bis 35 km

Gersprenztalrunde

Brensbach, den 17.12.2016 – Im schönsten Abschnitt des Gersprenztals bei Reichelsheim hat der Odenwaldklub einen zwanzig Kilometer langen Qualitätsweg „Gersprenztalrunde Wanderbarer Odenwald“ ausgewiesen, der mit der heutigen Passage auf dreißig Kilometer ausgedehnt wird, damit es sich lohnt die Wanderstiefel zu schnüren. Gestartet wird in Brensbach, dessen Namensgebung gemäß Legende darauf zurückzuführen ist, dass der namensgebende Bach im Sternenglanz den Eindruck vermittelte, dass er brenne. Zunächst führt die Passage südlich nach Nieder-Kainsbach und nach Stierbach, beides Ortsbezirke der Gemeinde Brensbach. Auf dem Weg hinauf zum Schnellertsberg kann man nebelbedingt nur erahnen, welch Panoramasichten man hier an klaren Tagen genießen kann. Das Ziel am Berg ist die sagenumwobene Burgruine Schnellerts. Hier hauste einst der Schnellertsgeist, der mit seinem „Wilden Heer“ immer dann geräuschvoll aber unsichtbar zwischen der gegenüberliegenden Burg Rodenstein und der Burg Schnellerts pendelte, wenn dem Reich Gefahr drohte. Gemutmaßt wird, dass die Burganlage im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Heute sind nur noch restaurierte Fragmente in dem hier geschaffenen Freizeitareal zu besichtigen. In Erweiterung der Gersprenztalrunde wird eine Schleife Richtung Böllensteiner Höhe gezogen. Bei guten Wetterbedingungen hat man auf der Anhöhe herrliche Weitblickmöglichkeiten. Nach einigen Kilometern ist die Richtstätte oberhalb von Ober-Kainsbach erreicht. In dem hier damals eigenständigen Zent wurde nach offiziellen Dokumenten seit mindestens 1577 der Galgenstrick geschwungen. Nachdem 1623 der Galgen zusammenbrach wurden für die Neuerstellung zusammen mit dem Reichelsheimer Galgen immerhin 14 Gulden investiert. Beim zugehörigen Richtfest hat man jedoch für Essen und Trinken 99 Gulden! und 7 Albus ausgegeben, ein weiterer Beleg dafür, dass im Odenwald „Essen [read more…]

bis 35 km

Nibelungenspur zum Rodenstein

Reichelsheim, den 10. Dezember 2016 – Odenwald vom Feinsten, auf einem der  schönsten Rundwanderwege die das Mittelgebirge zu bieten hat. Das im mittleren Odenwald, und hier genau im Gersprenztal, gelegene Reichelsheim ist ein strategisch günstiger Ausgangsort für Wanderungen zur Erkundung der sanfthügeligen Landschaft.  Die Tatsache, dass man hier die Premiumwanderwege “Nibelungensteig” und Alemannenweg” und den Hauptwanderweg Main-Stromberg schneidet, belegt einmal mehr, dass man sich hier in einer wunderbar wanderbaren Region bewegt. Gestartet wird in der Ortsmitte Reichelsheim  zeitig zum Sonnenaufgang. Es empfiehlt sich den seit 2012 eröffnenden Qualitätsweg “Wanderbares Odenwald” im Uhrzeigersinn zu begehen. So sind bei  guten Lichtverhältnissen fulminante Weitsichten ohne störendes Gegenlicht garantiert. Von Reichelsheim geht es moderat, aber stetig aufwärts gehend, über den Klößbuckel hinauf zum Schmelzbuckel. Bald ist die Irrbachquelle erreicht, die vor 40 Jahren von einem Stammtischverein per Wünschelrute lokalisiert und aufwändig eingefasst wurde.  Am Waldesrand eröffnen sich wunderbare Ausblicke auf das östlich gelegene Ostertal und das im Süden befindliche Weschnitztal. Am 478 Meter hohen  Stotz stößt man erstmals auf den Nibelungensteig den man weiterführend in westlicher Richtung bis nach Lindenfels folgt. So geht es durch den Kohlwald 200 Meter abwärts gehend zur  markanten Passhöhe, den Gumpener Kreuz. Hier, am niedrigsten Punkt der Wasserscheide zwischen der Gersprenz im Norden und der Weschnitz im Süden, verläuft die Grenze zwischen dem Odenwaldkreis und dem Kreis-Bergstraße. Am Waldesrand oberhalb des Gumpener Kreuzes eröffnet sich ein einmaliger 180 Grad Panoramablick, der von der Veste Otzberg im Nord-Osten bis zur Weinheimer Wachenburg im Südwesten reicht. Weiter geht es auf den Pfaden des [read more…]

