Ultra

Auf Traumpfaden entlang der Mosel

Winningen, 25. Oktober 2015 Während manch ein Wanderer Ende Oktober als Vorbereitung zum Winterschlaf in den Energiesparmodus wechselt, hatten 400 ambitionierte Langstreckenwanderer zu dieser Jahreszeit Koblenz als herbstliches Highlight auf der Wanderagenda stehen – und das zu Recht. Tradionsgemäß laden die “Schnellen Füße” in Winningen am letzten Oktoberwochenende eines Jahres zu einem bemerkenswerten Wanderwochenende ein. Neben der üblichen Haushaltsmischung (5 km, 10 km und 20 km) wurden bereits zum 22. mal eine Marathonwanderung und ein 50-Kilometer-Ultra angeboten. Jedes Jahr überrascht der Veranstalter mit einer neuen Streckenführung im weitläufigen Rhein-Moselareal. Dieses Jahr entschied man sich für eine außergewöhnliche und anspruchsvolle Routenführung – Wandern auf höchsten Niveau.  Für 50 Kilometer stand ein Zeitfenster von 11 Stunden zur Verfügung, wobei bei den neun eingerichteten Kontroll- und Verpflegungsstellen eine ausgezeichnete  Versorgungslogistik für die Teilnehmer sichergestellt wurde. Vom Startlokal in Winningen führte bei zunächst stark bedecktem sonntäglichen Himmel der sehr gut markierte Wegverlauf entlang der Steilhänge der Moselweinberge in westlicher Richtung nach Kobern. Kaskadierende Weinbergterassen, die mit einer Neigung von bis zu 65% zu den steilsten Weinlagen Deutschlands zählen, hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck. Scheinbar jeder erschließbare Vorsprung wird in den Schiefersteinfelsen zum Weinanbau genutzt. Als Laie kann man nur mutmaßen, wie hart die Arbeit für die Winzer in diesen Lagen ist. Nachvollziehbar aber auch, daß das hier gezogene Rieslinggewächs, dank der exponierten Steilhanglage und des thermischen Schieferbodenspeichers, von besonders bemerkenswerter Qualität sein muß. Die Moselbrücke der A61 unterquerend verlassen wir zunächst die Mosel um im Delta des Langentalbaches und des Beltalbaches in den Moselhöhenweg einzusteigen, der sich serpentinenartig durch [read more…]

Ultra

24 Stunden Potsdam Haveland 2015

Caputh, den 09. Oktober 2015 Kaputt waren schon Einige. Brennende Füße, Blasenherde, ziehende Muskel, schwere Beine, Rücken – aber zumeist glücklich die Gesichter bei den Extremwanderern, die in 24 Stunden 100 Kilometer im Havelland erfolgreich absolviert hatten. Caputh selbst 12 Punkte – Höchstnote nach der Grand-Prix-Eurovision-Wertung für ein bemerkenswertes und  außergewöhnliches Wanderevent. Caputh, mutmaßlich aus dem Slawischen abgeleitet (Huf – und daher Hufform des Caputher Sees beschreibend), zur Gemeinde Schwielowsee gehörend, und unmittelbar vor den Toren Potsdam gelegen, war Ausrichter der ersten 24-Stunden-Potsdam-Havelland-Wanderung gewesen. Als Veranstalter zeichnete dabei der Heimatverein Petzow e.V. verantwortlich. Dank der umtriebigen Wanderexpertin Petra Rauschenbach, die nebenbei auch Wolfswanderungen durch das Brandenburger Wolfsgebiet anbietet, und dem Chef-Organisator „Kalle“ Karl-Heinz-Friedrich, ist es mit Unterstützung vieler Helfer gelungen, eine bestens organisierte Wanderveranstaltung auf die Beine zu stellen. Mit 10 – 20 – 50 – und 100 Kilometern wurden insgesamt vier geführte Wanderungen für unterschiedliche Zielgruppen angeboten. Für die Königsdisziplin, dem 100 Kilometer-Trail, lagen 85 Anmeldungen vor, wobei 67 zum Start antraten, da Einige noch kurzfristig auf eine überschaubarere Distanz umbuchten oder nicht antraten. Auch wenn der Oktober mit 11 Stunden Dunkelheit nicht allzu optimal für eine 24-Stunden-Wanderung ist, waren die Rahmenbedingungen ideal. 11 Stunden Sonne pur bei 10 Grad in der Spitze, strahlend blauer Himmel, tagsüber ein gemäßigter Ostwindeintrag, eine markant einsetzende Einfärbung des Herbstlaubes, ringsherum eine prachtvolle Seen- und Parklandschaft und entlang der Tagestrecke eine Reizüberflutung an kulturhistorischen Bauten und Monumente. Kurz vor dem Start um 09.00 am Caputher Schloß war die  Betriebsamkeit am gegenüberliegenden Startpunkt groß. Unter den [read more…]

