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Gersprenztalrunde

Brensbach, den 17.12.2016 – Im schönsten Abschnitt des Gersprenztals bei Reichelsheim hat der Odenwaldklub einen zwanzig Kilometer langen Qualitätsweg „Gersprenztalrunde Wanderbarer Odenwald“ ausgewiesen, der mit der heutigen Passage auf dreißig Kilometer ausgedehnt wird, damit es sich lohnt die Wanderstiefel zu schnüren. Gestartet wird in Brensbach, dessen Namensgebung gemäß Legende darauf zurückzuführen ist, dass der namensgebende Bach im Sternenglanz den Eindruck vermittelte, dass er brenne. Zunächst führt die Passage südlich nach Nieder-Kainsbach und nach Stierbach, beides Ortsbezirke der Gemeinde Brensbach. Auf dem Weg hinauf zum Schnellertsberg kann man nebelbedingt nur erahnen, welch Panoramasichten man hier an klaren Tagen genießen kann. Das Ziel am Berg ist die sagenumwobene Burgruine Schnellerts. Hier hauste einst der Schnellertsgeist, der mit seinem „Wilden Heer“ immer dann geräuschvoll aber unsichtbar zwischen der gegenüberliegenden Burg Rodenstein und der Burg Schnellerts pendelte, wenn dem Reich Gefahr drohte. Gemutmaßt wird, dass die Burganlage im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Heute sind nur noch restaurierte Fragmente in dem hier geschaffenen Freizeitareal zu besichtigen. In Erweiterung der Gersprenztalrunde wird eine Schleife Richtung Böllensteiner Höhe gezogen. Bei guten Wetterbedingungen hat man auf der Anhöhe herrliche Weitblickmöglichkeiten. Nach einigen Kilometern ist die Richtstätte oberhalb von Ober-Kainsbach erreicht. In dem hier damals eigenständigen Zent wurde nach offiziellen Dokumenten seit mindestens 1577 der Galgenstrick geschwungen. Nachdem 1623 der Galgen zusammenbrach wurden für die Neuerstellung zusammen mit dem Reichelsheimer Galgen immerhin 14 Gulden investiert. Beim zugehörigen Richtfest hat man jedoch für Essen und Trinken 99 Gulden! und 7 Albus ausgegeben, ein weiterer Beleg dafür, dass im Odenwald „Essen [read more…]

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Nibelungenspur zum Rodenstein

Reichelsheim, den 10. Dezember 2016 – Odenwald vom Feinsten, auf einem der  schönsten Rundwanderwege die das Mittelgebirge zu bieten hat. Das im mittleren Odenwald, und hier genau im Gersprenztal, gelegene Reichelsheim ist ein strategisch günstiger Ausgangsort für Wanderungen zur Erkundung der sanfthügeligen Landschaft.  Die Tatsache, dass man hier die Premiumwanderwege “Nibelungensteig” und Alemannenweg” und den Hauptwanderweg Main-Stromberg schneidet, belegt einmal mehr, dass man sich hier in einer wunderbar wanderbaren Region bewegt. Gestartet wird in der Ortsmitte Reichelsheim  zeitig zum Sonnenaufgang. Es empfiehlt sich den seit 2012 eröffnenden Qualitätsweg “Wanderbares Odenwald” im Uhrzeigersinn zu begehen. So sind bei  guten Lichtverhältnissen fulminante Weitsichten ohne störendes Gegenlicht garantiert. Von Reichelsheim geht es moderat, aber stetig aufwärts gehend, über den Klößbuckel hinauf zum Schmelzbuckel. Bald ist die Irrbachquelle erreicht, die vor 40 Jahren von einem Stammtischverein per Wünschelrute lokalisiert und aufwändig eingefasst wurde.  Am Waldesrand eröffnen sich wunderbare Ausblicke auf das östlich gelegene Ostertal und das im Süden befindliche Weschnitztal. Am 478 Meter hohen  Stotz stößt man erstmals auf den Nibelungensteig den man weiterführend in westlicher Richtung bis nach Lindenfels folgt. So geht es durch den Kohlwald 200 Meter abwärts gehend zur  markanten Passhöhe, den Gumpener Kreuz. Hier, am niedrigsten Punkt der Wasserscheide zwischen der Gersprenz im Norden und der Weschnitz im Süden, verläuft die Grenze zwischen dem Odenwaldkreis und dem Kreis-Bergstraße. Am Waldesrand oberhalb des Gumpener Kreuzes eröffnet sich ein einmaliger 180 Grad Panoramablick, der von der Veste Otzberg im Nord-Osten bis zur Weinheimer Wachenburg im Südwesten reicht. Weiter geht es auf den Pfaden des [read more…]