Urban Walks

Der Frankfurter Wasserhäuschen-Wandermarathon

Frankfurt, den 03. Dezember 2016 Eine außergewöhnliche Weltpremiere, so die gereifte Erkenntnis in der Nachbetrachtung des ersten Frankfurter Wasserhäuschen-Wandermarathons. Wasserhäuschen? Wasserhäuschen! Mittlerweile zum Kultobjekt erhoben, da sogar auf den offiziellen Seiten der Stadt Frankfurt durch eine hin-und ausreichende Würdigung  geadelt. Die Geschichte der Frankfurter Wasserhäuschen reicht mehr als 150 Jahre zurück. Man schrieb das Jahr 1863, die Zeit der Frühindustrialisierung.  Das Leitungswasser war schlecht und musste abgekocht werden, Bier und Schnaps waren daher Getränke, die allgemein bevorzugt wurden. Hinzu kam, dass zur physischen Stärkung der arbeitenden Klasse es bei vielen Firmen gang und gäbe war, Kartoffelschnaps  kostenfrei auszuschenken, mit den nicht wirklich überraschenden Folge, dass der Alkoholismus rapide anstieg. So viel es den Frankfurter Stadtvätern seinerzeit nicht schwer, dem Antrag zweier Apotheker statt zu geben, um Verkaufsstellen für künstlich erzeugtes Mineralwasser zu genehmigen. Die Herstellung  war einfach aber genial. Man nehme Brunnenwasser, Kohlensäureentwickler und Selterssalz, verwirbele das Ganze und fülle das angereicherte Wasser in eine Glasflasche ab, die druckbedingt durch eine innenliegende Glaskugel verschlossen wurde. Das war die Geburtsstunde des „Klickerwassers“ oder in Frankfurter Kreisen auch „Babbel-Juckse-Wasser“ genannt. Dem cleveren Odenwälder Adam Jöst war es zu verdanken, das sich ab 1909 die Wasserhäuschen in den Frankfurter Stadtvierteln rasant verbreiteten. Neben dem „Bizzelwasser“ erweiterte Jöst seine Angebotspalette. Milch, Obst Brennstoff für die Heizung und die Lunge sowie die legendäre „Jöst-Cola“ wurde an den Büdchen feilgeboten. Zu Spitzenzeiten in den 70er Jahren des 20.Jahrhunderts  zählte man 800 Büdchen,Trinkhallen, Wasserhäuschen, heute wird die Zahl auf rund 300 geschätzt. Wurde im 19. Jahrhundert das Wasserhäuschen seitens [read more…]