Ultra

24 Stunden Wanderabenteuer Edersee 2015

Bad Wildungen, 18. September 2015 “Es wird ein unvergessenes Wanderabenteuer, versprochen!” so Klaus Hamel von der Edersee-Tourstic in seiner Präparationsmail, die Ende August an die über 200 angemeldeten Teilnehmer versandt wurde. Nach dem erfolgreichen Debüt im Vorjahr startete am dritten Septemberwoche eine Zweitauflage im Naturpark und Nationalpark Kellerwald-Edersee. Wiederum hatte der Veranstalter mit Unterstützung des Extremwanderers Thorsten Hoyer zwei Wanderpakete geschnürt. 40 Kilometer für  interessierte Langstreckenwanderer und 80 Kilometer für Extremwanderer, und all diejenigen die ein Stück Grenzerfahrung im Rahmen einer 24-Stunden-Wanderung erleben möchten. Verlockend auch das Angebot des Veranstalters: Wandern auf den zertifizierten Qualitätswanderwegen Urwaldsteig Edersee, Ederhöhenpfad und Kellerwaldsteig Im Nuklus der Tagesstrecke stand dabei der sagenhafte Urwaldsteig. Letzte Urwälder, krüppelige Eichenwälder, urige Buchenareale, Felsen, Moos- und Flechtgürtel, Blockhalden, verschlungene Pfade, bizarre Baumskulpturen. Insgesamt waren 40 Kilometer des 70 Kilometer langen Urwaldsteiges eingeplant. Ehrensache natürlich, dass der Veranstalter für die diesjährige Tour eine neue Streckenführung ausgearbeitet hatte, auch um den vielen Wiederholungstätern des vergangenen Jahres eine interessante Alternative zu bieten. Ab 7.15 Uhr hatten die Teilnehmer Gelegenheit die Startunterlagen in der repräsentativen Wandelhalle von Bad Wildungen in Empfang zu nehmen und ein Early-Bird-Frühstück einzunehmen, Jedoch nicht wandeln sondern wandern – das hatten sich 65 Marathonwanderer und 139 24-Stunden-Wanderer vorgenommen. Wurde in 2014 noch direkt an der Wandelhalle gestartet, hieß es diesmal aufsitzen. Per Bus wurden die Protagonisten nach Hemfurth zum Sperrmauervorplatz, gefahren. Sichtlich erfreut war der anwesende Bürgermeister, der auf Nachfrage freudig zur Kenntnis nahm, dass ein Südhesse aus dem Vorderen Odenwald es sich nicht nehmen lässt, bereits am Vorabend anzureisen, abends das durchaus empfehlenswerte [read more…]

