bis 35 km

Magischer Odenwald

Otzberg, 18. Dezember 2023 – “Nur das Wetter ist nicht planbar.” So einmal mehr die zunächst ernüchternde Erkenntnis einer geplanten Wandertour. Verlockend waren die Rahmenbedingungen. Nach mehr oder minder acht bedeckten und regnerischen Wochen im Vorderen Odenwald signalisierte der Wetterdienst “grünes Licht” – ein Zwischenhoch mit sechs Stunden Sonnenschein. Ergo ideal für eine aussichtsreiche Panoramawanderung unter der Überschrift “Von Vulkan zu Vulkan im Vorderen Odenwald” – mit Start in der Odenwälder Weininsel Groß-Umstadt zum erloschenen Vulkan Otzberg – weiterführend zum ehemaligen Roßdörfer Roßberg – der ebenso einen vulkanischen Ursprung hat. Zwischendurch exzellente Weitsichten in den Odenwald, gen Spessart und dem Taunus. So der Plan. Jedoch, obschon die lokalen Radiosender unentwegt und störrisch an dem sonnigen Tag festhielten – die Inversionswetterlage verbunden mit Windstille bedingte eine hartnackige Nebellage – punktuell und höhenlagenbedingt durchbrochen von Lichtfenstern die auf den ersten zwanzig Kilometern für eine facettenreiche Lichtstimmung sorgten. Einmal mehr bestätigt sich die Erkenntnis, wenn bis zur Mittagszeit der Nebel sich nicht auflöst, dann ist für den Rest des Tages Schicht im Schacht. So auch an diesem Tag. Ungeachtet dessen, die eingeplante aussichtsreiche Panoramatour “Von Vulkan zu Vulkan” entwickelte sich zu einer spannenden Wanderung belegt mit eindrucksvollen Impressionen frei nach dem Motto: “Wenn die Natur mit Licht malt”. Beseelt von der Lichtstimmung war es daher naheliegend die ursprünglich bis Roßdorf eingeplante Tour bis zur ehemaligen Kreisstadt Dieburg zu verlängern, auch wenn die letzten zwölf Kilometer förmlich aussichtslos waren. Allemal ist für Dermatologen die Wetterlage ein Segen, denn es gilt die Erkenntnis: “Haut will [read more…]

Marathon

Umstädter Panoramaweg

Groß-Umstadt, den 31.Oktober 2020 – Die Aussicht auf Aussichten – für Wanderfreunde das Non-plus-ultra. Auch wenn es diese Tour offiziell nicht gibt, sie ist wunderbar wanderbar, nutzt die bestehende Infrastruktur entlang dem südhessisch-unterfränkischen Grenzgebiet, dort wo die Nahtstelle der Bergsträßer und der Fränkischen Weinkultur vorzufinden ist. Die Rede ist von Groß-Umstadt, dem Tor zum Odenwald – ein geeigneter Startort, um bei bester Wetterlage in die bunt gefärbten Weinberge einzutauchen. Von der Stadtmitte der Odenwälder Weininsel geht es zunächst Richtung Raibacher Tal, vorbei an der Museumshofreite, dem Gruberhof, dem Sonnenaufgang entgegen hinauf zur dreizehn Hektar großen Weinlage Umstädter Steingerück. Durch den kleinen Ziegelwald auf dem Herrnberg eröffnet diese Passage weitreichende Blicke in die Rhein-Main-Ebene bis zum Spessart. Über eine Talsenke führt der Trail hinüber zum Umstädter Stachelberg von wo aus man in der Ferne Aussichten hinüber in den Taunus genießen kann. Fixpunkt ist dabei die Wendelinuskapelle, die oberhalb des Weilers Klein-Umstadt liegt, und, sofern man zu einer gewogenen Tageszeit hier aufschlägt, eine passable Haltestation ist, um bei einem Schoppen Wein aus dem Rucksack die inspirierenden Aussichten von Bergstraße über den Taunus bis hin zum Spessart wirken zu lassen. Vom Umstädter Stachelberg führt die Passage hinab, Klein-Umstadt querend, um am östlichen Ende des Weilers das Gewann Hörnig des Umstädter Stachelbergs zu erklimmen. Oberhalb des benachbarten Ortes Kleestadt schwenken wir in östlicher Richtung ein. Die Textur der Landschaft ändert sich merklich. Von den Hängen der Umstädter Weinbergslagen wandert man zunächst über eine Hochplateauebene, vorbei an zahlreichen Aussiedlerhöfen hinüber zur Schlierbacher Gemarkung. Das bereits [read more…]

