bis 35 km

Ein badisch-hessischer Grenzgang

Ladenburg, den 26. März 2016 Günstig die Rahmenbedingungen  um mit einem neuen Wanderauftrag zu starten.. Ein sonniger Ostersamstag, der den Frühlingsstart in der Bergstraße unterlegt, dazu eine interessante Streckenführung, hart an der badisch-hessischen Grenze. Die Sprache ist vom OWK-Hauptwanderweg 34 von Ladenburg nach Osterburken. Die Gesamtstrecke des Trails umfasst 90 Kilometer und beinhaltet auf der Hälfte der Passage die höchste Erhebung des Odenwaldes, den 626 Meter hohen Katzenbuckel. Gestartet wird in der baden-württembergischen Stadt Ladenburg, die mehr als 11.000 Einwohner zählt, am Neckar liegt und nach eigenen Angaben die älteste rechtsrheinische Stadt Deutschlands ist.  Bereits bei Anreise fällt die markante Stadtmauer, die die historische Altstadt umringt, auf. Entgegen der offiziellen Streckenführung entlang des Neckars empfiehlt sich zunächst ein Gang durch die Altstadt mit den zahlreichen ansehnlichen Fachwerkbauten. Der Wegemarkierung (gelbes Kreuz auf weißem Spiegel) folgend, ist rasch die Nachbarkommune, die auf der anderen Seite der A5 liegt, Schriesheim erreicht. Richtung Osten, immer der Sonne entgegen, geht es hinauf zur Ruine Strahlenburg. Hier kreuzt auch der absolut empfehlenswerte Burgensteig (siehe hierzu auch den Blogbeitrag “Wunderbar wanderbarer Burgensteig”) Von hier oben hat man einen ausgezeichneten Blick auf die unten liegende Rhein-Neckar-Ebene, bei klarer Sicht sogar bis zum Pfälzer Wald. Stetig aufwärts gehend empfiehlt sich durchaus einen Abstecher zur Nordflanke des Ölbergs, dort wo bis 1967 Quarzporphyr abgetragen wurde. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass seinerseits durch Dummheit sowohl die Spitze des Ölbergs als auch Fundamente keltischer Ringwälle weggesprengt wurden. Allemal herrlich die naturbelassenen vermosten Pfade, die oberhalb des eigentlichen Hauptwanderweges verlaufen.  Leicht aber stetig ansteigend geht  es hinauf [read more…]

Odenwald

Die Heubacher Marathonrunde

Heubach, den 19.03.2016 8 Grad 57 51.16 Länge 49 Grad 50 30.96 Breite.  Eingebettet in einem romantischen Seitental des Vorderen Odenwald lebt eine verschworenen Dorfgemeinschaft behaftet mit der Anmut eines gallischen Dorfes. In diesem Umfeld bläst der zweite Vorsitzende der OWK-Ortsgruppe Heubach, Michael Pohl, einmal jährlich zum sportlichen Wanderhalali. Der heimatlichen Verbundenheit Rechnung tragend hatte der Wanderspezialist für 2016  eine Strecke ausgearbeitet, die einen Radius von 3,74 Kilometer ausgehend  vom Heubacher Dorfbrunnen  ausweist und über Mehrschleifen sich zu einem ausgewachsenen Ultra mit knapp 48 Kilometern und knapp 1.200 Höhenmetern entwickelte. Frühmorgens um 6.30 Uhr versammelten sich 29 Wanderer in der Heubacher Ortsmitte, darunter auch einige Teilnehmer, die diese Veranstaltung als Lackmustest zum Anlaß nahmen, in Vorbereitung zur ersten 24-Stunden-Wanderung, die die vier Ortsgruppen Heubach, Groß-Umstadt, Dieburg und Otzberg am 22.April 2016 erstmals durchführen werden. So ging es zunächst über den Angert hinauf zum Sandbuckel vorbei am wasserreichen Areal der Bismarckquelle.  Hart an der Gemarkungsgrenze des Odenwaldkreises zwischen Königskopf und Tannenberg  führte der Trail hinab zum Kellergrund und vorbei am Erlenhof in das Sausteigetal, dort wo die Sausteiger Brunneneiche an vergangene  Zeiten erinnert, als hier die Umstädter ihre Schweine zur Eichelmast in die Wälder trieben. Hinauf zum Rödelshäuschen ging es nördlich der Alten Höhe wieder abwärts durch das Ockerstal hinab nach Heubach, dort wo  für die Teilnehmer ein opulentes Frühstück im Alten Rathaus vorbereitet war. Seit Jahren hat sich diese Vorgehensweise bewährt. Eine frühe Morgenrunde, die im Regelfall ein Drittel der Gesamtpassage abdeckt, anschließend ein kräftiges Frühstück als Grundlage für die anstehenden Herausforderungen. In der zweiten Runde führte der [read more…]