Ultra

Hochfrequenzwalking an der Nahe

Staudernheim, den 22. August 2015 Zwischen Spaziergang und Wanderung liegt eine Stunde, so zumindest nach einer Studie des Deutschen Wanderverbandes aus dem Jahre 2010.  „Wandern ist Gehen in der Landschaft. Dabei handelt es sich um eine Freizeitaktivität mit unterschiedlich starker körperlicher Anforderung, die sowohl das mentale wie physische Wohlbefinden fördert. Charakteristisch für eine Wanderung sind a) eine Dauer von mehr als einer Stunde; b) eine entsprechende Planung; c) die Nutzung spezifischer Infrastruktur sowie d) eine angepasste Ausrüstung“ Unter sportmedizinischen Aspekten setzt Wandern eine gewisse Mindestgeschwindigkeit voraus. So sprechen die Medizingelehrten von einer Wanderung, wenn man mindestens mit  fünf bis sechs km/h unterwegs ist, was nicht unbedingt repräsentativ ist für den Alltagswanderer sein sollte, der mit einem empirischen Durchschnittswert von vier Stundenkilometer Natur, Kultur und Wanderwege genießt. Legt man die einheimischen Zeitangaben von einschlägigen Wegemarkierungen zugrunde, so ist oftmals festzustellen, dass im Mittel mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von drei km/h kalkuliert wird. Demgemäß schwer einzuordnen war die Veranstaltung zweier Wandervereine im Nahegebiet, die sich zusammen getan haben, um eine 60 Kilometer lange Wanderstrecke anzubieten, wobei als Zeitfenster 12 Stunden zur Verfügung standen und nebenbei 1.435 Höhenmeter zu absolvieren waren. Die Idee brilliant, die Streckenführung ausgezeichnet und die Durchführung gut – so da das vorweggenommene Fazit. Eingeladen hatten die Wanderfreunde Schiersfeld, die ihr 60jähriges Jubiläum mit einer 60-Kilometer Jubiläumswanderung feierten und gemeinsam mit dem 12 Kilometer entfernten OSC-Sobernheim eine Ultrawanderung organisierten. Der Start wurde an zwei verschiedenen Startlokalen ausgeschrieben, was natürlich eine zusätzliche logistische Herausforderung, insbesondere bezogen auf die Kontrollstellenpräsenz, war. Gemeinsam mit 47 Ultrawalkern startete ich in Staudernheim, [read more…]

Spessart

24 Stunden von Bayern 2015

Mespelbrunn, der 27. Juni 2015 „Spessart – ja der Spessart, vorher hob I nur die Autobahnraststätten an der A 3 kennt“ antwortet Bap Koller verschmitzt auf meine Frage, wie es ihm denn im Spessart gefällt. „Aber Wald gibt,s hier – Waaald – Eichen und Buchen mei wie scheee“ schiebt der  fichtenwaldgeprägte Urbayer nach, der im Herbst mehr als 200 Kilometer Wanderwege im fränkischen Spessart erkundete, um als Eventmanager im Auftrag der Bayern Tourismus Marketing GmbH (by.TM) die siebte Ausgabe der 24 Stunden von Bayern erfolgreich auf die Piste zu bringen. Franken sind schon etwas Besonderes. Ein Franke ist zunächst ein Franke mit einem fränkischen Vadder und einer fränkischen Mudder, einem fränkischen Großvadder und einer fränkischen Großmudder und dann erst einmal gar nichts.  So gehört das Wort Bayern auch nicht zwingend zu dem Erste-100-Worte-Schatz eines Frankenkindes – was übrigens auch in umgekehrter Reihenfolge gilt, je südlicher man in das herrliche Bayern kommt, und dort wo vereinzelt das nördliche Franken mit der nördlichsten Bastion „Aschebersch (Hochdeutsch Aschaffenburg) als Wurmfortsatz des bayrischen Hoheitsgebietes angesehen wird. Ungeachtet des gewachsenen Geplänkels ansässiger Volksstämme hat sich die Bayern Tourismus GmbH bewusst für die Bewerbung der unterfränkische Region entschieden,  um Bayern und den Rest der Welt zu beweisen  welch tolle Wanderregion das Räuberland  eigentlich ist. Doch zunächst von vorne. Freitag 26.6. spätnachmittags am Wanderparkplatz in Mespelbrunn. Bap Koller nagelt noch die letzten Schilder fest -insgesamt sind  2.000 Markierungen angebracht worden.  Aus dem In- und Ausland (man spricht von sechs Ländern) sind die ersten der insgesamt 444 Teilnehmer schon [read more…]