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Lahn(tastisches) von Nassau nach Lahnstein

Nassau, den 19. November 2016 – Finale – Finale mit Krönung! Auch die letzte Langstreckenetappe auf dem Lahnwanderweg von der Quelle bis zur Mündung  war wieder einmal mehr ein besonderes Wandererlebnis. Vom Nassauer Bahnhof quert man zunächst die Lahn über die Kettenbrücke (ursprünglich als solche 1830 errichtet) um den Burgberg zu erklimmen. So geht es zunächst vorbei an den Resten der Burgruine Stein. Unverständlicherweise ist es nicht gelungen den Lahnwanderweg über die oberhalb gelegene oben gelegene Oranierburg Nassau zu führen. Anzunehmen ist, dass man bewusst die Passage um die Burg herum zur Gedenkstätte des Freiherrn von Stein geführt hat –  einen der bedeutendsten Staatsreformer der deutschen Geschichte. Freiherr in allen Ehren – unter dem Gesichtspunkt eines perfekten Wandererlebnisses empfiehlt es sich jedoch, den Lahnhöhenweg zu folgen, um nach 700 Metern den markanten fünfeckigen Bergfried, der sich immerhin 33 Meter hoch reckt, zu bewundern. Allerdings kann sowohl der Bergfried als auch die im Burghof befindliche Gaststätte nur von April bis Oktober besichtigt werden. So geht es anschließend auf der Westflanke entlang einer wunderbaren knorrig/felsigen Passage abwärts. Die nächsten Kilometer führen entlang wunderbarer Pfade immer weiter aufwärts gehend hinauf zu dem markanten Aussichtspunkt Kuxlay.  Beeindruckend die Sichtachse die sich von Nassau im Osten bis nach Dausenau im Westen, eingemantelt von der Lahnschleife, die sich um den gegenüberliegenden Scharfenstein zieht, erstreckt. Bei einem höheren Temperatureintrag könnte man geneigt sein an dieser Stelle eine Jause einzulegen, eine Leberwurstsemmel zu verdrücken und das Ganze mit einem herrlichen Weißbier nachzuspülen. So geht es unverrichteter Dinge weiter auf schönen [read more…]

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Lahn(tastisches) von Wetzlar nach Weilburg