Marathon

Eppinger Marathonrunde

Sinsheim, den 12.3.2016 “Darf es ein bisschen mehr sein” – die altbekannte Metzgerfrage stellt sich auch, wenn man den die letzte Etappe des OWK-Hauptwanderweges No 19 von Sinsheim nach Eppingen auf der Wanderliste stehen hat.  20 Kilometer beträgt die einfache Distanz nach Eppingen. Gestartet wird an der Stadthalle im Süden Sinsheims unweit des Bahnhofs, dort wo am Wochenende kostenfrei geparkt werden kann.  Der Wegekennzeichnung, dem blauen Quadrat folgend, ist rasch die A6 überquert. Linker Hand erkennt man die zwei Kilometer entfernte Concorde und die russische Tupolev, die eindrucksvolle markieren, wo sich das weit über die Landesgrenzen bekannte Automobil- und Technikmuseum von Sinsheim befindet. Gegenüberliegend, auf Marschrichtung 11.00 Uhr erhebt sich der Kompass des Kraichgaus, die Burg Steinsberg. Man könnte durchaus in die Versuchung kommen, auf den bestehenden Flurpfaden parallel zur Landesstraße 550 die Fährte zum Sinheimer Stadtteil Weiler aufzunehmen, jedoch ist man gut beraten, der Spur des Hauptwanderweges zu folgen. Belohnt wird man mit herrlichen urwüchsigen Pfaden durch ein Bannwaldareal im Großen Wald. Ein lehrreicher Waldpfad bereichert dabei das Wandererlebnis. Südlich der Siedlung Hammerhau gelangt man stetig aufwärts gehend zur markanten Burg Steinsberg. Der Steinsberg ist ein 333 Meter hoher ehemaliger Vulkan, dessen Südseite mit Wein bepflanzt ist. Die weithin sichtbare Burg  wird bereits seit der Zeit des Bauernkriegs auch als „Kompass des Kraichgaus“ bezeichnet. Einzigartig ist der 30 Meter hohe Bergfried, der im 13. Jahrhundert in Form eines Oktagons errichtet wurde. Von der Burgmauer hat man einen exzellenten Ausblick in die sanfthügelige Landschaft des Kraichgaus. Im Burghof befindet sich auch eine ansprechende Restauration, [read more…]