Ultra

24 Stunden von Rheinland-Pfalz 2015

Hennweiler, den 13. Mai 2015 „Da solltest Du unbedingt einmal mitlaufen – eine tolle Veranstaltung“ – eine Empfehlung, die mir im letzten Jahr mehrfach angetragen wurde.  Aus der Empfehlung wurde eine Anmeldung – aus der Anmeldung eine Teilnahme – und aus der Teilnahme ein außergewöhnliches Wanderspektakel. Unter dem für 2015 definierten Untertitel „Über Berg & Tal bei Künstlern & Räubern zu Gast” wurde unter Federführung des Fördervereins Hunsrück Schiefer- und Burgenstraße bereits zum dritten Mal zur Paradedisziplin für Langstrecken- und Erlebniswanderer, eine 24-Stunden-Wanderung, eingeladen. Der Hunsrück. Analogien zum heimischen Odenwald sind durchaus gegeben und zwar in mehrfacher Hinsicht. Bei beiden ist die Namensherkunft mehr oder minder ungewiss, beide Mittelgebirge haben sich durch die variszische Gebirgsbildung des Rheingrabensenkung verfaltet, beide weisen eine sanft geschwungene Mittelgebirgslandschaft mit panaromareichen Weitsichtmöglichkeiten aus, beide haben eine reiche Historie aus der Ursuppe Kelten, Römer und Ritter, beide haben eine ländlich geprägte bodenständig Kultur, und beide werden maßlos unterschätzt, was die Schönheit und Authentizität anbelangt. Demgemäß allerbeste Voraussetzungen, um als Odenwälder 24 Stunden im Hunsrück ein- und abzutauchen. Ein besondere Note erfährt dieses Wanderangebot durch die grundsätzliche Konstruktion der Veranstaltung. Da namhafte Sponsoren einen Großteil der Kosten übernehmen, beträgt das Startgeld nur acht  Euro. Bei Anmeldung entrichtet jeder Teilnehmer eine Minimumspende von  1 Euro pro Kilometer. Bei drei Schleifen von insgesamt 72 km Länge werden also 72 Euro pro Teilnehmer entrichtet, die ohne Abzüge an rheinland-pfälzische Kinderhilfsorganisationen fließen. Nach dem großen Zuspruch der vergangenen Jahre wurde die Teilnehmerzahl auf 444 limitiert und bereits an Ostern wurden die Meldelisten bedingt [read more…]

Ultra

Das GrünGürtelExperiment

Frankfurt, den 4. Juni 2016 „Deutschlands schönster Metropolwanderweg 2014“, so die Auszeichnung des   Wandermagazins, welches den Frankfurter GrünGürtel (offizielle Schreibweise) auf Platz 1 vor dem Berliner  66-Seen-Weg und dem Kölnpfad rund um die Karnevalsmetropole sah. Nach Einschätzung der Jury ist der rund 65 Kilometer lange GrünGürtel-Wanderweg ein Musterbeispiel für einen stadtnahen Wanderweg mit höchstem Unterhaltungswert. Obschon Frankfurt eine flächenmäßig  kleine Metropolregion ist, und der Nutzungsdruck auf unbebaute Flächen unverändert hoch ist, verwundert es Besucher immer wieder, dass Frankfurt eine sehr grüne Stadt ist. Immerhin 8.000 Hektar Fläche , ein Drittel der Stadtfläche Frankfurts umfasst dabei der weitgehend geschlossene Grünring.  Der 66 Kilometer lange Rundwanderweg (es gibt auch noch einem 63 Kilometer langen (ehemals 75 km) Radweg) ist offiziell in acht überschaubaren Etappen eingeteilt. Motivation genug um über einen Wanderlackmustest durchzuführen – unter dem Motto „Wandern soweit die Füße tragen“.  Die Voraussetzungen für diese Exkursion waren nahezu ideal. Fronleichnamsfeiertag, mit  knapp 15 Stunden Sonnenschein, Temperaturen oberhalb von 25 Grad und einen mäßigen Windeintrag aus südöstlicher Richtung. Gestartet wurde sinnigerweise an einer S-Bahn-Station in Frankfurt-Berkersheim, um alle Optionen offenzuhalten jederzeit zum Ausgangsort zurückzukehren.  „Frankfurts schönsten Sonnenaufgang erlebt man am Lohrberg“, sagen Eingeweihte. Demgemäß war es nicht verboten, bereits gegen 04:00 Uhr, wo noch nicht einmal der bürgerliche Sonnenaufgang eingesetzt hat, sich bei lauen 13 Grad auf den Weg zum 6,5 Kilometer entfernten Hausberg der Frankfurter, dem Lohrberg zu machen,  um 5.16 Uhr  die ersten Sonnenstrahlen zu begrüßen. Rasch hat man Berkersheim in östlicher Richtung verlassen, um vorbei an noch im Dunkeln liegenden Baum- [read more…]

