer kleinere, damit Fuhrwerke ungehindert darüber fahren konnten.  Vorbei an der Abwasseranlage Vorderer Odenwald die an diesem Morgen eine besondere olfaktorische  Melange  für die mehr als 82 angetretenen Marathonwanderer verbreitet geht es zunächst rund um die Reinheimer Teiche – ein außergewöhnliches Naturschutzareal. Bereits 1626  wurde unter dem Darmstädter  Landgraf Georg II. im 75 Hektor großen Areal ein Fischteich angelegt.  Mehr als 200 Fisch- Vogel- und Insektenart konnten bislang in dem Gebiet nachgewiesen werden. Eine echte Sensation ist das Vorkommen der Europäischen Sumpfschildkröte, denn die Reinheimer Population ist die bisher einzig  Bekannte [read more…]