bis 35 km

Vom Neckar in den Kraichgau

Hirschhorn, den 28. Februar 2016 Vom Neckar in den Kraichgau, von Hirschhorn nach Sinsheim oder vom Neckar zur Elsenz, durchaus variationsreich lässt sich die vierte Etappe des Hauptwanderweges Nr. 19 des Odenwaldklubs beschreiben, der von Offenbach am Main auf 151 Kilometern in das Baden-Württembergische Eppingen führt. Der Name Kraichgau geht mutmaßlich auf das keltische Wort „creuch“ zurück und steht für Lehm und Schlamm und gilt als eines der ältesten Kulturräume Europas, denn hier fand man Reste des „Homo heidelbergensis“ einem dem ältesten Vertreter unserer Gattung. Geologisch ist der Kraichgau eine tiefe Mulde die sich ausbildete, als der Oberrheingraben sich vor 65 Millionen Jahren absenkte , und die Mittelgebirgszüge von Schwarzwald und Odenwald entstanden. Gestartet wird im südlichsten Teil Hessen, in Hirschhorn, gerne auch als Perle des Neckartals bezeichnet.  Die Schokoladenseite des Neckarstädtchens offenbart sich vom östlichen Neckarufer mit Blick auf die historische Altstadt und der markanten Burganlage.  Vom Bahnhof aus wird zunächst die historische Altstadt durchquert. Mächtige Fachwerkbauten, historische Stadtmauern und stattliche Sakralbauten täuschen darüber hinweg, dass die Stadt in der mittelalterlichen Historie mehrfachst schwerstens in Mitleidenschaft gezogen wurde.(Stadtbrand und Hochwasser mit Eisgang im 16. Jahrhundert  , Niederlegungen im Dreißigjährigen Krieg). Der Wandermarkierung,  dem blauen Quadrat auf weißem Spiegel folgend, geht es zunächst über den markantesten neuzeitlichen Bau, der Neckarstaustufe, die hier seit 1933 in Betrieb ist. Immerhin 6000 Güterschiffe passieren jährlich diese Schleuse. Steil hinauf auf über 500 Höhenmeter geht es die nächsten drei Kilometer hinauf zum Hirschhorner Hals, der markanten Einbuchtung der hier befindlichen Neckarschleife. Durch den baumreichen Mischwald [read more…]

Marathon

Von der Spreng nach Hirschhorn am Neckar

Spreng, den 6. Februar2015 Spreng – ein ungewöhnlicher Name und ein ungewöhnlicher Startort für eine Streckenwanderung im Odenwald. Als Namenspatron fungierte hier  eine 1838 errichtete Fuhrmannshalte, das Gasthaus „Zur Spreng“, die anlässlich des Baus der damaligen „Staatsstraße“, und der heutigen Bundesstraße 47, die,das Gersprenztal – mit dem Michelstädter Mümlingtal verband, errichtet wurde. Von Spreng nach Hirschhorn zum Neckar – so der Wanderauftrag und von dort per Bahn zurück nach Michelstadt. Entlang des Hauptwanderweges “19” des Odenwaldklubs, der auf 140 Kilometern von Offenbach nach Eppingen führt, könnte man getrost auf Karte und GPS verzichten, da die Wegekennzeichung (Blaues Quadrat auf weißem Spiegel) ausgezeichnet ist. Besonders erwähnenswert ist, dass man auf dem 40 Kilometer langen Trail nach Hirschhorn immerhin drei zertifizierte Qualitätswanderwege, nämlich den Alemannenweg, den Nibelungensteig und den Neckarsteig kreuzt.  So geht es zunächst von der Bushaltestelle am Tierheim auf der Spreng entlang des Alemannenweges auf der Hohen Straße hinauf zum 516 Meter hohen Morsberg zum „Alten Schlagbaum“ An dieser Wegspinne mit sieben Pfaden verlief einst die bewachte Grenze zwischen den Grafschaften Erbach und Breuberg. Heute geht es ohne Wegezoll entlang des  Reichenberger Hangs zum knapp 1,5 Kilometer entfernten „Steinernen Tisch“. Steinerne Tische befinden sich meist an exponierten Wegekreuzungen. Einst dienten sie den landesherrschaftlichen Jagdgesellschaften als Lagerplatz. Lange Zeit war das Jagdwesen auch mit dramatischen Konflikten zwischen Wilddieben und Wildhütern verbunden. Sogenannte “Schwarze Schützen” hatten es in Zeiten bäuerlicher Armut auf das Wild in den herrschaftlichen Wäldern abgesehen. Verbrieft ist folgende Geschichte, die sich hier in unmittelbarer Nähe zutrug: “Im Jahr 1835 wurde [read more…]