Ultra

24 Stunden auf dem Moselsteig 2015

Bernkastel-Kues, 2. Mai 2015 Unter dem Signet  Wanderkultour hatte die Ferienlandschaft Bernkastel-Kues bereits zum dritten Mal zu einer Wanderwoche eingeladen. Neben Geocaching, kulinarische Wanderung, Weingenußwanderung und der Eröffnung des Moselsteig-Seitensprungs in Veldenz bildete die ausgerichtete 24 Stunden Wanderung am Moselsteig  den absoluten Höhepunkt der Wanderwoche. Die infrastrukturellen Voraussetzungen sind hierfür mehr als günstig. Herrliche  Panoramabildern eröffnen sich auf dem Moselsteig, majestätisch schlängelt sich die Mosel um malerische auf Halbinseln liegende Orte. Sacht ansteigende oder schroff und steil sich emporreckende Weinberge bereichern dabei die Aussicht zu einem unvergesslichen Erlebnis. Der mit dem Siegel “Qualitätsweg Wanderbares Deutschland” prämierte 365 Kilometer lange Moselsteig begleitet den kompletten deutschen Mosellauf, beginnend am deutsch-französisch-luxemburgischen Grenzort Perl bis zur Moselmündung am Deutschen Eck in Koblenz. Spektakuläre Aussichten, geschichsträchtige Kulutursiedlungen und nicht zuletzt zahlreiche  Einkehrmöglichkeiten bieten dabei beste Vorrausetzungen die Weinkulturlandschaft intensiv zu erwandern. Der Veranstalter orientierte sich bei der Durchführung an dem bewährten bayrische Modell.  Ein Wandermarktplatz, drei Strecken, die jeweils an der Hauptstation starteten und endeten. Taktisch günstig, da man die Ausrüstung abschnittsbezogen anpassen konnte. Insgesamt hatten sich 156 Teilnehmer angemeldet um innerhalb von 24 Stunden drei Etappen , offiziell ausgewiesen mit 78,2 Kilometern und 1.747 Höhenmetern, zu absolvieren. In einem Booklet, welches dem Starterpaket beilag, waren die einzelnen Routen nebst zwölf Verpflegungs- und Erlebnisstationen beschrieben. Nicht genügend würdigen kann man den Einsatz aller Beteiligten.  Ob Feuerwehren, DRK, Touristikverband oder Heimatvereine. Die Durchführung einer derartigen Veranstaltung erfordert eine immense organisatorische Planung und aufwändige Umsetzung, man denke alleine an die aufwändige Streckenauszeichnung (Lob für die ausgezeichnete Kennzeichung mit den gut gestalteten Alubondi-Schildern, die insbesondere nachts bestens zu erkennen [read more…]