bis 20 km

Auf den Spuren der Mainzer Braukunst

Mainz, den 26. November 2016 – Günstig war die Gelegenheit schon. Anlässlich der zweiten Mainzer CraftBeermesse  hatte es sich regelrecht angeboten den historischen Spuren der Mainzer Braukunst zu folgen. Obschon vielfach die rheinlandpfälzische Landeshauptstadt eher mit Wein in Verbindung gebracht wird (Tenor des städtischen Touristservicecenters: “Eingebettet in das größte Weinanbaugebiet Deutschlands, Rheinhessen, ist Mainz die Weinhauptstadt Deutschlands.” ) lohnt es allemal sich intensiver mit der Mainzer Brauereikultur zu beschäftigen. So befanden sich Mitte des 19. Jahrhunderts noch mehr als 50 Brauereien in der altehrwürdigen Stadt am Rhein. Empfohlen wird die Tour am Bahnhof “Römisches Theater” zu starten. Vom Bahnsteig geht es direkt vorbei an den Ruinen des Römischen Theaters, welches als größte römische Bühne nördlich der Alpen gilt. Vorbei an der stattlichen Mauer der Zitadelle, die seit 1160 auf dem Jakobsberg trohnt geht es durch das Haupttor des Kommandantenbaus, um auf der hinteren Seite zum imposanten Drususstein zu gelangen, ein Monument welches aus den ersten Jahren des römischen Mainz stammt.. Benannt und errichtet als römisches Scheingrab in Gedenken an den Feldherrn Drusus,  der ein Stiefsohn Augustus war,und 50 Kastelle am Rhein baute. Vorbei am 87er Denkmal und dem Zuckerberg kreuzt man zunächst den Eisgrubweg, der Kraft namens auf die reiche Mainzer Brauereigeschichte verweist, denn die Eisgrub befindet sich unterhalb der Zitadelle und wurde seit 1872 als Natureiskeller benutzt, um  natürlich unter anderem Bier zu kühlen. Nach einer kurzen Stippvisite in der Stephanskirche zur Besichtigung der weltberühmten Chagall-Fenster ist der Kästrich erreicht, dort wo das Maschinenhaus der Brauerei “Schöfferhof Dreikönigshof” zu besichtigen ist. [read more…]

bis 35 km

Lahn(tastisches) von Nassau nach Lahnstein

Nassau, den 19. November 2016 – Finale – Finale mit Krönung! Auch die letzte Langstreckenetappe auf dem Lahnwanderweg von der Quelle bis zur Mündung  war wieder einmal mehr ein besonderes Wandererlebnis. Vom Nassauer Bahnhof quert man zunächst die Lahn über die Kettenbrücke (ursprünglich als solche 1830 errichtet) um den Burgberg zu erklimmen. So geht es zunächst vorbei an den Resten der Burgruine Stein. Unverständlicherweise ist es nicht gelungen den Lahnwanderweg über die oberhalb gelegene oben gelegene Oranierburg Nassau zu führen. Anzunehmen ist, dass man bewusst die Passage um die Burg herum zur Gedenkstätte des Freiherrn von Stein geführt hat –  einen der bedeutendsten Staatsreformer der deutschen Geschichte. Freiherr in allen Ehren – unter dem Gesichtspunkt eines perfekten Wandererlebnisses empfiehlt es sich jedoch, den Lahnhöhenweg zu folgen, um nach 700 Metern den markanten fünfeckigen Bergfried, der sich immerhin 33 Meter hoch reckt, zu bewundern. Allerdings kann sowohl der Bergfried als auch die im Burghof befindliche Gaststätte nur von April bis Oktober besichtigt werden. So geht es anschließend auf der Westflanke entlang einer wunderbaren knorrig/felsigen Passage abwärts. Die nächsten Kilometer führen entlang wunderbarer Pfade immer weiter aufwärts gehend hinauf zu dem markanten Aussichtspunkt Kuxlay.  Beeindruckend die Sichtachse die sich von Nassau im Osten bis nach Dausenau im Westen, eingemantelt von der Lahnschleife, die sich um den gegenüberliegenden Scharfenstein zieht, erstreckt. Bei einem höheren Temperatureintrag könnte man geneigt sein an dieser Stelle eine Jause einzulegen, eine Leberwurstsemmel zu verdrücken und das Ganze mit einem herrlichen Weißbier nachzuspülen. So geht es unverrichteter Dinge weiter auf schönen [read more…]