Marathon

Marathonrunde auf dem Nibelungensteig

Erbach, den 1.November 2015 Qualitätsweg Wanderbares Deutschland. 4.000 Höhenmeter, 124 Kilometer. Vom Rhein zum Main, quer durch den Geopark Bergstraße/Odenwald, frisch geadelt zur „Schönsten Wandertour 2015 im Hessenland“ und just vor vier Monaten erweitert um eine Alternativstrecke via Erbach/Odenwald waren ausschlaggebend die neue Streckenalternative mit der südlich verlaufenden Hauptroute zu einer außergewöhnlichen Rundwanderung zu kombinieren. Gestartet wurde in der Kreisstadt Erbach am historischen Marktplatz kurz vor Sonnenaufgang. Noch beherrschte der herbstliche Morgennebel die Odenwaldregion, jedoch war es schon absehbar, dass sich ein goldener Novembertag abzeichnete. Am Marktplatz ist eine aufwändig gestaltete Informationstafel angebracht, die auch das markante Steigungsprofil des gesamten Steiges eindrucksvoll belegt. Unter Eingeweihten steht die Wegemarkierung (ein rotes „N“ auf weißem Spiegel) für die südhessische Bezeichnung „Nuff un Nunner“, als Anspielung auf die anspruchsvolle Streckenführung. Vom Ortszentrum der sehenswerten Elfenbeinstadt geht es zunächst vorbei am Erbacher Sport- und Festgelände, dort wo jährlich im Sommer das größte südhessische Volksfest, der Wiesenmarkt, abgehalten wird, entlang des Erdbaches nach Dorf-Erbach. Vorbei kommt man an der markanten Erdbachversickerung, dem Erbach-Michelstädter Graben, dort wo vor 50 Millionen Jahren ein Grabenbruch, ähnlich dem Rheingraben entstand. Gegenüber dem weitreichenden Sportfeld ist die Muschelkalkwand deutlich zu sehen. Immer dem Erdbach entlang, geht es vorbei an weitläufigen Pferdekoppeln zum Dreiseental, dort wo der Bach seinen Ursprung hat. In den 80er Jahren wurde das Areal auf Basis historischer Unterlagen wieder hergerichtet und ist heute ein beliebtes Nacherholungsgebiet. Sorgsam ausgewählt ist der Streckenverlauf der frisch ausgezeichneten Nibelungensteigsstrecke. Herrliche naturbelassene Wege durch ein weitreichendes Mischwaldareal, mit eine abwechslungsreichen Streckenführung kennzeichnet [read more…]

bis 35 km

2-Burgen-Expedition

Otzberg/Breuberg, den 13. September 2015 1-2-1 – die Erfolgsformel für eine gelungene Wanderung.  Man wähle einen Rundweg, baue zwei Burgen ein und setze zum krönenden Wanderabschluss ein Brauhaus -fertig ist eine bemerkenswerte Wandertour. Perfekt wird das Ganze, wenn man  die aufgehenden Sonne westwärts gehend im Rücken weiß, und das vor einem liegende Mittelgebirgspanorama mit einem goldgelben Licht regelrecht flutet wird. Gestartet wird in der Mitte, der Weininsel Groß-Umstadt, am neu gestalteten Bahnhofsareal. Richtung Schwimmbad gehend geht es durch eine Unterführung der B45 hinauf zum Areal der Aussiedlerhöfe Am Schöllkopf. Bereits hier, drei Kilometer außerhalb der Stadt, genießt man weitläufige Panoramablicke. Bergstraße – Odenwald – Otzberg – Roßberg – Moret – Dieburger Bucht – Bachgau – Maingau – Frankfurt –  Spessart – Stachelberg – Binselberg – Burzelberg – so das 360 Grad Panorama auf dieser bemerkenswertem Anhöhe – noch unter 200 Höhenmeter liegend. Magisch das Licht am frühen Morgen – bis eine Stunde nach Sonnenaufgang sind die günstigsten Konstellationen um die Lichtimpressionen aufzunehmen.  Südwestlich gehend fallen zwei Fixpunkte auf. Rechter Hand die außergewöhnliche weiße Kirchturmspitze der Kommune Lengfeld und linker Hand die auf einem Vulkankegel liegende Veste Otzberg mit ihrem weißen Turm, im Volksmund auch “weiße Rübe” genannt.   Vom Flurstück Zauberhecke kommend und Richtung Fasanenhof in Lengfeld gehend,  hat man Gelegenheit die Schokoladenseite von Otzberg/Hering inklusive Veste zu genießen. Über den Galgenberg erreicht man zügig das ehemalige Wahrzeichen des Altkreises Dieburg, die Veste Otzberg.  Urkundlich 1231 erstmals erwähnt, und vermutlich gen  1100 als Amtssitz derer von Fulda gegründet. 1390 wurde die Veste als kurpfälzische Amtsburg, ab 1711 nur [read more…]