Wetzlar, den 09. September 2016 Kultur pur auf der fünften Etappe des Lahnwanderweges von Wetzlar via Braunfels nach Weilburg. Zwei sehenswerte mittelhessisches Städte mit reicher Geschichte wollen auf dieser Passage entdeckt werden, nachdem Wetzlar bereits auf dem letzten Trail besichtigt wurde  Vom Wetzlarer Bahnhof  wird die Pontonbröcke östlich der Alten Lahnbrücke gequert, um zunächst durch die Colchester Anlage, die nach der englischen Partnerstadt Wetzlars benannt wurde, entlang der Lahn zu wandern. Bootsanlegestellen für Lahnpaddler, Kunst im Park, Spielplätze und angeschlossene Biergärten machen dieses Areal zu einem beliebten Naherholungsgebiet.  Unter der Alten Brücke hindurch erreicht man rasch das weitläufige Areal des Kameraherstellers Leica. Vorbei an einem historischen Tor der Vorstadt Silhofen geht es aufwärts zur Burgruine Karlsmunt einst von Friedrich Barbarossa errichtet. Hier genießt man die vielleicht schönsten Ausblicke auf Wetzlar und Umgebung bis hin zum Feldberg im Taunus, sofern klare Sicht gegeben ist. Auf gut gangbaren Pfaden führt der Trail weiter in das Naturschutzgebiet Weinberg, wobei die Namensgebung unklar ist, da zumindest heute keine Weinberge mehr vorfindbar sind. Der artenreiche Borstgrasrasen wird gerne als Schafsweide  genutzt. Das Gesamtareal hat den Anmut einer Heidefläche und bietet dabei weitreichende Blicke. Bald ist die Grube Armanda erreicht, die ertragsreichste Erzgrube im Wetzlarer Areal. Bis 1915 wurde das Erz via Seilbahn in die Buderushochöfen in die  unten liegenden Wetzlarer Hochöfen verbracht. Nur noch fachkundige Kenner können heute die Spuren der damaligen Grubenanlagen erkennen. Vorbei am Aussichtspunkt Feldberg, der bei klarem Wetter gut sichtbar sein sollte, nähert man sich von Oberndorf aus östlicher Richtung kommend dem [read more…]

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Lahn(tastisches) von der Quelle bis Bad Laasphe

Lahnhof, den 30. Juli 2016 – Wo Wandern die Seele streichelt. Wer sich darauf einlassen will, dem sei der Lahnwanderweg, seit 2013 als Qualitätswanderweg Wanderbares Deutschland”  zertifiziert, empfohlen.  Von der Quelle bis zur Mündung, vorbei an 24 Burgen und Schlösser, zwei Dome, schmucke Fachwerkhäuser, historische Alstadtensembles, idyllische Täler und waldige Höhen  die man auf dem Trail durch drei Bundesländer durchwandert, das Ganze verbunden mit exzellenten Bahnverbindung. Sehr zu empfehlen ist als Vorbereitung der Pocketguide “Lahnwanderweg”, der kostenfrei vom Lahntal Tourismus Verband angefordert werden kann. Gestartet wird an der Lahnquelle (628 m)  im Südwesten des Rothaargebirges,  in unmittelbarer Nachbarschaft, der Ederquelle, der Dillquelle und der Siegquelle.  Einzig die Anfahrt zur Lahnquelle gestaltet sich aufwändig. Empfohlen wird das Auto am Bahnhof in Feudingen abzustellen, um sich von hier aus per Taxi zur Lahnquelle fahren zu lassen. Für die 11 Kilometer Fahrtstrecke berechnet Taxi-Roth stolze 29,40 Euro mit einer eigenmächtig festgesetzten Anfahrtsgebühr von EUR 5,–  – das getraut man sich nicht einmal in Offenbach! Juristisch gesehen handelt es sich somit um eine vorweggenommene Trinkgeldvereinnahmung – jedoch das Investment wird sich lohnen. Gestartet wird am Gasthof Forsthaus Lahnquelle, ein ehemals fürstliches Hofgut. Direkt hinter dem Biergarten entspringt die Lahn in einem zwischen einer Baumgruppe idyllisch gelegenen Quellteich. Von hier aus schlängelt die sich noch junge Lahn zunächst östlich hinab durch den Naturpark Lahn-Dill-Bergland, um nach insgesamt 242 Kilometern, 29 Schleusen und 90 Brücken in Lahnstein im Rhein zu entwässern. Passend zum Lahnwanderwegeinstieg die Wetterlage. Nach einem sommerlichen Regentag ist das Rothaargebirge eingemantelt im morgendlichen Dunst der Wasserdampfmassen, die [read more…]

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“In naher Ferne” – Auf dem Hölderlinpfad