Marathon

Lahn(tastisches) von Limburg nach Nassau

Limburg, den 13. November 2016 – Gerade einmal  neun Stunden, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Ein schmales Zeitfenster für eine ausgedehnte Wanderexkursion Mitte November. Dazu noch einstellige Temperaturen, die nicht über fünf Plusgrade hinausgehen und ein mehr oder minder dauerhaft eingewölkter Himmel. Was dennoch lockt ist eine fantastische Streckenführung durch das westliche Lahntal. Die ersten Kilometer bis nach Diez sind unspektakulär. Abgehend vom Limburger Bahnhof geht es vorbei am St.Vincenz-Krankenhaus auf dem Schafsberg  zwischen Lahn  und Diersteiner Aue Richtung Schloß Oranienstein.  Das ehemalige Herzogtum Nassau ist übrigens das Stammland des Königshauses der Niederlande. Wilhelm von Oranien, der »Vater des Vaterlandes«, wurde 1533 als Graf von Nassau im hessischen Dillenburg geboren. Sein Verhältnis zu Deutschland blieb stets eng. Von den insgesamt 43 Ehen der Mitglieder des Hauses Oranien-Nassau wurden nicht weniger als 30 mit Angehörigen des deutschen Adels geschlossen. Das 1681 auf den Ruinen eines Benediktinerinnenklosters errichtete Schloss  ist eines von vier „Mutterhäusern“ des niederländischen Königshauses. Der Name bezieht sich dabei auf Wilhelm von Oranien. Seit 1962 ist das Areal im Besitz der Bundeswehr. Da der Wanderweg an der Ostseite des Schlosses vorbei führt, hat man keine Chance einen Blick auf das Areal zu erhaschen. Entlang der militärischen Umzäunung quert man den Waldabschnitt Hain und erreicht Diez, dessen Stadtbild vom  hochmittelalterlichen Grafenschloss Diez beherrscht wird. Selbst Architekturgelehrte sind sich nicht abschließend schlüssig über den Baustil der Burganlage, bedingt durch die zahlreichen Umgestaltungen im Laufe der Geschichte. Allemal ist die Höhenberg, in der heute eine Jugendherberge untergebracht ist, ein außergewöhnlich markantes Bauwerk. Von der Burg kommend erschließt man den historischen Kern [read more…]

Marathon

Lahn(tastisches) von Weilburg nach Limburg

Weilburg, den 6. November 2016 Der Lahnwanderweg ein Trail für jede Jahreszeit. So ist auch bei  stark eingewölkten Himmel im trostlosen November bei einstelligen Temperaturen wiederum ein außergewöhnliches Wandererlebnis garantiert, auch wenn die Radiomoderatorin bei Anfahrt gegen 5.30 Uhr im ARD-Nachtfunk voller Überzeugung verkündet “November – ein Monat in dem man sich gerne einkuschelt in eine Decke, ein Lichtlein anzündet und einen schönen Tee genießt.”  Allemal gehaltvoller ist es im Morgengrauen um 07.00 Uhr vom Bahnhof in Weilburg zu starten, die Innenstadt zu queren um den östlich gelegenen Lahnbogen via Ernst-Dienstbach-Steg, bei Einheimischen besser als “Kettenbrücke” bekannt   zu kreuzen. Diese Bezeichnung Kettenbrücke erinnert an die 1784 errichtete Brücke aus Ketten, die erste derartige Konstruktion in Kontinentaleuropa. Kurz hinter der Brücke taucht man ein in einen herrlichen Pfad entlang der Lahn. Bedingt durch den fulminanten warmen September setzte der goldene Herbst erst mit vierwöchiger Verspätung ein und hält noch Anfang November vor. Genuß für die Seele, um nach japanischer Leseart Shinrin Yoku – bei uns “Waldbaden” genannt, zu praktizieren. Entlang des Pfades passiert man die Gesteinformation Hauslei, welches aus dem vulkanischen Gestein “Lahnporphyr” besteht. Beeindruckend die Wegpassage, die über zwei Stege mit Lahnüberhang führt.  Noch nebelverhangen die Anhöhen am Springersberg bei Oderbach, dort wo der offizielle Lahnwanderweg hinaufführt. Wetteradjustiert und im Nachgang die richtige Entscheidung wird auf den Anstieg verzichtet, um den Verlauf der Lahn zu folgen. Bei Odersbach wird die Lahn gequert um gegenüber in Kirschhofen den Leinpfad, als Teil des Hessenweges und des Lahnhöhenweges zu folgen. Spektakulär die ständig wechselnden Landschaftsbilder. [read more…]