Mittelhessen

Mit Bonifatius in die Wetterau

Eschborn, 18. Januar 2015. Der zweite Teil der  Bonifatiusroute führt von Frankfurt/Eschborn nach Altenstadt in die Wetterau, dort wo die Hälfte der 175 Kilometer langen Pilgerstrecke erreicht ist. Mittlerweile bewährt hat sich der eineinhalbstündige Frühstart vor dem Sonnenaufgang. Eschborn,  seit Ende der 60er Jahre systematisch als kostengünstige Bürostandortalternative zu Frankfurt entwickelt, wurde bereits 770 urkundlich als Aschenbrunne (Brunnen an der Esche) erwähnt. Das in Gaslichtatmosphäre getauchte Fachwerkensemble in der alten Ortsmitte läst die reiche Geschichte der Kommune erahnen. In nordöstlicher Richtung geht es Richtung Niederursel. Mehr als beeindruckend die noch im Nachtschatten liegende aber beleuchtete Skyline von Frankfurt, begrenzt vom Fernsehturm linker und dem Messeturm rechter Hand. Freie Sicht im Flachland auf die ringsum liegenden Kommunen Schwalbach, Niederhöchstadt, Praunheim, Rödelheim, Sossenheim. Noch reduziert um diese Tageszeit der über die A5 wabernde Frühverkehrslärmeintrag. Vorbei an der (wie bei evangelischen Kirchen üblich) verschlossenen Gustav-Adolf-Kirche, die 1927 errichtet ein bautechnisch revolutionäres Projekt im Stil der Neuen Sachlichkeit war, passiert man die ehemaligen Rathäuser der Stadt Frankfurt und des Grafen zu Solms, die als Beleg dafür stehen, dass Niederursel einst eine geteilte Stadt war. Weiter führt der Pilgerweg zum Campus Riedberg, dort wo die Goethe-Universiät den naturwissenschaftlichen Studienblock mit aufwändigen Bauten eingerichtet hat. Mitten im kasernenartig verdichteten Neubaugebiet  ist eine moderne Quelleinfassung des historischen Bonifatiusbrunnens verbaut, als Erinnerung an den Rastplatz des Leichenkonduktes von Bonifatius. Kalbach touchierend geht es nach Bonames, in der Frankfurter Phonetik [Bo-na-meees] ausgesprochen. Hier verlief einst die Römerstraße. Der Ortsname selbst verweist auf einen ehemals hier ansässigen wortgewandten Prediger (bona missa – gute Messe) andere [read more…]

Ultra

Auf Traumpfaden zwischen Mosel und Rhein

Winningen/Koblenz 26. Oktober 2014. Wenn die “Schnellen Füße” aus Koblenz zum Wander-Halali blasen, dann ist man gut beraten dem Ruf Folge zu leisten.  Exzellent ausgewählte Strecken in hoher Qualität mit hervorragenden Aussichtsmöglichkeiten und eine perfekten Organisation erwartet die Langstreckenwanderer, die in der Spitze bis zu 50 Kilometer absolvieren können. So auch wieder in diesem Jahr. Schon traditionell die Ausrichtung am letzten Oktoberwochenende, dort wo der Herbst im Regelfall sein pralles Farbenspiel entfaltet hat. Jedoch nicht in diesem Jahr. Obschon die Sommermonate gut durchfeuchtet waren, gab es im September und Oktober nochmals einen Recall für den Sommer. Mangels Frostnächte und Herbststürme hält sich die opulente Farbenpracht des typischen Herbstwaldes noch zurück. Nicht minder beeindruckend die derzeitige Farbgebung der Wälder. Sattes und kräftiges Grün, durchsetzt mit ersten herbstlichen Sedimenten setzt außergewöhnliche Akzente in der Herbstsonne. Dank Winterzeitumstellung konnten wir schon im Tageslicht  um 7.00 Uhr Winningen an der Mosel starten. Nur zögerlich legten die Nebelbänke die Blicke auf die steilen Weinberghänge und das Koblenzer Umland frei. Winningen gilt auch als  Mekka für Weinfreunde. In den fünf Winninger Lagen werden einzigartige Spezialitäten erzeugt, die den internationalen Vergleich nicht zu scheuen brauchen.  Beeindruckend allemal die moseltypischen Steilhänge, die Zeugnis davon ablegen, daß die Hege und Pflege der Weinkulturen mit viel Aufwand verbunden ist. Vorbei geht es am Flugplatz Koblenz/Winningen, dort wo Maschinen von bis zu 10 Tonnen Gewicht landen dürfen. Auf Grund seiner Lage auf einem Plateau über dem Moseltal sind die Anflüge auf dieses Flugfeld nicht immer einfach. Bei starkem Wind stören insbesondere Leerturbulenzen. Ohne Turbulenzen jedenfalls der weitere Streckenverlauf zunächst durch [read more…]