Bad Homburg, den 10.Juli 2016 – Friedrich Hölderlin – einer der größten Dichter unseres Landes, ein begnadeter Wanderer, den es zu Fuß bis nach Frankreich und in die Schweiz verschlug und  wohlweislich Frankfurts erster Einpendler. Jeden ersten Donnerstag machte sich der Lyriker vor über 200 Jahren von Bad-Homburg nach Frankfurt auf den Weg, um Schlag zehn  Uhr morgens am Sommersitz der reichen Kaufmannsfamilie Gontard, den Adlerflychthof, seine Geliebte Susette Gontard zu treffen. Drei Stunden benötigte der Dichter für die einfache Strecke um, damals noch ohne A5 und A661 queren zu müssen, nach Frankfurt zu gelangen. 200 Jahre später hatte der Regionalpark Rhein-Main einen Wanderweg in Gedenken an den liebestollen Wanderer angelegt.  Gestartet wird am Schloß von Bad Homburg, unweit des Sinclair-Hauses in der Löwengasse 15, dort wo Hölderlin immerhin zwei Jahre verbracht hatte.  Vorbei am Bahnhof, durch das nördlich gelegene Industriegebiet geht es zunächst der Markierung folgend auf den Pfaden des Regionalparks die A661 unterquerend das ehemalige Bergwerk Gnade Gottes passierend, dort wo von 1830 bis 1926 Braunkohle gefördert wurde. Musste sich Friedrich Hölderlin 1798 noch nach den Himmelsrichtungen orientieren, so fällt es dem Wanderer des 21. Jahrhunderts relativ  einfach, auf die  schon von weitem sichtbare Frankfurter Skyline zuzugehen. Richtung Kalbach passiert man vor dem Regenrückhaltebecken am Kätcheslachweiher ein Neubaugebiet mit postmoderner Schachtelbauweise, die eher an  Legehennenbatterien erinnern, als an komfortabler Wohnraumgestaltung. Den Kalbach folgend passiert man am Ortsende von Kalbach ein großes Industriegelände. Hier produziert seit den 20er Jahren die Firma Carbone Kohlebürsten – ergo eines der wichtigsten Bestandteile [read more…]

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Odenwald pur: Vom höchste Gipfel – zur tiefsten Schlucht

Hirschhorn, den 5. Mai 2016 – Es gibt sie immer wieder – Wanderperlen abseits des Mainstreams. Auf der zweiten Passage des OWK-Hauptwanderweges HW34, der den südlichen Odenwald von Westen nach Osten quert, empfiehlt sich eine Variante mit einem spektakulären Wandererlebnis am Schluss des Trails. Gestartet wird in Hirschhorn am Neckar. Vom Bahnhof kommend, geht es durch die Altstadt hinauf zur gleichnamigen Burganlage um der Wegekennzeichnung (Gelbes Kreuz auf weißem Spiegel) in östlicher Richtung zu folgen. Auch der Neckarsteig folgt in Teilen diesem Wegeverlauf. Gut gangbar die Wege die über den Kreuzungspunkt Steinerner Tisch führen , der 1797 als Rastplatz für Jagdgesellschaften mit (damaligen) Blick auf die Burg  Hirschhorn eingerichtet wurde, geht es weiter Richtung Igelsbach. Hier stößt man auf eine stattliche Anzahl von Grenzsteinen, die auf den Grenzverlauf der Hessisch-Badischen Grenze hinweisen. Hier ist der südöstlichste  Zipfel von Hessen erreicht. Während die Hauptpassage einen Schlenker über den Gretchengrund macht (der bei eine der nächsten Exkursionen auf dem Neckarsteig nachgeholt wird) geht es hinab nach Igelsbach, um vorbei am „Bösen Berg“ parallel zur Neckar nach insgesamt elf Kilometern Eberbach zu erreichen. Folgt man hier übrigens dem Wanderweg Bad-König-Eppingen (rotes Dreieck) in nördlicher Richtung erreicht man Deutschlands höchsten Baum mit stattlichen 66 Metern. Der Wegemarkierung und dem zusätzlichen Wanderzeichen Katzensteig  (Eberbach-Neckargerach 27 Kilometer) folgend, geht es ab nun permanent aufwärts, zunächst in kurzen Kehren hinauf zur knapp 300 Meter hoch gelegenen Ruine Eberbach, die im 11. Jahrhundert von Wormser Bischöfen erbaut, im Jahre 1400 geschliffen und heute mit einem durchaus morbiden Charme behaftet [read more…]