Marathon

Der Einhardsweg -Trail II-

Seligenstadt, 6. September 2015 Just eine Woche nach dem ersten Abschnitt auf dem 60 Kilometer langen historischen Pilgerpfad von Michelstadt bis nach Seligenstadt war die zweite und letzte Etappe von Hainhaus/Windlücke bis zur zur Basilika in Seligenstadt angesetzt. Zur Erinnerung: Der Odenwälder Einhardsweg ist die Wiederentdeckung des Pfades, den im Jahr 828 der im Maingau geborene Einhard, die Rechte Hand von Karl dem Großen einschlug, um auf einer verschwiegene Route, die ein Jahr zuvor in Rom erräuberten Reliquien von Michelstadt nach Seligenstadt zu bringen. Gestartet wird am geschichtigen Areal des Limespfades, dort wo die römischen Truppen den Grenzverlauf mit Kohortenstellen und hölzernen Pfadzäunen befestigten. Heute erinnern aufwändig gestaltete Informationstafeln an die Spuren der Vergangenheit. Hier verläuft übrigens auch der 4.300 Kilometer lange Europäische Fernwanderweg E 8 der von Irland bis zu den Karpaten führt.  Vorbei am Kleinkastell Windlücke wo nur durch Luftnahmen der ehemalige Standort lokalisiert werden konnte geht es den mit einem weißen „L“ markierten Limespfad, vorbei an den ehemaligen Standorten hölzener Wachtürme zum Numeruskastell Lützelbach, dort wo einst 150 römische Soldaten stationiert werden. Noch heute sind im Areal Bodenspuren der ehemaligen Großanlage zu erkennen. Hinter der Waldeslichtung vor Lützel-Wiebelsbach eröffnet sich ein herrliches Panorama. Rechter Hand die Main-Ebene beflankt vom Spessartgebirge, linker Hand die Odenwaldhügel mit Sicht bis zur Neunkirchner Höhe und der benachbarten Bergstraße.  Zumindest in diesem Wegbereich ist die Wegekennzeichnung des Einhardsweges deutlich besser als im ersten Abschnitt des Trails. Über den Steinknorrn führt die Strecke hinauf zum 344 Meter hoch gelegenen Querberg, Immer wieder erinnern Grenzsteine an die [read more…]

bis 20 km

Auf den Spuren von Einhard

Michelstadt, den 29. August 2015 Odenwald – Rom – Marcellinus – Petrus – Einhard so die ungewöhnliche Kauselkette, die 1995 dazu führte, daß zwischen Michelstadt und dem Mainstädtchen Seligenstadt ein alter historischer Weg reaktiviert wurde, in Gedenken an Einhard, der um 770 im Maingau geboren und zum engsten Berater von Karl des Großen aufstieg und im Jahre 828 bedeutende Reliquien der katholischen Kirche von Michelstadt nach Seligenstadt überführte. Heute können Wanderer selbst ihre Gebeine entlang dieser Pfade bewegen. Bei Michelstadt errichtete Einhard eine dreischiffigen Pfeilerbasilika, um dort mit seiner Frau Imma den Lebensabend verbringen, wobei die Basilika als letzte Ruhestätte auserkoren wurde. Einhards Sekretär Ratleik reiste 827 nach Rom um zu einer angemessenen Kirchweihe entsprechende Reliquien zu beschaffen, ursprünglich gelockt von Versprechungen eines Diakons. Nachdem sich diese als leeres Gerede herausstellten, schritt man zur Tat,  drang in eine Kirchengruft an der  Via Appia ein und entwendete Gebeine der beiden prominenten Kanonheiligen Marcellinus und Petrus. Über Pavia, St. Moritz und Solothurn führte die illegale Reliquienausreise nach Straßburg und von dort via Rheinschiff bis nach Mannheim. Fünf Tage später war Michelstadt erreicht, wo die Reliquien in die errichtete Basilika verbracht wurden. Sie verblieben zunächst dort. Bedingt durch zahlreiche Traumerscheinungen seiner Diener und das „Blutschwitzen“ der Gebeine kam Einhard zu der Erkenntnis, dass sich die heiligen Gebeine hier aber nicht wohl fühlten. Am 16./17. Januar 828  wurden die Reliquien daher nach Seligenstadt verbracht. Hier begann Einhard, mit dem Bau einer eine prächtigen karolingischen Pfeilerbasilika. Über dem Grab der frühchristlichen Märtyrer Marcellinus und Petrus, errichtete er [read more…]

