Marathon

Finale zum Wachturm No. 1

Bad Hönningen, den 25. März 2022 – Finale der winterlichen Limesexkursion in nördlicher Richtung. Zwei ausgedehnte Wanderungen führen von Bad Ems über eine Strecke von insgesamt 81 Kilometern und 2.100 Höhenmetern zum nassen Limes am Rhein, dort wo nach römischer Arithmetik Wachturm Nummer 1 von insgesamt 900 Wachtürmen steht, die allesamt entlang des Obergermanisch-Rätischen Limes vor 1.800 Jahren errichtet wurden. Gestartet wird in der altehrwürdigen Kurstadt an der Lahn, in Bad Ems. Just zum Sonnenaufgang ist die Kurpromenade wie ausgestorben. Man könnte sich mit eine der steilsten Standseilbahnen der Welt, mit der Kurwaldbahn, zur Bismarckhöhe hochliften lassen, jedoch ist es nicht verboten zur körperlichen Ertüchtigung die erste Bergwertung des Tages zu absolvieren, um stetig und partiell auch sehr steil hinauf zum benachbarten Weiler Kemmenau zu wandern. Offensichtlich handelt es sich hier um den bis dato steilsten Abschnitt der bisherigen Limesexkursionen. War die vorhergehende Limeswanderung nach Bad Ems mit tollen Panoramen bestückt, so ist auf dieser Tour Richtung Rhein gute Waldarbeit zu Fuß angesagt, was jedoch nicht unattraktiv ist. Oberhalb von Arzbach bietet sich eine Rast am Augstblick an. Hier kann man seine Blicke über den Westerwälder Teil des Naturparks Nassau schweifen lassen. Nicht umsonst sind hier auch zahlreiche Wandervereine aktiv, die sich in der IVV-Szene in der Vergangenheit mit attraktiven Sportwanderungen engagiert haben. Natürlich könnte man die Wegstrecke deutlich und mit geringeren Steigungen abkürzen, was jedoch nicht empfohlen wird. Denn der Verlauf des Limes-Wanderweges ermöglicht attraktive Ausblicke über die Talsenken, und Anhöhen, dort wo sich die Ortschaften Kadenbach, Eitelborn und [read more…]

Ultra

Wanderolympiade 2017 in Koblenz

Koblenz, im Juni 2017 – Wandern als olympische Disziplin? Zumindest im klassischen Sinn unbedenkbar. Jedoch, der Internationale Volkssportverband, kurz IVV genannt, 1968 gegründet, seit 1972 im deutschen Vereinsregister eingetragen, mittlerweile mit 32 nationalen Mitgliedsländern über 3.300 Vereine repräsentierend, veranstaltet seit 1989 im zweijährigen Rhythmus eine internationale Wanderolympiade.  Nach Estland, Türkei, Südtirol und China in den vergangenen Jahren erhielt im Jahre 2014 Koblenz als Austragungsort der IVV-Olympiade den Zuschlag für 2017 durch das IVV-Präsidium. Als Ausrichter hatte sich der IVV-Verein “Schnelle Füße” aus Winningen bei Koblenz beworben, ein rühriger Wanderverein, der sich insbesondere durch die jährlich stattfindenden Langstrecken-Wanderveranstaltungen einen guten Ruf erarbeitet hatte. So rührte der Verein bereits seit zwei Jahren mächtig die Werbetrommel, um auf ein bemerkenswertes Breitensportprogramm, beinhaltend 15 Wanderungen und weitere Veranstaltungen in den Disziplinen Radfahren, Schwimmen, Geocaching, und Inlineskating, hinzuweisen.  Aus Wandersicht waren dabei drei Veranstaltungen besonders bemerkenswert und herausfordernd. Der Lahntalmarathon, der Moseltalmarathon und der Welterbemarsch “Auf den Spuren der Ritter” auf 60 Kilometer überwiegend entlang des Rheinsteiges von der Loreley bis nach Koblenz. 140 Kilometer in drei Tagen, klare Sache, dass ein derartiges Wanderevent  eine dicke Vormerkung in der langfristigen Wanderplanung auslöste. Hoch war demnach die Erwartungshaltung und groß die Vorfreude auf eine erlebnisreiche und spektakuläre Veranstaltung, wohlweislich wissend, dass Koblenz ein ausgezeichneter Startort für vielfältige spannende Wanderexkursionen ist. Mittwoch, den 6. Juni 2017  Lahntal-Marathonwanderung Nach einer frühen Anreise erreichte ich zeitig um 05.30 Uhr das “Olympiazentrum”, die Rhein-Mosel-Halle in Koblenz. Mächtige Grußworte im Programmheft, von der Ministerpräsidenten über den Oberbürgermeister, über IVV- und DVV-Präsidenten lösten einen gewissen Respekt [read more…]

bis 35 km

Lahn(tastisches) von Nassau nach Lahnstein

Nassau, den 19. November 2016 – Finale – Finale mit Krönung! Auch die letzte Langstreckenetappe auf dem Lahnwanderweg von der Quelle bis zur Mündung  war wieder einmal mehr ein besonderes Wandererlebnis. Vom Nassauer Bahnhof quert man zunächst die Lahn über die Kettenbrücke (ursprünglich als solche 1830 errichtet) um den Burgberg zu erklimmen. So geht es zunächst vorbei an den Resten der Burgruine Stein. Unverständlicherweise ist es nicht gelungen den Lahnwanderweg über die oberhalb gelegene oben gelegene Oranierburg Nassau zu führen. Anzunehmen ist, dass man bewusst die Passage um die Burg herum zur Gedenkstätte des Freiherrn von Stein geführt hat –  einen der bedeutendsten Staatsreformer der deutschen Geschichte. Freiherr in allen Ehren – unter dem Gesichtspunkt eines perfekten Wandererlebnisses empfiehlt es sich jedoch, den Lahnhöhenweg zu folgen, um nach 700 Metern den markanten fünfeckigen Bergfried, der sich immerhin 33 Meter hoch reckt, zu bewundern. Allerdings kann sowohl der Bergfried als auch die im Burghof befindliche Gaststätte nur von April bis Oktober besichtigt werden. So geht es anschließend auf der Westflanke entlang einer wunderbaren knorrig/felsigen Passage abwärts. Die nächsten Kilometer führen entlang wunderbarer Pfade immer weiter aufwärts gehend hinauf zu dem markanten Aussichtspunkt Kuxlay.  Beeindruckend die Sichtachse die sich von Nassau im Osten bis nach Dausenau im Westen, eingemantelt von der Lahnschleife, die sich um den gegenüberliegenden Scharfenstein zieht, erstreckt. Bei einem höheren Temperatureintrag könnte man geneigt sein an dieser Stelle eine Jause einzulegen, eine Leberwurstsemmel zu verdrücken und das Ganze mit einem herrlichen Weißbier nachzuspülen. So geht es unverrichteter Dinge weiter auf schönen [read more…]