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Ein badisch-hessischer Grenzgang

Ladenburg, den 26. März 2016 Günstig die Rahmenbedingungen  um mit einem neuen Wanderauftrag zu starten.. Ein sonniger Ostersamstag, der den Frühlingsstart in der Bergstraße unterlegt, dazu eine interessante Streckenführung, hart an der badisch-hessischen Grenze. Die Sprache ist vom OWK-Hauptwanderweg 34 von Ladenburg nach Osterburken. Die Gesamtstrecke des Trails umfasst 90 Kilometer und beinhaltet auf der Hälfte der Passage die höchste Erhebung des Odenwaldes, den 626 Meter hohen Katzenbuckel. Gestartet wird in der baden-württembergischen Stadt Ladenburg, die mehr als 11.000 Einwohner zählt, am Neckar liegt und nach eigenen Angaben die älteste rechtsrheinische Stadt Deutschlands ist.  Bereits bei Anreise fällt die markante Stadtmauer, die die historische Altstadt umringt, auf. Entgegen der offiziellen Streckenführung entlang des Neckars empfiehlt sich zunächst ein Gang durch die Altstadt mit den zahlreichen ansehnlichen Fachwerkbauten. Der Wegemarkierung (gelbes Kreuz auf weißem Spiegel) folgend, ist rasch die Nachbarkommune, die auf der anderen Seite der A5 liegt, Schriesheim erreicht. Richtung Osten, immer der Sonne entgegen, geht es hinauf zur Ruine Strahlenburg. Hier kreuzt auch der absolut empfehlenswerte Burgensteig (siehe hierzu auch den Blogbeitrag “Wunderbar wanderbarer Burgensteig”) Von hier oben hat man einen ausgezeichneten Blick auf die unten liegende Rhein-Neckar-Ebene, bei klarer Sicht sogar bis zum Pfälzer Wald. Stetig aufwärts gehend empfiehlt sich durchaus einen Abstecher zur Nordflanke des Ölbergs, dort wo bis 1967 Quarzporphyr abgetragen wurde. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass seinerseits durch Dummheit sowohl die Spitze des Ölbergs als auch Fundamente keltischer Ringwälle weggesprengt wurden. Allemal herrlich die naturbelassenen vermosten Pfade, die oberhalb des eigentlichen Hauptwanderweges verlaufen.  Leicht aber stetig ansteigend geht  es hinauf [read more…]

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Vom Neckar in den Kraichgau

Hirschhorn, den 28. Februar 2016 Vom Neckar in den Kraichgau, von Hirschhorn nach Sinsheim oder vom Neckar zur Elsenz, durchaus variationsreich lässt sich die vierte Etappe des Hauptwanderweges Nr. 19 des Odenwaldklubs beschreiben, der von Offenbach am Main auf 151 Kilometern in das Baden-Württembergische Eppingen führt. Der Name Kraichgau geht mutmaßlich auf das keltische Wort „creuch“ zurück und steht für Lehm und Schlamm und gilt als eines der ältesten Kulturräume Europas, denn hier fand man Reste des „Homo heidelbergensis“ einem dem ältesten Vertreter unserer Gattung. Geologisch ist der Kraichgau eine tiefe Mulde die sich ausbildete, als der Oberrheingraben sich vor 65 Millionen Jahren absenkte , und die Mittelgebirgszüge von Schwarzwald und Odenwald entstanden. Gestartet wird im südlichsten Teil Hessen, in Hirschhorn, gerne auch als Perle des Neckartals bezeichnet.  Die Schokoladenseite des Neckarstädtchens offenbart sich vom östlichen Neckarufer mit Blick auf die historische Altstadt und der markanten Burganlage.  Vom Bahnhof aus wird zunächst die historische Altstadt durchquert. Mächtige Fachwerkbauten, historische Stadtmauern und stattliche Sakralbauten täuschen darüber hinweg, dass die Stadt in der mittelalterlichen Historie mehrfachst schwerstens in Mitleidenschaft gezogen wurde.(Stadtbrand und Hochwasser mit Eisgang im 16. Jahrhundert  , Niederlegungen im Dreißigjährigen Krieg). Der Wandermarkierung,  dem blauen Quadrat auf weißem Spiegel folgend, geht es zunächst über den markantesten neuzeitlichen Bau, der Neckarstaustufe, die hier seit 1933 in Betrieb ist. Immerhin 6000 Güterschiffe passieren jährlich diese Schleuse. Steil hinauf auf über 500 Höhenmeter geht es die nächsten drei Kilometer hinauf zum Hirschhorner Hals, der markanten Einbuchtung der hier befindlichen Neckarschleife. Durch den baumreichen Mischwald [read more…]