Marathon

Heubacher Wandermarathon 2019

Heubach, den 30. März 2019 – „8 Grad 57 51.16 Länge 49 Grad 50 30.96 Breite.  Eingebettet in einem romantischen Seitental des Vorderen Odenwald lebt eine verschworenen Dorfgemeinschaft, behaftet mit der Anmut eines gallischen Dorfes. In diesem Umfeld bläst der zweite Vorsitzende der OWK-Ortsgruppe Heubach, Michael Pohl, einmal jährlich zum sportlichen Wanderhalali.“, so die einleitende Worte meines Blogbeitrages vor drei Jahren. Geändert hat sich per se nichts, aber auch rein gar nichts, an der damaligen Aussage. So hat getreu dieser Erkenntnis der Heubacher Wanderexperte wiederum der heimatlichen Verbundenheit Rechnung tragend eine Strecke ausgearbeitet, die einen Radius von 4,76 Kilometer ausgehend  vom Heubacher Dorfbrunnen  ausweist und über Mehrschleifen sich zu einem ausgewachsenen Wandermarathon mit knapp 44 Kilometern und knapp 1.160 Höhenmetern entwickelt. Dem Sonnenverlauf entsprechend ist die Route nach bewährtem Raster gestrickt. Gestartet wird zur besten Wanderzeit um 6.30 Uhr, um zügig die ersten Hügel im Umfeld des Groß-Umstädter Weilers Richtung Kissinger-Wünziger-Hütte zu marschieren, die Sonne dabei im Rücken – die Blicke frei  über die Groß–Umstädter Weininsel, den seit 22 Millionen Jahren erloschene Vulkan namens Otzberg, den Anhöhen der Bergstraße, der Reinheimer Bucht und den Dieburger Ebene. Grundsätzlich könnte man hier sitzenbleiben, die Ausblicke genießen, über sich und die Welt nachdenken und die Hoffung hegen, dass irgendwann oberhalb der hier angelegten Weinrebenhänge vielleicht ein Grauburgunder aus den hier gezogenen Lagen nebst Käseteller vorbeifliegt.  Jedoch, der Wanderführer beendet diese Illussion rasch, um über eine verschlungene Pfadführung den Weg zurück nach Heubach zu finden, dort wo nach 14 Kilometern auf die 37 Teilnehmer ein opulentes Frühstück [read more…]

Odenwald

Eine wahrhaft weinselige Weinlagenwanderung

Groß-Umstadt,den 31. Mai 2015 Ein Erlebnis der besonderen Art im wahrsten Sinne ist eine Wanderung mit einhergehendem Weingenuss, auch wenn grundsätzlich beim Wandern der Weg das Ziel sein sollte. Das sich Beides vortrefflichst kombinieren lässt, hat wiederum einmal mehr der Groß-Umstädter Odenwaldklub unter Beweis gestellt. Die Rezeptur ist einfach. Man nehme die vorhandene Infrastruktur in Form der drei Groß-Umstädter Weinlagen, markiere bedürfnisgerecht vier unterschiedliche Wanderstrecken zwischen fünf und 14 Kilometern, flankiere das Ganze mit einer hin- und ausreichenden Anzahl an Ausschankstationen mit immerhin 15 verschiedenen Weinen, bestelle allerfeinstes Wanderwetter und wähle ein hervorragendes Ambiente, um nach erfolgreich absolvierter Wanderung bei Speis und Trank einen wunderbaren Wandertag ausklingen zu lassen. Ehrensache, dass natürlich die längste im Angebot befindliche Strecke, aufwändig und ausgezeichnet mit einer roten Traube als Wegweisung gewählt wurde. Ehrensache natürlich auch, dass der Start im zehn Kilometer entfernten Münster erfolgte. Via Altheim, durch einen Lichtungsstreifen, der zwischen Altheim und Semd liegt, ist nach eineinhalb Stunden Groß-Umstadt erreicht. Bereits 15 Minuten vor dem offiziellen Start am Parkplatz Altstadt ist das Tagesticket gelöst. Eine 10er Karte wahlweise nutzbar für  zehn  0,1 Weinschöppchen, Wasser oder Verpflegung können am Start gelöst werden. Als Dreingabe erhält der Wanderer dazu ein Winzerfestgläschen. Das Wanderwetter – perfekt  bestellt und arrangiert. Nach einem herrlichen Sonnenaufgang, übernehmen Hochwolken das Regiment, so dass die direkte Sonneneinstrahlung abgemildert wird, was für die weinkonsumierenden Wanderer durchaus zweckdienlich ist. Vom Parkplatz Altstadt geht es zunächst nördlich in den Kappesgärtenweg. Entlang des Richer Baches wird die Weinbergslage Stachelberg in Angriff genommen, mit Ziel Wendelinuskapelle. [read more…]