Ultra

Im Wanderparadies zwischen Rhein und Mosel

Winningen, den 29. Oktober 2016 – Wieder einmal mehr Prädikat “Spitzenklasse”. Alljährlich, wenn der Volkssportverein “Schnelle Füße” aus Koblenz am letzten Wochenende im  Oktober zum Wanderhalali bläst, ist man gut beraten, dem Ruf Folge zu leisten. Eine herausragende Wanderinfrastruktur im Mosel-Rhein-Lahndelta garantiert jedesmal ein Wandererlebnis auf Höchstniveau. So auch wieder in diesem Jahr, auch wenn der Beginn durch einen organisatorischen Fehlstart bei manch einem Teilnehmer etwas eingetrübt war. Ursprünglich sollten die Teilnehmer per Fähre auf die südliche Seite des Moselufers übergesetzt werden. Wegen Ausfall der Fähre wurde ein Bustransfer organisiert, wobei die Taktung jedoch nicht funktionierte, was den Startbeginn deutlich verzögerte. So vergingen für uns zwischen Einreihen  in die Warteschlange zur Registrierung  und Ankunft am Startpunkt grenzwertige 1 Stunde und 20 Minuten, was sich im Nachgang jedoch als Vorteil herausstellen sollte. Gestartet wurde an der Schmitsemühle hinein in das Konderbachtal. Permanent, aber sanft ansteigend führte die Passage entlang des Eschbaches hinauf nach Waldesch. Von dort durch Hünenfeld hindurch, den Scheitelpunkt des Mosel/Rheinplateaus erreichend, hinab in die Bopparder Gemarkung. Gut beraten war, wer an der Hedwigseiche statt der Marathonalternative die Streckenführung der 50-Kilometerstrecke wählte. Muskel- und wadenstärkend führte die Passage zunächst steil hinab durch das Schlaningtal zum Ortsrand von Boppard um hier an der gegenüberliegenden Seite einzusteigen in den Aufstieg hinauf zum Hirschkopf entlang des Kyffhäuser Pfades – ein wunderbarer Premiumpfad. Als Belohnung winkte die phantastische Aussicht auf die größte Rheinschleife, am Gedeonseck. Das ‚Gedeonseck‘ verdankt seinen Namen dem Bopparder Pfarrer und Heimatdichter Johann Baptist Berger Er war von 1833 bis 1888 Pfarrer der St. [read more…]

bis 35 km

Lahn(tastisches) von Wetzlar nach Weilburg

Wetzlar, den 09. September 2016 Kultur pur auf der fünften Etappe des Lahnwanderweges von Wetzlar via Braunfels nach Weilburg. Zwei sehenswerte mittelhessisches Städte mit reicher Geschichte wollen auf dieser Passage entdeckt werden, nachdem Wetzlar bereits auf dem letzten Trail besichtigt wurde  Vom Wetzlarer Bahnhof  wird die Pontonbröcke östlich der Alten Lahnbrücke gequert, um zunächst durch die Colchester Anlage, die nach der englischen Partnerstadt Wetzlars benannt wurde, entlang der Lahn zu wandern. Bootsanlegestellen für Lahnpaddler, Kunst im Park, Spielplätze und angeschlossene Biergärten machen dieses Areal zu einem beliebten Naherholungsgebiet.  Unter der Alten Brücke hindurch erreicht man rasch das weitläufige Areal des Kameraherstellers Leica. Vorbei an einem historischen Tor der Vorstadt Silhofen geht es aufwärts zur Burgruine Karlsmunt einst von Friedrich Barbarossa errichtet. Hier genießt man die vielleicht schönsten Ausblicke auf Wetzlar und Umgebung bis hin zum Feldberg im Taunus, sofern klare Sicht gegeben ist. Auf gut gangbaren Pfaden führt der Trail weiter in das Naturschutzgebiet Weinberg, wobei die Namensgebung unklar ist, da zumindest heute keine Weinberge mehr vorfindbar sind. Der artenreiche Borstgrasrasen wird gerne als Schafsweide  genutzt. Das Gesamtareal hat den Anmut einer Heidefläche und bietet dabei weitreichende Blicke. Bald ist die Grube Armanda erreicht, die ertragsreichste Erzgrube im Wetzlarer Areal. Bis 1915 wurde das Erz via Seilbahn in die Buderushochöfen in die  unten liegenden Wetzlarer Hochöfen verbracht. Nur noch fachkundige Kenner können heute die Spuren der damaligen Grubenanlagen erkennen. Vorbei am Aussichtspunkt Feldberg, der bei klarem Wetter gut sichtbar sein sollte, nähert man sich von Oberndorf aus östlicher Richtung kommend dem [read more…]