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Auf dem Frankfurter Elisabethenpfad nach Waldsolms

Hohemark, den 10. Januar 2016 Die komfortabelste Möglichkeit vom Vordertaunus über den Hochtaunus in den östlichen Hintertaunus zu gelangen, ist die Wegführung der zweiten Etappe des Frankfurt-Marburger Pilgerweges. Offiziell als Etappen zwei, drei und vier deklariert führt der zweite Trail des Elisabthenpfades  von Oberursel-Hohemark  nach Brandoberndorf, einem Ortsteil von Waldsolms. Ideal die Rahmenbedingung für den Start an der U-Bahnstation Hohemark, gegenüber dem ansässigenTaunusinformationszentrum. 45 Minuten vor Sonnenaufgang wird bei idealen Wetterbedingungen gestartet.  Die Luft vom Regen der letzten Stunden angefeuchtet, die Außentemperaturen mit 6 Grad am frühen Morgen jahreszeitbedingt entschieden zu warm und der Taunuswald noch eingekapselt in einen wetterlagebedingten Bodennebel.  Bereits auf dem ersten Kilometer begegnen uns im Restmorgendunkel zwei Jogger die zu früher Morgenstunde ihre Kreise durch den Taunuswald ziehen. Die erste Teiletappe dieses Trails führt über die Krausbäumchenschneise hinein in die Elisabethenschneise, deren Namenspatin allerdings die dritte Tochter des englischen Königs Georg des III. war und als Bad-Homburger Landgräfin Elisabeth umtriebig in dieser Region wirkte. Entlang der Schneise passieren wir die markante Felsgruppe Elisabethenstein um vor Bad Homburg die nächsten Kilometer bergauf gehend den höchsten Punkt der Tagestour, die 632 Meter hoch gelegenen Felsgruppe Marmorstein zu erreichen. Kahles Baumgeäst inmitten der Felsformationen, verhüllt im morgendlichen Nebel, in toto eine surreale Stimmung auf dem Taunusrücken.  Wir kreuzen den jüngst begangenen Taunushöhenweg einschließlich des Limes, um nach insgesamt zehn Kilometern das Freilichtmuseum Hessenpark zu erreichen. Zweifelsohne lohnt eine längere Besichtigung der 1974 eingeweihten Anlage, wo man vortrefflich 400 Jahre bauliche Entwicklungsgeschichte des Landes Hessen studieren kann. Vom nordhessischen Gutshof [read more…]

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Auf dem Elisabethenpfad von Frankfurt nach Marburg