Fit mit Bier

Fit mit Bier -Umstädter Brauhaus-

Groß-Umstadt, den 13. Mai 2015 Auf herrlichen naturbelassenen Pfaden zu einer Edelbrauerei – Wanderherz was willst du mehr? Gestartet wird im heimischen Münster um via Wirtschaftsweg den Ortsteil Altheim am südlichen Rand zu queren. Während die ausgewiesenen Wanderwege allsamt durch den Dieburger Forst, führen, empfiehlt es sich durchaus parallel zur Semme  ( wegen ihres Ursprungs bei Hassenroth in der Umgebung auch Hasselbach genannt) durch die Wiesen des Röllsteins zu gehen. Links und rechts flankiert von einer Vielzahl von Jagstühlen geht es vorbei an der längsten aus einem Baumstamm gefertigten Bank der Welt (31.33 Meter) über die B45 hinweg, die Dieburg mit Groß–Umstadt verbindet. Schnell durchquert wird der Weiler Semd um entlang des Naturschutzgebietes Taubensemd, auf herrlichen Pfaden Richtung Süden weiter zu ziehen. Das Naturschutzgebiet weist eine Fläche von 25 Hektar aus und ist mit kleinen offenen Wasserstellen durchsetzt. Markant die noch sichtbaren Löß- und Lehmabdeckungen aus der Dieburger Senke. Zwischen Fuchsberg und Scherbenberg geht es vorbei am Franzonsengrund, immer den erloschenen Vulkankegel, den Otzberg, das Wahrzeichen der Dieburger Lande, im Blick. Bemerkenswert die Ruhe und Abgeschiedenheit unweit des Mittelzentrums Groß-Umstadt. Vor Lengfeld wird östlich eingeschenkt um über den Schöllkopf Richtung Haxenmühle zu wandern. Ein Blick zurück eröffnet ein weitreichendes Panorama – von der Bergstraße über den Taunus bis zum Spessart. Eindrucksvoll der Blick auf Groß-Umstadt, eingerahmt von den ersten Höhenzügen des Vorderen Odenwaldes, dort wo in langer Tradition ein kultivierter Weinanbau gepflegt wird. Vorbei an der Haxenmühle geht es entlang des Steinerwaldes hinauf zum Eselsberg, um Groß-Umstadt von der Südseite [read more…]

bis 35 km

Auf zum Otzberg

Otzberg den 09.02.2013 – Bei angenehmen Wetterbedingungen, leicht gepuderte Schneelandschaft, hie und da eine blaue Stelle am Wolkenhimmel, und eine aufgehende Sonne starteten wir über den Dieburger Forst Richtung Semd, zur längsten aus einem Holzstück  gefertigten Bank der Welt. Die 31,33 m lange Sitzbank wurde im Rahmen einer Internationalen Messe, die vom Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik  in Groß-Umstadt  in 2004 ausgerichtet wurde,  errichtet. Nach Beendigung der Messe sollte die Bank  zunächst veräußert werden. Eine  ursprünglich geplante Verlagerung  in ein Freizeitgebiet im Kernstadtbereich von Groß-Umstadt scheiterte jedoch. Beherzte  Semder Bürger planten zunächst eine “Bankentführung” die jedoch auch scheiterte. Letztendlich entschloss man sich  die Bank an der Stelle am Waldrand im Wiesengrund hinzustellen, an der sich früher die „Semder Radfahrer-Ruh“ befand. Über das Natur- und Vogelschutzgebiet “Taubensemd von Habitzheim, Semd und Groß-Umstadt” geht es auf aussichtsreichen Pfaden direkt nach Lengfeld (Raststation Cafethek Cae) um dann den 326 Meter hoch gelegenen Otzberg zu erklimmen. Der Berg ist ein übriggebliebene Basaltkegel eines erloschenen Vulkans, dessen Eruptionen einst die geologischen Voraussetzungen für die äußerst fruchtbare Umgebung schufen.  Die Burgschenke auf der Veste Otzberg bietet eine bodenständige Odenwälder Hausmannskost an.  Empfehlenswert ist beispielsweise das frühere Arme-Leute-Essen: “Odenwälder Gestampftes” (Erdrüben, Karotten und Kartoffelgemüse mit Bratwurst und Röstzwiebel). Für den dezenten Abgang empfiehlt sich ein Wildsau-Tropfen aus Amorbach der den Gaumen mit einer feinen Himbernote überzieht.  Wohlgestärkt geht  es bergab Richtung Wiebelsbach, entlang der Bahntrasse nach Groß-Umstadt. Über die alte Römerstraße  “Hohe Straße” zurück  zum Ausgangsort.  Insgesamt eine herrliche Rundwanderung über 35 Kilometer mit moderaten 440 Höhenmetern.