Ultra

24h Grenzgänger im Dreiländereck

Cloef-Atrium, Orscholz, den 01. Oktober 2016 – Drehbuch und Regie: Walpurga und Anna- Lena! Beide prägten ein außergewöhnliches 24-Stunden Wanderevent, welches als Premiereveranstaltung  erstmals von der Saarschleife-Touristik ausgerichtet wurde. Rechtzeitig zum 1. Oktober 8.00 Uhr beendete Walpurga, ein kräftiges Tiefdruckgebiet, welches sich über Mitteleuropa bis hin nach Nordwestrussland zog, das wochenlang anhaltende Spätsommerwetter. 145 Wandertitanen ließen sich natürlich nicht davon abhalten, wohlgerüstet das 24-Stunden-  „Grenzgänger“ Wanderabenteuer anzugehen, um  im Idealfall 81 Kilometer im Dreiländereck Moselfranken/Saarland, Kanton Remich Luxemburg,  Lothringen Frankreich zu absolvieren.  Die eigentliche Story hinter der Veranstaltung hatte jedoch Anna-Lena Koster zu verantworten, die im  Rahmen eines Studienganges Touristik/Eventmanagent eine praxisbezogene Bachelor-Arbeit mit dem Thema „Organisation und Durchführung einer 24 Stunden-Wanderung“ anfertigt. Wandern für ein akademisches Diplom – außergewöhnlich und mit hoher Wahrscheinlichkeit eine deutsche Premiere. Cloef-Atrium Orscholz 07.30 Uhr: Reger Betrieb herrscht im Besucherzentrum an der Saarschleife, dort wo das Wanderbüro eingerichtet wurde. Die angemeldeten Wanderer, die überwiegend aus dem Umland kommen, nehmen ihre Starterpakete in Empfang, sortieren die Dreingaben des Veranstalters und der Sponsoren, rüsten ihr Equipment für feuchte Wanderstunden, ermuntern sich Gegenseitigkeit, studieren das Roadbook und den Streckenverlauf  und warten gespannt auf den offiziellen Start.  Kurz nach 8 Uhr begrüßt die Bacheloranwärterin  Anna-Lena die Gäste und instruiert bezüglich der Streckenkennzeichnung, der Etappenziele und der Rückholmöglichkeiten.   Gegen 8.15 Uhr setzt sich der Wandertross in Bewegung um  direkt in den Saar-Hunsrück-Steig einzusteigen. Bereits nach wenigen Metern erlebt man beste Steigqualität. Naturbelassene felsdurchsetzte Wanderpfade, die durchaus und gerade bei nassen Verhältnissen eine gewisse Achtsamkeit erfordern, lassen erahnen, dass [read more…]