bis 35 km

Exkursion zur Grube Messel

Messel, den 7. Juni 2015 Anläßlich des UNESCO-Welterbetages am 7. Juni war es angebracht, die 1995 als Deutschlands erste Weltnaturerbestätte ernannte Fossilstätte im benachbarten Messel zu besuchen. Angeboten wurden an diesem Tag Vortragsveranstaltungen und Führungen in die Grube. Gestartet wurde im heimischen Münster, um durch die Dieburger Mark vorbei am Münsterer Freizeitzentrum entlang der kerzengeraden Tongrubenschneise in den Altheimer Forst einzutauchen. Zunächst folgte ein Abstecher in den  “Urwald am Erlenbach“. Der Urwald am Erlenbach entwickelte sich schon vor mehr als 100 Jahren nach einem Kahlschlag im Jahr 1885. So wurzeln im zeitweise überfluteten Auenbereich Erlen im Alter von über 120 Jahren.  Wie in einem Urwald können die Bäume ihr biologisches Höchstalter erreichen und dann langsam absterben und zerfallen, da das Areal dank Gemeindebeschluß von einem Nutzwald in ein Wald-Biotop umgewidmet wurde.  Durch den nun natürlichen Lauf des Erlenbaches wird die Entwässerung des Waldes verhindert, es entstehen Staubereiche und Tümpel. Das ist ebenso gewollt wie die Vermehrung des sogenannten Totholzes, das seinerseits wieder Lebensraum für Pilze und Insekten bildet. Nach einer Stippvisite im Areal geht es auf Waldpfaden weiter zur Fossilienfundstätte Grube Messel. Von Ost kommend, der Umzäunung folgend, erreicht man den Eingangsbereich der Grube. Vor 48 Millionen Jahren kam es hier zu einer gewaltigen Maarexplosion. Dabei drang  1200 ° C heiße Gesteinsschmelze hoch und weniger als 100 Meter unter der Erdoberfläche traf die Magma auf Grundwasser. Explosionsartig verdampfte das Wasser, zertrümmerte dabei das umliegende Gestein und bildete einen Explosionstrichter, wie man ihn aus den Eifelmaaren kennt. Nach Ende des Vulkanausbruchs füllte eindringendes Grundwasser das entstandene Loch, ein See [read more…]