Frankfurt, den 1.1.2016 Der Kampf gegen den inneren Schweinehund. Fast schon traditionell wird das neue Wanderjahr mit einem Pilgerpfad  gestartet. So geht es diesmal auf einen der drei Elisabthenpfade die von verschiedenen Himmelsrichtungen aus das Grab der heiligen Elisabeth in Marburg zum Ziel haben. Die Passage von Frankfurt nach Marburg, quert den Taunus Richtung Oberhessen  und führt über Neu-Anspach, Usingen und Wetzlar, um nach 147 Kilometern Marburg zu erreichen. Gestartet wird an der Deutschordenskirche in Frankfurt Sachsenhausen, wobei es sich aus logistischen Gründen empfiehlt in der Nähe der U-Bahnstation Frankfurt-Süd zu parken. Ein Gang durch die Elisabethenstraße gegen 7.30 Uhr am frischen Neujahrtag offenbart tiefe Einblicke in die Feierkultur des 21. Jahrhunderts. Vollbesetzt die Kebab- und Pizzabuden gegenüber dem Epizentrum des Kneipenviertels  Sachsenhausen.  Lebende Untote, schwerstens narkotisiert , inmitten des üblichen Unrates einer Silvesternacht, die Schatten Ihrer selbst sind, und verzweifelt versuchen frühmorgens mit kalorienreicher Kost die Defizite der letzten Stunden zu kompensieren. Weiter geht es zur Deutschordenskirche St. Maria Himmelfahrt. Hier setzt offiziell der Elisabthenpfad ein. Leider fehlt diesbezüglich jeglicher Hinweis an der Kirche. 1221 befand sich an dieser Stelle noch ein Hospital. 90 Jahre später wurde eine neue gotische Kirche errichtet, die Mitte des 18. Jahrhunderts barockisiert wurde.  Zur frühen Morgenstunde bestimmen auf der ansonst hochfrequentierten Walter-Kolb-Straße ausschließlich Taxen den Verkehr. “Dribb de Bach” also südlich des Mains, geht es entlang der Platanenbäume zum Eisernen Steg, eines der Wahrzeichen der Stadt Frankfurt. Unmengen an Glas und Überreste der Pyrotechnik legen Zeugnis ab, daß traditionell das Mainufer ein absoluter Silvesterhotpot ist. [read more…]

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Der Taunushöhenweg von Eppstein nach Schlangenbad

Schlangenbad, den 13. Dezember 2015 „Advent, die besinnliche Zeit und beste Gelegenheit sich in die eigenen vier Wände zurückzuziehen und bei Kerzenlicht und wohliger Wärme das heimische Umfeld zu genießen“ rieselte es gegen 6.45 Uhr aus den Autolautsprechern auf der Fahrt nach Eppstein im Taunus, dort wo die dritte Etappe des Taunushöhenwegtrails einsetzt. Nicht gerade die zweckdienstliche Art der HR1-Moderatorin, den Organismus in den Zustand zu versetzen, den man Motivation nennt. Noch sackedunkel ist es, wie man im Odenwald zu sagen pflegt, gegen 7.20 Uhr im Main-Taunus-Kreis-Städtchen. Die Burgruine verschluckt vom Dunkel der Nacht. Stirnlampe sei Dank geht es vom S-Bahnhof hinauf zum Clara-Hild-Felsen aufwärts Richtung Wurzelhof. Der unten liegende Eppsteiner Ortsteil Vockenhausen schlummert im sonntäglich nebelverhangenen Dezemberdunkel vor sich hin. Entlang des  410 Meter hohen Judenkopfes schlängelt sich der Taunushöhenweg in das drei Kilometer entfernte Wildsachsen, der kleinste Stadtteil  von Hofheim. Aus dem Eppsteiner Forst kommend hat man hier bei klarem Wetter einen wunderbaren Ausblick auf Wiesbaden/Mainz und die dahinter liegende Rheinebene bis in den Ried/Bergstraße hinein. Durch den Steinwald, die Kreisgrenze Wiesbaden/Main-Taunus-Kreis querend, geht es unterhalb der A3 an einem unter Autofahrern markanten Rastpunkt  nach  Medenbach, welches nördlich gequert wird. Hart Kante vorbei an dem bereits zur Landeshauptsstadt Wiesbaden zählenden Auringen passiert man die Auringer Mühle und folgt zunächst unspektakulär der Kreisstraße 661. Im Gegensatz zur ansonsten ausgezeichneten Wegekennzeichnung ist hier die Streckenmarkierung  nicht vorhanden. Schlichtweg urig und naturbelassen ist die folgende  Wegführung durch das Alsbach-Tal. Rechter Hand des Alsbaches ist nachweislich seit Längerem kein Zweibeiner gegangen. Erhebliche [read more…]