Marathon

Lahn(tastisches) von Fronhausen nach Wetzlar

Fronhausen, den 25. September 2016 – Beste Bedingungen in jeglicher Hinsicht. Der Herbst noch jung, der Sommer als langanhaltender Altweibersommer noch sattelfest verankert, abwechslungsreiche Wanderwege mit markanten kulturellen Highlights auf der Passage zwischen Fronhausen und Wetzlar, das ganze unterlegt mit hin- ausreichenden Einkehrmöglichkeiten – Wanderherz, was begehrst Du mehr? Gestartet wird am Bahnhof in Fronhausen. Von dort aus führt der Zubringerweg zum 2,5 Kilometer entfernten Lahnwanderweg, der in gewohnt guter Qualität gekennzeichnet ist. Natürlich wurde der Rat des Wanderführers nicht befolgt, nicht zu früh zu starten, um gen 11.30 Uhr zur Brotzeit in der Schmelzmühle einzukehren. Sicherlich eine nachvollziehbare Empfehlung für Kurzwanderer, die die elf Kilometer lange Strecke von Fronhausen nach Lollar im Visier haben. So geht es zu früher Morgenstunde ohne Rasteinlage vorbei am weitläufigen Areal der Schmelzmühle, hinein in einen ansehnlichen Taleinschnitt der Salzböden, dort wo einst acht Mühlen entlang der 28 Kilometer langen Salzböde in Betrieb waren. Bald erreicht man die Gemeinde Salzböden, dort wo neben der Schmelzmühle das zweite Mühlengasthaus, die Schönemühle, betrieben wird, jedoch natürlich noch nicht geöffnet zu früher Stunde. Ungewöhnlich allemal ist der Name Salzböde für einen Süßwasserbach, auch wenn nach Deutung des Pflanzenbewuchses man hier im Boden einen erhöhten Mineral- und Salzgehalt feststellen konnte, und nach einem hartnäckigen Volksglaube das Wasser doch etwas salzig schmeckt.   Gemäßigt ansteigend geht es hinauf zum 299 Meter hoch gelegenen Altenberg. Von hier aus kann man weitreichende Blicke genießen, wenn nicht wie an diesem Tage  die Morgendiesigkeit eine Schleierglocke über die Lahnlandschaft legt. Zwei Kilometer weiter erreicht man [read more…]

Ultra

24 Stunden Wanderabenteuer Edersee 2016

Waldeck, den 16. September 2016 – Prädikat: “Unglaublich”. Unglaublich in vielschichtiger Hinsicht, das 24-Stunden-Wanderabenteuer am Edersee, eine Veranstaltung der Touristic-Edersee GmbH, welche bereits zum dritten Mal ausgerichtet wurde.  175 Wanderer hatten sich für die 88 Kilometer lange Extremtour und 125 Wanderfreunde für die 44 Kilometer lange Wanderstrecke angemeldet. Unglaublich die meteorologische Entwicklung zum Veranstaltungstag.  Üblicherweise sondiert Wanderfrau und Wandermann eine Woche vor solchen Events die allgemeine Wetterlage, um sich mental und organistorisch auf die Gegebenheiten einzustellen. Die heißen Spätsommerwochen jenseits der 30-Grad-Marke sollten just am Veranstaltungstag ein jähes Ende finden, um mit einem 24 Stunden andauernden Regen den Herbst einzuläuten. So zumindest die Prognose 48 Stunden vor Beginn der Veranstaltung. Jedoch nichts von alldem. Allerbestes Wanderwetter mit 22 Grad in der Spitze,  ein mit Sonnenschein blauweiss unterlegter Himmel, Nachttemperaturen von minimal 13 Grad bei nahezu windstiller Luftbewegung von 4/kmh – schlichtweg Traumkonditionen für einen spektakulären Wandertag. Eben unglaublich – der göttliche Draht des Edersees zu Petrus. 07.00 Uhr Schiffsanleger Waldeck-Strandbad.  Ein logistisches Schmankerl hatte der Veranstalter vor Beginn der Wanderung eingeplant. “Willkommen an Bord” so die morgendliche Losung. Die Marathonwanderer Unterdeck, die Extremwalker auf das Oberdeck, so die Ablaufplanung des Veranstalters. Nach Ausgabe der Startunterlagen war zunächst eine einstündige Schifffahrt zum Startpunkt Schiffsanleger Bringhausen vorgesehen. Gelegenheit ein zweites Frühstück einzunehmen und viele bekannte Gesichter und Wiederholungstäter zu begrüßen. Mittlerweile zog die morgendliche Sonne auf, und während wir an der Sperrmauer vorbeiglitten, verbreitete sich eine wohlige Kaffeefahrtatmosphäre. Pünktlich um 8.30 Uhr, startete der Wandertross nach Begrüßung und dem obligatorischen Pressefotos unter Begleitung des Extremwanderers [read more…]