Ultra

24 Stunden Expedition im Reich der urigen Buchen

Bad Wildungen 17. Oktober 2014 Medizinisch gesehen wirken 24 Stunden ohne Schlaf wie 1,2 Promille Alkohol im Blut. Unter dieser Betrachtung waren am 18. Oktober  gegen 7.00 Uhr insgesamt 83 mit Schlaftrunkenheit belastete Extremwanderer am Ziel ihrer Exkursion am Sperrmauervorplatz Hemfurth-Edersee  nach nahezu 24 Stunden “walking round the clock” angekommen. Doch zunächst zurück zum Anfang. Bad Wildungen 17.Oktober. Wandelhalle gegen 7.00 Uhr morgens. Persönlich mit Handschlag begrüßt Thorsten Hoyer, seines Zeichens Berufs- und Extremwanderer 148 Männer und Frauen, die den Ruf der Edersee Touristik GmbH  gefolgt waren, anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Edersees,  an einer außergewöhnlichen Wanderexkursion teilzunehmen. Wahlweise eine 42 Kilometer lange Strecke, die interessanterweise als Halbmarathon ausgelobt wurde (vermutlich unter Berücksichtigung des Hoyerschen Maßstabes) und die eigentliche Marathonstrecke über 77 Kilometer für die ein Zeitfenster von 24 Stunden vorgesehen war. Allemal spektakulär das Areal in dem die Wanderveranstaltung durchgeführt wurde. Die Strecke führte durch den einzigen hessischen Nationalpark Kellerwald-Edersee auf Qualitätswegen des Urwaldsteiges und des Kellerwaldsteiges. Als bekanntes Gesicht übernahm der gebürtige Frankenauer  Thorsten Hoyer, die Begleitung der Wanderschar durch das landschaftlich atemberaubende Gebiet. Für Thorsten der bereits Wanderreiseführer über dieses Gebiet publizierte, was es sichtlich eine Freude den aus fernen deutschen Landen, den Niederlanden und Dänemark angereisten Wanderern “sein Wohnzimmer” zu präsentieren. “Genießt die Region und ihre Schönheiten, wir sind hier in keinem leistungssportlichen Wettbewerb” so der Tenor von Hoyers offizieller Begrüßung auf der Bühne der Wandelhalle gegen 7.30 Uhr. “Ich freue mich euch alle wohlbehalten an eurem persönlichen Zielort begrüßen zu können, sei es am 42-Kilometer Ziel im Nationalparkzentrum bei Kirchlotheim [read more…]

Odenwald

Auf den Spuren internationaler Waldkunst

Darmstadt, 6. September 2014 Seit 2002 findet alle zwei Jahre   im Darmstädter Forstrevier auf 2,6 km vom Böllenfalltor bis zur Ludwigshöhe, vorbei an Goethefelsen, Goetheteich und Ludwigshöhturm.der Internationale Waldkunstpfad als Biennale mit wechselnden Themen in Darmstadt statt.  Bisher haben  115 Künstler aus fast 30 Ländern 150 Kunstwerke gestaltet. Der 7. Internationale Waldkunstpfad beschäftigt sich mit Biotopen als Lebensraum für Tiere, Pflanzen, Menschen und Künstler und hat aktuell 27 Installationen auf dem Rundkurs. Grund genug vom südhessischen Münster aus eine Tagesexkursion in die größte Stadt des Odenwaldes zu starten. Von Münsters Osten geht es zunächst Richtung Altheim entlang der Gemarkung “Auf dem Banngraben” dort wo ein umstrittene Logistikcenter mit einer Kubatur von 550 auf 160 Meter errichtet wird.  Bereits sichtbar die eingeleitete Verlegung des  Banngrabens im Vorfeld des Gebäudeareals. Durch Dieburgs Innenstadt führt der weitere Streckenverlauf zur  Nachbargemeinde Groß-Zimmern um vorbei am hiesigen Golfplatz den Stetteritz zu erreichen. Sowohl bei dem Stetteritz als auch bei dem benachbarten Roßberg und dem Otzberg handelt es sich um eine Vulkanzone, die vor 45 Millionen entstanden ist. Die damalige Eruption steht in Zusammenhang mit den vulkanischen Aktivitäten, die an den Einbruch des Oberrheingrabens gebunden sind.   Allemal hat man von hier aus schöne Ausblicke in das Dieburger Land bis hin zum Spessart. Auf Wirtschaftswegen geht es via Rosenhof, Fasanenhof und Krugsmühle nach Rossdorf nördlich vorbei am heimischen Basaltsteinbruch des Roßberges. Hier wird seit mehr als 100 Jahren Basalt abgebaut. Nach einer Kaffeepause in der Ortsmitte von Roßdorf geht es  entlang des Traisaer Weges zum Dippelshof. Hier war einst [read more…]