Marathon

Wenn die Nacht zum Tage wird

Mespelbrunn, 15. August 2015 Mit gebührendem Abstand, sieben Wochen nach den 24h von Bayern 2015, just am bayrischen Feiertag Maria Himmelfahrt, war  erneut ein Trail im fränkischen Mespelbrunn angesagt. Diesmal stand die 37 Kilometer lange Nachtstrecke an, die unter dem Leitbild “Räuberrunde zwischen Himmel und Hölle” während der 24h-Veranstaltung überwiegend im Schein der Stirnlampe begangen wurde.  Hatte der Veranstalter auf der Nachtstrecke respektable 25 Aktionspunkte  eingerichtet, gab es neben den Jausestationen diesmal einen einzigen Aktionspunkt: “Spessart pur und unplugged”. Ideal der Startpunkt, am ehemaligen Wandermarktplatz am Haus des Gastes in Mespelbrunn, dort wo auch ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Ganz Mespelbrunn liegt noch im morgendlichen Feiertagsschlaf. So geht es auf dem altbekannten Weg durch den Langen Grund hinauf vier Kilometer entfernten Hohen Warthaus. Anno 1733  errichtete ein gewisser Antonius Sartor, Jägersmann zu Volkersbrunn, mitten im Wald  eine Jagdhütte, um die vorbei fahrenden Kutschen zu bewirtschaften. Hier verlief damals der direkte Weg zwischen Schloß Mespelbrunn und dem Aschaffenburger Schloß. Räuberbier im Ausschank und eine heftig-deftig-kräftige Speiseauswahl machen heute das Areal zu einem beliebten Ausflugsziel. Frühmorgens sind noch die Schmauchspuren des Vorabends in Form einiger geleerter Weißbiergläser zu besichtigen. Dem Wanderzeichen HG  folgend (stehend für Höhenweg der Grundgemeinden Ebersbach, Leidersbach, Roßbach   und Volkersbrunn) geht es zum Odenwaldblick. Dank des nächtlichen Regeneintrages und der aufsteigenden Verdunstungsmasse kann man nur erahnen, wo sich der Odenwald befindet. Volkersbrunn rechts liegend lassend geht es zum oberhalb der Kommune gelegenen Aussichtspunkt (dort wo man nicht nur an 24-Stunden-Wanderungen herrliche Sonnenuntergänge genießen kann) und auf schönen Pfaden oberhalb von Heimbuchenthal nach [read more…]

Spessart

24 Stunden von Bayern 2015

Mespelbrunn, der 27. Juni 2015 „Spessart – ja der Spessart, vorher hob I nur die Autobahnraststätten an der A 3 kennt“ antwortet Bap Koller verschmitzt auf meine Frage, wie es ihm denn im Spessart gefällt. „Aber Wald gibt,s hier – Waaald – Eichen und Buchen mei wie scheee“ schiebt der  fichtenwaldgeprägte Urbayer nach, der im Herbst mehr als 200 Kilometer Wanderwege im fränkischen Spessart erkundete, um als Eventmanager im Auftrag der Bayern Tourismus Marketing GmbH (by.TM) die siebte Ausgabe der 24 Stunden von Bayern erfolgreich auf die Piste zu bringen. Franken sind schon etwas Besonderes. Ein Franke ist zunächst ein Franke mit einem fränkischen Vadder und einer fränkischen Mudder, einem fränkischen Großvadder und einer fränkischen Großmudder und dann erst einmal gar nichts.  So gehört das Wort Bayern auch nicht zwingend zu dem Erste-100-Worte-Schatz eines Frankenkindes – was übrigens auch in umgekehrter Reihenfolge gilt, je südlicher man in das herrliche Bayern kommt, und dort wo vereinzelt das nördliche Franken mit der nördlichsten Bastion „Aschebersch (Hochdeutsch Aschaffenburg) als Wurmfortsatz des bayrischen Hoheitsgebietes angesehen wird. Ungeachtet des gewachsenen Geplänkels ansässiger Volksstämme hat sich die Bayern Tourismus GmbH bewusst für die Bewerbung der unterfränkische Region entschieden,  um Bayern und den Rest der Welt zu beweisen  welch tolle Wanderregion das Räuberland  eigentlich ist. Doch zunächst von vorne. Freitag 26.6. spätnachmittags am Wanderparkplatz in Mespelbrunn. Bap Koller nagelt noch die letzten Schilder fest -insgesamt sind  2.000 Markierungen angebracht worden.  Aus dem In- und Ausland (man spricht von sechs Ländern) sind die ersten der insgesamt 444 Teilnehmer schon [read more…]

Marathon

Im Herzen des Spessarts

Heimbuchenthal, 10. Mai 2015 „Kinzig, Sinn und Main schließen rings den Spessart ein.“ Fürwahr eingeschlosssen im Waldgarten kann man sich fühlen, wenn im Spessart unterwegs ist. Ein dicht bewachsener Eichen- und Buchenwald, schattig im Sommer, dunkel anmutend im Winter und eine dünne Besiedlung kennzeichnen das unterfränkische Mittelgebirge. So kann man ohne Probleme stundenlang im größten zusammenhängenden Laubmischwaldgebiet Deutschlands bergan und bergab auf den vielfältigen Wanderwegen unterwegs sein und die Seele baumeln lassen, ohne in Kontakt mit einer menschlichen Siedlung zu treten. Je nach Streckenwahl spärlich die Aussichten – wenn sich jedoch Weitsichten ermöglichen, dann eröffnen sich herrliche Panoramablicke in versteckte Täler und Mittelgebirgszüge. Auch nicht zu unterschätzen sind die Steigungen die der Spessart bietet. Obschon die höchste Erhebung, der Geiersberg, nur 586 Höhenmeter aufweist sind höhenzugsbedingt immer wieder ordentliche Auf- und Abstiege einzuplanen. So bietet Wanderführer Josef Svoboda, ein sportlich ambitionierter Wanderführer des OWK Miltenberg immer wieder Sport- und Marathonwanderungen durch die heimische Spessartregion an. Die aktuell durchgeführte Wanderung startete in Heimathenhof ein Weiler der zur Kommune Heimbuchenthal gehört. Die Strecke führte über Eichelsbach, Hofstetten, Kleinwallstadt, Ebersbrunn und Volkersbrunn nach 42 Kilometern und knapp 900 Höhenmetern zurück zum Ausgangsort. Heimbuchenthal pflegt übrigens eine Verwaltungsgemeinschaft mit Mespelbrunn, dort wo in wenigen Wochen die 24 Stunden von Bayern 2015 ausgerichtet werden.  Hier ist bereits in der Nachtstrecke eine „Räuberrunde“ eingeplant, die auch durch Heimbuchenthal  führen wird. Fortsetzung folgt demnächst.