Odenwald

Eine wahrhaft weinselige Weinlagenwanderung

Groß-Umstadt,den 31. Mai 2015 Ein Erlebnis der besonderen Art im wahrsten Sinne ist eine Wanderung mit einhergehendem Weingenuss, auch wenn grundsätzlich beim Wandern der Weg das Ziel sein sollte. Das sich Beides vortrefflichst kombinieren lässt, hat wiederum einmal mehr der Groß-Umstädter Odenwaldklub unter Beweis gestellt. Die Rezeptur ist einfach. Man nehme die vorhandene Infrastruktur in Form der drei Groß-Umstädter Weinlagen, markiere bedürfnisgerecht vier unterschiedliche Wanderstrecken zwischen fünf und 14 Kilometern, flankiere das Ganze mit einer hin- und ausreichenden Anzahl an Ausschankstationen mit immerhin 15 verschiedenen Weinen, bestelle allerfeinstes Wanderwetter und wähle ein hervorragendes Ambiente, um nach erfolgreich absolvierter Wanderung bei Speis und Trank einen wunderbaren Wandertag ausklingen zu lassen. Ehrensache, dass natürlich die längste im Angebot befindliche Strecke, aufwändig und ausgezeichnet mit einer roten Traube als Wegweisung gewählt wurde. Ehrensache natürlich auch, dass der Start im zehn Kilometer entfernten Münster erfolgte. Via Altheim, durch einen Lichtungsstreifen, der zwischen Altheim und Semd liegt, ist nach eineinhalb Stunden Groß-Umstadt erreicht. Bereits 15 Minuten vor dem offiziellen Start am Parkplatz Altstadt ist das Tagesticket gelöst. Eine 10er Karte wahlweise nutzbar für  zehn  0,1 Weinschöppchen, Wasser oder Verpflegung können am Start gelöst werden. Als Dreingabe erhält der Wanderer dazu ein Winzerfestgläschen. Das Wanderwetter – perfekt  bestellt und arrangiert. Nach einem herrlichen Sonnenaufgang, übernehmen Hochwolken das Regiment, so dass die direkte Sonneneinstrahlung abgemildert wird, was für die weinkonsumierenden Wanderer durchaus zweckdienlich ist. Vom Parkplatz Altstadt geht es zunächst nördlich in den Kappesgärtenweg. Entlang des Richer Baches wird die Weinbergslage Stachelberg in Angriff genommen, mit Ziel Wendelinuskapelle. [read more…]

Marathon

Kernige Anstiege am Burgensteig

Großsachsen, 25. Mai 2015 Der letzte Teil der Bergsträßer Burgensteigtrilogie, von Großsachsen nach Heidelberg  war zunächst als moderater Auslauf mit 39 Kilometer Länge eingeplant, zumindest wenn man den Flyer der Tourismus-Service GmbH zugrunde legt. 3.650 Höhenmeter auf dem Gesamtsteig, so die proklamierte Angabe, wobei  auf den ersten beiden Etappen bereits 3.000 Höhenmeter zurückgelegt wurden. Umso überraschender, dass mit 1.670 Höhenmetern der anspruchsvollste Anstieg der Gesamtetappe zu absolvieren war. Gestartet wird am ÖPNV-Bahnhof in der Ortsmitte Großsachsen, da somit die Rückfahrt vom Tagesendziel Heidelberg bequem und zeitnah per S-Bahn gesichert war. Zunächst gehtes bergauf zur Grube „Marie in der Kohlbach“, ein mittelalterliches Blei- und Silberbergwerk, welches bereits im 13.Jahrhundert in Betrieb genommen wurde.   Über den Hundskopf führt der Burgensteig, noch dem Verlauf des ehemaligen Burgenweges folgend zur am Äpfelbach gelegenen Kunz,schen Mühle. Vorbei an der Steinernen Kanzel geht es oberhalb von Hirschberg und Leutershausen auf breiten Wirtschaftswegen und danach auf schmalen Pfaden hinauf zur Ruine Hirschburg. Die Ruine selbst, auf einem überformten Sporn, der an drei Seiten abfällt ist errichtet, ist  nicht einsehbar und muss per Kurzanstieg erklommen werden. Vermutet wird, dass die Anlage im frühen 14. Jahrhundert verfiel und oder geschleift wurde. Über das Schanzenköpfle geht es den Weittalbach querend hinauf zum Oberen Griet ein geologisches spannendes Areal. Im Grundgebirge des südwestlichen Odenwalds setzen verschiedene Mineralgänge auf, in denen seit dem Mittelalter Schwerspatergbau betrieben wurde. Besonders eindrucksvoll die zehn Meter hohe und 3,50 Meter  breite Spatschlucht, die als integrativer Bestandteil des Burgensteiges durchgangen werden kann.   Entgegen der Darstellung im [read more…]